| Hof FYLGJA Ganzheitlicher Reitunterricht mit allen Sinnen · Psychotherapeutisches Begleiten mit Pferden Feldenkrais und Reiten · Heilpädagogisches Arbeiten mit Pferden | | |
Unsere Kommunikation mit dem Pferd bzw. unsere Hilfengebung ist einerseits Ausdruck der Reitweise, der man sich verpflichtet fühlt. Andererseits - und das scheint mir sehr viel entscheidender ! - ist sie Ausdruck unserer Persönlichkeit und damit auch unserer spezifischen Bewegungsmuster. Jeder hat seine Ungleichgewichte. Durch Imitation unseres sozialen Umfeldes und durch eigenes Probieren haben wir uns in unserer Entwicklung ganz bestimmte Bewegungsmuster und Körperhaltungen angeeignet. Ebenso drücken sich schwerere Unfälle oder bedeutende emotionale Ereignisse in unserem Körperbild aus. Die eine Körperseite ist vielleicht besser mit Muskeln ausgestattet, da sie häufiger gebraucht wird; der Muskeltonus ist unterschiedlich; in der einen Bewegung sind wir sehr geschmeidig, in der anderen fester; in einer Linksvolte ist die Art und Weise der Bewegung möglicherweise eine ganz andere als in der Rechtsvolte. Unsere Pferde nehmen diese Disbalancen auf und drücken sie in ihren Bewegungen wieder aus. Unsere Bewegungsmuster sind schon lange automatisiert. Man braucht sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, welche Muskelgruppen gerade arbeiten müssen, will man z.B. den Oberkörper drehen. Auf der einen Seite ist das überlebenswichtig, ist es doch die Grundlage dafür, dass wir überhaupt in der Geschwindigkeit komplexe Bewegungen durchführen können. Andererseits ist es merkwürdig, dass wir unsere Gewohnheiten, haben wir sie einmal ausgebildet, als Status Quo nicht mehr reflektieren.
In diesen Fragen könnten wir selber unsere besten Lehrer sein, da wir uns selbstverständlich in unserem gesamten körperlichen und emotionalen Ausdruck am nächsten sind. Und dazu brauchen wir weder eine Videoaufnahme noch große Spiegel an der Wand. Unsere Gelenke und Muskeln sind voller Sinneszellen, die uns beständig Informationen über die Stellung unserer Gliedmaßen, die Intensität und die Art und Weise einer Bewegung geben. Der Stellungssinn betrifft die kinästhetische Wahrnehmung bzw. Tiefenwahrnehmung.
Dieser sechste Sinn ist in der Regel wenig ausgeprägt, da wir ihn kaum nutzen. In dem wir unser inneres Auge wieder beginnen zu schulen und damit unsere Selbstwahrnehmung verbessern, eröffnen sich neue Entwicklungsräume.
In der Pferdeeinheit auf dem Reitplatz liegt der Focus nicht auf dem Pferd oder der Frage der richtigen Einwirkung, sondern auf dem Reiter, der sich in der Bewegung des Pferdes von einer neuen Perspektive aus wahrzunehmen lernt und dabei ein alternatives Repertoire an Bewegungsmustern und Körperhaltungen entwickeln kann. Bislang unbewusste Einwirkungen aufgrund manifestierter Körperschemen, die das Pferd möglicherweise verwirten, blockierten oder in eine unerwünschte Form brachten, können erkannt werden. Dieses Bewusstsein birgt die Potenz von Veränderung und Entwicklung. "Wenn ich weiß, was ich tue, kann ich tun, was ich will" ( Zitat von Moshé Feldenkrais )
In der Feldenkrais - Einheit im Raum ´Bewußtheit durch Bewegung´ werden in bequemer Kleidung auf der Gymnastikmatte oder Wolldecke sanfte Bewegungen ohne Anstrengung angeleitet, die einerseits das innere Auge schulen also eine verbesserte Selbstwahrnehmung bewirken, und andererseits neue Bewegungsideen ermöglichen.
Die Feldenkrais-Methode ist für alle geeignet, die ihre Fähigkeiten und Ressourcen, ob in Alltag oder Beruf sinnvoller nutzen wollen und neugierig genug sind, mit sich in einen Diskurs zu treten.
Die einzelnen Kursangebote und Termine entnehmen Sie bitte dem › Jahresprogramm
Zur Person Moshé Feldenkrais : Moshé Feldenkrais (1904-1984) studierte Ende der 20er Jahre an der Sorbonne Physik, Mathematik, Maschinenbau und Elektrotechnik und erwarb den Doktor der Naturwissenschaften. Als leitender Assistent von Joliot-Curie hatte er Anteil an der ersten Kernspaltung. Im 2. Weltkrieg wirkte er bei der brititschen Admiralität an der Entwicklung von Unterwasserortungsgeräten mit. Anfang der fünfziger wurde er nach Israel als Leiter des wissenschaftlichen Forschungsinstitutes der Armee berufen. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit als Doktor der Naturwissenschaften war Moshé Feldenkrais ein begeisterter Sportler, der als einer der ersten Europäer den schwarzen Gürtel im Judo erwarb. Eine alte Knieverletzung, die er sich beim Fußballspielen zuzog und die Jahre später nach einem Unfall wieder auflebte, markierte den Beginn seiner zweiten Schaffensperiode, aus der schließlich die Feldenkrais-Methode hervorging . Die besten Chirurgen Englands prophezeiten ihm damals ein zeitlebens unbrauchbares Kniegelenk und schlugen eine Operation mit einer 50 prozentigen Heilungschance vor. Feldenkrais kommentierte das später so: "Ich hab´ den Ärzten gesagt, sie müssten doch Idioten sein. In meinem Labor haben wir nur dann ein Experiment durchgeführt, wenn wir unserer Hypothese zu 98% sicher waren. Die aber wollten mir das Knie aufschneiden und gaben dabei auch noch zu, dass die Chancen auf Erfolg nicht viel besser waren als die auf einen Zufallstreffer." Feldenkrais suchte daraufhin nach einem anderen Weg und setzte sich im Zuge dessen mit allem auseinander, was er in den Bereichen Gesundheit und Heilen bekommen konnte: Bücher über Physiologie, Neurophysiologie, Anatomie, Sport, Bewegungstherapien, Psychotherapie und fernöstliche Praktiken wie Yoga, Hypnose und Akupunktur. Moshé Feldenkrais hatte mit seiner neuen Methode nicht nur bei sich Erfolg, sondern auch bei vielen anderen Menschen, so dass er schnell einen großen Bekanntheitsgrad erlangte. Zu seinen bekanntesten Schülern gehörten: Israels erster Premierminister Ben-Gurion, Igor Markévitch, Moshe Dayan, Yehudi Menuhin, Peter Brooke, Narcisco Yepes und Franz Wurm.
Die Feldenkrais-Methode unterteilt sich in zwei Bereiche. Erstens die Gruppenarbeit im Raum, die so genannten ATM`s (Awareness through mouvement), bei der verbal Bewegungen angeleitet werden, und zweitens die FI`s (Functional Integration), bei der der Schüler in der Einzelsituation vom Feldenkrais-Lehrer bewegt wird und dabei völlig passiv bleibt.
Zu meiner Person :› Felix Pfeiffer, von Beruf bin ich Pädagoge mit Zusatzausbildungen als Reitpädagoge HPA, sowie als Jungenpädagoge. Ich leite die Feldenkrais- und 'Feldenkrais und Reiten'- Kurse auf Hof FYLGJA. Seit Jahren schon beschäftigen mich verschiedene Ansätze der Körperarbeit auch und gerade in Verbindung mit dem Reiten. Die Feldenkrais-Methode, die Alexander-Technik, das Centered Riding von Sally Swift. Für mich waren dies völlig neue Wege des Lernens, die mich vor allem über die eigene Verantwortung bewusster mit mir umzugehen ganz allgemein Entwicklung ermöglichten und speziell die Linderung manch chronischer Beschwerden bescherte. Es ließ sich nicht verhindern, dass meine eigenen positiven Erfahrungen mit in die Arbeit am Hof einflossen. Die positive Resonanz und mein Wunsch noch mehr zu lernen, waren der Grund, nach einer passenden Ausbildung zu suchen. Die Feldenkrais-Methode lag mir am nächsten. Da die reine Feldenkrais-Ausbildung vom Umfang her ein Vielfaches von den Ausbildungen zum Thema 'Feldenkrais und Reiten' ausmacht, schien sie mir am profundesten.
Wer mehr über uns oder unsere Arbeit erfahren möchte, ganz konkret nach freien Kurs- oder Praktikumsplätzen sucht oder Hintergrundinformationen und Links zu bestimmten Arbeitsschwerpunkten haben möchte oder einfach noch mehr und größere Fotos vom Hof, den Pferden und Menschen, sowie verschiedenen Aktionen und Kursen des Hofes sehen möchte, laden wir ganz herzlich ein, auch einmal auf unsere Homepage » Hof FYLGJA zu schauen...
| |