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  Bericht Pferdeflüsterer · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 226.03 der Pferdezeitung vom 27.07.03
Inhaltsmenü Berichte  Pferde - die unbekannten ...  Pferdeflüsterer  Resonanz  Siegen
 Automaten  Entwicklung  Gewalt  Leserresonanz
 Gesamttext 
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Ausschau nach dem einsamen Kameraden

    Pferde - die unbekannten Wesen   
    Provozierende Gedanken einer Pferdefrau   
von  Werner Stürenburg



In den sechziger Jahren gab es zwei Bücher von Oswald Kolle, der sich damit als Aufklärer der Nation profilierte: "Deine Frau, das unbekannten Wesen" und "Dein Mann, das unbekannte Wesen".

Nanu, mußte man sich doch fragen: wie das? Männer und Frauen gehören zusammen, seit es sie gibt - inwiefern können sie einander unbekannt sein?

Inzwischen wissen wir sehr viel genauer, warum und inwiefern Männer und Frauen verschieden sind und wieso sie sich so schwer kennenlernen können, weshalb sie sich so leicht mißverstehen.

So ähnlich scheint es mit den Pferden zu sein. Die Menschen gehen seit mehreren tausend Jahren mit Pferden um, aber ich habe zuweilen den Eindruck, als würden wir die Pferde erst jetzt oder zumindest neu kennenlernen. In gewisser Weise läßt sich das nachvollziehen.

Die alte bäuerliche Kultur ist in den letzten fünfzig Jahren untergegangen, und damit all das Wissen, das die Bauern, deren Existenz ja von den Pferden abhing, erworben und weitergegeben hatten.

Dieser Verlust wird inzwischen deutlich verspürt und verschiedentlich werden Anstrengungen unternommen, diese Kulturleistungen zu bewahren. Dazu gehört zum Beispiel die Veranstaltung  PferdeStark, die alle zwei Jahre in Detmold stattfindet.

Darüber hinaus hat sich die Verwendung des Pferdes grundlegend geändert. Nachdem zunächst Befürchtungen Raum griffen, daß das Pferd vollständig aus unserer Kultur verschwinden würde, hat sich mit zunehmendem Wohlstand eine leistungsfähige Freizeitindustrie entwickelt, die unserem Lande einen Höchststand an Pferden beschert hat. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen.

Freilich sind weder die Pferde noch die Verwendung noch die Haltung mit früheren Verhältnissen vergleichbar. Wir betreten quasi Neuland. Es verwundert daher nicht, daß allenthalben grundsätzliche Fragen neu gestellt werden.

Ich kann mich noch gut erinnern, daß vor wenigen Jahren die Thesen eines  Klaus Ferdinand Hempfling Befremden hervorgerufen haben. Ihm wurde jegliche Kompetenz abgesprochen. Man versuchte, ihn lächerlich zu machen und stempelte ihn als Außenseiter und Einzelgänger ab.



Pferdeflüsterer

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Zu zweit läßt Pferd es sich gutgehen
Inzwischen lacht keiner mehr. Im Gegenteil wurde sehr schnell klar, daß eine ganze Reihe von Menschen, in Deutschland, in Amerika, in vielen anderen Teilen der Welt, ganz ähnliche Einsichten, Erfahrungen und Thesen vortrugen. Die Sprache wurde sogar um einen neuen Begriff erweitert: Pferdeflüsterer.

Die Welt wandelt sich aber sehr schnell, man kann auch sagen: Sehr viele Leute haben begierig neue Erfahrungen gemacht und gelernt. Nach anfänglicher Begeisterung folgte leider bald Ernüchterung. Man hatte den Eindruck, hier werde doch alter Wein in neue Schläuche gefüllt.

Die Diskussion anläßlich des Hauptartikels der letzten Woche zeigt, daß die Probleme sehr tief liegen (siehe  Westernreiten, aber richtig, insbesondere  Leserresonanz).

An der Oberfläche erscheinen wir alle brav und nett, keiner will irgendwem wehtun, schon gar nicht einem Pferd. Man schlägt ja schließlich weder Kind noch Frau, oder? Dann aber wieder entzündet sich die ganze Diskussion an der Grausamkeit des Menschen, oder sollte ich sagen: des Mannes? Denn ganz so harmlos kommt man anscheinend nicht durch.

Einige Pferdeflüsterer haben sich geradezu einen Namen gemacht mit der Propagierung der Gewaltlosigkeit; verständlich, daß nicht nur die Fans, sondern die breite Öffentlichkeit enttäuscht, verbittert und wütend reagiert, wenn sie bei offenkundig brutalen Aktionen eben dieser sanften Helden Zeuge wird.

Seit es die Pferdezeitung gibt, hat mich dieses Thema beschäftigt, habe ich mit Lesern korrespondiert, telefoniert, sogar Kontakt mit einem Pferde-Guru bzw. dessen Büro aufgenommen, mit anderen Fachleuten diskutiert, und schließlich resigniert.

Mir schien, daß diese Leute vielleicht guten Willens waren, als sie anfingen, daß aber der Erfolgsdruck sie korrumpiert hat. Andere Leute haben sich abgewandt und ihren eigenen Weg gesucht.

So hat Pia Rennollet eine Veranstaltung mit Pat  Parelli verlassen müssen, weil sie es nicht mehr mit ansehen konnte, wie dieser ein Pferd buchstäblich in den Hänger hineinprügelte. Dabei hatte ihr sein Buch doch so gut gefallen ( Natural Horse-Man-Ship).

Papier ist offenbar geduldig. Es gibt eine offizielle Version und eine inoffizielle, über manche Dinge kann man sprechen und über andere nicht.

Die Pferdefrau Pia Rennollet ist der Meinung, daß man Pferden durchaus gerecht werden kann. Freilich will sie auch keine Turniere gewinnen. Dabei schreibt sie nicht nur Bücher (eines ist publiziert), sie gibt auch Seminare, sie zeigt, was sie kann, sie redet über ihre Vorstellungen, sie lädt die Teilnehmer zum Austausch ein.

In diesem Beitrag veröffentliche ich vier kurze Aufsätze von ihr, die sie als Test an die Leser der Pferdezeitung, also an Sie, versteht: interessiert das überhaupt jemanden?



Resonanz

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Allein: sehnsüchtig schaut er hinüber
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Aufmerksam: ein Esel schreit
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Dieser Bursche ist mit sich im Lot
Ihre Resonanz ist also ausdrücklich erwünscht. Frau Rennollet ist gern bereit, auch längere Beiträge im Rahmen der Pferdezeitung zu veröffentlichen, wenn ein entsprechendes Interesse besteht.

Das kann ich verstehen - keiner schreibt gerne für die Schublade. Ich persönlich bin sehr gespannt auf die Erfahrungen, Einsichten und Thesen, die, soweit ich das bisher aufgrund längerer Telefonate beurteilen kann, eine völlig neue Sichtweise in die Diskussion bringen.

Diese Sichtweise ist mir nicht ganz fremd, denn ich habe sie bereits ansatzweise von anderer Seite gehört. Und immer waren es Frauen, die so dachten. Das halte ich nicht für einen Zufall.

Die Reiterszene wird überwiegend von Frauen besetzt, das ist nicht zu übersehen. In den oberen Rängen tummeln sich die Männer. Anläßlich des Berichts über das Pfingstturnier in Löhne habe ich darüber schon reflektiert ( Mädchen und Frauen). Männer und Frauen sind sehr verschieden, das wissen wir inzwischen sehr gut. Es verwundert also nicht, daß Frauen auch an das Thema Pferd anders herangehen.

Die Pferdeflüsterer waren bisher männlich, wenn es sich nicht um Schüler handelte; die durften auch weiblich sein, wobei dann selbstverständlich Gehorsam gefordert und geleistet wurde.

Zwar gibt es auch eine Reihe von Autorinnen, allen voran  Ursula Bruns und  Linda Tellington-Jones, aber die haben nicht die Aura und die Wirkung der männlichen Kollegen entwickeln können. Einem  GaWaNi Pony Boy fiel der Erfolg demgegenüber geradezu in den Schoß.

Meine ehemalige Kollegin hat seinerzeit das Buch  Der Traum vom Pferd von Pia Rennollet enthusiastisch gefeiert; es ist leider kein Erfolg geworden. Ein Grund mag sein, daß das Buch in einem Esoterik-Verlag erschienen ist, entsprechend bei den Buchhandlungen in der Esoterik-Abteilung landet und dort verstaubt. Es findet einfach seine Zielgruppe nicht.

Imke Spilker ist eine andere junge Autorin, deren Buch  Selbstbewußte Pferde viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Aber anscheinend zieht sie es vor, zurückgezogen zu arbeiten.

Das ist schade. Wenn man gute Ideen hat, muß man diese auch unter das Volk bringen, man muß sie verkaufen, man muß ihnen zum Durchbruch verhelfen. Neue Ideen haben es schwer. Ich habe es oben angedeutet: Hempfling wurde zunächst verlacht.

Nun ist Hempfling ein Meister der Selbstvermarktung; dieses Talent sehe ich keineswegs als negativ an, im Gegenteil: Was hat die Menschheit von guten Ideen, die in irgendwelchen Schubladen verschimmeln? Es kommt darauf an, die Welt zu verändern. Hempfling hat in vielen Köpfen viele Denkprozesse angestoßen und tut dies immer noch. Das ist gut.

In diesem Sinne möchte ich gerne dazu beitragen, daß die Ideen von Pia Rennollet "unters Volk" getragen werden, daß sie diskutiert werden, daß sie auf fruchtbaren Boden fallen.

Selbstverständlich ist auch die andere Richtung wichtig: Pia Rennollet hat es verdient, daß ihre Ideen überprüft werden, daß sie angezweifelt, angegriffen, bekämpft werden, sie muß sich mit alternativen Ideen auseinandersetzen, damit sie selbst vorankommt. In diesem Sinne bitte ich Sie, aktiv zu werden und Ihr Interesse an den Ideen von Frau Rennollet kundzutun.



Siegen

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Nun aber zum ersten Beitrag. Ich wähle zunächst einen kurzen Text, der mir gut zum Thema der letzten Woche zu passen scheint.

Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft

So lautet der Titel eines Buches über Kriegsführung bzw. deren Vermeidung. Die Vermeidung eines Kampfes steht hier an erster Stelle.

Gerade im Umgang mit den Pferden wird viel zu viel gekämpft. Hier ist die Szene allzu oft von Machtdemonstrationen beherrscht. Hier muß bewiesen werden, wer der Stärkere ist; hier muß ein Tier beherrscht werden.

Der Umgang mit dem Pferd ist wahrlich nicht ungefährlich. Überall lauern Risiken für den Menschen, der dem Tier körperlich weit unterlegen ist.

Seien wir mal ehrlich:

  • Kommt Freude auf, wenn ein Pferd unsanft meine Rippen tritt?

  • Macht es Spaß, vom Pferd zu fallen?

  • Ist es ein angenehmer Moment, wenn das Tier, auf dem ich sitze, urplötzlich einen Satz macht in Richtung eines herannahenden Autos?
Es ist diese Gefahr, in die wir uns begeben - das in gewisser Hinsicht dem Pferd anvertraut, ja ausgeliefert zu sein - die uns immer wieder kämpfen läßt. Wir selbst haben Schwierigkeiten zu vertrauen.

Wenn wir im Zusammensein mit dem Pferd weniger kämpfen würden, so könnten wir innere Stärke beweisen. Dieser unserer inneren Stärke kann das Pferd sich anvertrauen. Innere Stärke ist eine wichtige Führungsqualität.

Einem vertrauensvollen Pferd können wir uns selbst anvertrauen.

Wir sollten uns im Umgang mit dem Pferd (und nicht nur da) mehr Gedanken darüber machen, wie ein Kampf zu vermeiden ist, anstatt stets auf Konfrontation zu arbeiten.

Ein wenig friedfertiger dürfen wir schon sein, ohne dabei gleich unsere Dominanz einzubüßen.

Damit sind wir bei einem der wichtigsten Reizwörter der letzten 20 Jahre: Dominanz. Es geht auch bei den Pferdeflüsterern um die Dominanz, es geht genauer gesagt um nichts anderes als um die Dominanz; nur die Mittel und Wege dahin sind etwas sanfter als bisher gewohnt, jedenfalls in der offiziellen Variante.



Automaten

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Die Prüfungsordnung der Westernreiter beschreibt Pferde laut Programmheft des Pfingstturniers als willenlose Automaten; alles andere gibt einen Punktabzug ( Die Western-Disziplinen):

Ein gutes Reiningpferd sollte sich willig führen lassen und mit wenig und nicht sichtbarem Widerstand zu kontrollieren sein. Es muß dem Reiter völlig gehorchen. Jede eigene Bewegung muß als mangelhafte Kontrolle ausgelegt werden. Alle Abweichungen von der exakt vorgeschriebenen Aufgabe bedeuten ein Fehlen oder ein vorübergehender Verlust von Kontrolle und sind deshalb Fehler, die abhängig vom Grad der Abweichung bestraft werden.

So möchte auch Pat Parelli die Pferde haben: solange der Reiter kein Signal gibt, hat das Pferd sich in derselben Richtung mit derselben Gangart weiterzubewegen. Ein willenloser Automat, dem Menschen vollkommen hörig, unterworfen, abhängig, ohne eigenen Willen.

Hören wir dazu Pia Rennollet:

Vom Dialog

Die Menschen möchten mit den Pferden sprechen können. So viel zumindest hat sich schon getan in der Reiterwelt. Aber oft wird hierbei ein entscheidender Fehler begangen. Der die Pferdesprache benutzende Mensch bleibt währenddessen in der Welt des Menschen gefangen.

Die Pferde leben tatsächlich in ihrer Welt - in der Welt der Pferde - und werden immer wieder - durch ihre Nutzbarmachung - dazu aufgefordert, an der Welt des Menschen teilzunehmen.

Dieser Schritt, den sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereitwillig tun, wird ihnen nicht vergolten. Der Mensch nämlich vollführt nicht den entscheidenden Schritt in Richtung Pferdewelt.

An dieser Stelle nun die Welt des Pferdes erklären zu wollen, würde den Rahmen sprengen. Doch begutachten wir nur einmal einen Teilaspekt. Den eines Dialoges in der Kommunikation mit dem Pferd.

Ein Dialog ist die Form der Kommunikation, in der beide Parteien gleichberechtigt agieren und reagieren. Viele Pferdemenschen sind zu dieser Form der Kommunikation kaum in der Lage. Sie wählen die Form des Monologes.

Sie bestimmen, geben den Tenor an und verändern ihr Tun und Handeln erst, wenn die von ihnen erwünschte Reaktion bzw. Antwort erfolgt. Sie haben feste und somit begrenzten Vorstellungen im Kopf - sie nennen die Ziele, die erreicht werden sollen.

Das Pferd wird programmiert und desensibilisiert. Dies ist wahrlich sehr verführerisch. Denn bekommen wir nicht derart ein fügsames Pferd? Ein Pferd, das sich dem Menschen als ranghöheren Part vollkommen unterordnet und alles tut, was ihm befohlen wird.

Schöne Welt, in der die Pferde zu willenlosen Maschinen degradiert werden.

Wer mit einem Pferd kommuniziert und die Form des Monologes wählt, der macht das Pferd kleiner. Wählt er/sie die Form des Dialoges, so können beide daran wachsen - Mensch und Pferd. Sie können nicht nur zusammen wachsen, sondern auch zusammenwachsen.

Damit kommen zwei neue Gedanken in die Diskussion: Einmal der der persönlichen Entwicklung, und dann der der Freundschaft. Vielen Pferdetrainern ist aufgefallen, daß sie eigentlich mit den Menschen arbeiten (oder arbeiten müßten), daß die Pferde eigentlich so, wie sie sind, schon okay sind.



Entwicklung

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Daß wir Menschen uns entwickeln und entwickeln müssen, daß ein Mensch, dessen Entwicklung gestoppt ist, am Ende ist, wissen die meisten. Wer aber betrachtet Pferde als Partner bei der Persönlichkeitsentwicklung? Wer arbeitet selbst aktiv an seiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung?

Ich habe zwei Bücher zu diesem Thema besprochen, auf die ich sehr gespannt war. Das Ergebnis war für mich eher enttäuschend. Persönlichkeitsentwicklung hat für mich nichts mit Effizienz zu tun, es geht nicht darum, gesellschaftlichen Erfolg zu haben, es geht darum, ein besserer Mensch zu werden.

Lesen Sie, was Pia Rennollet zum Thema zu sagen hat:

Pferdefreundschaften

Es gibt Pferdeflüsterer, die behaupten: "Ein Pferd kann nie dein Freund sein!"

Aus deren Sicht ist das sehr wohl möglich. Denn sie selbst behandeln das Pferd nicht, wie man einen Freund behandelt. Sie behandeln es weder wie ein Mensch seinen Menschenfreund behandelt, noch behandeln sie es, wie das Pferd seinen Pferdefreund behandelt.

Freundschaften unter Pferden gibt es sehr wohl. Da wird mir jeder zustimmen, der über Beobachtungsgabe und die Möglichkeit verfügt, eine kleinere oder größere Pferdegruppe in naturnaher Haltung zu beobachten, die auf lange Zeit hin in derselben Formation zusammensteht.

Ich meine damit nicht jene Pferde, die in Boxen gehalten werden und hin und wieder mal an die frische Luft kommen. (Obgleich sich auch bei dieser Haltungsform Freundschaften entwickeln und festigen können.) Und ich meine auch nicht jene Pferde, die zwar im Offenstall leben, aber auf beengtem Raum und / oder deren Herdenzusammensetzung ständig wechselt.

Die ständig neue Zusammensetzung einer Herde begünstigt gerade jene tyrannischen Herdenführer, die so manche Menschen zu ihrer Argumentation: "Ein Pferd kann nie dein Freund sein." (wir erinnern uns) heranziehen.

Ständig wechselnde Herdenmitglieder haben mit naturnaher Haltung des Pferdes nichts zu tun. Dies ist nicht in ihrem genetischen Programm angelegt und bedeutet Streß.

Pferdefreundschaften jedoch sind feste soziale und familiäre Bindungen, die ein Leben lang andauern. Etwas, wenn ich mir eine solche Bemerkung am Rande erlauben darf, was wir Menschen leider verloren haben.

Freunde fürs Leben sein - das ist ein wunderbares Ziel. Und mit diesem Ziel vor Augen sollten wir unseren Pferden begegnen. Wer dem Spruch: "Ein Pferd kann nie dein Freund sein." Glauben schenkt, der verschließt eigenhändig eine Tür, die ihm offenstehen könnte.

Dafür macht er dann das Wesen des Pferdes verantwortlich.

Hier bemerkt man, denke ich, die soziale Kompetenz der Frau. Ich möchte das natürlich nicht als Sexismus im negativen Sinne verstanden wissen, ganz im Gegenteil: Wenn die Geschlechter unterschiedlich sind (und das steht fest), dann sollten, ja dann müssen sie sich ergänzen. Wir Männer müssen also von den Frauen dort lernen, wo sie uns überlegen sind, und umgekehrt.



Gewalt

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Beziehungen, Dominanz, Gewalt - für mich bewegt sich diese Reihe vom weiblichen zum männlichen Pol. Zum Schluß frische Gedanken von Pia Rennollet zum Thema Gewalt:

Die Sprache des Pferdes

Die Sprache des Pferdes ist eine Körper- und Gebärdensprache. Lautäußerungen kennt das Pferd nur wenige und mit diesen geht es verhältnismäßig sparsam um.

Diese Körpersprache machen sich viele Menschen mittlerweile zunutze. Nicht immer zum Wohle des Tieres. Denn fehlt das Verständnis für jenes Lebewesen und fehlt das Einfühlungsvermögen, so kann das Wissen um die Sprache des Pferdes zu einer nicht zu unterschätzenden Waffen werden.

Allzu oft wird diese Waffe leider unter dem Schlagwort Pferdeflüsterer verkauft. Pferde werden in ausbruchssichere Raubtierkäfige eingesperrt, ohne die Möglichkeit zur Flucht. So wird das Pferd in eine für es lebensbedrohliche Situation hineinmanövriert.

Ein zweibeiniges Raubtier immer dicht auf den Fersen, es gibt kein Entkommen. Weit aufgerissene Augen, bebende Flanken, verschwitztes Fell. Am Ende das Ergeben, das Aufgeben, Hoffnungslosigkeit.

Der Wille eines zauberhaften Wesens ist gebrochen. Es hat eine Mauer um seine Seele erbaut und sich ganz tief in sich selbst zurückgezogen.

Solche Pferde sprechen nicht mehr mit Menschen; sie lassen aus innerlich weiter Entfernung ein Programm ablaufen - ein Überlebensprogramm Marke Menschenwelt. Es gibt unterschiedliche Programme - je nach Veranlagung des Pferdes: Gehorsam oder Kampf.

Es existiert beim Pferd (und auch beim Menschen) ein Flucht- und ein Intimbereich. Diese Distanzen sind je nach Individuum unterschiedlich in ihrer Größe. Als Richtlinie dient jedoch folgendes: Im Intimbereich befinde ich mich dann, wenn ich mit ausgestrecktem Arm das Pferd berühren kann. Der Fluchtbereich variiert bis hin zu mehreren Metern.

Sperre ich nun ein Pferd in einen Raum von 11 m (Picadero) oder 16 Meter Durchmesser (Round Pen), so kann sich das Pferd meinen Einwirkungen nicht mehr entziehen. Eine wirkliche Flucht seitens des Pferdes ist also nicht möglich. Und genau das ist es, was auf das Pferd als Streßfaktor einwirken kann.

Das eingezäunte Viereck, auf dem ich mit meinen Pferden arbeite, ist daher nicht ausbruchssicher.

Es liegt an meiner Arbeit, an meiner Kommunikation mit dem Pferd, ob es die Einzäunung einreißt und den nötigen Sicherheitsabstand zu mir herstellt oder ob es sich freiwillig auf unsere Kommunikation einläßt.

Natürlich kann und sollte ich mir als Pferdehalter die Sprache des Pferdes zunutze machen. So vieles wird dadurch im Umgang mit dem Pferd leichter und angenehmer. Aber ich sollte dabei auch nicht vergessen, welche gewaltige Macht ich in Händen halte. Diese Macht sollte immer und ausschließlich im Sinne des Pferdes angewandt werden.

Mit dieser inneren Haltung kann aus dem Zusammensein mit dem Pferd ein enormer Nutzen gewonnen werden. Doch dieser Nutzen hat eine andere Qualität. Er fördert die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen, ohne dabei auf Egobefriedigung ausgelegt zu sein.

Und so ganz nebenbei darf sich auch die Persönlichkeit des Pferdes in vollem Glanz entfalten.

Ich hoffe, Sie fühlen sich durch die Denkanstöße angeregt! Schreiben Sie an die  Redaktion, wenn Sie Lust auf mehr haben!



Quellen


  1.  Westernreiten, aber richtig, Hauptgeschichte
  2.  Leserresonanz, zu "Westernreiten, aber richtig"
  3.  Mädchen und Frauen, Hauptgeschichte
  4.  Die Western-Disziplinen
  5.  Unter Gauchos, Hauptgeschichte



Abbildungen
©  Werner Stürenburg



Leserresonanz

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11 Leserresonanzen zu dieser Ausgabe


Leserbrief  1022 zu Ausgabe  226  
Kommentar zu Seite  /Berichte/226/Gesamttext/


05.08.2003 08:44:29

Sehr ansprechende Artikel

Bitte mehr von Pia Rennollet. Ihre Artikel in dieser Ausgabe fand ich sehr interessant und hoffe, dass viele Leser (vor allem "normale" Ausbilder, die immer noch gerne alle Fehler auf´s Pferd schieben) sich dazu Gedanken machen. Könntet Ihr mal etwas bezüglich Hengsthaltung und den Umgang mit Hengsten schreiben. Es gibt immer noch soviel Unverständnis und Intoleranz gegenüber Hengste/Hengstbesitzer.

Maria Hasenöhrl


Leserbrief  1001 zu Ausgabe  226
28.07.03



Pia Rennollet

Liebe Redaktion,

Ich wäre sehr an mehr Lesematerial von Pia Rennollet interessiert, da ich ihren Artikeln sehr viel abgewinnen kann. Auch ich habe Unmengen von Pferdeliteratur verschlungen (als "Späteinsteiger" muß man halt mangelnde Erfahrung durch Aneignung von Wissen durch Lesen wettmachen) und war eigentlich stets nur anfänglich und oberflächlich mit den einzelnen Thesen zufrieden.

Gerade was das Thema Freundschaft betrifft, so bin ich zutiefst überzeugt, daß ein Pferd sehr wohl Freundschaften zu anderen Pferden (wie auch Abneigungen), zu Hunden oder anderen Tieren und in seltenen Fällen zu Menschen (ich sage absichtlich nicht "Besitzer") entwickeln kann. Schon allein das Wort "Besitzer" sagt doch aus, daß der Mensch das Pferd nicht als Freund, sondern eben als Besitz sieht. Und über meinen Besitz kann ich jederzeit verfügen, ihn benützen, ihn verkaufen, eben mit ihm machen, was immer ich will. Dieses Wort mag ich weder bei Hunden, noch bei irgendeinem anderen Tier, da das besitzen = besetzen ja Willenlosigkeit und absolute Abhängigkeit des Wesens voraussetzt. Zum Besitz von uns Menschen gehörten jahrhundertelang ja auch Menschen, ebenso abhängig und willenlos gemacht, nur zu dem Zwecke, seinem Besitzer zu funktionieren. Welcher Sklavenbesitzer konnte aber auf die Freundschaft und das Vertrauen seiner Sklaven bauen? Wie schnell drehte sich die Willenlosigkeit in Haß und Gewalt um, sobald dieser so Unterdrückte die Möglichkeit zur Flucht bekam?

Natürlich sind die in unseren Haushalten mit uns lebenden Tiere immer in irgendeiner Weise von uns abhängig, ich glaube aber trotzdem, daß es möglich sein müßte, Tiere artgerecht und "freundschaftlich" zu halten mit dem Recht auf genügend Platz und der Möglichkeit der Kommunikation mit Freunden in ihrem oft sehr kurzen Leben. Auch die Milchkuh oder das Fleischschwein oder eben das Pferd, das uns auf seinem Rücken trägt, sind ja Lebewesen mit Empfindungen, Schmerzen, Freude, Übermut etc. und möchten diese mit einem Freund teilen können. Ich, für meinen Teil, hoffe weder mein Pferd noch meine anderen Tiere nicht allzusehr zu dominieren und bekomme immer wieder große Zeichen von Freundschaft und Vertrauen zurück. Und das bedeutet mir halt um vieles mehr als jeder Pokal mir je bedeuten könnte. Wenn sich meine Stute wie ein Muttertier quer vor mich stellt und so einen durchgehenden, völlig panischen Wallach mit ihrem Körper von mir wegdrängt, so ist das für mich ein Zeichen von Freundschaft.

Viele Grüße an die Redaktion und vielen Dank für Eure immer sehr interessanten Beiträge in der Pferdezeitung!

Herta Sprenger


Leserbrief  1002 zu Ausgabe  226
29.07.03



Lust auf mehr

Hallo Redaktion.

Ich wäre sehr interessiert, wenn dieses Thema weiter vertieft würde. Menschen wie Monty Roberts haben es besser gemacht als die Generation zuvor. Und die nachwachsende Generation von Pferdeleuten sollte es wiederum besser machen als Roberts. Da darf es natürlich an konstruktiver Kritik nicht fehlen. Nennen Sie das Kind ruhig beim Namen. Im Grunde ist es ja ganz einfach. Die pferdegerechteste Haltungsform ist die Nichthaltung. Also das Pferd unter seines Gleichen in natürlicher Umgebung. Davon bin ich /sind wir als Reiter und/oder Pferdehalter Lichtjahre entfernt. Es gibt also keinen Grund, sich auf irgendwelchen Lorbeeren auszuruhen.

Ich habe erst seit einem Jahr ein eigenes Pferd und er ist wahrlich kein Anfängerpferd. Eines hat er mich schon gelehrt: Das Dominanz bzw. Chef sein auch heißt loslassen zu können und Freiräume zu gewähren. Auch wenn man dann mit manchen Dingen wieder von vorn anfangen, oder es anders versuchen muss. Gut, mein Pferd steht eben meist nicht mit gleichgültigem Blick am Putzplatz wie die anderen Turniercracks und wenn der ewig schlecht gelaunte Reitlehrer in der Halle Unterricht gibt, brauche ich gar nicht erst zu versuchen, irgendwelche Leistungen von ihm abzuverlangen. Steht aber meine positiv denkende Reitlehrerin da, bietet dieses Pferd Dinge an, die uns manchmal nur staunen lassen.

Mein Ziel ist es, seine Sensibilität so auf mich zu lenken, dass ihm schlechte Stimmungen in seiner Umgebung nur noch wenig anhaben können. Aber auf keinen Fall soll er abstumpfen oder resignieren. Das ist ein langer Weg und immer auch eine Gradwanderung. Deshalb also auf jeden Fall gern mehr zu diesem Thema. Danke!

Beste Grüße
Katja Tödter


Leserbrief  1003 zu Ausgabe  226
29.07.03



Reaktion auf "Pferde die unbekannten Wesen"

Sehr geehrter Herr Stürenberg,

mit großem Interesse habe ich Ihren Bericht, sowie die Texte von Pia Rennollet gelesen. Sie bitten um Leserresonanzen und es juckt mich förmlich in den Fingern nun auch etwas dazu zum Besten zu geben.

Am interessantesten fand ich hier das Thema "Einfühlungsvermögen" als erster Weg zur Kommunikation und zum Dialog mit dem Pferd. Hierzu müsste man vielleicht einfach mal die heutige Gesellschaft ein wenig unter die Lupe nehmen. Wir Menschen sind doch kaum in der Lage untereinander vernünftig in einen Dialog zu treten, wie also wollen wir das mit einem Pferd schaffen? In der heutigen Zeit ist leider Gottes für die meisten oberste Priorität die eigenen Ziele zu erreichen und das zur Not auch ohne Rücksicht auf Andere. Wir stumpfen ab und sind kaum mehr in der Lage die Bedürfnisse und Wünsche anderer zu erkennen, geschweige denn zu respektieren. Und genau hier ist doch die Marktlücke entstanden die sich unsere sogenannten "Pferdeflüsterer" zu Nutze machen. Den positiven Effekt den ich hier sehe ist der des "Wachrüttelns". All diese Sachen sollten uns doch aufwecken und zeigen "hallo Leute, es geht auch anders". Ob dieses "anders" der richtige Weg ist sei einmal dahingestellt.

Dieselben Probleme sehe ich beim Thema "Vertrauen". Wenn ich persönlich mich mal in meinem Bekannten- bzw. Freundeskreis umschaue und mich frage, wem ich 100%ig vertraue, kommen leider nicht sehr viele Leute zusammen. Warum ist das so? Nun, leider durfte ich im Laufe meines Lebens feststellen, daß zuviel Vertrauen (oder auch Gutgläubigkeit) nur allzu oft ausgenutzt wird. Womit wir wieder beim Thema, jeder sorgt in erster Linie dafür das es ihm selbst am Besten geht, wären. Wie also, und das wäre eine große Frage die ich gerne einmal beantwortet hätte, sollen wir Menschen mit anderen Lebewesen eine Vertrauensbasis aufbauen, wenn wir nicht einmal in der Lage sind uns untereinander Art zu vertrauen?

Eines ist sicher, Vertrauen muß wachsen. Mit meinem Pferd ging es mir ähnlich. Anfangs hatte ich Respekt vor ihm, vor seiner bzw. ihrer Größe (Stm. 1,75m) und ihrer Kraft. Entsprechend vorsichtig, wenn nicht gar ängstlich bin ich mit der Stute auch umgegangen. Als ich dann merkte, sie tut mir nichts, sondern ich verunsichere sie eher mit meiner Angst, bin ich nach und nach sicherer geworden. Sowie mein Stütchen gemerkt hat, das ich ihr vertraue und ihr auch vieles zutraue, ist auch sie sicherer geworden. Dieses Vertrauen wächst nach wie vor weiter und es ist ein tolles Erfolgsgefühl zu wissen, daß man jemanden hat auf den man sich verlassen kann. Der Weg dorthin war nicht immer einfach, aber es ging ohne Gewalt, mit Ruhe, Respekt voreinander und dem immer wieder "über den eigenen Schatten springen". Somit habe ich wohl einen Freund gefunden, der mich nicht ausnutzen wird, der geben und nehmen kann, der mir meine Freundschaft und Zuneigung genauso dankt und das ist genau das, dieses Gefühl, was ich jedem Pferdehalter wünsche!!

Liebe Grüße

Monika Jenschek

P.S. Ich würde mir wünschen, das sie weitere Texte von Pia Rennollet veröffentlichen. Sie helfen mir sehr mein Pferd noch ein bisschen besser zu verstehen. Die Sichtweise dieser Frau baut auf interessanten Fakten auf und es wird mir eine Freude sein andere auf diese Texte hinzuweisen!!


Leserbrief  1005 zu Ausgabe  226
31.07.03



pia renollet

Lieber Herr Stürenburg,

zum ersten: Sie machen Sich sehr viel Arbeit mit Ihrer Zeitung, Ihre Artikel sind immer sehr gut, ja liebevoll geschrieben, Sie bemühen sich sehr Sachverhalte dazustellen. Nicht immer gelingt alles objektiv, aber man kann sich ja nicht von sich selbst trennen. Außerdem gefällt mir Ihr manchmal schon fast feministischer Gedankenansatz.

So nun zum eigentlichen, das Buch von Pia Renollet habe [ich] schon länger gelesen und es hat mich sehr bewegt. Es ist wirklich empfehlenswert. Ich habe sie auch schon selber erlebt auf einer Pferdemesse. Sie ist unspektakulär, leise, ruhig, ohne Dramatik und große Geste. Sie beobachtet das Pferd und es wirkt manchmal, als ob sie nichts machen würde.

Und genau da ist das Problem in unserer Zeit. Einfach nur was kleines, leises machen ist nix. Einfach nur ein Pferd zu haben und keine besonderen Dinge mit ihm tun, Springen, sliding stops, spanischer Schritt, Zirkuslektionen und vieles mehr ist uninteresant . Und deshalb wird es P.R. schwer haben, obwohl es sich sicher lohnen würde, von ihr zu lernen, deshalb finde ich es sehr gut, daß Sie von ihr und ihrer Arbeit berichten.

Weiterhin viel Erfolg

mfg Barbara Schwager


Leserbrief  1009 zu Ausgabe  226
31.07.03



Pia Rennollet

Hallo, Herr Stürenburg,

die Berichte von Pia Rennollet haben mich begeistert und fasziniert. Es würde mich sehr freuen, mehr von ihr zu lesen. Interessant ist, daß sie meint, Freundschaften zwischen Pferd und Mensch seien sehr wohl möglich. Das wird auch von sogenannten Pferdeflüsterern häufig bestritten. Da fällt das verhaßte Unwort Dominanz schon so oft, daß es mir zum Hals raushängt. Auch schreckt mich der Medienrummel, der um viele dieser – auch vermeintlichen – Gurus entsteht, total ab. Ich schätze beispielsweise einige Dinge – nicht alles! – an Monty Roberts, aber dieser unerträgliche Presserummel schlägt mich umgehend in die Flucht.

Viele Frauen, die hervorragend mit auch sehr schwierigen Pferden arbeiten, tun dies häufig außerhalb des Scheinwerferlichts. Sie sehen das Pferd als Partner und Freund. Das liegt mir auch mehr. Bisher bin ich damit nicht schlecht gefahren, auch ohne Spezialhalfter und ähnlichem Kram.

Liebe Grüße


--
Licorno

Und auch wenn der Mensch später vorgab, ein Freund der
Pferde zu sein, blieb der Bund stets zerbrechlich, denn die
Furcht, die er in ihren Herzen geweckt hatte, saß zu tief...

Nicholas Evans (Der Pferdeflüsterer)


Leserbrief  1011 zu Ausgabe  226
01.08.03



Fehlende Pferdezeitung

Sehr geehrter Herr Stürenberg,

leider fehlt mir diese Woche noch die Email mit Ihrer Pferdezeitung. Dass es eine neue Ausgabe gibt, habe ich schon im Internet gesehen. Letzte Woche habe ich die Zeitung noch ganz normal erhalten.

Ich würde mich freuen, wenn Sie das Problem klären könnten und mir das Ergebnis kurz mitteilen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Jochheim
Sehr geehrte Frau Jochheim,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht!

Mir ist beim Versand der letzten Ausgabe ein dummer Fehler passiert. Infolgedessen war ich mir nicht sicher, ob die Ausgabe verschickt worden ist oder nicht.

Nun hat es solche Probleme vor geraumer Zeit schon einmal gegeben. Wenn die Ausgabe dann mehrfach verschickt worden ist, gab es erhebliche Proteste. Ich habe daraufhin einen Mechanismus gebaut, der den Mehrfachversand verhindert, aber genau dort lag diesmal das Problem.

Ich habe mich also schlicht nicht getraut, die Ausgabe noch einmal zu verschicken. Nun haben wir heute Freitag, und Sie sind die erste, die nachfragt.

Der Versand der Ausgaben macht erhebliche Mühe. Ich weiß, daß einige Leute sehr viel Wert darauf legen, bin mir aber trotzdem nicht sicher, wie wichtig die E-Mail-Ausgabe ist.

Es gibt auch nicht besonders viele Abonnenten, und viele von diesen scheinen die Ausgabe nicht wirklich zu lesen, denn ich bekomme viele Sendungen zurück mit dem Vermerk: Mailbox voll.

Darüber hinaus gibt es Probleme mit Leuten, die ihre E-Mail-Adresse aufgeben (teilweise auf natürliche Weise, indem sie zum Beispiel den Job wechseln); auch in diesen Fällen kommt die E-Mail zurück.

Da ich inzwischen wieder auf einer ISDN-Leitung hocke, kostet der Empfang dieser nicht zustellbaren Sendungen nicht nur Zeit, sondern auch Geld, ist auf jeden Fall lästig. Die Frage lag also nahe, ob in Anbetracht der Umstände die E-Mail-Ausgabe überhaupt aufgegeben werden sollte.

Bisher habe ich mich dazu nicht entschließen können. Was meinen Sie?

Im übrigen kann jeder, der ein Abo hat, sich jede beliebige Ausgabe, die im System gespeichert ist, erneut zuschicken lassen.

Es wäre also auch möglich, dieses System dahingehend zu ändern, daß die Ausgaben nicht mehr automatisch verschickt werden, sondern nur noch auf Anforderung. Jeder würde sich also seine Ausgabe nach Bedarf selbst zuschicken. Was halten Sie von dieser Idee?

Mit freundlichen Grüßen
Werner Stürenburg


Leserbrief  1014 zu Ausgabe  226
03.08.03



Zum Artikel "Pferde-die unbekannten Wesen"

Liebe Redaktion,

ich lese mit Freude über die Entwicklung sich kritischer zu zeigen besonders gegen die als "pferdefreundlich" geltenden Ausbilder wie Parelli oder andere.

Mein Mann und ich waren 1997 für ein Jahr unterwegs und besuchten unter anderem viele Ausbilder in den USA und Australien.

Wir waren unvoreingenommen, da in Deutschland noch nicht so eine große Verbreitung herrschte zu diesen Methoden und Leuten.

Das Seminar was wir von der sogenannten "Top Nr. 1 nach Parelli" (war ein Original-Ausspruch dieser Trainerin bei der Begrüßung!) besuchten, war eine echte Tortur für die Pferde und so manche Reiter. Es wurde geprügelt mit dem harmlos klingenden "Carotstick" und psychisch sehr viel Druck ausgeübt, uns fiel sofort das leblose Wesen des Pferdes der Ausbilderin auf, daß sie allerdings lobte.

Das Pferd reagierte wie eine Maschine ohne einen Mucks zu machen.

Wir schilderten dann unsere Eindrücke per Brief an Pat Parelli, da es unser erster (und letzter) Parelli-Kurs war und wir gerne dazu seine Meinung gehört hätten, als Antwort bekamen wir Werbebroschüren!!!

Das Gleiche erlebten wir bei Monty Roberts, eine unglaubliche Medienmaschinerie, die darüber berichtete wie er einen Mustang über Tage von der Herde abgesondert weggetrieben hat, mit Hubschraubern (!) begleitet, nur um ihn dann nach 3 Tagen zu reiten. Welches Pferd würde da nicht seelisch gebrochen alles mit sich machen lassen?!

Außerdem züchtet er Rennpferde und schickt bereits Einjährige auf die Bahn, wenn er also die Welt für Pferde besser machen möchte, würde ich an seiner Stelle auf soetwas verzichten!

Wir wandten uns entsetzt von diesen beiden sogenannten Pferdeflüsterern ab und erlebten dann doch noch das was wir auch darunter verstanden, nämlich Tom Dorrance, der mit unglaublicher Geduld und Liebe zu den Pferden ein 4-tägiges Seminar abhielt und immer wieder betonte, seine Methode ist, es gibt gibt keine Methode und man muß fühlen, fühlen, fühlen..., Geduld haben und individuell auf das jeweilige Pferd eingehen und versuchen in deren Welt zu gelangen.

Und dann trafen wir noch einen unbekannten Mexikaner, der der uns tief beeindruckte, da er wirklich noch in der Vaquerotradition lebte und es ablehnte gegen eine Zeitvorgabe Pferde auszubilden, weil auch er meinte, das Tempo bestimmt das Pferd und ebenso die Richtung, da jedes Pferd unterschiedlich ist.

Seine Pferde liefen alle frei auf der Ranch herum und er zeigte uns hohe Schule auf einem nackten Pferd, das dort gerade zufällig vorbeikam.

Zurück in Deutschland waren wir sehr erstaunt über die Präsenz, die mittlerweile Parelli und Roberts hier erreicht hatten. Auf den Messen sahen wir dann mal zufällig den Auftritt von Parelli, Giesecke und Schülern , es war unerträglich die Angstaugen von Lena´s Paul und seine Mimik zu sehen und gleichzeitig die jubelnde Masse zu erleben, auf die Frage von Parelli: Wollt Ihr das auch?

Ich glaube mittlerweile, die Leisen werden nicht ungehört bleiben, aber sie werden im Gegensatz zu den Lauten immer nur eine Minderheit erreichen, denn die Masse will schnelle, bequeme Ergebnisse und ob ein Pferd dabei seelisch leidet bekommen sie in ihrer Geschwindigkeit, Erfolg haben zu wollen gar nicht mit.

Darum geht es ja nicht mal um Schleifchen und Pokale, sondern einfach nur um die Ungeduld und oft das fehlende Interesse sich weiterzubilden zum Wohle des Pferdes.

Ich habe im Laufe der Zeit häufiger erlebt wie sich wirklich gute, pferdeengagierte Ausbilder negativ entwickelt haben, weil sie immer größer wurden und dann der Erfolgsdruck und auch die Macht etwas zu lehren, somit über den Ratsuchenden zu stehen, zum verhärteten, gefühllosen und somit oft pferdeverachtenden Ausbilder wurden.

Und das ist das faszinierende an Pferden, sie sind ein Spiegel und niemand, der sich ernsthaft damit auseinandersetzt kann sich dem entziehen...

Als letztes möchte ich 3 Bücher für die empfehlen, die sie vielleicht noch nicht kennen und die sehr, sehr tief eintauchen in die mentale Ebene in der Auseinandersetzung mit dem Wesen der Pferde und dies mit höchstem Respekt vermitteln:

Dominique Barbier: Perfekt Dressurreiten, Müller Rüschlikon, 3-275-01366-1 , 36 Euro
Mark Rashid: Denn Pferde lügen nicht, Kosmaos Verlag, 3-440-09357-3
Tom Dorrance: True Unity, 1-884995-09-8 in Englisch, aber gut zu lesen

Viele Grüße

Sabine Bengtsson


Leserbrief  1015 zu Ausgabe  226
04.08.03



Hauptartikel Ausgabe 226.03 der Pferdezeitung vom 27.07.03 - Lust auf mehr

Hallo Herr Stürenburg,

sehr wohl habe ich Lust auf mehr: In allen zitierten Passagen spricht mir Pia Rennollet so richtig aus der Seele.

Ich habe mittlerweile oft den Eindruck, daß in der Pferdeflüsterer-Szene die Themen Show, Selbstvermarktung und Kommerz das wichtigste geworden sind und das Pferd dann auf der Strecke bleibt. Die mich beeindruckenden Ausnahmen, die ich bisher kennengelernt habe, machen keinen Wind um ihren Umgang mit dem Pferd, sie haben keine "allein selig machende Heilslehre" daraus gebastelt und man fühlt einfach, wie sich Pferde und Menschen miteinander wohl fühlen.

Das Hauptproblem deuten Sie meiner Meinung nach in einem Ihrer Kommentare an: In der Regel brauchen die Menschen das Training, nicht die Pferde. Ich finde, viele Leute haben sich Pferde angeschafft, weil sie einsam sind, weil sie sich selber klein fühlen und mit Pferd größer darstellen wollen oder weil es gerade irgendwie "hip" ist, ein Pferd zu haben. Diese Menschen haben dann Pferde, die eigentlich nicht zu ihnen passen und mit denen sie dann nicht zurecht kommen. Über teure Kurse wird dann nach dem Patentrezept gesucht, mit dem man dem Pferd weis machen kann, daß man der Herdenführer ist.

Die Pferde durchschauen nach meiner Erfahrung über kurz oder lang jede mechanisch trainierte, aber mental nicht vorhandene "Dominanz". Als Anregung: Manchmal kann man auch was von unseren Kindern lernen, zumindestens von einigen, wenn man ihnen beim Umgang mit Ihrem Pony zuschaut...

Bitte machen Sie weiter auf dieser Schiene und vielen Dank für den Artikel!

Stefan Hölzl


Leserbrief  1028 zu Ausgabe  226
13.08.03



Zu Pia Rennollet (Pferdezeitung 226.03)

Mir haben die Denkanstösse von Pia Rennollet sehr gefallen. Ich habe auch ihr Buch gelesen, das auf eine fast schon herausfordernde Weise schmucklos gestaltet ist: Dieser Frau geht es um die Pferde und um nichts sonst! Der Ton des Buches erscheint mir leider manchmal etwas bevormundend, die kurzen Textstücke in der Pferdezeitung haben einen anderen Ton gefunden. Schön!

Mir scheint Rennollet ein Bindeglied zwischen Hempfling und Imke Spilker: Spilker ist noch radikaler, was wahrscheinlich nicht jederManns Sache ist. Beide geben inspirierende Anstösse zu einer Erfahrungsweise, die bei (fast) allen anderen "Berühmtheiten" eigenartig ausgeblendet bleibt.

Ich will das kurz erläutern und beginne dabei doch erst einmal bei der Dominanz: Norbert Kaiser hat in der Pferdezeitung seine Beziehung zu Eddy dargestellt. Er hat eine Beziehung zu seinem Pferd, die auch die "freundliche Dominanz" nicht ausschliesst, was es ihm ermöglicht, völlig frei mit seinem Pferd spazieren zu gehen. Etwas, was mich bei Spilker doch irgendwie "stört", ist, dass sie draussen die Pferde "am Band" haben muss ... Indem sie den Pferden immer die ganze "Entscheidungsfreiheit" geben will, gerät sie in diese doch paradoxe Situation. Das ist nicht weiter schlimm, aber vielleicht bezeichnend! Man kann eben nichts Wesentliches ausschliessen, ohne dass es durch die Hintertüre wieder erscheint! Da empfinde ich Hempflings strukturale Trias von "Dominanz, Vertrauen, Freundschaft", die ja die wesentlichen Herdenrollen abdeckt, aufs Ganze gesehen schon als tragfähiger! Man muss allerdings gewährleisten, dass jede Aktion immer alle drei fördert, so die grundsätzliche Einsicht von Hempfling in seinem Video "Die erste Begegnung". Nur so gehören sie zusammen und bilden eine förderliche Struktur. Jedes muss ins andere hineinspielen, muss durchlässig sein! Die Dominanz darf also nicht dominant, sondern muss freundlich sein! Und die Freundlichkeit muss dominant sein, was aber gerade heisst, sie muss vorherrschend sein! etc. Nur dann sind die "Rollenwechsel" möglich und auch glaubhaft! Ich kann also auch ganz auf der Dominanzseite arbeiten, und solange ich das nur freundlich tue und ohne dem Pferd dabei zu schaden, kann sich dabei eine gute, vertrauensvolle Beziehung entwickeln. Das dürfte im Grunde die Position einer guten, herkömmlichen Ausbildungskultur sein.

Nach diesem kleinen "Dominanzplädoyer" nun die Gegenseite: Interessanterweise nimmt Hempfling (und z.B. auch Heinz Welz) nicht die Chance wahr zu zeigen, wie die Freundschaft wirklich zu entwickeln und kultivieren wäre. Hempflings Positionskreis ist wegweisend (MitPferdenTanzen, 66f.). Aber auch er versäumt die Chance, die Zone 2 positiv zu definieren (was er mit den Zonen 1 und 3 ja macht)! Und dabei kann man da so schön zusammen gehen und das Pferd begleiten oder begleitet werden! (Ich kann z.B. an meinen Pferd sehen, dass es zu mir aufschliesst, wenn es mit dem Weg einverstanden ist, und so gehen wir dann wirklich zusammen!) Auch das Pferd kommuniziert ja über diese Positionen mit mir! Wie Hempfling so auch Welz: In seinem Buch geht er erstaunlich schnell von der "Konfrontation" über "Partnerschaft" und "Partnerposition" zur "Folgsamkeit" (PferdeflüsternKannJederLernen, 70-72) Die "Partnerposition" wird dann im ganzen Buch nirgendwo weiterentwickelt, die "Folgsamkeit" hingegen so weit getrieben, dass es mir zumindest "freudlos" erscheint (siehe die sehr aufschlussreiche Bildsequenz auf S. 172-175 in seinem Buch).

Pia Rennollet bekennt gegenüber Hempfling ihre Dankbarkeit. Und sie korrigiert Hempfling ganz entschieden, indem sie den Picadero erst einmal öffnet! (DerTraumVomPferd, 149ff.) (Hempfling zieht da in seinem letzten Buch etwas nach.) "Der freie Raum" bietet dabei Begegnungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, die den Könner eben nicht schon voraussetzen! Und das wirkt befreiend, da darf der Laie aufatmen! (Hempfling wirkt ja inzwischen in der Höhenluft seiner einsamen Könnerschaft- trotz seiner Schule (Sekte?) - eigenartig allein ... ) So bleiben uns wohl noch manche Bodenschätze zu fördern ... Spannend!

Norbert Balk
Verónica - Punta Indio
Argentinien


Leserbrief  1053 zu Ausgabe  226
22.09.03


Pia Rennolet

Hallo Herr Stürenberg,

den Aussagen von Frau Rennolet kann ich in allen Punkten nur zustimmen, OBWOHL ich eindeutig männlichen Geschlechts bin. NICHT zustimmen kann ich Ihnen zum Thema "Pferdeflüsterer", jedenfalls nicht voll umfänglich. Was Parelli betrifft, stimmt das sicher. Aber haben Sie jemals etwas in Original von den Dorrance-Brüdern gelesen? Die hatten Dominanz nicht nötig. Als kleine Nachhilfe anbei der Nachruf auf den älteren der beiden, Bill Dorrance, wie er 1999 in der New York Times erschien (von mir übersetzt)

(See attached file: BillDorrance.doc)

Sicher sind es weitaus häufiger Männer, die Pferden Gewalt antun... Aber es gab und gibt auch andere, die keine Tür zuschlagen und genau wissen , was Freundschaft mit Pferden heißt.

Frau Rennolet hat ohne Zweifel auch männliche Gesellschaft...

Noch etwas, wenn auch ein wenig amerikanisch-schwülstig (hab's nur übersetzt, und leider vergessen, woher ich den Originaltext habe...)

(See attached file: I am your equa Übersetzungl.doc)

Dieser kleine Text ist mein "Lieblings-Gegengift" zur absolut dämlichen Aussage von Parelli "Das Pferd ist der geborene Feigling..."

Gruß

Hanno Pilartz

Editorial Desk | July 24, 1999, Saturday
Editorial Notebook; Death of a Legendary Horseman

By VERLYN KLINKENBORG (NYT) 518 words
Late Edition - Final , Section A , Page 14 , Column 1
ABSTRACT - Editorial Notebook pays tribute to Bill Dorrance, legendary horseman who died recently in California at age 93

There is no such thing as a horse whisperer. There never has been and never will be. The idea is an affront to the horse. You can talk and listen to horses all you want, and what you will learn, if you pay close attention, is that they live on open ground way beyond language and that language, no matter how you characterize it, is a poor trope for what horses understand about themselves and about humans. You need to practice only three things, patience, observation and humility, all of which were summed up in the life of an old man who died Tuesday in California, a man named Bill Dorrance.

Dorrance was 93, and until only a few months before his death he still rode and he still roped. He was one of a handful of men, including his brother Tom, who in separate ways have helped redefine relations between the horse and the human. Bill Dorrance saw that subtlety was nearly always a more effective tool than force, but he realized that subtlety was a hard tool to exercise if you believe, as most people do, that you are superior to the horse. There was no dominance in the way Dorrance rode, or in what he taught, only partnership. To the exalted horsemanship of the vaquero -- the Spanish cowboy of 18th-century California -- he brought an exalted humanity, whose highest expression is faith in the willingness of the horse.

So etwas wie Pferdeflüsterer gibt es nicht. Es gab sie nie und wird sie nie geben. Die Idee alleine ist ein Affront gegenüber dem Pferd. Sie können soviel mit Ihrem Pferd reden wie Sie wollen - oder ihm zuhören, was Sie lernen werden - wenn Sie genau aufpassen - ist, dass dies ein Lebewesen der Weite ist, weit jenseits von Sprache. Sprache, was auch immer man darunter versteht, ist ein armseliges Mittel, um zu erfassen, wie Pferde sich empfinden - und was sie vom Menschen empfinden. Für den Zugang zum Pferd brauchen Sie eigentlich nur drei Dinge: Geduld, Beobachtungsgabe und Demut. Dies war die Essence des Lebens eines alten Mannes, der letzten Dienstag in Kalifornien starb. Ein Mann namens Bill Dorrance.

Dorrance wurde 93 Jahre alt, und bis wenige Monate vor seinem Tod saß er zu Pferd und handhabte das Lasso. Er gehörte zu einer Handvoll Menschen, darunter auch sein Bruder Tom, die auf verschiedenen Wegen geholfen haben, die Beziehung zwischen Pferd und Mensch neu zu definieren. Bill Dorrance erfuhr, dass Sanftheit fast immer ein effektiveres Mittel war als Kraft und Zwang. Aber er musste erkennen, dass Sanftheit eine schwierig einzusetzendes Mittel ist, wenn Sie sich - wie die meisten Menschen - dem Pferd überlegen glauben. Da war keine Dominanz in der Art, wie Dorrance ritt, oder in seiner Art zu lehren, nur Partnerschaft. Zur hohen Reitkunst des Vaqueros - des spanischen Cowboys im Kalifornien des 18ten Jahrhunderts - fügte er eine große Menschlichkeit hinzu, die ihren nachhaltigsten Ausdruck im Glauben an die Bereitschaft und Willigkeit des Pferdes findet.


Ich bin Dir ebenbürtig. Ich bin ein wildes Wesen der Schöpfung, das niemals so sein kann wie Du. Ich habe ein großes Herz, Mut und die Gene des Wildes, die mein Erbe sind, und ich erwarte Respekt. Ich werde Lehren annehmen, ich werde gefallen wollen, und vielleicht werde ich - nach einiger Zeit - mit Dir vertraut sein. Aber ich werde niemals Dein Besitz sein. Ich bin erfüllt von wilder Liebe, die keine Gnade für Versagen kennt, kein Mitleid für Schwäche. Ich kam aus der Wüste mit deren Nähe zum Übersinnlichen der Natur, welches Du nicht verstehst. Ich wurde durch den Wind gezeugt, erfüllt vom Wesen des Kriegers. Man kann mich nicht demütigen, und nicht einmal im Tod besiegen. Denn mein Geist lebt weiter, in den Kindern meiner Kinder…..




  Bericht Pferdeflüsterer · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 226.03 der Pferdezeitung vom 27.07.03
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Zitat Silke, 08.10.03: ... Gut finde ich auch, das die Leserbriefe so gewissenhaft beantwortet werden. Weiter so. ...  mehr



1 Leserkommentar zu dieser Seite
Autor Datum Betreff
Adresse gelöscht 05.08.2003 08:46:29 Sehr ansprechender Artikel von Pia Rennollet
Bitte mehr von Pia Rennollet. Ihren Artikel in dieser Ausgabe fand ich sehr interessant und hoffe, dass viele Leser (vor allem "normale" Ausbilder, die immer noch gerne alle Fehler auf´s Pferd schieben) sich dazu Gedanken machen. Könntet Ihr mal etwas bezüglich Hengsthaltung und den Umgang mit Hengsten schreiben? Es gibt immer noch soviel Unverständnis und Intoleranz gegenüber Hengste/Hengstbesitzer.
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pferdezeitung.com/Berichte/226/Gesamttext · 27.02.2005 · 01:27
Konsequent in alter Rechtschreibung - ausgenommen Fremdautoren.
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