| Reining: Reining ist die Dressur im Westernreitstil. Reining bedeutet ein Pferd nicht nur zu lenken, sondern auch jede seiner Bewegungen zu kontrollieren. Ein gutes Reiningpferd sollte sich willig führen lassen und mit wenig und nicht sichtbarem Widerstand zu kontrollieren sein. Es muß dem Reiter völlig gehorchen. Jede eigene Bewegung muß als mangelhafte Kontrolle ausgelegt werden. Alle Abweichungen von der exakt vorgeschriebenen Aufgabe bedeuten ein Fehlen oder ein vorübergehender Verlust von Kontrolle und sind deshalb Fehler, die abhängig vom Grad der Abweichung bestraft werden. Außer dem Abzug von Fehlerpunkten soll es Pluspunkte geben. Sie werden für Weichheit, Eleganz, Haltung, Schnelligkeit und die Art, verschiedene Manöver durchzuführen, gegeben. Die einzelnen Reiningelemente, schnelle und langsame Galoppzirkel, fliegenden Wechsel, Spins, Sliding-Stops, Rollbacks und Rückwärtsrichten, werden zu Aufgaben (Pattern) zusammengefaßt. Es gibt verschiedene Reiningspatterns, deren einzelne Abschnitte in der festgelegten Reihenfolge geritten werden müssen. Die Aufgaben werden auswendig geritten.
Western Pleasure: Nomen est omen: Es soll für den Reiter ein Vergnügen sein, das Pferd in den drei Grundgangarten am angemessen losen Zügel möglichst bequem und fließend zu reiten. Die Pferde werden beurteilt nach ihren Gangarten, ihrer Bereitschaft, die unsichtbaren Hilfen des Reiters sofort zu befolgen. Diese letztgenannten unsichtbaren Hilfen lassen die Prüfung für den Zuschauer sehr mühelos erscheinen, obwohl von den Reitern bei dieser "Materialprüfung" höchste Konzentration gefordert wird.
Die Pferde sollen in ihrer jeweiligen natürlichen Aufrichtung und damit in ihrem individuellen Tempo vorgestellt werden. Die natürliche Aufrichtung bedingt wesentlich flachere Beinbewegungen als beim "klassischen" Reiten bekannt. Da die Pferde individuell unterschiedliche Geschwindigkeiten, besonders in Trab und Galopp, besitzen, darf in der Pleasure überholt werden. Die Pferde müssen ihr jeweiliges Tempo in den verschiedenen Gangarten konsequent beibehalten.
Western Horsemanship: Bei der Horsemanship stehen die Leistungen des Reiters im Vordergrund. Zur Bewertung kommen unter anderem die Hilfengebung und die Haltung des Reiters während der einzelnen Lektionen. Die verlangte Einzel-Aufgabe muß sehr exakt ausgeführt werden, was auch eine enorme Kontrolle des Pferdes voraussetzt. Es sind keine spektakulären, dafür aber penibel nachzureitende Manöver, die verlangt werden. In der Kürze liegt die Würze. Die Einzelaufgabe geht zu 80 Prozent in die Wertung ein. Der zweite Teil einer Horsemanship fließt zu 20 Prozent in die Wertung ein. Optisch ist dieser zweite Teil eine Pleasure. Im Gegensatz zu einer Pleasure wird hier allerdings weiterhin vor allem das reiterliche Können des Menschen beurteilt.
Trail: In dieser Geschicklichkeits-Prüfung müssen die Pferde mindestens sechs Hindernisse bewältigen. Beim Trail sind Nervenstärke, Vertrauen vom Reiter ins Pferd und vom Pferd in den Reiter gefordert. Das gute Trail-Pferd soll sich unerschrocken und überlegt jedem Hindernisse nähern, es prüfen und dann bewältigen. Beispiele für die Aufgaben: der Reiter muß ein Tor öffnen und so durchreiten, daß eine Herde imaginäre Rinder auch nicht die geringste Gelegenheit hätte, ebenfalls das offene Tor zu passieren. Eine Brücke soll von dem Pferd vorsichtig, aber bereitwillig überquert werden. Am Boden liegende Stangen, die man sich als Unterholz im Wald vorstellen kann, müssen ohne Berührung in den verschiedenen Gangarten überschritten werden. Rückwärtsrichten des Pferdes durch ein enges Stangen-L oder Stangen-U.
Western-Riding Bei der Western Riding sind vor allem zahlreiche fliegende Galoppwechsel auf den Punkt genau zu absolvieren. Sie gehört zu den anspruchsvollsten Disziplinen. Eine Western Riding bedeutet die Vorstellung eines sensiblen, sich losgelassen und mühelos bewegenden Pferdes. Pluspunkte werden vergeben für weiche, taktreine Gänge bei gleichbleibendem Tempo während der gesamten Aufgabe.
Superhorse Die Superhorse ist eine besonders schwere Disziplin. Enthalten sind Elemente aus den vier Disziplinen: Reining Pleasure Trail und Western Riding. Das Pferd muß für eine Superhorse ein besonders vielseitiges Talent mitbringen. Die Superhorse wird nur von der EWU angeboten.
Showmanship Die Showmanship at Halter ist eine Disziplin speziell für Jugendliche. Bewertet wird der Jugendliche, wie er sein Pferd am Halfter vorstellt. Daneben gehört neben der korrekten Aufstellung des Pferdes und der genauen Absolvierung der verlangten Aufgabe auch der Pflegezustand von Pferd, Ausrüstung und Kleidung. | | |