|  | Chris Gehrmann in Aktion erwischt |  |  |  |
| |  | Einige der Teilnehmer, voll konzentriert |  |  |  |
| Im Deutsch-Belgischen Naturpark » Hohes Venn-Eifel, direkt an der belgischen Grenze, liegt Losheim mit seinen paar hundert Einwohnern. Als eine der 60 Ortschaften der Gemeinde » Hellenthal liegt es ca. 55km südlich von » Aachen, einem Zentrum der Turnierreiterei. Hier hat die Familie Gehrmann ihr » Huftherapie- und Trainingszentrum für Pferde aufgebaut.
Wir treffen uns kurz vor 9:00 Uhr im Hof. Die wenigen, die sich schon kennen, plaudern miteinander. Einige konnten direkt von zu Hause anreisen, andere hatten sich am Vortag eine Bleibe im Umland gesucht.
Uns erwartet der über dem ehemaligen Stall frisch hergerichtete Seminarraum. Aus meinem Beruf heraus verbinde ich damit meist unterkühlt eingerichtete Besprechungszimmer oder Glas-Stahl-Kunststoff-Säle, doch das müssen wir uns hier glücklicherweise nicht antun: Von der Atmosphäre her rustikal und gemütlich und in meinen Augen absolut passend für ein Publikum, das sich gern in Ställen und im Freien "herumtreibt". Die technische Ausstattung, zweckmäßig mit PC, Beamer und Flipchart, ist schon in Betrieb - also alles professionell vorbereitet.
Auf der Leinwand ist das Programm des ersten Kurstags zu sehen:
- Anatomie der Zehenglieder
- Huffunktionen (Physik)
- Hufbeschlag und dessen Wirkung
- Vorgänge nach Abnahme der Eisen
- Alternativer Hufschutz
- Grundsätze der Hufbehandlung
| Ein ganzer Tag Theorie zum Thema Pferdehufe - das verspricht Tiefe!
Chris Gehrmann erwähnt kurz die einzelnen Punkte der Folie und stellt sich vor. Er ist mittlerweile für die Organisation der Ausbildung und aller Seminare in Deutschland, Frankreich und der Schweiz verantwortlich, d.h. für alle, die sich in diesen Ländern nach den Richtlinien des VdHP aus- und weiterbilden wollen. Als Vorstand des Verbands betreibt Chris schon länger intensive Öffentlichkeitsarbeit, ist mit Vorträgen und Fachartikeln in verschiedensten Medien präsent.
Jetzt bekamen die Teilnehmer die Gelegenheit, sich vorzustellen und kurz etwas über ihre persönliche Motivation zum Besuch des Seminars zu erzählen. Es zeigte sich eine interessante Gemeinsamkeit, die ich schon bei einigen von Strasser-Leuten betreuten Pferdehaltern kennengelernt habe: Es geht meist um Pferde, bei denen Standardschmied und Tierarzt kapituliert haben, also die Fälle mit unklarer und nicht definierbarer Lahmheit oder Klammheit im Gang. Aber nicht jeder hat den ganzen Leidensweg mit seinem Pferd selbst durchgemacht: Einige der Halter haben die Pferde als unheilbare Fälle geschenkt bekommen und suchen jetzt nach Möglichkeiten, doch noch was retten zu können. Oft war es Mundpropaganda, oft ein Hufheilpraktiker im Stall, der das jeweilige oder andere Pferde dort betreut. Es gibt offensichtlich positive Ergebnisse dieser Schule, und zwar bei durchtherapierten Klienten.
Wir erfahren auch etwas über den Lebenslauf von Frau Dr. Straßer, Gründerin und Betreiberin ihrer eigenen » Pferdeklinik in Tübingen, die sich seit über 25 Jahren mit Pferdehufen wissenschaftlich beschäftigt, publiziert und deren Schule mittlerweile weltweit praktiziert wird.
| |