Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn einer der fremden Generäle, ein gewisser Saladin, nutzte die Schwäche aus und übernahm 1171 die Macht, gründete selber eine Dynastie (Aijubiden) und sorgte für die Herrschaft der Sunniten.
Saladin eroberte den größten Teil Syriens und Palästinas von den Kreuzfahrern zurück und stieg zum mächtigsten Herrscher des vorderen Orient auf.
Nach diesem Aufstieg musste es natürlich wieder zu einem Abstieg kommen. Sein Neffe konnte noch Anfang des 13. Jahrhunderts Angriffe der Kreuzfahrer zurückschlagen, aber 1249 wurde der französische König Ludwig auf dem 6. Kreuzzug mit Hilfe der Mamelucken-Reiterei abgewehrt.
Man ahnt schon, wie die Sache weitergeht. Mamelucken - Moment mal, was soll denn das heißen? Das Wort hatte ich zwar schon einmal gehört, war mir aber durchaus kein Begriff. Das war aber jetzt das Stichwort, das uns langsam an die arabischen Pferde heranführt: die Mamelucken sind wichtig, es sind Reiter, sie stehen direkt im Zusammenhang mit Abbas Pascha - es dauert aber noch ein paar hundert Jahre, wir sind erst im 13. Jahrhundert .
Die Mamelucken waren Militärsklaven aus Klein- und Innerasien im Dienste der Aijubiden (arabisch mam'luk = eigen, zugehörig). Militärsklaven - das klingt aber reichlich komisch. Sklaven sind ja schon merkwürdig genug, aber Militärsklaven? Würde man Leuten, denen man die Freiheit nimmt, bewaffnen und seine eigene Freiheit anvertrauen wollen?
Na also. Wir wundern uns deshalb nicht, dass die Mamelucken im Jahr darauf die Aijubiden stürzten und selbst die Herrschaft übernahmen. Es war also ein Fehler, die eigene Leibwache aus Sklaven zu bilden und daraus dann eine ganze Armee von etwa tausend Mann. Der Sklavenhandel wurde übrigens von den Venezianern organisiert. Vorwiegend handelte es sich um Türken aus Anatolien und Tscherkessen aus dem Kaukasus, aber auch Tataren und Griechen.
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