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Springsport, Stierkampf und Bewußtseinswandel
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Bericht Zu den Themen Dressursport, Fahrsport, Springsport, Tierschutz
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 486.08 der Pferdezeitung vom 20.07.08
 Menü Hauptartikel 486
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Der Internationale Gerichtshof für Tierrechte · © 2008
 
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    Zwang und Gewalt   
    Springsport, Stierkampf und Bewußtseinswandel   
von   Werner Popken

Teil 1:  Tu Gutes und rede darüber
Teil 2:  Wo und wie kann ich Gutes tun?
Teil 3:  Spenden sind Glücksbringer
Teil 4:  Heilung und Linderung


Zu den Themen Dressursport, Fahrsport, Springsport, Tierschutz


In den letzten Wochen habe ich Beispiele dafür angeführt, wie das Pferd dem Menschen helfen kann. Der Pferdesport ist die einzige Sportart, in der behinderte Menschen mit Nichtbehinderten direkt konkurrieren können und faire Chancen haben. Irgendwo habe ich sogar formuliert, daß die Nichtbehinderten von den Behinderten eine Menge lernen können - ich finde es nur nicht wieder.

So wird von den behinderten Dressurreiterinnen betont, daß sie keine Gewalt ausüben können und deshalb die Pferde auf andere Art und Weise dazu bringen müssen, sich so zu verhalten, wie die Richter das heutzutage sehen wollen. Na also, es geht doch! Aber im Grunde ist das nichts Neues - » Fredy Knie senior hat schon vor vielen Jahren die Hohe Schule ohne Zäumung vorgeführt, und andere, auch Spitzensportler, haben es ihm nachgetan.

Die Frage ist nur: Kann man auch in der Ausbildung auf Gewalt verzichten? Wenn es der Erwähnung wert ist, daß man keine Gewalt ausüben kann, folgt daraus im Umkehrschluß, daß die Gewaltausübung normalerweise ein fester Bestandteil der "Kommunikation" zwischen Mensch und Pferd ist.

Bekanntlich war dies auch vor nicht allzu langer Zeit zwischen Menschen so üblich. Noch in meiner Schulzeit gab es Lehrer, die regelmäßig Ohrfeigen verteilten, obwohl es damals schon verboten war ("geh her mein Jung, kriegst a Ohrfeig"). Niemand wagte es, gegen diese Praxis aufzumucken. Das ist jetzt mehr als 40 Jahre her - die Opfer dieser "Erziehungsmaßnahmen" haben diese Demütigungen aber bis heute nicht vergessen.

Wie ist es zu erklären, daß die Menschheit so lange gebraucht hat, um Einsichten in elementare Vorgänge zu erlangen? Warum ist es so schwer, diese Einsichten umzusetzen? Man weiß heute, daß Lernen unter Zwang und Angst sehr ineffektiv ist - aber trotzdem ist Lernen immer noch vielfältig negativ belastet, und zwar sowohl für Schüler als auch für Lehrer. Ist das nicht schrecklich? Was für Menschen gilt, trifft erst recht auf Tiere zu.

Die Meinung, daß Tiere nur über positive Verstärkungen lernen, ist nicht neu. Die Praxis, daß Tiere mit Gewalt zu Leistungen gebracht werden, die sie freiwillig niemals erbringen würden, ist allerdings an der Tagesordnung, auch beim Pferdesport, besonders deutlich zum Beispiel im Springsport, im Westernsport, bei der Vielseitigkeit, beim Polo, beim Rodeo - die Liste ließe sich vielleicht fortsetzen.

Man spricht natürlich nicht gern darüber, vielleicht weil die Angelegenheit allgemein bekannt und der Sachverhalt im Grunde offensichtlich ist. Außerdem ist es viel leichter, auf die anderen zu zeigen, bei denen es ja noch viel schlimmer zugeht, zum Beispiel beim » Stierkampf. Die üblichen Ausrüstungsgegenstände eines Reiters - Zügel und Gebiß, Sporen und Peitsche - sind Marterinstrumente, die Schmerzen nicht nur erzeugen können, sondern es im Regelfall auch tun sollen.

Nun höre ich schon den Einwand, daß man mit all diesen Hilfsmitteln lediglich "Signale" gibt, die keinesfalls Schmerzen verursachen. So könnte es sein - aber mit diesem Hinweis ist eigentlich nichts gewonnen. Ich brauche dem Knaben den Rohrstock nur zu zeigen - dann weiß der schon, was das bedeutet. » Horst Stern diskutiert dieses methodische Vorgehen ganz offen in seinen Büchern » Bemerkungen über Hunde und » Bemerkungen über Pferde von 1971 und kann sich nicht recht entscheiden, ob er das gut finden soll oder nicht, nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Erfahrungen mit diesen Tieren.

Für meinen Geschmack bringt er erstaunlich viel Verständnis für Hilfsmittel wie Telereizgeräte und Stachelhalsbänder auf. Immerhin kann er sich so erklären, warum Hunde, die so ausgebildet sind, einwandfrei funktionieren. Der früher erlittene Schmerz und der tiefsitzende Schock melden sich zuverlässig immer wieder, sobald der begleitende Reiz ausgelöst wird. Der Hund will diese unangenehme Erfahrung vermeiden und gehorcht wie ein Automat. Er weiß ja nicht, daß die Hilfsmitteln nicht mehr benutzt werden. Der intelligente Mensch hat das dumme Tier ausgetrickst.






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6  Poster zu Ausgabe 486
 Fahrsportfreunde Ostenfelde Team Ulrich Köster fährt ein
 Schwierige Wendung im Teich Es sieht noch harmlos aus
 Im Galopp heraus Der Fahrer ist noch zuversichtlich
 Hier wird's schon problematisch Die Richtung stimmt nicht mehr
 Die Korrektur kommt Mit beiden Händen an einer Leine
 Die Richtung stimmt wieder Reicht's für die nächste Wendung?


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©1999-2008 · ISSN 1437-4528 · Statistik:  Übersicht
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