FN-Tagungen Aachen FN-Verbandsrat FN startet Projekt "Investition in die Zukunft" Aachen (fn-press). Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) steht vor großen Herausforderungen. "Wir haben erstmals sinkende Mitgliederzahlen zu verzeichnen. Insgesamt registrieren wir zur Zeit 753.710 Mitglieder. Das ist ein Rückgang um 1,14 Prozent", mahnte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau (Breitenburg) in seiner Rede anlässlich der FN-Jahrestagungen in Aachen. "Wir stehen in zunehmender Konkurrenz mit anderen Sportarten bei der Gewinnung von neuen Mitgliedern", sagte der FN-Präsident vor rund 150 Delegierten der Mitglieds- und Anschlussverbände. Nur mit Hilfe zukunftsorientierter Programme, die von allen Ebenen des Verbandes getragen werden, habe der Pferdesport im Konkurrenzkampf eine Chance sich weiter zu entwickeln. Ein solches Projekt ist die Großoffensive "Investition in die Zukunft", die in Aachen auf den Weg gebracht wurde. Die Ziele des Projektes sind bereits klar formuliert: Bis Ende des Jahres 2012 soll die Mitgliederzahl der organisierten Pferdesportler in der FN um sechs Prozent auf 800.000 gesteigert werden. Der Schwerpunkt der Mitgliedergewinnung liegt zum einen im Bereich der Erwachsenen über 40 Jahre – Wiedereinsteiger und nicht-organisierte Pferdesportler – sowie bei Kindern. Dabei soll die rückläufige Tendenz bei den Jungen sowie Männern gestoppt werden und das aktuelle Verhältnis von 27 Prozent männlichen zu 73 Prozent weiblichen Mitgliedern mindestens beibehalten werden. Darüber hinaus soll die Anzahl der Betriebe, die Mitglied im Verband sind, um 37 Prozent von aktuell 3.660 auf 5.000 Pferdebetriebe bis zum Ende des Jahres 2012 erhöht werden. Unter der Federführung der FN-Abteilungen Jugend und Breitensport sowie unter der Beteiligung der Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) wurde in Aachen die Vorgehensweise und strategischen Schritte des Projektes "Investition in die Zukunft" vorgestellt. In einem ersten Schritt hat die FN gemeinsam mit den Landesverbänden sowie Vertretern der Vereine und Betriebe Ideen zu den Themenblöcken "Jungs und Männer ans Pferd", "Schulpferde" und "Schulsport" entwickelt. Insgesamt sammelten die 161 Vertreter der verschiedenen Interessensgruppen im Rahmen von Zukunfts-Werkstätten rund "1.000 Ideen", wie dem rückläufigem Trend in den unterschiedlichen Bereichen begegnet werden könnte. "Die Zukunfts-Werkstätten waren ein Bestandteil der Situationsanalyse genauso wie die FN-Schulpferdebestandsaufnahme 2007 und der Jungskongress 2006", sagte Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Breitensport. Wesentliche Erkenntnisse der Zukunfts-Werkstätten sind, dass der Anfängerunterricht attraktiver werden muss und Schulen mehr Hilfestellungen an die Hand bekommen müssen, aber auch, dass ein Imagetransfer des Reitsports weg vom "Softimage" hin zum Reiten als Hobby mit Action, Erlebnis und Spaß notwendig ist, um vor allem Jungen zu gewinnen. "Der Leidensdruck ist noch nicht hoch genug", stellte Maria Schierhölter-Otte, Leiterin der FN-Abteilung Jugend, fest. Ein nicht selten geäußerter Kommentar seitens der Workshopteilnehmer sei gewesen, "warum soll ich einen Jungen werben, wenn ich 20 Mädchen auf der Warteliste habe", so Schierhölter-Otte: "Der Handlungsbedarf wurde aber dennoch erkannt." In einem weiteren Schritt soll nun bis zum Herbst ein endgültiger Maßnahmenkatalog entwickelt werden. Darüber hinaus wird die Deutsche Reiterliche Vereinigung als erste Dachorganisation des DOSB einen Sportentwicklungsbericht für den Pferdesport in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln entwickeln. Dieser wird dann beim FN-Zukunftskongress im Mai 2009 vorgestellt. dp FN-Verbandsrat FN-Haushalt wieder im Plus Aachen (fn-press). Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat gut gewirtschaftet. Bei den FN-Tagungen in Aachen konnte Rainer Reisloh, Leiter der FN-Abteilung Personal, Finanzen und Controlling und Mitglied der FN-Geschäftsleitung, mit einem positiven Haushaltsergebnis aufwarten. Nach einigen Jahren in den "roten Zahlen" verzeichnete der FN-Haushalt im Jahr 2007 einen Überschuss von 862.000 Euro und liegt damit deutlich besser als die Planung dies erwarten ließ. Gründe für die positive Bilanz sind unter anderem höhere Erträge aus Dienstleistungen. Erstmals seit Jahren konnte ein Zuwachs bei der Pferderegistrierung verzeichnet werden. Auch die Unterstützung durch Bundesmittel fiel bedingt durch Nachverhandlungen mit dem Bundesinnenministerium höher als erwartet aus. Anderseits konnten auf der Kostenseite Ausgaben im Bereich Personal-, Reise- und Kommunikationskosten gesenkt werden. Besonders im Bereich der Personalkosten konnten gegenüber dem Jahr 2006 rund 312.000 Euro eingespart werden. Damit wurde der Anteil der Personalkosten am Gesamthaushalt von 37 auf 34 Prozent gesenkt. Insgesamt standen Erträge von 16,324 Millionen Euro Aufwendungen von 15,463 Millionen Euro gegenüber. Mit 6,413 Millionen Euro gingen knapp 40 Prozent der Aufwendungen in Maßnahmen der Sportförderung. T.H. FN-Tagungen Aachen Ehrungen und Auszeichnungen Aachen (fn-press). Anlässlich der Jahrestagungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Aachen wurden folgende Ehrungen an verdiente Ehrenamtler und Förderer von Pferdesport und Zucht verliehen. Das Deutsche Reiterkreuz in Gold erhielt Professor Arno Gego (Aachen), internationaler offizieller Parcourschef. Der promovierte Maschinenbauingenieur und Professor an der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen ist seit frühester Kindheit dem Pferdesport verbunden und war im Springsattel selbst erfolgreich bis zur Klasse S. Bereits als 20-Jähriger begann er mit dem Parcoursbau auf ländlichen Turnieren im Rheinland, wurde 1973 internationaler und 1993 internationaler offizieller Parcourschef. Zu seinen Lehrern in der Parcoursgestaltung zählten Koryphäen wie Hans-Heinrich Brinkmann (V) oder Bertalan de Neméthy. Gego selbst war unter anderem bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles und den Weltmeisterschaften 1986 in Aachen für den Parcoursaufbau verantwortlich und war Technischer Delegierter bei den Olympischen Spielen in Sydney. Beim CHIO in Aachen, dem bedeutsamsten Turnier der Welt, entwarf er 22 Jahre lang die Parcours. Mit seinem in rund fünf Jahrzehnten gesammelten Fachwissen bereicherte er zahlreiche Gremien, wie etwa den Fachbeirat Parcoursbau der Deutschen Richtervereinigung, das International Course Designers Council oder die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI). Gemeinsam mit den beiden ebenfalls weltweit renommierten Parcoursbauern Olaf Petersen (Pähl) und Leopoldo Palacios (Venezuela) gründete Gego 2004 die "Aachen School of Course Design", die regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für internationale Parcoursbauer anbietet. Ebenfalls mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet wurde Dr. Jürgen Linden. In seiner Funktion als Oberbürgermeister der Stadt Aachen sowie als Beiratsmitglied im Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV) engagiert sich Linden seit vielen Jahren für den Pferdesport in seiner Region, speziell für den CHIO. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Weltreiterspiele 2006, die auch Dank seiner Unterstützung zu einem ganz großen Erfolg für Aachen und Deutschland geworden sind. Das Deutsche Reiterkreuz in Silber wurde an Professor Dr. Ulrich Schnitzer (Karlsruhe) verliehen. 1957 kam Schnitzer als junger Architekturstudent nach Karlsruhe und lernte dort den legendären Ausbilder Egon von Neindorff (V) kennen, der gerade sein Reitinstitut aufbaute. Beim ihm lernte Schnitzer reiten. Sehr bald wirkte sich sein Hobby auch auf seinen Beruf aus, da er als Architekt begann, Reitanlagen zu entwickeln. Hierfür griff er bereits in den 60er Jahren auf die ethologischen Erkenntnisse rund um das Pferd zurück. Zahlreiche preiswürdige Reitanlagen konnten so von ihm geplant werden. Zuletzt gewann im Jahr 2002 die von ihm geplante Reitanlage Hof Schönblick in Ditzingen-Hirschlanden den Preis im FN-Wettbewerb "Unser Stall soll besser werden". Zu seinen Werken gehören auch zahlreiche landwirtschaftliche Anlagen sowie Gebäude für Zoos und Tierparks. Aufgrund seines fundierten Wissens ist Schnitzer Mitglied in zahlreichen Arbeitskreisen, etwa im Arbeitskreis Tierschutz und Tierhaltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, in der Fachgruppe für angewandte Ethologie der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft und in den FN-Arbeitskreisen Fütterung, Reitanlagen und Stallbau oder dem Fachgremium Ausbildung. Mit seinem Wissen und Engagement hat er in den vergangenen Jahrzehnten viele positive Veränderungen in der Pferdehaltung und im Stallbau maßgeblich beeinflusst. In jüngerer Zeit engagierte er sich vor allem für eine Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen rund um die Hufbeschlag-Ausbildung. Das Deutsche Reiterkreuz in Bronze wurde an Eckhard Wemhöner (Herford) verliehen. Wemhöner, einst erfolgreicher Dressureiter, wurde 1983 auf die Liste der Nachwuchsrichter aufgenommen. In den folgenden Jahren machte er sich als Richter schnell einen Namen, so dass er seit 1994 auch als Grand Prix-Richter fungiert. Parallel dazu engagierte er sich auch ehrenamtlich im Pferdesport, etwa als Bezirksjugendwart des Regierungsbezirks Detmold sowie im Ausschuss Leistungssport des Provinzial-Verbandes Westfalen. Im Jahr 2000 wurde er zum Vorsitzenden der Deutschen Richtvereinigung (DRV) gewählt und bekam damit auch einen Sitz im Vorstand Sport der FN und des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). In dieser Funktion setzte sich Wemhöner seither nachhaltig für die Fort- und Ausbildung im Richterwesen sowie die Wahrung der Grundsätze der klassischen Dressurausbildung ein. Dabei sparte er auch nicht an Kritik an der seit einigen Jahren von diversen internationalen und nationalen Dressurreitern praktizierten Rollkur und machte sich immer wieder für eine größere Unabhängigkeit der Turnierrichter stark. Mit der "Gustav-Rau-Medaille in Gold" wurde Horst Ense (Kerpen-Niederbolheim), Vize-Präsident der FN und Vorstandsvorsitzender des FN-Bereiches Zucht ausgezeichnet. Seit rund vier Jahrzehnten beeinflusst Ense auf regionaler, nationaler und internationaler Ebenen das Geschehen in der Pferdezucht. So war er 35 Jahre lang Vorstandsmitglied des Rheinischen Pferdestammbuchs. Von 1986 bis 2008 war er Vorsitzender des Rheinischen Pferdestammbuches. Seit 1985 ist er Mitglied im Vorstand des FN-Bereiches Zucht und seit 1993 Vorstandsvorsitzender des FN-Bereiches Zucht und damit zugleich Vize-Präsident der FN. Von 1994 bis 1999 war er stellvertretender Vorsitzender der World Breeding Federation of Sport Horses. Zahlreiche und weitreichende Veränderungen in der Pferdezucht der vergangenen 30 Jahre wurde von ihm mitbeeinflusst oder sind auf sein Engagement zurückzuführen. Unter anderem war Horst Ense ganz maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Bundeschampionate zunächst probehalber und nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 1994 dauerhaft nach Warendorf vergeben wurden. T.H. FN-Beirat Sport FN verschärft Dopingregeln Aachen (fn-press). Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) verschärft ihre Dopingregeln. Im Rahmen der Jahrestagungen in Aachen brachte der FN-Beirat Sport eine Vorlage auf den Weg, die es ermöglicht, bei Feststellung von Doping-Substanzen im Falle von Medikationskontrollen eine vorläufige Suspendierung vorzunehmen. Ziel des Beschlusses, der kurzfristig in die Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) aufgenommen werden soll, ist die deutliche Verkürzung der Dopingverfahren. FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau (Breitenburg) äußerte sich kritisch zum Thema Doping "als eine der größten Bedrohungen für den Sport generell und den Pferdesport im Besonderen". Spätestens nach den Diskussionen im Radsport werde in der Öffentlichkeit kein Verständnis dafür aufgebracht, wenn sich Dopingverfahren über Jahre hinzögen und die Beschuldigten in der Zeit noch starten könnten. "Das Image des Reitsports leidet beträchtlich, seine Organisationen werden in jeder TV-Sendung in die Nähe der Komplizenschaft mit dem Täter gebracht, mit unabsehbaren Folgen für den Sport", so Graf zu Rantzau. Daher begrüßte er die von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (Fédération Equestre Internationale, FEI) auf deutsche Initiative hin gefällte Entscheidung, bei positiven Probenergebnissen schon vor einer Entscheidung des FEI-Tribunals vorläufige Sperren auszusprechen. T.H./dp FN-Beirat Persönliche Mitglieder PM-Beirat wird effizienter Aachen (fn-press). Der Beirat der Persönlichen Mitglieder (PM) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) soll künftig effizienter werden. Dies wurde jetzt einstimmig bei den FN-Tagungen in Aachen beschlossen. Erreicht wird dies durch einen neuen Zahlenschlüssel, nach dem die Anzahl der Delegierten pro Landesverband berechnet wird. "Als die Satzung in der bisherigen Form verabschiedet wurde, war nicht abzusehen, dass die Zahl der Persönlichen Mitglieder und damit auch der Delegierten derart rasant wachsen würde. Wie sich herausgestellt hat, ist es für eine maximale Effizienz, aber schlicht auch aus Kostengründen, zuträglicher, die Anzahl der Delegierten nicht allzu sehr ausufern zu lassen. Ich denke, dass wir mit der Satzungsänderung einen guten Kompromiss gefunden haben", begründete Dr. Hanfried Haring, FN-Generalsekretär und Geschäftsführer der Persönlichen Mitglieder, die Satzungsänderung. Betroffen davon sind vor allem die mitgliederstarken Verbandsbereiche mit mehr als 2.000 Mitgliedern. Denn neben einem Sprecher und einem weiteren Delegierten, die grundsätzlich in jedem Verbandsbereich die Interessen der PM vertreten, wird zukünftig erst ab 3.000 (bisher 1.000) weiteren Mitgliedern ein zusätzlicher PM-Delegierter gewählt. Die Zahl der im Herbst zu wählenden Delegierten wird sich damit von 45 auf voraussichtlich 37, je nach Wachstum der Mitgliederzahl in diesem Jahr verringern. "Ich gehe davon aus, dass wir bald wieder die bisherige Delegiertenzahl erreicht haben werden, wenn wir wie bisher neue Mitglieder gewinnen", so Christoph Hess, Leiter des FN-Bereichs PM. So wurde im vergangenen Jahr die 50.000er Marke dauerhaft überschritten. Aktuell gibt es rund 54.000 Persönliche Mitglieder. "Ab Oktober finden die PM-Regionalversammlungen in den einzelnen Verbandsbereichen statt. Da einige Delegierte bereits angekündigt haben, nicht mehr zu kandidieren, versprechen die dabei anstehenden Wahlen sehr interessant zu werden. In einigen Verbandsbereichen wird es ab 2009 wohl eine komplett neue PM-Vertretung geben", so Hess. Kernthema der PM-Vorstands- und Beiratssitzung in Aachen war die Vorstellung der Ergebnisse der Studie "Motivation und Identifikation der PM", die auf der Aussage von 2.273 Persönlichen Mitgliedern, 1.806 Frauen und 467 Männer, beruht. Wie die Wirtschaftspsychologen der Ludwig-Maximilian-Universität München anlässlich der großen Umfrageaktion herausfanden, sind es genau vier Faktoren, die einen Pferdefreund zur Mitgliedschaft bewegen: Ideelle Werte, der Wunsch nach Aus- und Weiterbildung, kommerzielle Angebote und die Gruppenidentität. "Geben kommerzielle Anreize oft den Ausschlag, einen Mitgliedsantrag zu unterschreiben, sind es vor allem die ideellen Werte, die jemand bewegen, langfristig Mitglied zu bleiben. Wir waren uns im Beirat daher einig, künftig noch besser herauszustellen, wofür FN und PM stehen", sagte die FN-Vorsitzende Ruth Klimke (Münster). Hb FN-Beirat Zucht Neukonzeption der Hengstleistungsprüfung auf gutem Wege Aachen (fn-press). Die Sachstandsberichte zur Neukonzeption des Hengstleistungsprüfungswesens sowie zur Modernisierung des Jahrbuches Zucht und Sport waren Eckpunkte der Sitzung des Beirats Zucht anlässlich der FN-Tagungen in Aachen. Dr. Werner Schade (Ahausen), Mitglied der Arbeitsgruppe Leistungsprüfungskonzeption und Zuchtleiter und Geschäftsführer des Hannoveraner Verbandes, informierte über den Entwicklungsstand des Projektes. Bedingt durch den sukzessiven Rückzug des Staates aus der hoheitlichen Zuständigkeit für die Durchführung der Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzung steht das Leistungsprüfungskonzept auch in der Pferdezucht vor einer umfassenden Reformation. Ziel ist es, ein einheitliches Hengstleistungsprüfungssystem über alle Zuchtverbände hinweg zu schaffen, das aussagekräftige, transparente und vergleichbare Ergebnisse mit sich bringt und von den Zuchtinteressierten akzeptiert wird, so Dr. Schade. Das neue System soll am 1. Januar 2010 in Kraft treten. Während das bestehende System mit Stationsprüfung und der Möglichkeit Hengste über den Turniersport prüfen zu lassen bestehen bleiben soll, sind im Bereich der Durchführung der Prüfungen umfassende Verbesserungen geplant. Neben einem zentralen Anmeldesystem und der Einteilung von Mindestgruppengrößen werden auch die qualitativen Mindestanforderungen an die Prüfstationen, etwa hinsichtlich Unterbringung und Beritt der Hengste neu definiert. Um vor Ort die jeweiligen Prüfungs- und Trainingsleiter zu entlasten, wird es eine zentrale Zuteilung der Sachverständigen für die Prüfstationen geben. Zudem wird die Ergebnisermittlung mit Hilfe der Indexberechnung der Vergangenheit angehören, denn zukünftig werden durch Zuchtwerte und phänotypische Leistungen die Ergebnisse der Hengste eines Jahrganges über alle Prüfungsstationen vergleichbar sein. Über den Sachstand des Projektes "Modernisierung Jahrbuch Zucht und Sport" (MOJA) informierte Dr. Teresa Dohms (Warendorf), stellvertretende Geschäftsführerin des FN-Bereiches Zucht. Zwecks Attraktivitätssteigerung des Jahrbuchs sind zahlreiche Optimierungen geplant. So soll die DVD zukünftig über eine verbesserte Menüführung, eine erweiterte Filterfunktion und zusätzliche Daten verfügen. Geplant ist ebenfalls, ein illustriertes Buch mit einem redaktionellen Sport- und Zuchtteil als Umschlag für die DVD zu produzieren. Anlässlich der Beiratssitzung wurde die Zuchtverbandsordnung (ZVO) um die entsprechenden Bestimmungen für die Rassen Criollo, Friesenpferd und Lipizzaner erweitert, womit nun 46 Rassen von der ZVO erfasst werden. Im Bereich der Allgemeinen Bestimmungen der ZVO sowie in bereits verabschiedeten ZVO-Abschnitten vieler Rassen wurden diverse redaktionelle und gesetzesbedingte Änderungen verabschiedet, die in erster Linie Anpassungen an Rechtsbestimmungen der EU sowie Abstimmungsergebnisse mit jeweiligen Länderreferenten darstellen. T.H. |