Leserbrief › 1849 12.04.06
Aktion - Save our Pferdezeitung.com
Hallo Gerd Hebrang!
Erstmal super, das Sie das so ehrlich geschrieben haben. Das hat mir gefallen. Allerdings haben Sie sich auch der großen Flinte (Gesellschaft) zum Abschuss freigegeben. Ich denke, die Ehrlichkeit wird in diesem Falle nicht honoriert oder belohnt werden.
Ich hatte damit sogar mal einen ganzen Verlag in Cottbus ruiniert, weil ich den Leuten die Wahrheit sagen wollte. Shit happens..
O.K. - ich würde gern ein Abo spenden, aber ich kann es leider aus ähnlichen Gründen nicht. Ich habe einen Verein gegründet, der zum Ziel hat - ältere Pferden ein schönes zu Hause zu geben. Bisher erfolgreich mit einem Pflegeplatz.
Meine Seite http://www.pferdeanzeiger.net muss ich ebenfalls unter eigenen finaziellen Aspekten betreiben. Spendengelder gab es bis heute nicht einen Pfennig und alle Vereinsmitglieder sind fast ausnahmslos faule Gestalten, die gern ernten, was andere mühsam sähen.
Ich habe bisher für diese Idee mehr als - unzählbare Stunden investiert und ca. 14.000 Euro in Geldmittel für einen Umbau eines Grundstückes in einen Offenstall finanziert. Normal arbeite ich wie Sie in der EDV-Branche, habe aber dort auch keine oppulenten Möglichkeiten, weil der Markt einfach mal tot ist.
Ich weiss also recht gut, wovon Sie reden, wenn Sie Ihre Pferdezeitung in Frage gestellt sehen. Was ich Ihnen anbieten könnte, wäre eine Kooperation mit meinen möglichen Ressourcen. Aber ich vermute mal, das Sie in der Zeit Ihrer ganzen Geschichte auch Eigenbrödler mit weniger Vertrauen geworden sind.
Geht mir auch oft so, aber ich habe auch erkannt, das man dies alles nicht nur alleine bewältigen kann. Man benötigt auch Hilfe in nicht nur finanzieller Hinsicht.
Schauen Sie sich meine Seite an, es ist zwar bis auf den Pferdemarkt selber unter http://go.pferdeanzeiger.net überwiegend erworbene Software, leicht modifiziert, aber letztlich bestand für mich auch keine Notwendigkeit, das Rad erneut zu erfinden.
Ich habe auch Interesse, meine Mission zu transportieren, somit bin ich in einer ähnlichen Situation wie Sie.
Insgesamt eben hier ein Hilfsangebot der anderen Art, alles weitere liegt bei Ihnen. Wenn SIe keinen Gebrauch machen möchten, dann wünsche ich Ihnen dennoch sehr viel Kraft und Glück, Sie werden nach Ihrer offenen Rede an das Publikum beides benötigen.
Liebe Grüße Sven KöchelGuten Morgen Herr Köchel! Herzlichen Dank für Ihre Anerkennung und Sympathie! Als ich Mitte 99 zu dem Schluß kam, daß aus dem Projekt Pferdezeitung etwas werden könnte und deshalb das Entwurfsstadium verlassen werden müßte, gab es keinerlei Software, die ich für die geplanten Zwecke hätte verwenden können. Also mußte ich die ganze Sache von Null auf neu entwickeln. Heute würde ich es wieder genauso machen. Die Standard-Software, die man heute an jeder Ecke umsonst bekommen kann, ist natürlich vorzüglich, aber eben vorgefertigter Standard, langweilig, festgelegt, nach Kriterien entwickelt, die nicht die meinen sind. Der Aufwand, eine solche Software so umzubauen, daß sie die Anforderungen der Pferdezeitung erfüllen könnte, wäre größer als eine Neuentwicklung, und die Software würde dadurch so umgestaltet werden müssen, daß die Vorzüge bald nicht mehr zu erkennen wären. Sollten die Verhältnisse es ermöglichen, würde ich allerdings gerne die Software der Pferdezeitung noch einmal neu entwickeln wollen, nämlich mit den Erkenntnissen, die erst durch die lange Entwicklungszeit gewonnen worden sind. Das entspricht einem ganz normalen Entwicklungszyklus einer jeden Software. Wenn man es einmal fertiggebracht hat, weiß man ungefähr, wie man es hätte machen sollen. Ich müßte diese Entwicklung nicht selber machen, sondern könnte sie durchaus auch einen kompetenten Kollegen oder Team überlassen. Allerdings wüßte ich, wie man es macht und wie es zu laufen hat. Wenn ich mir vorstellen, daß überall Software entwickelt wird und die Entscheider keine Ahnung davon haben, die Entwickler oftmals auch nicht, kann einem schon grausen. Aber das ist die Realität, so sieht es aus. Das hat nun freilich mit Pferden gar nichts zu tun, aber es gehört zum Gesamtbild dazu - zur Warnung für diejenigen, die meinen, man könne so etwas leicht auf die Beine stellen. Mit freundlichen Grüßen Gerd Hebrang
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