Man versuchte ihr das ruhige Stehen beizubringen, in dem man sie an einem schweren Stein anband. Sie erschreckte sich und versuchte auszubrechen. Dabei schlug sie sich die Beine kaputt.
Es erfolgte eine langwierige tierärztliche Behandlung. Auch das überstand sie. Danach band man sie an einer Bank an, da sie ja immer noch nicht ruhig stehen blieb.
Auch hier brach sie wieder aus und die Bank fiel auf sie. Sie wurde natürlich nicht ruhiger. Ihr Besitzer war wohl auch leider dem Alkohol sehr zugeneigt und fütterte sie sehr unregelmäßig.
Teilweise soll sie stundenlang irgendwo in der Stallgasse angebunden gewesen sein. Der Lebensgefährtin des Besitzers soll es verboten gewesen sein, sich um das Pferd zu kümmern.
Trotzdem hatten beide den Plan, Medi für die Kabardinerzucht einzusetzen. Sie wurde von einem Kabardinerhengst gedeckt. Das Fohlen wurde noch auf dem Hof geboren. Danach gingen Medi und ihr Fohlen aufgrund der Trennung des Besitzers von seiner Lebensgefährtin von einem Unterstellplatz zum nächsten.
Als das Fohlen 4 Monate alt, setzte man es bereits ab und Medi ging im Tausch gegen ein anderes Pferd zurück auf den alten Hof. Hier wurde sie als Schulpferd eingesetzt.
Es kamen danach auch noch einige Besitzerwechsel. Am Ende landetet Medi immer wieder auf ihrem alten Hof. Nach meinen Informationen bin ich die neunte Besitzerin von Medi.
So konnte ich mir zumindest erklären, warum Medi immer Angst hatte, daß ich sie vergessen würde, sie war ja ständig von einem zum anderen gewandert.
Um die Probleme beim Reiten mit Medi in den Griff zu bekommen, beschloß ich die Reitstunden auch auf dem zweiten Reiterhof abzubrechen. Der Unterricht auf den Schulpferden brachte nichts.
Auch für Ilay erwies sich der Unterricht als sinnlos. Die Reitlehrerin hatte Angst vor ihm, gab es aber nicht zu. Tatsache war jedenfalls, daß sie Ilay anderen Leuten als gefährlich schilderte, was zur Konsequenz hatte, daß sich fast noch nicht einmal der Hufschmied mehr an Ilay herantraute. Erst als er feststellte, daß Ilay sich nicht verändert hatte, seit er ihn kennengelernt hatte, fand er die ganze Angelegenheit lustig. Wir nicht!
Ilay hatte sich nämlich in der Zwischenzeit ganz schön herausgemacht. Ich hatte die Arbeit mit ihm nach Nathalie Penquitt fortgesetzt und Ilay machte rasch Fortschritte.
Er ließ sich jetzt anstandslos ans Halfter nehmen und versuchte auch nicht mehr, mir seine Hufe auf den Kopf zu hauen. Er beherrschte sogar schon einige Kunststücke. Er war wirklich mein Pferd geworden.
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