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Bericht Zu den Themen Anglo-Kabardiner, Kabardiner · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 149.02 der Pferdezeitung vom 02.02.02
 Menü Hauptartikel 149
 Pferdehaltung mit ... 
 Ein schwarzes Fohlen  Die ersten Probleme  Das zweite Pferd
 Medi  Hengstprobleme  Hengst und Stuten  Endlich zu Hause und die ...  Stallbau und wieder nur ...
   Neue Reitstunden  Woher kommt eigentlich ...  Stehenbleiben  Und wieder ein neuer ...  Noch mehr Pferde
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Copyright wie angegeben
Minja und Indira
©   Leoni Schuschel

    Pferdehaltung mit Hindernissen   
    So fing alles an   
von   Leoni Schuschel


Pferde und Reiten, das war schon immer ein Kindheitstraum von mir.

Irgendwann habe ich mir dann gedacht, wenn du jetzt nicht endlich Reiten lernst, dann fängst du nie damit an.

Gesagt getan. Mir war zu dieser Zeit noch nicht bewußt, auf was ich mich da eigentlich einlassen würde. Ich informierte mich, so gut es ging, über die Reiterhöfe in unserer Gegend. Schließlich entschied ich mich dann für einen Westernreithof.

Soft und free, die sanfte Partnerschaft zwischen Reiter und Pferd, das war genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Ich meldete mich also zur ersten Reitstunde an und war anfangs auch hellauf begeistert.

Die ersten Probleme traten auf, als ich für den Reitunterricht ständig das Schulpferd wechseln mußte. Für mich als Anfängerin war es sehr schwierig, mich gleichzeitig auf meine Reitkünste und dann noch auf die Macken eines mir unbekannten Pferdes zu konzentrieren.

Darauf angesprochen schlug mir meine Reitlehrerin vor, daß ich Nachmittags doch noch einmal vorbeikommen solle, damit sie mir Pferde zeigen könne, die zum Verkauf stünden. Also fuhr ich Nachmittags noch einmal hin.

Ich war schon sehr zeitig dort, so daß ich noch ein wenig alleine auf dem Hof herumlaufen konnte. Bei meinem Streifzug durchquerte ich auch die Sattelgasse. Da der Reitunterricht bald anfing, standen hier mehrere Pferde, die gerade geputzt oder aufgesattelt wurden.

Zwischen dem ganzen Durcheinander von Pferden und Reitern fiel mir ein kleines, wildes, schwarzes Fohlen auf. Es bemühte sich redlich, die Sattelpads und Sättel von den Rücken seiner großen Kollegen zu ziehen.



Ein schwarzes Fohlen


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Ilay
Überall, wo es auftauchte, bekam es eines auf den Kopf, ließ sich hiervon jedoch in keinster Weise beeindrucken. Nur seine Augen, die ganz schnell hin und her rollten, ließen erkennen, daß er alles genau beobachtete, ständig darauf bedacht, auch ja ganz schnell auszuweichen, wenn er wieder Ärger bekommen sollte.

Nach dem Anblick dieses kleinen Wirbelwindes hatte ich für die anderen Pferde, die mir gezeigt werden sollten, keinen Blick und auch kein Interesse mehr. Da mir das Fohlen einfach nicht mehr aus dem Kopf ging, fragte ich nach ihm.

Ilay, so hieß das Fohlen, war ein 6 Monate altes Kabardiner Hengstfohlen, das leider nicht zum Verkauf stand. Er sollte als Zuchthengst eingesetzt werden. Traurig fuhr ich nach Hause.

Dort erzählte ich meinem Mann und meiner Tochter von den kleinen Frechdachs. Mein Mann erklärte mir schließlich, nachdem ich ihm von Ilay vorgeschwärmt hatte, daß er mir die Hälfte des Kaufpreises für das Fohlen zu Weihnachten schenken würde � wohlwissend, daß es nicht zum Verkauf stand.

Ich nahm weiter meine Reitstunden, schlug indes aber alle weiteren Angebote, ein anderes Pferd zu kaufen, aus. Obwohl ich einen großen Bogen um Ilay machte, stand er eines Tages direkt vor mir � ich konnte einfach nicht widerstehen, ich mußte ihn streicheln.

Am nächsten Tag bot mir meine Reitlehrerin den Halbbruder von Ilay zum Kauf an. Auch dieses Angebot schlug ich aus, ich wollte Ilay. Eine Woche später, ich konnte mein Glück kaum fassen, fragte sie mich dann, ob ich Ilay noch immer haben wollte.

Selbstverständlich wollte ich, was für eine Frage! Also mußte mein Mann wohl oder übel sein Versprechen bezüglich meines Weihnachtsgeschenkes dann doch einlösen. Ich freute mich wahnsinnig.

Schnell wurde mir klar, was ich mir da eigentlich für einen Filou eingehandelt hatte. Ilay sah nämlich gar nicht ein, daß er nun mir gehörte, er war der Meinung, daß ich das zu tun hätte, was er wollte.

Meine Reitlehrerin sagte mir jegliche Unterstützung zu, als ich ihr erzählte, daß ich unsicher wäre, da ich noch nie ein eigenes Fohlen und schon gar kein Hengstfohlen gehabt hätte. Ich war beruhigt, mit Hilfe an meiner Seite konnte ja gar nichts schief gehen!


Die ersten Probleme


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Ilay
Zu dieser Zeit lebte Ilay mit seiner Mutter, seinem Vater und einer ca. dreißig Jahre alten Ponystute auf einer Weide auf dem Reiterhof.

Immer wenn ich versuchte, ihn allein von der Weide zu holen, stieg er und schlug zielsicher nach mir aus. Er ging regelrecht auf Angriff über, so daß es jedesmal bei dem Versuch blieb.

Mich verwirrte dies, denn ich hatte gelernt, daß Pferde Fluchttiere sind und nur dann angreifen, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Ich schob es darauf, daß er noch sehr jung war.

Mit Kabardinern kannte ich mich zu dieser Zeit noch gar nicht aus, so daß ich auch nicht wußte, daß sie als Gebirgspferde eben teilweise anders reagieren als andere Rassen. Von der Weide konnte ich ihn nur gefahrlos holen, wenn ich seine Eltern mitnahm.

Ilay lief dann hinter diesen her und war vollauf damit beschäftigt, sie zu piesacken. Das war garantiert nicht das, was ich mir darunter vorstellte, mein Pferd von der Weide zu holen. Doch wie sollte ich Ilay dieses klar machen?

Schließlich bat ich meine Reitlehrerin, die ja auch seine Züchterin war, um Hilfe. Ich bekam mit Ilay eine Einzelstunde. Es wurden in der Reithalle Stangen hingelegt, über die ich springen sollte, wenn er wieder auf mich los ging. Soweit zumindest die Theorie.

Während ich schon keine Puste mehr hatte, war Ilay noch immer frisch und munter. Sonderlich zu beeindrucken schien ihn diese Springerei auch nicht. Alles blieb beim Alten.

Meine Reitlehrerin sah wohl das Problem, jedenfalls sollte ich Ilay auf gar keinen Fall mehr alleine von der Koppel holen und ihr immer Bescheid sagen, wenn ich bei ihm war.

Das Ende vom Lied war dann, daß wir Ilay nur noch zu zweit von der Weide holten, einer links einen Führstrick und einer rechts einen Führstrick.

Ganz wohl war mir bei der Sache mittlerweile schon lange nicht mehr. Wenn er schon als Fohlen so reagierte, wie sollte es dann werden, wenn er ein ausgewachsener Hengst war?

Schließlich war es dann sogar soweit, daß andere Reitschüler und Einsteller schon flüchteten, sobald sie Ilay auch nur von Weitem sahen. Oder sie hauten nach ihm, wenn er doch einmal näher an sie herankam, was ihn natürlich auch nicht gerade zutraulicher machte.

Mir wurde dann sogar vorgeschlagen, ihn endlich mit Elektroschocks zur Räson zu bringen, was von mir strikt und mit Nachdruck abgelehnt wurde � das konnte einfach nicht die Lösung sein! Ich wollte ihn mit Liebe an mich binden, nicht mit Gewalt!

So langsam wußte ich nicht mehr ein noch aus. Ich konnte ihn weder ans Halfter nehmen, geschweige denn ihm die Hufe saubermachen, wie sollte ich dann überhaupt mit ihm arbeiten?


Das zweite Pferd


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Ilay
Trotz aller Schwierigkeiten mit Ilay vernachlässigte ich dennoch meine Reitstunden nicht. Ich hatte zwischenzeitlich eine Englisch Vollblutstute als Schulpferd.

Sie hieß Meditation und führte sich gleich am Anfang sehr wirkungsvoll bei mir ein. Beim ersten Aufsatteln biß sie mich gleich kräftig ins Knie. Leider hatte mich nämlich keiner davon informiert, daß sie Sattelzwang hatte.

Ich nahm sie als Pflegepferd, da ich es satt hatte, ständig die Pferde wechseln zu müssen. Zudem tat mir Medi, wie alle sie nannten, leid. Sie war nämlich hoch sensibel und für ständig wechselnde Reitschüler nicht geeignet und litt augenscheinlich sehr darunter.

Ständig war sie nervös und ließ sich auch nur ungern anhalftern. Um Sie anzuhalftern, mußten wir sie mit mehreren Leuten jagen, bis wir sie endlich hatten.

Nach einem Monat hatte ich die Nase eigentlich voll � es machte absolut keinen Spaß, ein Pferd immer jagen zu müssen. Außerdem reichte mir Ilay da voll und ganz, wenn er mir die Hufe auf den Kopf haute.

Ich beschloß, mein Pflegepferd wieder abzugeben und mir ein reitbares, eigenes und vor allem handliches Pferd zu kaufen.

Es schien, als hätte Medi das verstanden. An dem Tag, an dem ich mich zu diesem Entschluß durchgerungen hatte, kam Medi mir zum ersten Mal freiwillig entgegen und begrüßte mich laut fröhlich wiehernd. Sie hatte gewonnen - ich kaufte sie vom Fleck weg.


Medi


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Ilay
Medi wurde immer zutraulicher, sie hörte sogar auf, mich beim Aufsatteln zu beißen, und ließ sich ohne Jagen aufhalftern und man merkte, daß sie sich freute, wenn ich kam. Ganz im Gegenteil zu Ilay, hier begannen die Probleme erst richtig.

Nach einigen Tagen, in denen ich hin und her überlegte, was ich tun sollte, belegte ich einen Jungpferdekurs. Ich hatte die Hoffnung, daß ich so mit Ilay Fortschritte machen könnte.

Weit gefehlt! Am Anfang des Kurses erklärte man mir, daß Ilay mit 8 Monaten (er stand immer noch mit seinen Eltern zusammen auf der Weide) entschieden zu jung für so einen Kurs und somit überfordert wäre.

Ich bekam ein dreijähriges Pferd für diesen Kurs zugeteilt. Er kostete mich Geld und brachte für Ilay nicht im Geringsten etwas.

So schnell wollte ich mich nicht ins Bockshorn jagen lassen, weil er mittlerweile trotz aller Schwierigkeiten sogar mit mir schmuste und sich auch freute, mich zu sehen. Von der Weide bekam ich ihn allein trotzdem immer noch nicht herunter.

Der Spätherbst kam, Ilay mußte mit seinen Eltern in ein enges Paddock umziehen. Ihm fehlte nun also auch noch die Bewegung. Das machte die Sache für mich nicht gerade einfacher.

Außerdem wurde es solangsam höchste Zeit, daß er mit 8 Monaten von seiner Mutter abgesetzt wurde. Seine Mutter war wieder tragend und mit so einem Wildfang absolut überfordert.

Dieses Ansinnen bescherte mir allerdings reichlich Auseinandersetzungen mit meiner Reitlehrerin, da ihrer Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt kein Platz auf dem Hof für einen Junghengst vorhanden war. So blieb erst einmal wieder alles beim Alten.

Neuer Versuch, neues Glück. Ich belegte Jungpferdestunden mit Ilay. Auch hier bekam ich mit derselben Begründung wie bei dem Jungpferdekurs, wieder ein anderes Pferd an die Hand. So kostete der Unterricht wieder Geld und brachte, wie zuvor, weder Ilay noch mir etwas.

Als Ilay 11 Monate alt war, wurden auf dem Hof endlich Paddocks frei, so daß Ilay endlich von seiner Mutter abgesetzt werden konnte.

Hierdurch entwickelte sich ein neues Problem. Ilay stand jetzt alleine und hatte keinen Kontakt zu einem anderen Pferd. Ich versuchte, ihn so gut es ging zu beschäftigen, und suchte nach einer möglichen Lösung.

Durch Zufall ergab sich dann, daß eine Unterstellerin mir anbot, Ihre Jungstute zu Ilay zu stellen, weil wir ihr einfach leid taten. So war zumindest dieses Problem erst einmal gelöst.

Ich fing an, mit ihm Ball zu spielen, um seine Aggressionen umzulenken. Mit wahrer Begeisterung stürzte er sich auf den Ball und schoß ihn später sogar auf Kommando von sich weg.

Dann galoppierte er hinterher und das Spiel begann von neuem. Bei diesen Ballspielen fanden sich meistens auch immer ein paar Zuschauer ein, die sehr erstaunt darüber waren, ein Pferd Fußball spielen zu sehen.

Durch diese Spiele verbesserte sich auch unser Kontakt zueinander. Dennoch war auffällig, daß ihm in dem engen Paddock einfach die Bewegung fehlte. Das Laufen in der Reithalle, wenn diese überhaupt frei war, reichte einfach nicht aus.


Hengstprobleme


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Ilay gähnt
Ich begann nun damit, mich über die Rasse "Kabardiner" zu informieren. Alles was ich in die Finger bekam wurde gelesen.

Bei diesen Recherchen stellte ich fest, daß der Kabardiner nicht gleich bei Gefahr die Flucht ergreift, sondern auf Angriff geht. Zwangsweise, weil es Gebirgspferde sind und im Gebirge die Flucht schwer möglich ist.

Diese Informationen ermöglichten es mir, Ilay in einem ganz anderen Licht zu sehen, er war eben kein Quarter. Das Problem an dieser Sache war bloß, daß keiner das verstehen wollte. Ein Pferd ist ein Fluchttier und ein Pferd, das sich wehrt, ist bösartig, basta!

Auch jetzt kehrte keine Ruhe ein. Ilay fing an, das Hengstsein zu üben und ab und zu die Stute zu jagen. Es hagelte Beschwerden von Reitern und Einstellern auf dem Reiterhof.

Alle waren der Ansicht, daß man einen Hengst - und sei es auch nur ein Junghengst - nicht mit einer Stute zusammenstellen konnte. Daß Ilay nur für später übte, was bei einem Junghengst normal ist, und noch gar nicht decken konnte, interessierte niemanden.

Also stand Ilay wieder alleine. Nun kam auch noch hinzu, daß er sehr unter der Trennung von der Stute litt. Ich war solangsam am Ende.

Auch ich wußte, daß Pferde Herdentiere sind und keine Einzelgänger. Ich versuchte meiner Reitlehrerin mein Problem klar zu machen.

Anscheinend verstand sie es auch. Ilay kam auf eine Koppel mit "seiner" Stute und drei Wallachen. Eine Woche waren Ilay und ich glücklich. Mein Pferd hatte Auslauf, Gras und Gesellschaft - Pferdeherz was willst du mehr!

Pustekuchen, Ilay jagte wieder hinter der Stute her und "übte". Wallache hin, Wallache her, er war eben ein Junghengst und folgte seinen Instinkten.

Also stand mein kleiner schwarzer Teufel wieder alleine im engen Paddock ohne Gras und litt. Ich hatte gelinde gesagt die Schnauze voll. Entweder artgerecht oder gar nicht!


Hengst und Stuten


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Ilay
Die Überlegung lag nahe, die Pferde von diesem Reiterhof wegzuholen, aber wie? Kein Reiterhof und kein Bauer in unserer Gegend wollten einen Junghengst aufnehmen.

Die einzige Möglichkeit, die sich bot, bestand darin, Ilay auf einem Reiterhof in die Box zu stellen. Wieder ohne Auslauf, Gras und Gesellschaft, da konnte ich ihn auch gleich dort lassen, wo er jetzt war.

Medi wäre nicht das Problem, die lief auf dem Reiterhof in einer Herde. Die nächste Überlegung war, die Pferde zu mir nach Hause zu holen. Hier hatte ich allerdings weder eine Koppel, noch einen Unterstand oder Stall.

Ganz zu schweigen davon, daß ich keine Ahnung hatte, wie ich Stute und Hengst zusammen halten konnte, ohne Nachwuchs zu bekommen. Legen lassen wollte ich Ilay auf gar keinen Fall und ein drittes Pferd (Wallach) kam zum damaligen Zeitpunkt auch nicht in Frage, ich hatte mit meinen Beiden schon genug um die Ohren!

Ilay fing auch noch an zu husten und wurde tierärztlich behandelt. Ich telefonierte schließlich herum und landete über viele Umwege bei einer Frau, die eine Herde mit Hengst und Stuten hielt.

Sie verabreichte den Stuten einfach die Antibabypille. Von dieser Möglichkeit hatte ich bis dahin noch gar nichts gehört. Endlich hatte ich eine Möglichkeit gefunden, daß Ilay nicht allein stehen mußte.

Also ein Problem weniger, dachte ich. Im Gegenteil, jetzt fingen auf dem Reiterhof alle mit mir an darüber zu diskutieren, daß ich Ilay legen lassen sollte.

Auf diesen Vorschlag ging ich trotz aller Überredungskünste nicht ein. Denn je mehr mir auf dem Hof dazu geraten wurde, desto mehr war ich dagegen. Ich wollte mich nicht unter Druck setzten lassen.

Nun sollten Nägel mit Köpfen gemacht werden und ich pachtete eine Weide und kaufte mir einen Pferdehänger. Gleichzeitig setzte ich mich mit dem Tierarzt zwecks Verhütung in Verbindung.

Nach einiger Überzeugungsarbeit war auch das geklärt. Gleichwohl mußte ich mich jetzt mit Leuten auseinandersetzen, die von meinem Vorhaben absolut gar nichts hielten.

Der Stute die Pille zu verabreichen wäre nicht artgerecht sondern Tierquälerei und ein Eingriff in die Natur! Das Argument, daß Pferde in der freien Wildnis schließlich auch in der Herde leben und man bei Paddock-, Stall- und Alleinhaltung ja wohl eher von nicht artgerecht sprechen müßte, brachte auch nichts.

Engstirnig wurde an der vorgefaßten Meinung festgehalten, da es eben nicht üblich ist, einen Hengst in einer Herde mit Stuten zu halten. Schließlich scherte ich mich nicht mehr um die Meinung anderer Leute, ich zog meinen Plan weiter durch.

Ich nahm Hängertraining mit Ilay, mußte ich ihn doch zu meiner Weide transportieren. Nach diversen Problemen bei diesem Training war er auf dem Hof als "Killer" verschrien, dabei hatte er sich einfach nur nach zuviel Druck zur Wehr gesetzt.

Er war eben kein Pferd, das man mit Druck und Gewalt erziehen konnte, er brauchte einfach viel Liebe und Vertrauen. Merkwürdig war, daß mein "Killer" mit mir und sogar mit meiner Tochter, zu der er noch nicht einmal eine enge Beziehung hatte, schmuste.

Irgendwie schien meiner Reitlehrerin anscheinend klar zu werden, daß ich die Pferde wirklich dort wegholen würde. Mir wurde nämlich erklärt, daß Medi anfangen würde zu weben, wenn sie vom Hof wegkäme.

Außerdem wäre sie es gewohnt in einer großen Herde zu stehen. Obwohl es mir ein paar schlaflose Nächte verursachte, war die Entscheidung dennoch gefallen. Ich würde sie nach Hause holen!


Endlich zu Hause und die Pille!


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Epona und Imbra
Mittlerweile waren mein Mann und meine Tochter in der Aktion "Pferde nach Hause holen" mit von der Partie. Mein Mann zäunte die Weide pferdegerecht ein. Der große Tag war da!

Wir verluden die Pferde in den Hänger und ab ging es in die Freiheit. Ganz gespannt wartend auf die Reaktion der Pferde ließen wir sie auf die Koppel.

Es war als hätte man einen Hurrikan losgelassen. Sie galoppierten wiehernd wie die Wahnsinnigen über die Koppel, machten Bocksprünge und gebärdeten sich wie die Wilden. Schon beim Zuschauen ging uns die Puste aus.

Ilay schien es gar nicht fassen zu können - so viel Gras und Platz ganz für ihn allein. Auch Medi verhielt sich so, als hätte sie in ihrem Leben noch nie so viel Gras gesehen.

Im Galopp riß sie zwischendurch gierig Gras aus und fraß dann ohne auch nur einmal innezuhalten. Dieser Anblick waren uns all die Strapazen und all die Arbeit wert. Wir waren glücklich.

Medi bekam von diesem Tag an jeden Morgen die Antibabypille, die auch wirkte. Denn trotz Ilays Deckübungen war kein Nachwuchs in Sicht.

Anfangs webte Medi und lief am Zaun immer 3 Meter hin und 3 Meter her, obwohl dort bei weitem mehr Platz war. Drei Tage lang beobachteten wir dies mit Sorge, dann hörte sie Gott sei Dank damit auf.

Ilays Husten verschwand dagegen leider nicht. Der Tierarzt, bei dem er weiterhin in Behandlung war, war der Ansicht, daß es sich hierbei um eine Allergie handeln würde. Die Frage, wogegen er allergisch war, blieb ungeklärt.

Obwohl ich meine Pferde dort weggeholt hatte, setzte ich meine Reitstunden weiter auf dem Reiterhof fort. Hierzu verluden meine Tochter und ich Ilay und Medi auf den Hänger und fuhren dorthin.

Die ersten paar Male funktionierte dieses auch einigermaßen. Zum Verladen mußten wir zwar zu Zweit sein, aber immerhin. Dann war Ilay der Meinung, daß er den Hänger trotz Absperrstange verlassen müßte, schob sich unter die Stange und stieg gleichzeitig.

Das Innenleben des Hängers fiel auf Medi, die wir gerade verladen wollten. Resultat dieser Aktion war, daß uns beide Pferde durchgingen und wir sie mit viel Mühe wieder einfangen und beruhigen mußten.

Der Hänger wurde repariert und wir wollten unser Glück noch einmal versuchen. Wir mußten feststellen, daß das gar nicht so einfach war.

Beide Pferde waren keineswegs bereit dieses Monster wieder zu betreten. Wir wußten mal wieder nicht weiter.

Obwohl unsere Reitstunden dadurch ausfielen, war man auf dem Reiterhof, nicht im entferntesten dazu bereit, uns zu helfen.

Immerhin versuchten wir nichtsdestotrotz unsere Pferde in Eigenarbeit wieder hängergängig zu machen. Nach gut und gern 3 Monaten mit Videos, Büchern und viel Übung hatten unsere Pferde endlich so weit Vertrauen gefaßt, daß wir sie verladen konnten.

Wir nahmen wieder Reitstunden. Während meine Tochter ein Schulpferd und ich Medi ritt, stand Ilay im Paddock oder in der Box. Das stieß aber mehreren Leuten wieder übel auf, da Ilay sich aufregte, weil er ja Medi nicht sehen konnte.

In der Zwischenzeit waren die Beiden nämlich ein Herz und eine Seele geworden. Auch seinen Ruf als Killer wurde er nicht los.

Zudem wurde ich weiterhin von allen Seiten dazu gedrängt, ihn endlich legen zu lassen. Ich hatte es satt! So beschloß ich dann, den Reiterhof zu wechseln. Wieder fing ich an zu suchen und mich zu informieren.


Stallbau und wieder nur Probleme


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Indira
Mittlerweile war es Herbst und es setzte Regen und Sturm ein. Ilay hustete immer noch und bekam auch noch Fieber.

Nach mehreren Tagen voll Zittern und Bangen hatten wir das Fieber wieder im Griff und der Husten wurde etwas besser. Verschwunden war er dagegen noch nicht.

Der Tierarzt hatte hierfür auch keine Erklärung. Ich hatte also das nächste Problem � ich hatte keinen Unterstand oder Stall für die Pferde!

Auf der Koppel durften wir zu unserem Erstaunen keinen Unterstand bauen, da die Koppeln im Naturschutzgebiet lagen. Leider hatte man versäumt, mich bei Abschluß des Pachtvertrages hiervon in Kenntnis zu setzen.

Da war guter Rat teuer. Ich wälzte Prospekte und bestellte schließlich einen fahrbaren Unterstand. Bis dieser endlich geliefert wurde, deckten wir die Pferde erst einmal mit Regendecken ein.

Für unser Grundstück zu Hause stellten wir einen Bauantrag für einen Stall, da die Pferde laut Pachtvertrag ab November bis Mai nicht auf der Koppel laufen durften.

Auch dieser Bauantrag erwies sich als äußerst schwierig, da wir im Außenbezirk wohnten. In der Stadt hätten wir, man höre und staune, diese Genehmigung laut Aussage des Bauamtes ohne Probleme erhalten.

Schließlich wurde uns die Genehmigung nach langem Hin und Her erteilt und wir konnten Stall und Paddock bauen.

Zur gleichen Zeit suchten wir händeringend nach einem Hufschmied. Medi platzten die Hufe weg, obwohl sie vierzehn Tage vorher von einer Hufpflegerin gemacht worden waren.

Auch dieses Unterfangen war schwieriger als gedacht. Nach etlichen Telefonaten hatten wir Glück und bekamen die Telefonnummer eines Hufschmiedes, der auch gleich anrückte und Medi Eisen verpaßte.


Neue Reitstunden


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Imbra
Bei meiner Suche nach einem neuen Reiterhof war ich inzwischen fündig geworden und wir konnten unsere Reitstunden fortsetzen.

Nach mehreren Reit- und Ausbildungsstunden mit Medi und Ilay beschlossen wir, unsere Pferde vorerst nicht mehr mit zum Unterricht zu nehmen.

Grund hierfür war, daß Medi überhaupt nicht mehr geritten werden wollte und die Nase die ganze Zeit über den Boden schleifen ließ. Im Nachhinein stellte sich heraus, daß es sich hierbei um einen Ausbildungsfehler handelte.

Das Problem wurde auf den Sattel geschoben, der würde nicht passen. Weiterhin wurde mir erklärt, daß Medi ja sowie so nur dazu da wäre, um vernünftig reiten zu lernen, damit ich später Ilay reiten könne.

Von daher wäre es ja gar nicht so schlimm, wenn Medi kaputt geritten werden würde. Diesen Ansichten konnte ich mich absolut nicht anschließen!

Hinzu kam auch noch, daß Medi dort ständig anfing zu weben und Angst hatte, vergessen zu werden. Der Unterricht wurde erst einmal auf Schulpferden fortgesetzt � ich wollte bei Medi nicht noch mehr anrichten, wie ohnehin schon angerichtet worden war.

Zu Hause versuchten wir, das dort Gelernte alleine umzusetzen. Fehlanzeige, obwohl ich vorher sogar schon auf Medi galoppieren konnte, ging es plötzlich nicht mehr. Medi war einfach nicht mehr zu sitzen, hing beim Reiten immer noch mit der Nase ständig auf dem Fußboden und ich wurde immer unsicherer.

Im November mußten wir die Pferde von der Koppel ins Paddock holen. Als Einstreu für den Stall benutzen wir Stroh. Als Futter bekamen Ilay und Medi Heu, Karotten und Kraftfutter.

Ilays Husten wurde immer schlimmer. Wir stellten die Einstreu auf Späne um und wässerten das Heu. Der Husten wurde trotzdem nicht besser. Schließlich stiegen wir von Heu um auf Silage.

Es trat immer noch keine Besserung bei Ilay ein. Bei einer Bronchoskopie wurde letztendlich festgestellt, daß sich bei Ilay im Kehlkopf Zysten gebildet hatten und die Hustenanfälle durch Reiz ausgelöst wurden.

Durch eine Stärkung des Immunsystems heilten die Zysten schließlich ab. Ilay hörte endlich auf zu Husten, bis heute!


Woher kommt eigentlich Medi


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Imbra und Indira
Es gab Probleme dabei, mich als neue Besitzerin in Medis Papieren eintragen zu lassen. Leider war bislang versäumt worden, den jeweiligen Besitzwechsel lückenlos einzutragen, so daß in den Papieren nur Medis Züchter und die Erstbesitzerin eingetragen waren.

Alle anderen Besitzwechsel waren nicht aufgeführt. Ich konnte also nicht nachweisen, daß ich Medi von der rechtmäßigen Besitzerin übernommen hatte.

So startete ich den Versuch, Medis Vorbesitzer aufzutreiben. Wieder begann ich also herumzutelefonieren und erfuhr ganz nebenbei eine Menge über Medis Lebensgeschichte.

Medi wurde 1989 auf dem Gestüt Görlsdorf geboren. Sie kam aus einer sehr erfolgreichen Englisch Vollblut-Zucht. Als sie ein halbes Jahr alt war, wurde sie an Liebhaber nach Berlin verkauft.

Hier war sie die heiß geliebte Prinzessin, verwöhnt und verhätschelt. Medi wurde für die Rennbahn ausgebildet und lief auch auf der Rennbahn Hoppegarten.

Als ihre Zeit auf der Rennbahn vorbei war, wollten ihre damaligen Besitzer, daß es ihr besser geht als bisher in Berlin und verkauften sie an eine Freundin der Familie.

Leider verstritten sie sich mit dieser und verloren Medi so bald aus den Augen. Medi wurde weiter an eine Haltergemeinschaft verkauft, die dann nicht mehr das Geld für sie aufbringen konnten - eine Besitzerin war spurlos verschwunden.

Die andere schenkte das Pferd daraufhin ihrem Bruder, dessen Lebensgefährtin einen Reiterhof hatte. Leider mußte sie im Nachhinein feststellen, daß dies eine schlechte Entscheidung für das Pferd gewesen war.

Die ehemalige Besitzerin aus der Haltergemeinschaft besuchte Medi regelmäßig, da sie sehr an ihr hing. Bei einem ihrer Besuche fand sie Medi in einer ziemlich schlechten Verfassung vor.

Der Tierarzt wurde gerufen. Medi kam an den Tropf und erholte sich dann rasch wieder. Da Medi ein so unruhiges und sensibles Pferd war, blieb sie selten ruhig stehen.


Stehenbleiben


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Indira
Man versuchte ihr das ruhige Stehen beizubringen, in dem man sie an einem schweren Stein anband. Sie erschreckte sich und versuchte auszubrechen. Dabei schlug sie sich die Beine kaputt.

Es erfolgte eine langwierige tierärztliche Behandlung. Auch das überstand sie. Danach band man sie an einer Bank an, da sie ja immer noch nicht ruhig stehen blieb.

Auch hier brach sie wieder aus und die Bank fiel auf sie. Sie wurde natürlich nicht ruhiger. Ihr Besitzer war wohl auch leider dem Alkohol sehr zugeneigt und fütterte sie sehr unregelmäßig.

Teilweise soll sie stundenlang irgendwo in der Stallgasse angebunden gewesen sein. Der Lebensgefährtin des Besitzers soll es verboten gewesen sein, sich um das Pferd zu kümmern.

Trotzdem hatten beide den Plan, Medi für die Kabardinerzucht einzusetzen. Sie wurde von einem Kabardinerhengst gedeckt. Das Fohlen wurde noch auf dem Hof geboren. Danach gingen Medi und ihr Fohlen aufgrund der Trennung des Besitzers von seiner Lebensgefährtin von einem Unterstellplatz zum nächsten.

Als das Fohlen 4 Monate alt, setzte man es bereits ab und Medi ging im Tausch gegen ein anderes Pferd zurück auf den alten Hof. Hier wurde sie als Schulpferd eingesetzt.

Es kamen danach auch noch einige Besitzerwechsel. Am Ende landetet Medi immer wieder auf ihrem alten Hof. Nach meinen Informationen bin ich die neunte Besitzerin von Medi.

So konnte ich mir zumindest erklären, warum Medi immer Angst hatte, daß ich sie vergessen würde, sie war ja ständig von einem zum anderen gewandert.

Um die Probleme beim Reiten mit Medi in den Griff zu bekommen, beschloß ich die Reitstunden auch auf dem zweiten Reiterhof abzubrechen. Der Unterricht auf den Schulpferden brachte nichts.

Auch für Ilay erwies sich der Unterricht als sinnlos. Die Reitlehrerin hatte Angst vor ihm, gab es aber nicht zu. Tatsache war jedenfalls, daß sie Ilay anderen Leuten als gefährlich schilderte, was zur Konsequenz hatte, daß sich fast noch nicht einmal der Hufschmied mehr an Ilay herantraute. Erst als er feststellte, daß Ilay sich nicht verändert hatte, seit er ihn kennengelernt hatte, fand er die ganze Angelegenheit lustig. Wir nicht!

Ilay hatte sich nämlich in der Zwischenzeit ganz schön herausgemacht. Ich hatte die Arbeit mit ihm nach Nathalie Penquitt fortgesetzt und Ilay machte rasch Fortschritte.

Er ließ sich jetzt anstandslos ans Halfter nehmen und versuchte auch nicht mehr, mir seine Hufe auf den Kopf zu hauen. Er beherrschte sogar schon einige Kunststücke. Er war wirklich mein Pferd geworden.


Und wieder ein neuer Sattel


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Epona und Imbra
Ich nahm schließlich Reitunterricht bei mir zu Hause. Hier stellte sich heraus, daß der Sattel, den ich mit Medi zusammen gekauft hatte, trotz Sattelprobe wirklich nicht paßte. Also mußte ein neuer Sattel her.

Dieser wurde genau wie der erste von jemanden mit angeblich viel Erfahrung bei einer Sattelprobe angepaßt. Den alten, erst ein Jahr alten Sattel, verkaufte ich mit viel Verlust.

Wir gewöhnten dann Medi mit viel Aufwand und Zeit das Schleifenlassen der Nase auf dem Fußboden ab. Oh Wunder, ich konnte sie wieder sitzen.

Auch Medi schien wieder Spaß an der Sache zu haben. Ein Vierteljahr lief es alles einigermaßen gut, dann traten neue Probleme auf. Die Reitstunden scheiterten an der Unzuverlässigkeit meines Reitlehrers.

Fakt war, daß er immer dann anrief und fragte, ob ich Unterricht wolle, wenn er kein Geld mehr hatte. Ansonsten hatte er keine Zeit. Also ging die Suche wieder von vorne los.

Die Westernreithöfe in unserer Gegend hatten wir durch. Die anderen die mir genannt wurden, waren Pleite gegangen. Wieder lagen meine Reitstunden auf Eis.

Durch Zufall lernte ich dann auf einem Turnier eine renommierte Westernreiterin kennen und ließ mir von ihr die Telefonnummer geben. Ich rief sie an und machte einen ersten Termin ab.

Wir entschlossen uns, Verstärkung für Medi anzuschaffen. Sie hatte als einzige Stute mit Ilay ein hartes Leben. Er ließ sie keine Minute in Ruhe und hatte einen riesigen Spaß daran, sie an ihrem Schweif festzuhalten.

In einem waren wir uns einig, es sollte eine Kabardinerstute sein. Nachdem wir einen Züchter in Erfahrung gebracht hatten, machten wir uns auf die Reise, um uns die Pferde anzuschauen.

Nach längerem Hin und Her entschieden wir uns für Epona. Mit dem Pferd im Hänger wieder zu Hause an der Koppel angekommen, luden wir Epona aus. Bevor wir losgefahren waren, um sie zu holen, hatten wir auf der Koppel ein Paddock abgeteilt.


Noch mehr Pferde


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Copyright wie angegeben
Minja
Die Pferde sollten sich langsam aneinander gewöhnen. In diesen ließen wir Epona, nachdem wir ihr erst einmal die Antibabypille verabreichten. Wir hatten bloß nicht mit Ilay gerechnet.

Er war, was die Gewöhnungszeit anbelangte, ganz anderer Meinung. Als wir ca. 4 Stunden später wieder zur Koppel fuhren, hatte Ilay den Paddock fein säuberlich abgebaut und alle drei Pferde grasten friedlich nebeneinander.

Ich setzte meine Reitstunden mit der neuen Reitlehrerin fort. Gleich bei der ersten Reitstunde wurde mein "neuer" Sattel moniert. Die Nase voll von den angeblichen Fachleuten beherzigte ich ihren Rat.

Wir luden Medi auf den Hänger und fuhren mit ihr 2 Stunden nach Bad Segeberg. Hier sollten "wirkliche" Fachleute sein, die auch über viel Erfahrung verfügen sollten.

Es bestätigte sich, der "neue" Sattel paßte wieder nicht. Die bisher mit Medi durchgeführten Sattelproben konnten sich bei weitem nicht an der messen, die dann durchgeführt wurde.

Nach einer eingehenden mehrstündigen Beratung und Sattelprobe kauften wir wieder einen neuen Sattel. Den alten Sattel gaben wir diesmal nicht in Zahlung, sondern behielten ihn.

Jedesmal 3000,00 DM Verlust noch nicht einmal in einem halben Jahr ist einfach zu viel. Diesmal hatten wir endlich Glück, der Sattel paßt Medi bis heute!

Ich hatte immer noch Kontakt zu einer ehemaligen Besitzerin von Medi. Diese erzählte mir, daß sie sich um Medis Tochter sorgen würde, die immer noch ihrem Bruder gehörte.

Da sie weiter weg wohnte und deshalb nicht dazu in der Lage war, nach Medis Tochter zu sehen, bat sie mich darum. Diesen Wunsch erfüllte ich ihr gerne, schließlich war die Stute die Tochter von Medi und die Halbschwester von Ilay.

Bei meinem Besuch fand ich eine junge Anglo-Kabardinerstute von 3 Jahren vor, schlecht ernährt und mit Satteldruck. Insgesamt ein trauriger Anblick.

Wir überlegten, sie als Pflegepferd bei uns aufzunehmen. Wir hatten dann aber Bedenken, daß der Besitzer sie, nachdem wir sie wieder aufgepäppelt hätten, einfach wieder wegholt.

Wir entschlossen uns deshalb dazu, sie selbst zu kaufen, um dann ein gutes Zuhause für sie zu suchen. Falsch gedacht! Mein Mann sah sie und von da ab gehörte Minja ihm. Jetzt hatten wir also 4 Pferde.


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Minja und Indira
Epona wurde immer dicker. Wir setzten sie auf Diät, ohne Erfolg. Wir feixten herum, daß wir bald 5 Pferde hätten.

Das Feixen verging uns bald sehr schnell, als der Tierarzt uns bei seinem nächsten Besuch mitteilte, daß Epona wirklich tragend war.

Ungeklärt ist bislang nur, wer nun eigentlich der Vater ist. Der Hengst von ihrem Vorbesitzer, oder Ilay, der ja gleich am ersten Tag der Meinung war, daß man eine neue Stute nicht von ihm getrennt stellen könnte. Der Entbindungstermin wird es uns sicherlich verraten.

Alles in Allem war ich häufig nahe daran, meine Pferde wieder zu verkaufen. Als Laie mußte ich den angeblichen Pferdefachleuten vertrauen und bemerkte ihre Inkompetenz meistens erst spät.

Die Liebe zu meinen Pferden hielt mich trotz aller Schwierigkeiten hiervon ab. Heute leben sie alle als Herde und es ist faszinierend, ihr Verhalten untereinander zu beobachten.

Ilay ist mittlerweile ein glücklicher und ausgeglichener Hengst geworden, der von seinen Stuten streng gehalten wird. Seine Unarten mir gegenüber hat er abgelegt und mir sein volles Vertrauen geschenkt.

Epona ist immer noch tragend und wechselt sich mit Medi in der Position der Leitstute ab und scheint Medi auch bereits als späteres Kindermädchen für ihr Fohlen auserkoren zu haben.

Medi ist kaum wieder zu erkennen, mich hat sie absolut in ihr Herz geschlossen. Fremden und vor allem Männern gegenüber hat sie ihr Mißtrauen bis heute nicht ganz abgelegt.

Ihre Angst, daß wir sie irgendwo mal vergessen könnten, ist sie leider auch noch nicht losgeworden, während ihre Angewohnheit zu weben meistens dann noch auftritt, wenn sie unbeschäftigt eingesperrt wird oder sehr stark unter Streß steht.

Auch Minja hat sich gut in die Herde eingefügt und fängt langsam an, weniger Mißtrauen gegenüber Menschen zu haben. Besonders angefreundet scheint sie sich mit Ilay zu haben.

Alle vier leben in der Sicherheit ihrer kleinen Herde und zeigen uns jeden Tag durch ihr Verhalten, daß aller Widerstand gegen die vorgefaßten Meinungen richtig waren. Wir möchten unsere Pferde auf gar keinen Fall anders als in der Herde halten.

Herzlich bedanken möchte ich mich bei G. Locker, der mir mit Rat und Wissen über die Rasse der Kabardiner beigestanden hat, wenn ich nicht mehr weiter wußte.

Ich habe dadurch die Möglichkeit erhalten, meine Pferde besser kennen zu lernen. Er war auch einer der wenigen Menschen, die nicht der Ansicht waren, daß Pferd gleich Pferd ist, sondern mir, mit viel Liebe zu dieser Rasse, die Verhaltensunterschiede der Kabardiner zu anderen Pferderassen deutlich gemacht haben.

Fotos
©  Leoni Schuschel

Kontakt

Leoni und Cornelia Schuschel
Norderpiep 6
25761 Büsum
Tele: 04834 / 9710
Fax: 04834 / 97144
 [email protected]
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Bericht Zu den Themen Anglo-Kabardiner, Kabardiner · Gesamttext
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