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Galeriebeitrag Ausgabe 241.08 · Der Gegenstand
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Immerhin drückt der Maler sich sehr deutlich aus. Fast möchte man meinen, daß man den Pflug direkt nachbauen könnte. Erst wenn man sich vorstellt, daß man das täte, wird deutlich, daß verschiedene Dinge nicht so klar werden, wie es eigentlich notwendig wäre.

Der Zugbalken z.B. ist in der Mitte von einem metallenen Ring umfaßt, wie man ihn vielleicht benötigen würde, wenn der Zugbalken aus zwei Teilen zusammengesetzt wäre. Das ist aber nicht der Fall. Hinter dem Ring lugt etwas hervor, das wie ein Maulschlüssel aussieht. Sinn und Zweck dieser Einzelheit wird jedoch nicht deutlich.

Der Bauer hat nur eine einzige Leine in der Hand. Das habe ich beim Pflügen noch nie gesehen. Die Holzrücker arbeiten jedoch durchweg mit nur einer Leine und können damit ihre Pferde vollkommen beherrschen. Warum sollte diese Methode nicht auch beim Pflügen eingesetzt worden sein?

Die Leine läuft auch noch durch eine Öse auf dem Zugbalken. Es ist also gar nicht möglich, Signale zu geben, die eine Richtung andeuten. Lediglich zupfende Hilfen können so gegeben werden. Der Bauer kann nur in Kombination mit entsprechenden Stimmhilfen mit seinen Pferden kommunizieren.

Dazu müßte er allerdings eine Hand vom Pflug lösen. Das wird gar nicht möglich sein. Nun können die Bauern, die normale Leinen benutzen, ihre Pferde damit ebenfalls nicht lenken, denn sie haben ja auch beide Hände am Pflug. Nun fehlt mir wieder die Erfahrung beim Pflügen. Kann man mit den Schultern sinnvolle und wirkungsvolle Signale geben?

Wirklich verwunderlich finde ich aber die Darstellung der Hände. Die rechte Hand packt richtig zu, die linke liegt lediglich auf und kann so keinerlei Gewalt ausüben. Es sind aber beide Hände erforderlich, wenn man den Pflug dirigieren will.

Hinzu kommt die merkwürdige Haltung des Bauern, leicht in der Hüfte abgeknickt, so daß er wie gebeugt aussieht. Auch das ermöglicht ihm nicht, frei zu agieren. Der Vergleich mit dem Foto macht den Unterschied deutlich.

Die Kleidung mag regional bestimmt sein. Wir hatten in dem oben erwähnten Galeriebeitrag erfahren, daß der Auftraggeber größten Wert auf sachliche Richtigkeit gelegt hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Künstler sich in diesem Falle größere Freiheiten genommen hat.

Auf der anderen Seite mutet mich eine Schürze für einen Bauern merkwürdig an. Zwar kann man eine Schürze leicht an- und ablegen, aber das ist bei der Arbeit eines Bauern nicht wichtig. Warum sollte er die Schürze ablegen wollen? Die Schürze kann die Kleidung schützen und ist leichter zu waschen.

Auf der anderen Seite behindert sie ein wenig bei der Arbeit, aber das mag unerheblich sein. Es gibt viele Leute, die im Kittel arbeiten, der schließlich genauso herumhängt wie eine Schürze. Warum aber sollte ein Bauer bei der Arbeit ein weißes Oberhemd tragen? Das dürfte nicht lange weiß bleiben; die Schürze kann es jedenfalls nicht schützen.





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