|
|
› voriges Editorial | › Übersicht Editorials | › nächstes Editorial | › Ausgabe 375 |
Editorial zu Ausgabe 375 | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gut gemeint
Da hatte ich ja wieder was verbrochen! Und hatte es doch nur gut gemeint! Meistens habe ich ja etwas am Altbewährten geändert, wenn jemand gemeckert hat. Selten ist dabei etwas Gutes herausgekommen. Nicht daß die Ideen schlecht waren, sondern die Veränderung als solche hatte mehr Nachteile als Vorteile. Einer war vielleicht zufriedener, aber Tausende unzufriedener. Kann man das Fortschritt nennen? In diesem Fall hielt ich die Idee wirklich für gut - nicht weil ich sie gehabt hätte: Es war nämlich gar nicht meine Idee. Ich habe sie geklaut. Aber auch das ist übertrieben. Es ist eigentlich eine Idee, die auf der Hand liegt, deshalb haben sie viele Leute gehabt, und irgendwann ist bei mir auch der Groschen gefallen. Vermutlich habe ich das schon mehrfach gesehen, aber nicht richtig wahrgenommen. Worum geht es? Um das neue Formular, das in die Inserate eingebaut wird, wenn man sie in Einzeldarstellung aufruft. Das Formular fordert geradezu zu einer Antwort auf - während man früher den E-Mail-Link finden mußte und daraufhin ein neues Fenster aufging (funktioniert immer noch). Die Idee ist absolut überzeugend - aber ach, die Ausführung! Eigentor Wenn man nicht ständig am Ball bleibt ... Ich sah es erst nach ein oder zwei Tagen, weil ich mich konzentriert einer Sache widmen mußte und mich deshalb nicht von den E-Mails ablenken lassen wollte. Ich bekam jede Menge Anfragen zugeschickt - angeblich war ich der Absender und bekam eine Kopie. Und die Adressaten antwortete auf diese E-Mails, nämlich mir! Ein Fehler, ein offensichtlicher Fehler! Ich hatte die Absenderadresse abgefragt, aber nicht übernommen, und da springt mein Programm ein und nimmt an, daß es sich um eine Systemnachricht handelt ... Also habe ich mich als Detektiv betätigt und versucht zu rekonstruieren, wer da wohl was kaufen wollte. In erstaunlich vielen Fällen gelang die Rekonstruktion. Internet-Adresse So zum Beispiel in obigem Fall: "bronco" ist der Name eines Pferdes, und dieses Pferd wurde zum Tausch angeboten. Der Empfänger der Anfrage verstand das Angebot nicht, obwohl die Internet-Adresse angegeben war: › pferdezeitung.com/NummerDesAngebots Auf diese einfache Adreßkonstruktion bin ich übrigens ziemlich stolz, und manchmal finde ich andere Internetpräsenzen, die ähnlich einfache Lösungen entwickelt haben. Das freut mich dann immer. Es kam schlimmer Nachdem ich nun diesen Fehler gefunden und beseitigt hatte, habe ich im Kopf der Seite eine entsprechende Fehlermeldung eingebaut, damit die Interessenten, die ich nicht identifizieren konnte, aufmerksam werden können. Für dieses Editorial wollte ich mir die Sache noch mal anschauen und fiel aus allen Wolken! Der ganze Mechanismus funktionierte überhaupt nicht mehr! Himmel! Kann ich denn überhaupt nicht mehr programmieren? Es geht eben einfach nichts über einen Test. Wie leicht glaubt man, eine Sache vollkommen zu überblicken, und irrt sich doch! Selbst wenn man nach Strich und Faden testet, gibt es immer noch genug Fallstricke, die man übersehen kann. In diesem Fall sind die E-Mails gar nicht erst erzeugt worden - es gibt also auch nichts zu rekonstruieren. Einfach weg. Schlimm. Aber nicht zu ändern. Tut mir wirklich leid. Wie ist das, wenn einer angerufen hat und keiner war da? Wird wohl noch mal anrufen, wenn es wichtig war. Hoffen wir, daß das Kaufinteresse ernsthaft genug war, daß die Interessenten sich nicht so leicht entmutigen lassen und vielleicht anrufen, wenn sie keine Antwort per E-Mail bekommen. Kommunikationsmittel E-Mails sind wirklich wunderbar, wenn man nicht unbedingt sofort eine Antwort braucht. Aber manchmal ist ein Telefonat doch vorzuziehen. Als ich woanders das integrierte Formular sah und der Groschen fiel, passierte das nicht etwa, weil ich dieses Formular benutzt hätte. Auf diese Idee wäre ich gar nicht gekommen. Ich habe angerufen, selbstverständlich, weil ich sofort wissen wollte, wie die Sache steht. Deshalb haben wir ja so viele Kommunikationsmittel. Heute Nachmittag hat mich zum Beispiel jemand aus China per skype- Messenger angesprochen. Wir hätten auch mit skype telefonieren können, und dann hätten wir die Kommunikation vielleicht viel schneller und umfangreicher erledigt, aber wir haben das schon mal versucht, und es war nicht das reinste Vergnügen. Die Internet-Telefonie steckt halt noch in den Kinderschuhen. Aber auch das wird noch werden. Den Formularmechanismus habe ich natürlich repariert und ausgiebig getestet und sogar noch verbessert. Hoffen wir das Beste! |
› voriges Editorial | › Übersicht Editorials | › nächstes Editorial | › Ausgabe 375 |
|
|
|
|