Rollenspiele mit und ohne Pferd Leben für die Vergangenheit von Gerd Hebrang |
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Bei der Suche nach Informationen über die keltische Göttin Epona bin ich auf eine » Anleitung zum Bau eines Stuhlsattels gestoßen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es diesen Begriff gar nicht gibt, aber er erscheint mir angemessen, ich kenne keinen anderen, weshalb ich ihn kurzerhand erfunden habe.
Die Autorin Ilaria Veltri degli Ansari (oder ist es ein Autor?) diskutiert zunächst einmal die Literatur zum Thema Damensattel, insbesondere die Abbildungen.
Sie war lange auf der Suche und hat sehr interessante Belege gefunden, die zeigen, dass nicht nur zu allen Zeiten parallel im Damensattel und im normalen Sattel, also mit gespreizten Beinen, geritten wurde, sondern auch, dass es zwei verschiedene Arten von Damensätteln gegeben hat.
Im Galeriebeitrag über die Manessesche Liederhandschrift haben wir bereits gesehen, dass die Damen ebenso wie die Herren in Kleidern auf normalen Sätteln und mit gespreizten Beinen reiten, was natürlich nur möglich ist, wenn entsprechende Mengen Stoff verarbeitet worden sind.
Welche Arten Damensätteln hat es gegeben, welche Entdeckungen hat die Autorin mit dem interessanten Namen gemacht?
Einmal gibt es den heute noch gebauten, "modernen" Damensattel, der in den letzten Jahren wieder zunehmend Interesse findet.
Hier sitzt die Frau wie bei Dürer quer zum Pferderücken, blickt also natürlicherweise nach vorne, hält das eine Bein normal und hat das andere Bein übergeschlagen, so dass es ebenfalls nach derselben Seite zeigt.
Dann aber eine Konstruktion, die ich mangels besseren Wissens Stuhlsattel getauft habe, weil das Ding nicht nur wie ein Stuhl aussieht, sondern auch so funktioniert. Bis auf die Fußstütze, die den Fußboden simulieren mag, denn wer auf einem Stuhl sitzt, hat in der Regel die Füße auf dem Boden.
Im Stuhlsattel sitzt die Frau, anders als im bekannten Damensattel, längs zum Pferderücken, schaut also nicht nach vorne, sondern zur Seite.
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