Trier, Altbachtal Epona 2. Jh. n. Chr., 41x28 cm, Kalkstein, gefunden 1929 Trier, Rheinisches Landesmuseum
Die Göttin reitet von links nach rechts und hat dabei beide Beine auf der rechten Seite des Pferdes, sie sitzt also wie auf einem Sofa. Mit der linken Hand scheint sie das Pferd zu führen, der rechten hält sie eine Schale oder einen flachen Korb mit Früchten. Die Haare sind gleichmäßig zurückgekämmt und tragen sehr auf, so dass der Eindruck einer Pudelmütze entsteht. Das einfache, weite, halbärmelige Kleid reicht bis auf die Knöchel.
Die keltische Pferdegöttin Epona wurde auch von den Römern verehrt, besonders von den Soldaten. Die meisten Zeugnisse finden sich entlang des Limes, es findet sich aber auch ein Zeugnis von einer Eponaweihung aus Rom. Damit ist sie die einzige keltische Gottheit, die auch in der Hauptstadt des römischen Reiches verehrt wurde.
Meistens reitet sie auf einem Pferd, die Attribute wie Fruchtkorb oder Füllhorn lassen vermuten, dass sie auch als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt wurde.
Die Kelten sind immer noch ein rätselhaftes Volk, das die Phantasien entzündet. Die Rückbesinnung auf diese Wurzeln unserer Kultur ist in vollem Gange.
Kommentar · 13.04.2002 Von Werner Stürenburg
Unversehens haben wir uns den letzten Wochen mit den Kelten beschäftigt, und da darf natürlich Epona nicht fehlen. Der Name Epona ist schon mehrfach in der Pferdezeitung erwähnt worden. Eine Suche zeigte mir auch einen Leserbrief - nanu? Dort wurde verwiesen auf Epona e.V., Reitkurse für Frauen. Ein passender Name.
Denn Epona ist eine keltische Göttin, die immer im Zusammenhang mit Pferden dargestellt wird, in der Regel reitend, und zwar seitwärts sitzend. Im Rasseporträt Connemara wird Epona als Fruchtbarkeitsgöttin bezeichnet.
Auf der Seite Die Kelten findet sich die Bemerkung: "Einige der keltischen Gottheiten haben sich bis in den heutigen Sprachgebrauch 'verschliffen', so zB. wurde aus Epona, einer keltischen Göttin, die üblicherweise auf einem Pferd reitend dargestellt wurde, die Namensgeberin für das 'Pony', das heute ein kleinwüchsiges Pferd kennzeichnet."
Das war mir neu, klingt allerdings plausibel.
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