| | Viereck verkleinern/vergrößern | | | |
| Seitengänge werden allgemein im Trab geritten, erfordern eine erhöhte Versammlungsbereitschaft beim Pferd und sind deshalb keine Lektionen, die während der Grundausbildung um ihrer selbst geübt werden sollen, sondern sie sind Lektionen der klassischen Dressur. Vorbereitend für das Reiten von Seitengängen im Trab und als Hilfe, um eine eventuelle Schiefe zu korrigieren, kannst Du aber auch jetzt schon mit angedeuteten Seitengängen im Schritt beginnen. Zum Geraderichten genügen schultervorartiges und renversartiges Reiten im Schritt. Lies noch mal nach, was ich im Dezember 2007 über die diagonalen Hilfen, das Übertreten und das Schenkelweichen geschrieben habe und übe zunächst wieder verstärkt das Schenkelweichen, um Deine und Deines Pferdes Sensibilität auf die vorwärts-seitwärts treibenden Hilfen wach zu halten und noch zu verbessern. Wähle dazu jetzt auch die schwierigere Variante vom VIERECK VERKLEINERN UND VERGRÖSSERN Das Viereck verkleinern und vergrößern beginnt am Wechselpunkt am Anfang einer langen Seite und endet am Wechselpunkt am Ende der gleichen Seite. Man lässt das Pferd vorwärts-seitwärts zum Inneren der Bahn hin dem Schenkel weichen bis die fünf-Meter-Linie erreicht ist, reitet es einige Tritte geradeaus und lässt es dann in Richtung zur Bande wiederum bis zum Wechselpunkt am Ende der Langen Seite dem anderen Schenkel weichen. Das Schwierige dabei ist, dass man sein Pferd in seiner Körperachse parallel zur langen Seite hält und dass man sich die einzelnen Abschnitte Schenkelweichen - geradeaus - Schenkelweichen genau einteilt. Man kann zunächst einmal üben, sein Pferd beim Schenkelweichen parallel zur Bande zu halten, indem man am Wechselpunkt am Anfang einer langen Seite in Richtung X (dem Schnittpunkt der beiden Zirkellinien) mit dem Schenkelweichen beginnt und, immer parallel zur Bande, genau auf X zusteuert oder auch von X zurück zur Bande. Du wirst dabei erfahren, dass man Schenkelweichen sehr steil vorwärts-seitwärts reiten kann, mit sehr deutlichem seitlichen Übertreten oder auch flacher, mit weniger starkem Übertreten, was dem Pferd zunächst natürlich leichter fällt. Je steiler Du das Schenkelweichen anlegst, umso weniger raumgreifend können natürlich die einzelnen Tritte nach vorne sein. Um durch Schenkelweichen genau bei X anzukommen, ist ein gutes Gefühl dafür nötig, wie steil man das Schenkelweichen anlegen muss. Dabei hilft es immer, den Punkt, den man erreichen will, mit den Augen anzuvisieren. Dazu soll man nicht den Kopf seitwärts wenden, sondern das kann man auch aus den Augenwinkeln tun. Noch mehr Geschicklichkeit beim Schenkelweichen kann man erreichen durch mehrfaches Abwechseln zwischen einigen Tritten Schenkelweichen und einigen Tritten geradeaus. Sobald man sich nach Tagen oder Wochen auf beiden Händen in diesen Übungen sicher fühlt, kann man zum Viereck verkleinern und vergrößern übergehen. Bei allem, was im Schenkelweichen geritten wird, ist das Pferd zwar ganz leicht gegen die Gangrichtung gestellt, bleibt aber in seiner Körperachse ohne Biegung. Sobald man es bezüglich Einteilung und paralleler Stellung zur Bande ohne Schwierigkeiten reiten kann, ist einer der Grundsteine für das Erfühlen und Verstehen von Seitengängen gelegt, die zum Unterschied zum Schenkelweichen alle nicht nur in Stellung, sondern auch in Biegung geritten werden. Schenkelweichen ist eine jener Übungen, bei denen man vor lauter Konzentration auf gezielte Hilfen leicht DAS GLEICHMÄSSIG TIEFE ATMEN vergisst. Deshalb erinnere ich Dich jetzt wieder daran, bewusst an dieses tiefe Atmen zu denken, nur dann wirst Du losgelassen �tief im Pferd' sitzen und das ist Voraussetzung für jede richtige Hilfe. Durch Atmung holst Du Dir außerdem den nötigen Sauerstoff für Körper und Gehirn. Verhältst Du auch nur zeitweise den Atem, reduzierst Du dadurch Deine Energie. Durch tiefes Atmen hingegen kannst Du Energie tanken. Ein weiterer positiver Faktor: tiefes Einatmen richtet auch den Oberkörper des Reiters auf.
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