|  | Im Hintergrund die "Wächter" |  |  |  |
| |  | Herbert Stein übergibt die Kamele |  |  |  |
| |  | ... und umwirbt die Bauchtänzerin |  |  |  |
| |  | ... die Kamele reißen aus |  |  |  |
| |  | ... und stürmen auf die Bande zu |  |  |  |
| |  | Alles wieder voll im Griff! |  |  |  |
| | |  | Der "Araber" auf seinem Araber mit Kamelen |  |  |  |
| Was haben Kamele auf der Equitana zu suchen? Nun, sie sind eine Spezialität von » Herbert Stein, und Herbert Stein ist ein Star, der in vielen Schaubildern mitmacht. Seine Kamelnummer bietet sich natürlich an, um die Araber in die Show einzuführen. Der Spruch zum Bild:
| Erkenntnis / Entbehrung
Unter unendliche Weiten gelegt, sind wir Teil eines Ganzen und es sind die Momente der Wahrheit, in denen wir spüren, wie klein wir sind - wie ein Sandkorn in der Wüste. | | |
Die Regieanweisung, die mir zufällig in die Hände gefallen war, beschreibt das Schaubild wie folgt:
| Herbert reitet auf Araber mit 3 Kamelen an der Hand ein, Kamele legen sich in die Mitte, Herbert galoppiert im Klang der Trommeln um die Kamele, Kamele stehen auf und gehen mit Tempo aus der Bahn. Zwei weitere Reiter und eine Tänzerin zur "Bewachung der Kamele" | | |
So war das wohl gedacht. So hatte Herbert Stein die Nummer anläßlich der Kurzvorstellung für die Presse auch gezeigt (siehe Poster Schön brav!).
Aus welchen Gründen auch immer: Diese Nummer wurde während "meiner Vorstellung" nicht gezeigt. Das Publikum wußte natürlich nicht, was vorgesehen war und hat deshalb vermutlich auch gar nichts vermißt. Ich übrigens auch nicht.
Die Sache war nämlich auch so durchaus aufregend genug. Herbert Stein drehte seine Runde mit den Kamelen, übergab sie dann einer "Araberin", um sich anschließend einer blonden Bauchtänzerin zu widmen, die ihn mit roten Gewändern anlockte.
Nun kann ich mit meiner Kamera nicht überall zugleich sein - deshalb weiß ich nicht, wie sich die Sache wirklich abspielte. Meinen Bildern zufolge ritt Herbert Stein nach der Umrundung der Tänzerin sofort wieder zurück zu seinen Kamelen. Diese hatten sich aber wohl nicht lange dort aufhalten wollen, wo er sie abgestellt hatte, und sich auf den Weg gemacht.
Ich erwischte die Gruppe in einem Moment, als die Betreuerin schon erhebliche Mühe hatte, den Strick zu halten, und kurz darauf mußte sie loslassen. Herbert Stein war schon herangaloppiert, konnte aber wohl nicht sofort eingreifen. Das nächste Foto zeigt jedenfalls die Kamele kurz vor der Bande, hinter der ich mich befand. Ich hatte keinerlei Bedenken, aber Thorsten Schneider, der Fotograf des Hopt Top Show 3003-Fotobandes, erzählte mir später, er habe dieselbe Szene schon in Bern erlebt, und dort war Panik im Publikum ausgebrochen - wer weiß schon, wie Kamele sind und was die anstellen können?
Wie zu erwarten, drehten die einfach die Runde, und dort erwischte Herbert Stein sie, dem sie dann auch sofort brav folgten. Die Tänzerin schwang sich hinter einem der Wächter auf das Pferd, alle drehten noch einmal eine Ehrenrunde. Später erhielten die Kamele noch einmal die Gelegenheit zu einem Auftritt: einem Kamelrennen.
Kamele schienen mir nicht besonders sympathisch zu sein, aber das ist vermutlich einfach eine kulturelle Fehlsichtigkeit. Zunächst einmal galt es, sich zu informieren: Wikipedia » Kamele. Das Wort Kamel ist also ein Oberbegriff. Herbert Steins Tiere sind aus Afrika und werden auch als » Dromedare bezeichnet, im Gegensatz zu den Trampeltieren, die in Asien leben. Wußten Sie, daß man in Dubai für Rennkamele bis zur eine Million EUR zahlt?
Die Menschen, die auf Kamele angewiesen sind, werden zu diesen vermutlich ein ebenso inniges und herzliches Verhältnis haben wie wir zu unseren Pferden. Ich erinnere mich dunkel an einen Roman von Karl May, der in Arabien oder Ägypten oder im Sudan spielt, jedenfalls in einer Gegend, in der die Menschen mehr mit Kamelen arbeiten als mit Pferden.
Pferde spielen bei Karl May bekanntlich eine große Rolle; in diesem Roman stellte sich der Held überraschenderweise als großer Kenner von Kamelen heraus. Sehr schnell arbeitet Karl May die Kultur der Kamele aus, wobei die Ähnlichkeiten zu Pferden nicht zu übersehen sind, die Unterschiede jedoch glaubhaft gemachen, daß der Autor sich nicht nur auf Pferde, sondern auch auf Kamele versteht.
Herbert Stein bringt diese beiden Kulturen zusammen. Wer weiß, vielleicht werden wir demnächst durch ihn noch viel mehr über Kamele erfahren.
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