Nach seiner Information war es ein nordrhein-westfälischer Minister für Landwirtschaft und Forsten, möglicherweise Matthiesen, auf dessen Initiative die Strukturen entstanden, die sich offenbar langfristig bewährt haben und die Ursache für die Existenz der Biologische Station Senne und der Biologischen Station Paderborner Land und vieler weiterer Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen sind.
Anlaß für mich, ein wenig im Internet zu recherchieren. Wieder tat sich eine völlig neue Welt auf - ich lebe wohl hinter dem Mond. Seit vielen Jahren beschäftigen sich nämlich viele Menschen mit Naturschutzprojekten, haben sich regional, national, europäisch und weltweit organisiert, tauschen sich aus, veröffentlichen, tagen und schließen Verträge.
Die Ursprünge verlieren sich. Bei meiner Recherche zu den Stichworten "biologische Station Matthiesen Minister" bin ich z. B. auf den Beitrag » Nationalpark Eifel gestoßen; bis Ende 2005 soll die Verwaltung über den Truppenübungsplatz Vogelsang zurückgegeben und dort ein Nationalpark errichtet werden. Bereits im Jahre 1954 wurde im Heimatjahrbuch des Kreises Schleiden ein Beitrag unter diesem Titel veröffentlicht (a.a.O.). Dort schrieb der Münstereifeler Julius Eigner:
| Auch die Menschen sollen hier geschützt werden... vor den Auswüchsen des Ferienrummels und der Überrollung der Landschaft mit Autos. | | |
Das ist die Aussage eines echten Visionärs! Die privaten Initiativen der Naturschützer und die Anregungen des Ministers Klaus Matthiesen für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft (MURL) in Nordrhein-Westfalen haben jedenfalls Anfang der 90er Jahre zu einer einzigartigen Situation geführt. In der Zeitschrift "Naturschutz in NRW", Ausgabe 2/02 vom 26. April 2002, schreibt Josef Tumbrinck (» Biologische Stationen in NRW, » Naturschutzbund Deutschland (NABU)):
| Liebe NABU-Mitglieder,
das Netz der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen fußt seit nunmehr zehn Jahren auf dem sogenannten "Fachkonzept der Biologischen Stationen in NRW" des damaligen Umweltministers Klaus Matthiesen. Die Idee der Biologischen Stationen ist jedoch älter und ihre Wurzeln finden sich zumeist in Naturschutzverbänden oder privaten Naturschutzinitiativen. Mit seinen über 40 Stationen steht NRW heute an vorderster Stelle in Deutschland. Ein solches fast flächendeckendes System ist einzigartig. | | |
Die Biologischen Stationen sind also systematisch entwickelt und staatlich gewollt, zumindest in Nordrhein-Westfalen. Die Biologische Station Senne ist eine von vielen, die die ihr zugedachten Aufgaben wahrnimmt. Thomas Kiper machte mich darauf aufmerksam, daß die Biologische Station Paderborner Land, in deren Obhut der Truppenübungsplatz Senne liegt, in der Trägerschaft des Vereins ALA (Arbeitsgruppe Landschaftspflege und Artenschutz e.V.) liegt. Hier wird noch die Entstehung der Biologischen Station aus einer früheren Initiative sichtbar.
Viele pflegerische Maßnahmen werden von staatlichen Stellen ausgeführt, so zum Beispiel die Pflege der Straßenränder. Im Falle der Naturschutzgebiete sollten anscheinend keine neuen Behörden geschaffen oder alte Behörden mit neuen Aufgaben betraut, sondern ein Verbund aus privatwirtschaftlich organisierten Fachleuten initiiert und in Anspruch genommen werden, dessen Leistungsfähigkeit andererseits durch entsprechende Verträge gesichert wurde.
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