| | Papst Silvester auf einem Zelter, geführt von Kaiser Konstantin - siehe Kunstgalerie | | | | | Es bleibt die Besonderheit des Tölt. Die Single-Footer sind Tölter wie viele andere Rassen auch mit einer speziellen Gangart, aber diese Eigenschaft ist neben den Gebrauchseigenschaften das wesentliche Kriterium.
Diese Eigenschaft soll genetisch verankert werden. Dazu hat man zunächst entsprechend veranlagte Tiere aus anderen Rassen hinzugezogen.
Inzwischen sind die Bestimmungen für das Stutbuch verschärft worden. Ab 1998 werden running walk, fox trot, slick pace oder extrem lange oder kurze Schritte nicht mehr zugelassen. Es gilt eben, die erwünschten Gangeigenschaften präziser herausarbeiten.
Mittlerweile hat sich auch ein bestimmter Typ etabliert. Seit Anfang 2000 werden nur noch Pferde mit ausgezeichnetem Single-Foot-Tölt und hervorragendem Gebäude zugelassen. Möglicherweise wird das Stutbuch irgendwann sogar geschlossen.
Der Tölt ist bei den verbreiteten Pferderassen in Europa weitgehend verschwunden, während in Südamerika und teilweise auch in Nordamerika viele Pferderassen Naturtölter sind.
Abgesehen von der Neuzüchtung der Aegidienberger tölten in Europa nur die Isländer, die bekanntlich seit 900 Jahren kein Fremdblut mehr gesehen haben. Man darf also annehmen, daß diese Eigenschaft früher genetisch weit mehr verbreitet war als heute.
Wenn man einmal das Wort "Zelter" einer Suchmaschine vorwirft, erhält man neben den Fundstellen zu Goethes Freund (der mit dem Zusatz "Pferd" ganz gut ausgefiltert wird) jede Menge Literatur, in der Zelter ein Pferd bedeutet.
Zelter waren teure Pferde für Könige und Bischöfe und gehörten keiner besonderen Rasse an. Es war einfach die Eigenschaft, die faszinierte und begehrt war. Man reiste zu Pferd und wurde im Trab entsprechend durchgeschüttelt. Bei den Ordensrittern war eine Stunde Trab mit voller Rüstung eine schwere Strafe.
Ein Zelter war bequem und daher begehrt. Zelter klingt auch ganz ähnlich wie Tölter, es ist einfach das mittelhochdeutsche Wort. Heute redet man von Gangpferden - ein merkwürdiger Ausdruck. Da man nicht mehr zu Pferde reist, ist das Tölten an sich zu wenig. Es wird differenziert. Die Isländer sollen 4 oder 5 Gänge beherrschen, die Single-Footers deren 7.
Im Barock verlagerten sich die Anforderungen, die Hohe Schule erforderte andere Eigenschaften, deshalb wurde anders gezüchtet und sehr schnell verlor sich dieses Talent. Zwar wird behauptet, daß man bei 70% aller Rassen den Tölt herausreiten kann, aber von alleine würden die Pferde das nicht machen.
Als Amerikas entdeckt wurde, waren Tölter durchaus noch begehrt. Das erklärt, warum sie sich dort so gut gehalten haben. Über die amerikanischen Traber kamen die töltenden Traber wieder nach Europa. Und jetzt also die Single-Footers.
Übrigens: Sietske Nobel hatte in Kanada bei einem Tierarzt ein Praktikum gemacht. Es gab Probleme mit einem Pferd, man suchte den Fachmann Louis Pequin auf und Sietske blieb anschließend bei ihm. Nun ist sie wieder zurück und möchte die Rasse in ihrer Heimat bekanntmachen.
Claudia Pequin ist Tierärztin, war auch wegen eines Praktikums in Kanada und hat dort ihren Mann kennen gelernt. Louis Pequin ist übrigens Halbindianer und scherzt: meine Frau arbeitet mit dem Computer, ich verständige mich noch mit Rauchzeichen.
Fotos Werner Stürenburg Claudia und Louis Pequin Sietske Nobel
Zuchtverband
The North American Single-Footing Horse Association PO Box 1079 Three Forks, MT 59752 001-(406) 285-6826 |
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Züchter
Importeur
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