Italien Konstantin und Silvester 13. Jahrhundert, Fresko, Silvesterkapelle, Santi Quattro Coronati, Rom
Papst Silvester reitet auf einem weißen Zelter, Kaiser Konstantin der Große führt den Zelter am Zügel und signalisiert somit eine dienende Rolle.
Kommentar · 05.01.2002 Von Werner Stürenburg
Silvester? War da nicht was? Genau, den hatten wir doch erst! Eben, dieser ist es. Er ist am 31. Dezember gestorben, ein Heiliger, und deshalb ist der 31. Dezember sein Tag. Papst war er, in einer wichtigen Zeit, als die Kirche zu dem geworden ist, was sie heute noch ist: eine mächtige Institution.
Die Frühzeit des Christentums war die Zeit der Ohnmacht, der Märtyrer. Jahrhundertelang hatten die Christen unter Verfolgungen zu leiden. Es war die Religion der Unterdrückten, der Hoffnungslosen, und niemand hätte voraussehen können, was daraus einmal werden würde.
Dieses Bild zeigt bereits, was daraus geworden ist: ein Machtspiel. Der Papst ist offensichtlich der Mächtige, dem der Kaiser dienen muß. Er ist in der Lage, den Segen auszuteilen, dessen der Kaiser bedarf.
Streng blickt der Papst, furchtsam der Kaiser, der Papst schaut den Kaiser noch nicht einmal an, sondern über ihn hinweg, während der Kaiser seine Augen vom gewaltigen Papst gar nicht losreißen kann.
weiter: Geschichte · Gesamttext |