| Der Zwergwuchs des Shetlandponys ist wahrscheinlich eine Folge der nat�rlichen Auslese auf eine kleine, aber �usserst widerstandsf�hige Wuchsform infolge der extrem ung�nstigen Klima- und Bodenverh�ltnisse auf den Shetlandinseln. Die jahrhundertelange Isolierung hat dann zu einer Herausbildung einer derart eigenst�ndigen Ponyrasse gef�hrt. » Herkunft, Schweizerischer Shetlandpony-Verband | | |
So �u�ert sich der schweizerische Shetland Pony-Verband. Genau - extrem ung�nstige Klima- und Bodenverh�ltnisse. Das mu� es sein, oder?
| Auf den Shetlandinseln ist es insgesamt sehr mild und feucht (1000 mm j�hrlich), bestimmt durch den Golfstrom. Der Winter auf den Inseln ist meist recht mild, mit nur gelegentlichem Frost und eher seltenem Schneefall, wobei das Winterhalbjahr auch die regenreichste Zeit des Jahres ist. Im Sommer k�nnen die Temperaturen durchaus bis auf 15�C und mehr ansteigen. Jedoch sind St�rme, starke Regenf�lle und Nebel h�ufig und k�nnen das Wetter auch im Sommer relativ ungem�tlich machen. a.a.O. | | |
Wer h�tte das gedacht? Angeblich sollen die Shetland Ponies doch so klein und zottelig sein, weil das Klima auf den Inseln so rauh ist (› Das Shetland-Pony). Oder handelt es sich einfach um das Ph�nomen der » Inselverzwergung?
| Verzwergung ist ein allgemeines evolution�res Ph�nomen der Anpassung von Arten an bestimmte Umweltbedingungen. Dabei kommt es zu einer Miniaturisierung und teilweise zu einer Reduktion von Organen. Ursache ist eine Verkleinerung des Lebensraumes und eine Beschr�nkung des Nahrungsangebotes, die sich nicht nur in einer tempor�ren, ph�notypischen Anpassung ausdr�ckt, sondern durch Selektionsdruck auch genotypisch verankert wird. Voraussetzung daf�r ist eine Isolation des Lebensraumes, der �ber lange Zeitr�ume zur Herausbildung von verzwergten Unterarten und Arten f�hrt. Speziell wurde das Ph�nomen in Zusammenhang mit dem verkleinerten Lebensraum und beschr�nkten Nahrungsangebot auf Inseln beobachtet (Inselverzwergung).
Die Verzwergung ist besonders f�r die Abstammungslinien der Wirbeltiere untersucht worden, wo sie in der Verkleinerung der Skelettelemente z. B. bei den ausgestorbenen Zwergelefanten besonders auff�llig ist. » Verzwergung | | |
Gern wird erz�hlt, da� ein gewisser Lord oder Marquis of Londonderry im Jahre 1870 auf den Inseln » Bressay und » Noss mit der gezielten Zucht begann - die englische Muttergesellschaft schweigt sich �ber diese Zeit aus. Dieser soll auch im Jahre 1890 das bis heute existierenden Zuchtbuch und die Shetland Pony Stud-Book Society gegr�ndet haben und der erste Vorsitzende gewesen sein. Auch �ber seine Mitwirkung wird nichts berichtet. Merkw�rdig - wo doch zumindest die Deutschen sich so gern auf den Lord berufen.
M�glicherweise h�ngt das mit der Rolle seines Sohnes w�hrend des Dritten Reiches zusammen. Die Familie der Londonderry ist schwer reich und hat unter anderem gro�en Landbesitz in Irland und riesige Bergwerke in England. Ende 2005 erschien » Hitlers Freunde in England. Lord Londonderry und der Weg in den Krieg, eine W�rdigung der Rolle des 7. Marquis of Londonderry, dessen Vater, der 6. Marquis of Londonderry, mutwillig derjenige ist, auf den sich die Shetland Pony-Freunde berufen. Dieser » Lord Londonderry war in den Jahren 1931-1935 britischer Luftfahrtminister und hat sich bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sehr um die Nazis bem�ht. Unter anderem war er prominentes Mitglied der » Anglo-German-Fellowship:
| In dieser Organisation waren diejenigen britischen Industriellen, Bankiers und h�chsten Beamten vertreten, die ein B�ndnis mit Deutschland f�rderten und - off the record - die f�hrenden Vertreter der deutschen Nazi-Diktatur zu einem Krieg gegen die stalinistische Sowjetunion ermunterten.
Die Fellowship f�hrte eine massive prodeutsche Propaganda in Gro�britannien. Jahrelang lud man hohe SA- und HJ-F�hrer, Diplomaten, Minister und Kommunalpolitiker in Londoner Clubs und auf Landsitzen ein. Unter den G�sten und Rednern befanden sich Au�enminister Ribbentrop, Generalfeldmarschall von Blomberg, der nationalsozialistische Reichssportf�hrer Hans von Tschammer und Osten, Himmlers Adjutant Hajo Freiherr von Hadeln und der Herzog Carl Eduard (Sachsen-Coburg und Gotha). Zu den Reichsparteitagen der NSDAP in N�rnberg fuhr regelm��ig eine starke Abordnung der Fellowship. Insgesamt 50 Mitglieder beider H�user des Parlaments hatten sich der Fellowship angeschlossen. Lord Londonderry [1] besuchte 3-4 mal im Jahr Hitler und G�ring. a.a.O. | | |
Nach dem Kriege wurde er nat�rlich wegen dieses Engagements schwer angegriffen. M�glicherweise wurde dadurch der Name insgesamt in der �ffentlichkeit besch�digt, so da� die Shetland Pony Stud-Book Society nicht damit in Verbindung gebracht werden m�chte. F�r die Zucht der Shetland Ponies ist es ja im Grunde auch unerheblich, wer den Ansto� gab.
| |