Bloch, Günther & Karin
Timberwolf Yukon & Co. Elf Jahre Verhaltensbeobachtungen an Wölfen in freier Wildbahn
263 Seiten, über 120 Farbfotos, Großformat 2002, Mürlenbach · Kynos Verlag ISBN 3-933228-51-4
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Der Verlag sagt über das Buch:WÖLFE SIND GANZ ANDERS!
Das zeigen die bekannten Wolfs- und Hundeexperten Günther und Karin Bloch und legen mit dieser einmaligen Dokumentation die Krone ihrer durch namhafte Wissenschaftler unterstützten Arbeit vor.
Elf Jahre lang haben sie in kanadischen Nationalparks wild lebende Wölfe in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet, ihr Verhalten dokumentiert und in Fotos festgehalten. Hier wurden nicht "zahme" Gehegetiere, sondern wirklich wilde und vom Menschen unbeeinflußte Wölfe ins Visier von Feldstecher, Kamera und Notizblock genommen.
Die Ergebnisse dieser Arbeit bringen überraschende Erkenntnisse über das Wolfsverhalten und revidieren Wesentliches von dem, was wir bislang über Wölfe zu wissen glaubten. Ein gesondertes Kapitel eröffnet neue Perspektiven auf das Verhalten unseres Haushundes, den "Wolf im Hundepelz". Auch dem Verhalten von Herdenschutzhunden ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Günther und Karin Bloch engagieren sich seit vielen Jahren für eine artgerechte Hundeerziehung, die auf den Erkenntnissen moderner Verhaltensforschung fußt. Neben ihrer Tätigkeit in der eigenen Hundeschule verbringen sie deshalb mehrere Monate des Jahres in Kanada, um das Verhalten von Wölfen zu beobachten.
Günther Bloch ist durch seine erfolgreichen Buchveröffentlichungen "Der Wolf im Hundepelz" und "Der Familienbegleithund im modernen Hausstand" sowie zahlreiche Fachartikel bestens bekannt.
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Meine Meinung zu dem Buch: von Werner Popken
Ein Buch einmal nicht über Pferde - das Schlagwort, das mich neugierig machte, war "Dominanz". Sowohl bei Pferden als auch bei Hunden spielt dieses Stichwort eine große Rolle. In diesem Buch sollten neue Erkenntnisse über das Dominanzverhalten der Wölfe gebracht werden, die mich interessierten und bei denen ich mir vorstellen konnte, daß auch die Leser der Pferdezeitung hier spitze Ohren bekommen werden.
Der Kynos-Verlag ist auf Hundebücher spezialisiert und betreibt auch eine Stiftung "Hunde helfen Menschen", die die Ausbildung von Hunden fördert, die behinderten Menschen helfen. Seit kurzem hat der Verlag auch Pferdebücher im Programm; daher wurde ich auf dieses und ein weiteres Hundebuch aufmerksam, das aber erst im Frühjahr erscheinen wird.
Die Autoren haben unglaublich viel Feldmaterial gesammelt; meines Wissens gibt es eine entsprechende Publikation über wildlebende Pferde noch nicht. Die Untersuchungen über Pferde dürften ebenso interessant sein. Bei den Wölfen jedenfalls weiß man inzwischen aufgrund dieser Beobachtungen, daß die dominanten Tiere keineswegs ständig die Dominanz heraushängen lassen, wie man sich das früher vorgestellt hat.
Die angebotene Erklärung leuchtet durchaus ein: eine ständige Verteidigung würde einfach zu viel Energie verbrauchen. Die wildlebenden Wölfe gehen mit ihren Ressourcen sehr sparsam um. Das wird nachvollziehbar, wenn man liest, daß bei einem Jagdausflug bis zu 100 Kilometer zurückgelegt werden.
Es ist aber auch keineswegs so, daß die nicht dominanten Tiere ständig die dominanten herausfordern und die Grenzen austesten würden. Im Gegenteil wurde beobachtet, daß einem Konflikt vollständig aus dem Weg gegangen wurde, als der Leitwolf und seine Leitwölfin zu alt wurden: die junge Generation "zog einfach aus", und zwar anläßlich der Abwesenheit der beiden, und nahm den Welpen der Leitwölfin kurzerhand mit, was diese überhaupt nicht beunruhigt hat. Die beiden Alten konnten Ihren bevorzugten Platz behalten, ohne ihn verteidigen zu müssen.
Die Kommunikation der Wölfe untereinander ist wesentlich stärker in Bezug auf optische Signale ausgerichtet als gedacht. Im Vergleich mit Haushunden stellt man erhebliche Unterschiede fest, was zumindest bei den Rassen, deren Augen vollständig von Haaren bedeckt sind, nicht verwundern sollte. In Bezug auf den Umgang mit Hunden kann man aus diesen Untersuchungen durchaus lernen, obwohl die Autoren sich sehr gegenüber angeblichen Experten verwahren, die Patentrezepte bereithalten.
Stattdessen betonen sie, daß die Hunde und die dazugehörigen Menschen nicht über einen Kamm zu scheren sind. Selbst die beobachteten Wölfe in der Wildnis sind ausgesprochene Individuen, die sich völlig unterschiedlich verhalten. Wieviel mehr muß das auf die Hunde zutreffen, die außerdem sehr unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt sind.
Im Vorwort betont einer der Wissenschaftler, denen die Autoren zuarbeiten, daß diese sich vielleicht manchmal zu sehr von ihren Gefühlen haben leiten lassen. Das erscheint mir eher als Vorzug. Ich glaube, daß die Tiere viel mehr mit den Menschen gemeinsam haben als die Verhaltensforschung annimmt. Diese möchte natürlich - ganz die vorsichtige Wissenschaft - nichts hineininterpretieren, was nicht hieb- und stichfest beobachtet worden ist.
Ich frage mich dabei immer: was würden die grünen Männchen wohl über uns herausbekommen, wenn sie mit den Methoden der Verhaltensforschung arbeiten würden? | |
Lesermeinung2003-03-24 21:49:27
Timberwolf Yukon: Sehr gut wiedergegeben!! Viel Verstand begleitet durch Herz
Das o.g. Buch ist sehr gut dargestellt und für jeden, der sich für das Zusammenleben der und mit (Herden- oder Rudel-)Tieren interessiert sehr aufschlussreich. Und es ist so emotional ergreifend geschrieben, dass ich am Anfang sofort nach Kanada wollte und am Ende nur noch möchte, dass diese (und viele andere) Gegend von Menschen möglichst wenig berührt werden.
Und zum letzten Satz "...was wohl die grünen Männchen über die Menschen" herausfinden würden?? Besonders wenn man/frau erfährt, dass Yukon und Vater durch Schlingfallen umgebracht worden sind???? Ob Hope und Sohn überleben werden, steht wahrscheinlich weniger in den Sternen, als das es in der Hand Menschen liegt. Nicht hoffen, aktiv werden!
Nicola Schlotmann
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Bloch, Günther & Karin
Timberwolf Yukon & Co. Elf Jahre Verhaltensbeobachtungen an Wölfen in freier Wildbahn
263 Seiten, über 120 Farbfotos, Großformat 2002, Mürlenbach · Kynos Verlag ISBN 3-933228-51-4
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