Leserbrief 859 03.12.02
Hallo, ich habe auf folgender Seite Bilder von ihnen gefunden, die fremdverlinkt wurden:
» www.reiterhof-am-strand.de.vu
Ich habe nichts damit zu tun, nur bei meinem täglichen surfen im Net habe ich das gefunden.
Machen sie weiter so mit ihrer Seite!Hallo Helen Kahlert!
Herzlichen Dank für Ihre Nachricht und Aufmerksamkeit! Ich habe mich auf der betreffenden Seite umgesehen und leider keine Kontaktmöglichkeiten gefunden.
Der Betreiber des Angebots (Beepworld) ist sich der Problematik bewußt und bemüht sich, die Mitglieder entsprechend zu informieren. Im Regelfall dürfte es sich um Halbwüchsige handeln, die Rollenspiele inszenieren.
Unser Copyright macht es sehr einfach, textliche Aussagen zu übernehmen: es reicht, die gefundenen Quellen zu referieren. Bei Bildern ist das nicht möglich.
Für die Rollenspiele ergibt sich daraus ein Problem. Zunehmend werde ich um Erlaubnis gebeten, Bilder benutzen zu dürfen. Soweit ich selbst darüber verfügen kann (im Regelfall, wenn die Bilder von mir sind), erteile ich die Erlaubnis unter der Auflage, daß auf die Quelle verwiesen wird.
Damit möchte ich ausdrücklich diese neue Form des Rollenspiels unterstützen. Insgesamt sehe ich die Rechtsproblematik des Copyright durchaus kritisch und beobachte interessiert, wie sich durch die neuen technischen Möglichkeiten der digitalen Kopie und insbesondere durch das Internet eine Diskussion ergibt.
Hier tobt ein knallharter Interessenkampf, der vor allem von der Großindustrie betrieben wird (Musikindustrie); aber auch individuelle Kulturschaffende sehen sich bedroht.
Es ist meines Erachtens wichtig, daß die jungen Leute sich der Problematik bewußt sind; andererseits brauchen sie Unterstützung. Darüber hinaus meine ich, daß das Urheberrecht in der derzeit gültigen Form überholt ist und dringend geändert werden muß.
Die Softwareszene zeigt mit der Open-Source-Entwicklung, daß es auch anders geht, daß die Öffnung der Quellen eine ungeheure Explosion an Kreativität nach sich zieht. Der Schaden, der dadurch angerichtet werden kann, steht in gar keinem Verhältnis zum Nutzen.
Auf gar keinen Fall darf man die jungen "Rechtsbrecher" einschüchtern oder gar kriminalisieren. Im Gegenteil, es gilt sie zu ermutigen, ihre Kreativität nach Kräften auszuprobieren und auszubilden.
Mit freundlichen Grüßen Werner Stürenburg
|