Leserbrief 752 zu Ausgabe 166 07.06.02
Kölner Schutzhof für Pferde
Liebe Redakteure der pferdezeitung, als guten Journalisten ist es Ihnen doch sicher wichtig, ausgewogene, neutrale Informationen weiterzugeben. Keine billige Anklage und üble Nachrede im Sinne der Toiletten - Presse. Ich kann nicht mitreden, wenn es um die Art und Weise geht, wie der Kölner Schutzhof mit zu vermittelnden Pferden verfährt. Wenn ich darüber lese, wäre mir aber wohler, mit einer direkten Stellungnahme einer Person der Schutzhofleitung konfrontiert zu werden. Alles andere halte ich für billige Sensationspresse.
Wo liegt das Problem, wenn für die Übernahme von Schutzhof - Tieren ein gewisser Betrag gezahlt werden soll ? Der Schutzhof hat sicherlich in den meisten Fällen bereits hohe Kosten gehabt, was tierärztliche Behandlung, Pflege und Futter angeht. Jeder Euro, den man nicht erbetteln muß, gibt mehr Zeit für die Versorgung der Tiere. Jeder Euro, der durch die Vermittlung eines Tieres eingeht, kommt bereits dem nächsten Schützling zu gute.
Wann haben Sie selbst das letzte Mal freiwillig gespendet? Ohne von jemandem auf eine Spende aufmerksam gemacht zu werden ?
Wenn Sie sich so intensiv mit der Vermittlungssituation von Tierschutzpferden auseinandergesetzt haben, um einen Angriff auf Tierschützer in Bewegung zu setzen, dürften Sie sicher auf ein Patentrezept gestossen sein, daß den Pferden zukünftig hilft, in allerbeste Hände vermittelt zu werden.
Hat Ihnen schon mal jemand ungewollte Tiere über den Zaun geworfen oder am Gartenzaun angebunden? Vorgelogen, daß es ich um ein abzugebendes Fundtier handelt, oder sie erpresst, um ein Tier loszuwerden? Bevor Sie Tierschützer angreifen, möchte ich Ihnen raten, mindestens 24 Stunden mit denjenigen zu verbringen, die Sie gerade noch "in die Pfanne hauen" wollten... Ich bin sicher, daß Sie in vielen Fällen Ihre Meinung revidieren müssen.
Das wäre echte Recherche. Üben Sie Ihren Job korrekt aus, denn damit können Sie den Tierschutz unterstützen. Ihm Steine in den Weg zu legen, ist absolut unfair.
Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen gerne Adressen von verschiedenen Pferdeschutzhöfen zukommen lassen, über deren Arbeit (häufig 24 Stunden täglich!) Sie sich dann reell informieren können.
Auf Ihr Patentrezept, wie man die Vermittlungssituation im Pferdeschutz verbessern kann, bin ich sehr gespannt. Mit freundlichen Grüßen, Stefanie MoreauSehr geehrte Frau Moreau,
ich verweise auf meine Bemerkung im Abschnitt /166.02/Stellungnahme_der_Tierhilfe/:
Damit kein Missverständnis entsteht: ich will nicht behaupten, dass der eingangs erwähnte � Pferdeschutzhof mit Methoden arbeitet, die fragwürdig sind. Auch im Falle Tierhilfe Lippe habe ich mir nur die beiden Seiten angehört und kann mir selbst zwar meine Gedanken machen, aber kein Urteil erlauben. | |
Mit freundlichen Grüßen Werner Stürenburg
|