Die Pferderasse des » Lusitano ist auf der ganzen Welt bekannt und gehört zu den Barockpferden, die sich besonders für die Hohe Schule und die Klassische Reitkunst eignen.
" ... die Tatsache, daß über viele Jahrhunderte hinweg Kämpfe zwischen den christlichen Königreichen der südlichen Iberischen Halbinsel und nordafrikanischen Invasoren stattfanden (man bedenke, daß Spanien die Heimat des reichen und wohlsituierten Kaliphaten von Cordoba und des Königreiches von Granada war), gab beiden Seiten ein großes Maß an Erfahrung in ihrer Selbstverteidigung und in der Art 'wie das Pferd sich plötzlich dreht, um Lanzenwunden zu verhindern'", wie es Dr. Ruy d'Andrade schildert.
Rasche Wendungen, plötzlicher Stillstand, Scheinangriffe, Seitwärtsweichen -"Drehungen, seitwärts gehen, und Pirouetten" waren notwendige Elemente der Portugiesischen Reitkunst, um das Mutterland im Kampf zu verteidigen.
Über die Jahrhunderte, in Zeiten des Friedens und der Ruhe, und mit der Erfahrung, die sie im Krieg gesammelt hatten oder die ihnen von ihren Vorfahren übermittelt wurde, vervollkommneten die Reiter dieser Zeit die sogenannte "gineta", die maurische Reitkunst, ein Reitstil, bei dem ein kurzer Steigbügel verwendet wurde, und der vielleicht der Vorläufer des Reitstils war, wie er auf der Iberischen Halbinsel unterrichtet wurde...
Schließlich und endlich wurde diese nicht nur von den Menschen willkommen geheißen und akzeptiert, sondern auch von den portugiesischen Pferden, den Alter Reals und den Andalusiern, gefolgt von den Peninsulanern und dann von den Lusitanos, modelliert durch natürliche Eleganz und Präzision, in der Kunst der Hohen Schule, eine wundersame Schönheit, die man nicht erfinden konnte, sondern kreierte" (aus dem Buch "Golega ..." von Augosto do Souto Berreiros).
Zwei andere, seltene portugiesische Rassen sind die Sorraias und die Garranos do Geres. Das Sorraia-Pferd ist höchstens 150 cm groß, ein Falbe mit mausgrauem Fell. Man nimmt an daß es vom Berber abstammt. Es ist ein sehr starkes Pferd, das widerstandsfähiger gegen Krankheiten ist als andere Rassen. Es wird hauptsächlich für landwirtschaftliche Arbeiten genutzt, nicht für den Sport.
Garrano do Geres: Man nimmt an, daß diese Pferde über Asien mit den Hunnen kam. Sie sind 140 cm groß und haben ein dunkelbraunes Fell. Sie leben frei in den Bergen, doch ist die Rasse in den Geres Serra im Nordosten von Portugal fast ausgestorben. Es ist dies eine Gegend mit großen klimatischen Gegensätzen. Einige Leute sagen, daß diese Pferde eine Miniaturform des Alter Reals seien, vielleicht ein bißchen primitver.
Beide Rassen sind vom Aussterben bedroht und sind derzeit das Thema von vielen Diskussionen. Sie stehen im Interesse von verschiedenen Organisationen und Privatleuten, die versuchen den lusitanischen Genpool zu erhalten.
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