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Bericht Zu den Themen Dressursport, Organisation, Sport · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 475.08 der Pferdezeitung vom 04.05.08
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Rolf Ehlers, SportMarketing · © 2008
 
Rolf Ehlers, SportMarketing
Ostwestfalen-Lippe · © 2008
 
� Ostwestfalen-Lippe
Bega, Werre, Weser · © 2008
 
� Bega, Werre, Weser
Wappen und Lage · © 2008
 
� Wappen und Lage

    Dressur Special: Pfingsten in Salzuflen   
    �ber die Probleme eines Veranstalters   
von   Werner Popken
Zu den Themen Dressursport, Organisation, Sport


Am Mittwoch habe ich zum erstenmal eine Pressekonferenz f�r ein Turnier besucht, und zwar f�r das � Dressur Special vom 10.-12.05.2008 in � Bad Salzuflen, am Rande des � Teutoburger Waldes. Bad Salzuflen ist gar nicht so weit von � Bad Oeynhausen entfernt, ganze 21 Kilometer (� Route Bad Oeynhausen / Bad Salzuflen). Beide Kurorte sind Mineralheilb�der; bei Bad Salzuflen erkennt man es schon am Namen. Die � Salze vereinigt sich in Bad Salzuflen mit der � Bega, die kurz darauf in die � Werre m�ndet, die wiederum kurz hinter Bad Oeynhausen in die � Weser flie�t.

Mitte des 11. Jh. werden die Siedlung "Uflon" und eine dort befindliche Salzst�tte erstmals erw�hnt. Die Nutzung der salzhaltigen Paulinenquelle f�hrte im Mittelalter zur Errichtung der ersten Gradierwerke. Diese Salzwerkst�tten befanden sich an einem Ort, der noch heute "Salzhof" genannt wird und dessen Brunnen im Wappen der Stadt dargestellt wird. [...]

Das Bad Salzufler Stadtwappen zeigt in Blau einen sechseckigen roten Brunnenschacht mit zwei silbernen (wei�en) Galgenb�umen, an denen vorn ein steigender, hinten ein sinkender goldener (gelber) Eimer h�ngt, dar�ber ein goldener (gelber) achtstrahliger Stern. Der Stern weist auf die ehemalige Zugeh�rigkeit zur Grafschaft Sternberg hin.

� Bad Salzuflen

Vor einigen Wochen habe ich �ber das Springturnier in Bad Oeynhausen berichtet ( Start in die gr�ne Saison), in Bad Salzuflen steht die Dressur an. Obwohl der Ort praktisch vor meiner Haust�r liegt - ich wohne in H�llhorst, auf der nebenstehenden Karte am oberen Rand - und mir der Ruf des Turniers durchaus bekannt war, habe ich noch nie dar�ber berichtet. Das soll in diesem Jahr anders werden. In einer Woche ist es soweit.

Die vorbereitende Pressekonferenz fand im neugebauten Hauptquartier der � Sparkasse Lemgo in Bad Salzuflen statt. Die Er�ffnung �bernahm Horst Selbach, Vorstandsvorsitzender des Instituts (siehe auch das interessante Interview � Testament und Verm�chtnis), anschlie�end �bernahm die stellvertretende B�rgermeisterin Elfriede St�we-Kobusch das Wort, f�hrte sich als Pferdehalterin ein und unterstrich das Interesse der Stadt und des Staatsbades, vertreten durch die � Staatsbad Salzuflen GmbH, am Gelingen dieses bedeutenden Turniers. Vor allem w�nschte sie gutes Wetter.

Als n�chstes �bernahm Rolf Ehlers von � Sportmarketing Ehlers, der auch eingeladen hatte. Ich wunderte mich �ber diese Kombination. Routiniert sprang Rolf Ehlers mitten ins Thema - er versuchte uns Journalisten wirklich zu informieren; au�er mir waren Kollegen von den Lokalzeitungen gekommen, das Lokalradio gl�nzte durch Abwesenheit. Es hatte in diesem Jahr eine Menge Schwierigkeiten gegeben; die gr��te war der R�ckzug eines wichtigen Sponsors, der die Veranstaltung �ber elf Jahre begleitet hatte und diese Unterst�tzung ohne Angabe von Gr�nden und ohne Ank�ndigung Anfang des Jahres beendete.

Damit tat sich eine empfindliche L�cke bei der Finanzierung auf, die in der K�rze der Zeit nicht geschlossen werden konnte. Im �brigen hatten alle Unternehmen, die Rolf Ehlers ansprach, ihre Budgets f�r das laufende Jahr schon verplant. Was war der Grund f�r die K�ndigung? Um welchen Sponsor handelte es sich? Meine Kollegen waren anscheinend mehr oder weniger im Bilde.

Es handelte sich um die � Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt. Rolf Ehlers fand schnell den Grund heraus. Die Stadt Bad Salzuflen hatte eine Ausschreibung veranstaltet, zu der sie vermutlich sogar verpflichtet war, und die Brandkasse hatte verloren - ein ganz normaler Vorgang, wie die stellvertretende B�rgermeisterin betonte, weshalb die Stadt in Bezug auf diese Entscheidung keinerlei Gewissensbisse hat. Als Konsequenz zog sich die Brandkasse aus der Finanzierung des Turniers zur�ck - das eine hat zwar mit dem anderen strenggenommen nichts zu tun, aber wenn die Brandkasse die Unterst�tzung des Turniers eigentlich als Hilfeleistung f�r die Stadt aufgefa�t hat und sich dazu nicht mehr verpflichtet f�hlt, erscheint dieser Schritt logisch.

Die Bedeutung dieser Entscheidung konnte ich nur ahnen. Die Brandkasse hat eine lange, segensreiche Geschichte und war bis 1992 ein Monopolist. Alle H�user in Lippe mu�ten von Gesetzes wegen seit 1752 bei der Brandkasse versichert werden. Im Gegenzug fa�te sich die Brandkasse als gemeinn�tzig auf, �hnlich wie die Sparkassen, und engagierte sich dementsprechend traditionell vielf�ltig in der Region. Sie hatte diese komfortable Stellung durch Eingreifen der EU verloren, was ihr aber wirtschaftlich nicht geschadet hat.




Solidarität


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Horst Selbach (SK), Wilfried Stephan (StBd) · © 2008
 
Horst Selbach (SK), Wilfried Stephan (StBd)
Elfriede Stüwe-Kobusch (CDU) · © 2008
 
Elfriede Stüwe-Kobusch (CDU)
Einem Kollegen wollte diese Trotzreaktion der Versicherungsgesellschaft nicht einleuchten. Immerhin hat die Brandkasse von der und für die Region gelebt; er sah die Unterstützung gemeinnütziger Unternehmungen offenbar als Verpflichtung an. Die stellvertretende Bürgermeisterin betonte aber schnell ohne Anzeichen einer Voreingenommenheit gegenüber dem untreuen früheren Partner, daß solche freiwilligen Leistungen selbstverständlich nicht einklagbar sind. Die Ausschreibung bezeichnete sie als einen ganz normalen Vorgang und hinterfragte die Entscheidung der Versicherung nicht weiter. Bestimmt hat man sich seitens der Stadt darüber geärgert, aber sie ließ davon nichts spüren.

Rolf Ehlers hat, wenn ich das richtig verstanden habe, in dieser Angelegenheit mit einer übergeordnete Institution in München telefoniert (vermutlich habe ich mich verhört, denn die Brandkasse kooperiert mit der Provinzial in Düsseldorf: » Lippische Brandkasse schlüpft unters Dach der Provinzial), allerdings zeigte man dort kein Interesse an dieser kleinen Region in Ostwestfalen - eine Werbewirksamkeit sei nicht gegeben. Natürlich nicht, die Brandkasse ist jedem in der Region ohnehin bekannt und allgegenwärtig. Diese Entscheidung wird dem Unternehmen vermutlich nicht schaden, die Investition wäre umgekehrt wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen.

Was tun? Rolf Ehlers entschloß sich, die Situation zu akzeptieren und Flucht nach vorn anzutreten. Er schrieb alle Sportler an, erklärte ihnen offen den Sachverhalt, kündigte an, daß die Preisgelder infolgedessen drastisch gekürzt werden müssen, und bat die Reiter, trotzdem dem Turnier die Treue zu halten und wieder nach Bad Salzuflen zu kommen. Auf Nachfrage nannte er später Zahlen: Insgesamt wurden 16.000 EUR Preisgelder gestrichen, allein der Hauptpreis im Grand Prix Special wurde von 20.000 EUR auf 12.000 EUR zurückgeschnitten, der Grand Prix ist statt mit 8000 nur mit 5000 EUR dotiert usw.

Aber nicht nur die finanziellen Schwierigkeiten plagten ihn, sondern auch der Terminkalender, denn parallel zur Veranstaltung in Bad Salzuflen findet in » Wiesbaden das » 72. Internationale Wiesbadener Pfingstturnier 2008 statt. Nun ist Wiesbaden nicht nur ebenfalls Kurort, sondern bietet als Landeshauptstadt einen ganz anderen Rahmen. Von sich selbst sagen die Hessen, daß sich bei ihnen die "Weltelite der Reiter im einmaligen Wiesbadener Schlosspark zum Kräftemessen trifft". Haben Bad Salzuflen und Rolf Ehlers angesichts dieser Konkurrenz überhaupt eine Chance, unabhängig von der Gewinnsumme?

Mit großer Befriedigung konnte der Veranstalter verkünden, daß sein Appell Früchte getragen hat. Von acht Kaderreitern treten fünf in Bad Salzuflen an, höchstens drei können in Wiesbaden auftreten. Das sind die Vorjahressiegerinnen » Nadine Capellmann und » Monica Theodorescu sowie Klaus Husenbeth, als Neuzugang » Carola Koppelmann, ziemlich spät sagte » Hubertus Schmidt zu, und nicht zuletzt freut sich Rolf Ehlers auf Matthias Rath, den Stiefsohn von » Ann Kathrin Linsenhoff, die Ende letzten Jahres aus dem aktiven Sport ausscheiden mußte, weil sie sich wegen einer » Borreliose-Erkrankung körperlich nicht mehr belasten darf. Vor einer Woche hatte sich Matthias Rath in Hagen mit einem der Spitzenpferde seiner Stiefmutter sensationell nach vorn geschoben; Thomas Hartwig von der FN titelte: "Matthias Rath und Sterntaler-Unicef Shooting Stars in Hagen":

Den Grand Prix Special gewann Isabell Werth (Rheinberg) mit ihrem Paradepferd Satchmo überlegen mit 79,120 Prozent. Bereits den Qualifikations-Grand Prix hatte das Paar für sich entscheiden können. Die Shooting Stars in Hagen waren Matthias Alexander Rath (Kronberg) und Sterntaler-Unicef. Schon im Grand Prix kam der 23-Jährige mit dem ehemaligen Toppferd seiner Stiefmutter Ann Kathrin Linsenhoff (Kronberg) blendend zurecht und belegte Platz drei. Im Special konnte sich das Paar sogar noch um einen Platz verbessern und verwies mit 73,600 Prozent Nadine Capellmann (Würselen) mit Elvis VA (72,800 Prozent) auf den dritten Platz. Viertbeste deutsche Reiterin in dieser Prüfung war Monica Theodorescu (Füchtorf) mit Whisper auf Platz fünf (71,080 Prozent).

» CDI***/CSI*** Hagen: Deutsche Reiter siegen in den Hauptprüfungen

Rolf Ehlers bezeichnete die Beteiligung befriedigt als "sehr gutes Feld" - was vielleicht sogar ein bißchen tiefgestapelt ist. Zusätzlich zu den Reitern darf er auch noch die Bundestrainer Dressur und Pony, den Vorsitzenden des Dressurausschlusses, den Vorsitzenden des Fördervereins für den olympischen Reitsport sowie den Mannschaftsarzt begrüßen. Dieser Erfolg dürfte gerade durch den direkten Wettbewerb mit Wiesbaden sowohl den Rang des Turniers in Bad Salzuflen als auch die Wertschätzung der Sportler für den Veranstalter unterstreichen; Rolf Ehlers ist allerdings wohl zu bescheiden, um dergleichen zu formulieren. Immerhin betonte er, daß er niemals Geschenke verteilt, womit gesagt ist, daß er sich die Zusagen nicht erkauft hat. Die Ausschreibung erfolgte wie immer. Ich nehme an, man muß aus dieser Aussage umgekehrt schließen, daß andere Veranstalter mit Geschenken nicht sparen.



Die Region


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Sigurd Gräf (RuF BS) · © 2008
 
Sigurd Gräf (RuF BS)
Nun fand ich eine Siegesprämie von 12.000 EUR im Dressursport schon recht ungewöhnlich; das gab Rolf Ehlers sofort zu. Er hat seinerzeit mit damals sensationellen 20.000 EUR (wohl 40.000 DM) ein Signal gesetzt. Die Gründe erläuterte er nicht, aber sie liegen auf der Hand. Sowohl die Stadt als auch das Staatsbad haben aus wirtschaftlichen Gründen ein großes Interesse an dem Turnier. Sie beauftragten Rolf Ehlers vermutlich, ihm einen entsprechenden Rang zu verleihen, damit die Werbewirksamkeit und damit der Nutzen für Stadt und Staatsbad - die stellvertretende Bürgermeisterin betonte mehrmals, daß dies nicht zu trennen sei - auch wirklich eintritt.

Wie könnte man das besser erreichen als durch Einsatz attraktiver Mittel? So machen es alle, so funktioniert es meistens, dem großen Geld kann niemand widerstehen. Zum Vergleich: Der Hauptgewinn der » Riders Tour beträgt 250.000 EUR, beim » Deutschen Spring- und Dressur-Derby Hamburg an diesem Wochenende waren 100.000 EUR zu gewinnen. Da so unglaublich viel Geld in der Welt und kein Ende abzusehen ist - die Reichen werden ja unvermeidlich immer reicher - dürften wir in den nächsten Jahren noch ganz andere Rekorde erleben, ähnlich wie im Kunstmarkt, wo seit Jahren regelmäßig eine Sensation die andere schlägt und geradezu absurde Summen gezahlt werden.

Ehlers ließ anklingen, daß durch diesen Paukenschlag natürlich eine Dynamik in die Szene gekommen ist, der Bad Salzuflen eigentlich schon länger nichts mehr entgegensetzen kann. Denn die Preise sind hier nicht gestiegen, während die anderen Veranstalter, durch dieses Vorbild in Zugzwang gekommen, über die Jahre gewaltig zugelegt haben. In Wiesbaden gibt es beispielsweise 30.000 EUR zu gewinnen. Desto höher ist meines Erachtens die Tatsache zu bewerten, daß die Sportler trotzdem lieber nach Bad Salzuflen kommen.

Aber es gab auch vor Ort Probleme, beim lokalen » Reit- und Fahrverein Bad Salzuflen eV. Der hatte erst im Februar einen neuen Vorstand bekommen. Der neue Vorsitzende Sigurd Gräf war ebenfalls anwesend und gab eine kurze Erklärung ab: Der Verein habe jahrelang über seine Verhältnisse gelebt, aber nun habe man sich zusammengesetzt (vermutlich mit den Gläubigern - bemerkte ich zu Recht, daß der Vorsitzende der Sparkasse beifällig nickte?) und eine Sparkur verordnet: es fiel die Formulierung, die Sparkasse habe vermittelt. Von dieser Seite fließt also mit Sicherheit kein Geld, im Gegenteil, die brauchen was.

Dem neuen Vorstand war zunächst gar nicht klar, daß mit dem Turnier zu Pfingsten eine große Verpflichtung auf den Verein zukommen würde - nanu, wie soll ich das denn verstehen? Wenn sogar ich den Rang und die Bedeutung dieses Turniers kenne, sollte das doch wohl bei den Vorstandkandidaten erst recht der Fall sein. Wie dem auch sei, Rolf Ehlers waren wegen der Turbulenzen zunächst die Hände gebunden; als er sich mit dem neuen Vorstand verständigen konnte, war es zwar schon sehr spät, aber man konnte sich schnell einigen. Das ist wohl so, wenn beide Parteien gutwillig, vernünftig und kooperativ sind, wie Sigurd Gräf betonte. Man fand schnell eine gemeinsame Sprache und arbeitete die Probleme ab.

Hier mußte ich endlich meine Frage nach der Organisationsstruktur loslassen. Wer war hier eigentlich Veranstalter? Grundsätzlich, so klärte Rolf Ehlers auf, dürfen aufgrund des Reglements Turniere nur von Vereinen ausgerichtet werden. Da aber inzwischen die organisatorischen und wirtschaftlichen Probleme in vielen Fällen die Möglichkeiten eines Vereins übersteigen, hat sich eine merkwürdige Lösung herauskristallisiert. Es gibt eine Handvoll Unternehmen, zu denen Rolf Ehlers SportMarketing zählt, die diese Veranstaltungen ausrichten und durchführen. Damit dies möglich ist, bedarf es in jedem Falle eines Vereins, der offiziell Veranstalter ist.

Das führt dann zu so merkwürdigen Vorgängen, daß die FN regelmäßig eine Rechnung an den Verein ausstellt, der sich aus gutem Grund nicht zuständig fühlt und diese an den eigentlichen Veranstalter weiterreicht, der sie aber im Grunde nicht annehmen kann, weil als Adressat ja der Verein angegeben ist. Verrückt! Nach den Grundsätzen der ordentlichen Buchhaltung ist so etwas völlig unmöglich!

Abgesehen von der "virtuellen" Strohmann-Funktion wird der Verein natürlich dringend als "echter" Strohmann gebraucht, um die ganze Infrastruktur zu stellen und zu bewältigen: Heu, Strom, Wasser, Mist, Planierung, Aufbau und Abbau, Meldewesen, vermutlich auch die Kasse, das Mähen der Wiesen für die Parkplätze nicht zu vergessen - es gibt bei so einem Turnier wahnsinnig viel zu tun. Über 100 Helfer sind im Einsatz, allein 20 als Schreiber für die Protokolle. Der Reitverein war auf der Pressekonferenz deshalb auch nicht nur durch seinen Vorsitzenden vertreten, sondern auch durch den Geschäftsführer Albrecht Meyer zu Hölsen.

Offiziell wird das Turnier veranstaltet von der "Turniergemeinschaft Bad Salzuflen", gebildet von SportMarketing Rolf Ehlers Bremen, der Staatsbad Salzuflen GmbH und dem Reit- und Fahrverein Bad Salzuflen e.V., Schirmherr ist Dr. Wolfgang Honsdorf, Bürgermeister der Stadt Bad Salzuflen, das Turnierpräsidium wird gebildet aus Rolf Ehlers, Bremen, Sigurd W. Gräf, Bad Salzuflen und Wilfried Stephan, Bad Salzuflen. Die Turnierleitung hat Ronald Donn, Bremen. Als Richter sind nominiert die Internationalen Richter Peter Holler, Koblenz, Heinz Lemmermann, Kutenholz, Klaus Ridder, Datteln, Hans-Peter Schmitz, Essen, Uwe Spenlen, Rösrath und Katrina Wüst, Eicherloh.



Infrastruktur


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Jochen Rönisch(Maritim) · © 2008
 
Jochen R�nisch(Maritim)
Schon in Bad Oeynhausen hatten wir gesehen, da� das Turnier nicht auf dem Gel�nde des Reitvereins, sondern im Sielpark, eigentlich in der Flutmulde, ausgerichtet wurde. So auch in Bad Salzuflen: Der Reitverein hat sich, wie hierzulande �blich, aus kleinen Anf�ngen kurz nach dem Ersten Weltkrieg entwickelt und entstand in dieser Form erst 1965 durch die Zusammenlegung des RV Zieten-Werl-Lockhausen und RV Lippe-West zum RuFV Bad Salzuflen (� Geschichte des Vereins). Auf den Seiten des Vereins habe ich keinerlei Hinweis auf dieses Turnier gefunden - man ist also wohl wirklich nur der Mohr, der gebraucht wird und die Arbeit tun mu�.

Das gro�e Turnier wird "im Park" abgehalten, auf einem direkt an den Kurpark grenzenden Gel�nde, das seinerseits wiederum in Verbindung steht mit dem Betriebshof des Staatsbades, der daf�r ger�umt werden mu�. Der Dressurplatz "Stadion Flachsheide" ist nach einigen Jahren speziell f�r dieses Turnier von der Stadt angelegt worden und anscheinend sehr gut, denn man ist sehr stolz darauf. Aber nicht so sehr die Stadt ist gefragt, sondern die Staatsbad GmbH, genauer gesagt deren Gartenabteilung. Deren Bauhof grenzt an den Turnierplatz und wird f�r das Turnier ger�umt und zur Verf�gung gestellt

Das Gel�nde des Bauhofes ist ideal, denn es verf�gt �ber Duschen und R�ume und ist aus diesem Grunde bei den Teilnehmern sehr beliebt. Der Vertreter des Staatsbades, Wilfried Stephan, veranschlagte den Aufwand der Gartenabteilung auf 14 Tage inklusive Aufbau und Abbau. Selbstverst�ndlich werden zu diesem Anla� auch besondere Blumen gepflanzt, Telefone verlegt, alles auf Vordermann gebracht.

Mittlerweile wird es dort knapp, denn es sind 184 Pferde gemeldet, St�lle f�r 106 Pferde werden ben�tigt, vier mehr als im letzten Jahr, und Platz f�r 140 Teilnehmer mit ihren Helfern, die teilweise mit Lastz�gen oder Campingwagen anreisen und daf�r Strom, Wasser und Abwasser ben�tigen. Man scherzte schon, man k�nne doch die Pferdeboxen stapeln, aber da dies ja kein Springturnier sei, komme das ja nicht in Frage.

Im �brigen fungiert das � MARITIM Staatsbadhotel Bad Salzuflen als offizielles Turnierhotel, weshalb mit dem Direktor Jochen R�nisch auch ein Vertreter des Hotels anwesend war. Rolf Ehlers betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Hotelpersonal, man f�hle sich inzwischen schon ganz zu Hause. Die � Maritim-Hotelgruppe ist �brigens, was ich nicht wu�te, die zweitgr��te Hotelkette Deutschlands und spezialisiert auf Tagungshotels, Resort-Hotels, Clubhotels und Patientenhotels, angesiedelt in der 4 und 5- Sterne Kategorie mit 14.704 Zimmern in 50 Hotels mit Tagungskapazit�ten f�r bis zu 5800 Personen. Die Verwaltung der Kette ist in Bad Salzuflen beheimatet.

Damit ist die Liste der Sponsoren fast vollst�ndig. Die � Privatbrauerei Strate, in der f�nften Generation gef�hrt von Renate, Friederike und Simone Strate, darf in Lippe mit ihrem "Detmolder Pilsener" nicht fehlen, hinzu kommt � Meggle als Nachfolger von � Kampmann ("Der Kampmann Cup ist ohne Zweifel die bedeutendste Dressurserie der Welt.", � Escon Marketing), die sich pl�tzlich zur�ckgezogen haben.

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Rolf Ehlers diese �bernahme durch pers�nliche Bekanntschaft mit Josef Anton Meggle einf�deln k�nnen:

MEGGLE Champions 2008/09 wird mit elf Stationen eine einzigartige Serie des internationalen Dressursports in Deutschland sein und den Topstars der Szene eine erstklassige M�glichkeit des Wettkampfs bieten. [...]

Das Internationale Reitturnier Westfalenhallen Dortmund vom 13. bis 16. M�rz 2008 wird die erste Station der MEGGLE Champions und gleichzeitig nach zehn weiteren Qualifikationen auch das Finale 2009 beheimaten. Die weiteren Stationen werden in Bad Salzuflen, Wiesbaden, Aachen, Warendorf, Donaueschingen, Oldenburg, Stuttgart, Frankfurt, M�nster und Bremen ausgetragen � Turniere von h�chster Qualit�t und herausragendem Ruf in der Dressurwelt.

� MEGGLE Champions

Es sei der pers�nliche Wunsch von Herrn Meggle gewesen, Bad Salzuflen in diese Serie einzubinden. Der Grand Prix Special wird als Qualifikation zum Finale der MEGGLE Champions gewertet.



Turnierplan


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Insgesamt werden 14 Turniere ausgetragen, die Gesamtdotierung inklusive Züchterprämien, Transportkosten, Ehrenpreisen und ähnlichem beträgt 40.000 EUR.:

Dressur Special 10.-12. Mai 2008 Kurpark Bad Salzuflen
Dressurturnier CDN
Das Deutsche Pony-Derby Dressur
Qualifikation zum Piaff-Förderpreis
Qualifikationen zum Bundeschampionat des Deutschen Dressurpferdes (5- und 6-jährige)


Nr. Zeit Prüfung Dotierung

1

Sa 10.00 Uhr Prix St. Georges

2.000 EUR

2

Mo 9.30 Uhr Intermediaire I - Kür

3.000 EUR

3

So 14.00 Uhr Grand Prix de Dressage

5.000 EUR

4

Mo 14.45 Uhr Grand Prix Special

12.000 EUR

5

Sa 13.00 Uhr Piaff-Förderpreis Vorbereitungsprüfung

1.750 EUR

6

So 11.00 Uhr Piaff-Förderpreis Wertungsprüfung

3.200 EUR

7

Sa 16.00 Uhr Das Deutsche Pony-Derby 1. Qualifikation

350 EUR

8

So 17.15 Uhr Das Deutsche Pony-Derby 2. Qualifikation

400 EUR

9

Mo 13.00 Uhr Das Deutsche Pony-Derby Finale

450 EUR

10

Mo 12.00 Uhr Führzügelklasse Ehrenpreise

11

Mo 11.00 Uhr Reiter Wettbewerb Ehrenpreise

12

Fr 14.00 Uhr Dressurpferdeprüfung K. L

200 EUR

13

Sa 08.00 Uhr
Sa 19.00 Uhr
Dressurpferdeprüfung K. L

250 EUR

14

So 07.30 Uhr Dressurpferdeprüfung K. M

350 EUR


Tag Zeit Nr. Prüfung Dotierung
Fr 14.00 Uhr

12

Dressurpferdeprüfung K. L

200 EUR

Sa 08.00 Uhr

13

Dressurpferdeprüfung K. L

250 EUR

10.00 Uhr

1

Prix St. Georges

2.000 EUR

13.00 Uhr

5

Piaff-Förderpreis Vorbereitungsprüfung

1.750 EUR

16.00 Uhr

7

Das Deutsche Pony-Derby 1. Qualifikation

350 EUR

19.00 Uhr

13

Dressurpferdeprüfung K. L

250 EUR

So 07.30 Uhr

14

Dressurpferdeprüfung K. M

350 EUR

11.00 Uhr

6

Piaff-Förderpreis Wertungsprüfung

3.200 EUR

14.00 Uhr

3

Grand Prix de Dressage

5.000 EUR

17.15 Uhr

8

Das Deutsche Pony-Derby 2. Qualifikation

400 EUR

Mo 9.30 Uhr

2

Intermediaire I - Kür

3.000 EUR

11.00 Uhr

11

Reiter Wettbewerb Ehrenpreise
12.00 Uhr

10

Führzügelklasse Ehrenpreise
13.00 Uhr

9

Das Deutsche Pony-Derby Finale

450 EUR

14.45 Uhr

4

Grand Prix Special

12.000 EUR


Man sieht, daß die Zeitplanung sehr eng ist, für manche Prüfungen sind so viele Nennungen erfolgt, daß der Zeitrahmen inzwischen knapp wird. Rolf Ehlers hofft, daß die Richter nicht noch nach Einbruch der Dunkelheit richten müssen.

Die Sieger in den Grand Prix Prüfungen seit 1995:

Jahr
Grand Prix de Dressage
Grand Prix Special

1995

Isabell Werth Nobilis Gigolo FRH Nicole Uphoff Rembrandt Borbet

1996

Isabell Werth Nobilis Gigolo FRH Isabell Werth Nobilis Gigolo FRH

1997

Isabell Werth Nobilis Gigolo FRH Isabell Werth Nobilis Gigolo FRH

1998

Isabell Werth Gigolo FRH Isabell Werth Gigolo FRH

1999

Isabell Werth Nissan Gigolo FRH Isabell Werth Nissan Gigolo FRH

2000

Isabell Werth Nissan Gigolo FRH Isabell Werth Nissan Gigolo FRH

2001

Nadine Capellmann Gracioso Nadine Capellmann Gracioso

2002

Nadine Capellmann Farbenfroh Nadine Capellmann Farbenfroh

2003

Nadine Capellmann Gracioso Ann Kathrin Linsenhoff Renoir-Unicef

2004

Hubertus Schmidt Wansuela Suerte Ann Kathrin Linsenhoff Renoir-Unicef

2005

Martin Schaudt Weltall VA Martin Schaudt Weltall VA

2006

Nadine Capellmann
Martin Schaudt
Elvis VA
Weltall VA
Nadine Capellmann Elvis VA

2007

Nadine Capellmann Elvis VA Nadine Capellmann
Monica Theodorescu
Elvis VA
Whisper

Der Piaff-Förderpreis ist übrigens nach dem Olympia-Pferd von » Liselott Linsenhoff benannt und wird von der nach ihr benannten Liselott-Schindling-Stiftung getragen, die auch das Nachwuchschampionat der Pony-Dressurreiter finanziert. Mit Piaff gewann sie bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko Gold mit der Mannschaft und 1972 als erste Frau Gold in der Einzelwertung. Sie war viermal Europameisterin und einmal Weltmeisterin.

Als Hintergrundinformation: Liselott Linsenhoff (1927-1999) war die Tochter von Adolf Schindling, der die VDO Tachowerke aufgebaut hatte, die sich beispielsweise in vielen Autos finden. VDO ist 1991 von der Alleinerbin an » Mannesmann, von dort an » Siemens verkauft worden und gehört als » VDO Automotive heute zur » Continental AG.

Ihre Tochter Ann Kathrin Linsenhoff gewann bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul mit Nicole Uphoff, Monica Theodorescu und Reiner Klimke die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb, 1999 wurde sie Mannschaftseuropameister und gewann hinter Nicole Uphoff und der Französin Margit Otto-Crépin in der Einzelkonkurrenz die Bronzemedaille. 1990 errang sie bei den Weltreiterspielen in Stockholm den Weltmeistertitel mit der Mannschaft.

Im Sommer 2002 gründete Ann Kathrin Linsenhoff unter dem Dach von UNICEF eine eigene mit 500.000 � dotierte Stiftung. Ihre Spitzenpferde tragen seither den Namenszusatz Unicef. Deren Preisgelder fließen direkt der » Ann-Kathrin-Linsenhoff-UNICEF-Stiftung zu. Am 1. Januar 2008 übernahm sie als erste Frau den Vorsitz der » Stiftung Deutsche Sporthilfe; seit April 2008 ist sie stellvertretende Vorsitzende von UNICEF Deutschland.



Rollkur


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Nicht auf dem Abreiteplatz - das ... · © 2008
 
Nicht auf dem Abreiteplatz - das ...
... sind beliebigeSzenen aus den Prüfungen · © 2008
 
... sind beliebigeSzenen aus den Prüfungen
Würde man uns so behandeln - · © 2008
 
Würde man uns so behandeln -
was könnte man aus den Bildern schließen? · © 2008
 
was könnte man aus den Bildern schließen?
Und alles in schneller Bewegung - können ... · © 2008
 
Und alles in schneller Bewegung - können ...
Richter und Zuschauer das überhaupt sehen? · © 2008
 
Richter und Zuschauer das überhaupt sehen?
Ich konnte mich nicht zurückhalten und mußte Rolf Ehlers fragen, wie er als Veranstalter mit der Diskussion um die Rollkur umgeht, ob das für ihn in dieser Rolle überhaupt ein Thema ist. Diese Frage beantwortete er knapp mit Nein, was ich erwartet hatte.

Allerdings gab er zu, daß es sein Interesse sei, unschöne Szenen zu vermeiden. Deshalb wolle er dafür sorgen, daß jeweils ein Richter den Abreiteplatz beaufsichtigt, wobei dies sicherlich eine undankbare Aufgabe sei und der betreffende Richter ein gehöriges Maß an Durchsetzungsvermögen mitbringen müsse.

Freilich gab er zu bedenken, daß der Richter möglicherweise noch nicht einmal viel ausrichten könne, er sich im Gegenteil unter Umständen von den Spitzensportlern sogar beschimpfen lassen müsse - was wir in der letzten Woche ja schon vom Bundestrainer gehört hatten.

Auf meine Frage, wer denn die Richter bestelle, die FN oder er, Rolf Ehlers, erfuhr ich zu meiner größten Überraschung, daß der Veranstalter die freie Auswahl hat; ich hätte gewertet, daß die FN die Richter vorschreibt. Das ist aber nicht der Fall.

Im Laufe der Jahre hat Ehlers sich eine Mannschaft zusammengesucht, mit der er gut arbeiten kann. Manche Jahre hat er Protokoll geführt, um die Arbeit der Richter besser beurteilen zu können. Ob die Richter dem Mißstand generell durch falsche Beurteilung Vorschub leisten, konnte oder wollte er wohl nicht beurteilen.

Der Direktor der Sparkasse griff hier ein und bat um Erläuterung, weil er natürlich über diese Problematik nicht informiert war; also setzte ich spontan zu einem kleinen Exkurs an, der mir wieder einmal deutlich machte, daß unser Umgang mit Pferden möglicherweise nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar ist. Pferde können zwar Schmerzen schlecht oder gar nicht äußern, aber zweifellos empfinden sie Schmerzen so wie wir.

Wenn man uns an der geeigneten Stelle Zähne ziehen und ein Gebiß einlegen würde, dürfte dieses enorm schmerzen. Ich bin einmal unglücklich ausgerutscht und auf der Hüfte gelandet. Dabei habe ich mir lediglich die Knochenhaut gereizt. Das war aber so schmerzhaft, daß ich nach wenigen Stunden ins Krankenhaus eingeliefert wurde und mich nicht rühren konnte. Als man mich umbetten wollte, konnte ich nicht dulden, daß man mich anfaßte. Ich bin anschließend monatelang an Krücken gehumpelt, wie man es bei einem Bruch erwartet hätte. So viel aus eigener Erfahrung zur Schmerzempfindung von Knochen.



Sport


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In diesem Zusammenhang ist ein Urteil höchst interessant, das Rechtsanwalt Richter in dieser Woche in seiner Serie über Telereizgeräte erläutert ( Verbotsnorm). Darin wird nämlich ausdrücklich von dem konkreten Tier und dem Ausbildungsstand des Menschen abgesehen (es handelt sich in diesem Fall um Hunde). Bekanntlich wird im Fall der Rollkur immer argumentiert, daß diese in der Hand von Fachleuten mit entsprechend ausgebildeten Pferden unbedenklich, bei der Anwendung durch weniger qualifizierte Reiter und deren Pferde jedoch Tierquälerei sei. Vielleicht sollte mal jemand beispielsweise die Frage der Gewalteinwirkung mittels Gebiß gerichtlich klären lassen. Möglicherweise würden wir uns dann sehr umsehen. Freilich werden sich viele Völker nicht darum scheren, was wir unter Tierschutz verstehen, aber wenn man über das Gesetzt und die FN Druck auf die FEI ausüben könnte, würde sich zumindest der vom Westen dominierte Pferdesport umstellen müssen.

Rolf Ehlers erinnerte sich spontan an seine Jugend, als » Alwin Schockemöhle mit einer ungewöhnlichen Reittechnik Erfolge feierte: "Wir haben alle Alwin gespielt". Er hält also den Nachahmungstrieb des Menschen für unüberwindlich; ich habe ihn so verstanden, daß man die möglicherweise negativen Begleiterscheinungen leider in Kauf nehmen muß. Ich dagegen denke, daß vielleicht nicht nur die Richter, sondern auch das Publikum die Augen aufmachen und protestieren müßte. Der Tip dieser Woche  Augen auf! ist ein gutes Beispiel für die Zivilcourage, die jeder von uns aufbringen kann und sollte.

Die Eintrittspreise:

Tag Coffee-Lounge Tribüne Flanierkarte
Samstag 6 EUR / Vorverkauf 4 EUR
Sonntag 12 EUR / Vorverkauf 9 EUR 8 EUR / Vorverkauf 5 EUR 5 EUR / Vorverkauf 3 EUR
Montag 14 EUR / Vorverkauf 11 EUR 10 EUR / Vorverkauf 7 EUR 5 EUR / Vorverkauf 3 EUR
Dauerkarte 25 EUR / Vorverkauf 20 EUR 15 EUR / Vorverkauf 10 EUR

Unter der Coffee-Lounge stelle man sich die allseits beliebten Römerzelte vor, ausgestattet mit Stühlen und Tischen; im Preis inbegriffen eine Tasse Kaffee und ein Stück Erdbeer-Kuchen. Die Tribüne ist nicht überdacht, gutes Wetter wird also nicht nur für die Reiter dringend erbeten.

Der Sport ist ganz offensichtlich für uns Menschen ungeheuer wichtig. Für viele ist Sport wichtiger als Politik, Kultur, Wirtschaft oder was sonst die Welt noch bewegt. Man braucht nur die nächste Zeitung aufzuschlagen - der Sportteil ist umfangreich und gewichtig, obwohl die Ergebnisse von heute morgen schon völlig uninteressant sind. Das ist vielleicht gerade das Schöne an der Sache: Wer heute nicht gewinnt, kann morgen schon ganz oben auf dem Treppchen stehen. Der Reitsport bietet insofern einen besonderen Reiz, als das Ergebnis nicht ausschließlich vom Menschen abhängt, sondern in sehr starkem Maße vom Pferd.

Mehr noch, der Sport ist ein ungeheurer Wirtschaftsfaktor und wird immer wichtiger, immer mehr Geld hängt daran, bekanntlich nicht nur im Reitsport. Für mich lag es natürlich nahe, den Vergleich zu "Horses & Dreams" zu ziehen, die es ähnlich lange gibt ( Heimspiel bei Kasselmann). Rolf Ehlers reagierte durchaus emotional: Mit den Mitteln eines Kasselmann würde er aus "Dressur Special" etwas ganz anderes machen können. Der könne so etwas ja als Hobby betreiben und jede beliebige Idee risikolos realisieren.

Das scheint mir für den Pferdesport typisch zu sein. Viele können sich diesen Sport als Hobby auf höchstem Niveau leisten und dadurch natürlich auch ganz andere Resultate erzielen. Außerdem spielt die menschliche Eitelkeit auch im Reitsport eine ungeheure Rolle. Laut Ehlers lassen es sich Einzelpersonen und Unternehmen gerne etwas kosten, wenn sie neben einem Mann wie Paul Schockemöhle (der ja bekanntlich geschäftlich mit Ulrich Kasselmann liiert ist) für ein paar Minuten im Sand stehen können. Tja, wenn man erst einmal soweit ist, kann man viel bewegen, und das bewegt dann noch mehr, und damit erreicht man nicht nur mehr, sondern man wird auch noch fast vollautomatisch noch reicher und kann damit dann noch viel mehr bewegen. Das ist offenbar das Gesetz dieser Welt. Alle anderen müssen sich abquälen.

Vielleicht ist das der besondere Reiz des Zuschauers, der es genießen kann, wie sich die Sportler anstrengen und doch fast immer versagen müssen, denn: Nur einer kann gewinnen. Ach nein, stimmt ja nicht ganz - wie man an der obigen Tabelle sieht, können manchmal sogar zwei gewinnen. Nun sind wir aber sehr gespannt, ob in diesem Jahr wieder ein Doppelsieg zu verzeichnen sein wird!

Im nächsten Jahr sollen die Preise wieder auf Normalniveau angehoben werden, was mit Hilfe eines neuen Sponsors sicherlich möglich sein wird. Stadt, Staatsbad und Rolf Ehlers wollen noch mindestens fünf Jahre weiter in die Zukunft planen.



Quellen / Verweise


  1. » Dressur Special
  2. » Bad Salzuflen
  3. » Teutoburger Wald
  4. » Bad Oeynhausen
  5. » Route Bad Oeynhausen / Bad Salzuflen
  6. » Salze
  7. » Bega
  8. »<