|  | Kleinw�chsige Hengste am Z�gel, Schweif gebunden, M�hne gestutzt |  |  |  |
| |  | Gepanzerte Pferde mit Bauchgurt |  |  |  |
| |  | Geschm�ckt mit Glocke und Kopfputz |  |  |  |
| |  | HIntergeschirr, Mensch und Pferd barfu� |  |  |  |
| |  | Unterwerfung, links oben Keilschrift |  |  |  |
| |  | K��t die Erde, auf der der Sieger wandelt |  |  |  |
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| [...] Die [...] Texte waren in einer lesbaren Variante der akkadischen Keilschrift verfasst, die aber die Arch�ologen nicht verstanden, da sie gr��tenteils in einer unbekannten Sprache verfasst waren. Die Ver�ffentlichungen blieben weitgehend unbeachtet. 1902 vermutete der Norweger J�rgen Alexander Knudtzon, dass die gefundenen Texte in einer indogermanischen Sprachvariante abgefasst wurden. Er st�tzte seine These auf die in Tell el-Amarna gefundene Korrespondenz zwischen dem hethitischen Gro�k�nig und dem Pharao Amenophis IV. (Echnaton). 1906 entdeckten zwei Arch�ologen, der Deutsche Hugo Winckler und der T�rke Theodor Makridi Bey, in Bogazkale eine Tafel mit einem l�ngeren Text. Dieser Text war beiden inhaltlich bereits bekannt. Es handelte sich um eine Version des Friedensvertrages zwischen dem hethitischen Gro�k�nig Hattusili und dem �gyptischen Pharao Ramses II. Die eigentliche Entzifferung des Materials und die Postulierung der Verwandtschaft zu den anatolischen Sprachen ist aber erst dem Tschechen Bedrich Hrozn� 1915 gelungen. Er ver�ffentlichte in diesem Jahr zuerst einen Bericht mit dem Titel "Die L�sung des hethitischen Problems" in den Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft. Zwei Jahre sp�ter erschien das Buch "Die Sprache der Hethiter, ihr Bau und ihre Zugeh�rigkeit zum indogermanischen Sprachstamm". Zu den umfangreichen Texten, deren Originale in der Hauptverwaltung der UNO in New York aufbewahrt werden, z�hlen neben dem bereits erw�hnten Friedensvertrag auch religi�se und juristische Texte. Darunter auch eine Art Verfassung, die Telipinu um 1500 v. Chr. fixieren lie�. Auf der �berwiegenden Anzahl der in Bogazkale gefundenen Tontafeln ist auch Allt�gliches notiert, z. B. Vorratslisten. Ihnen ist der hohe Anteil von Bezeichnungen allt�glicher Dinge am bekannten Wortschatz zu verdanken. � Hethitische Sprache | | | Die Texte des Pferdemeisters aus Mitanni spielten bei der Untersuchung der Sprachen und ihrer Zusammenh�nge eine gro�e Rolle und dienten Hrozn� zu Entzifferung der Sprache. Der einzige n�here Hinweis, den ich gefunden habe, ist allerdings auf englisch: | "Thus speaks Kikkuli, master horse trainer of the land of Mitanni" (UM.MA Ki-ik-ku-li L�A-A�-�U-U�-�A-AN-NI �A KUR URUMI-IT-TA-AN-NI) Thus begins the Kikkuli's text. The text contains a complete prescription for conditioning (exercise and feeding) Hittite war horses over 214 days. [...] �bersetzung durch den Autor "Hier spricht Kikkuli, Meistertrainer aus dem Land Mitanni." So beginnt Kikkulis Text. Er enth�lt eine vollst�ndige Beschreibung f�r die Konditionierung (Training und F�tterung) hethitischer Kriegspferde �ber 214 Tage. The Text behandelt lediglich die Ausbildung, nicht die Erziehung des Pferdes. Die Mitannier waren anerkannte F�hrer in der Pferdeausbildung, und als Ergebnis der Ausbildungstechniken, die durch Kikkuli vermittelt wurden, konnten Hethitische Streitwagen ein Reich errichten, das die Gebiete der heutigen T�rkei, Syriens, Libanons und des Nordens Iraks umfa�te. �berraschenderweise sehen diese Vorschriften 'Intervalltraining' vor, die den Trainingstechniken heutiger Vielseitigkeitsreiter, Distanzreiter und anderer ziemlich �hnlich sehen, obwohl die zugrundeliegenden Techniken erst in der letzten 30 Jahren durch Sportmediziner erforscht worden sind. Das Kikkuli-Program beinhaltet 'sportmedizinische' Techniken, die den modernen Prinzipien der Steigerung, Spitzenbelastung, Ersetzung von Elektrolyten, � Fartlek Training, Intervall und Wiederholungen. Es bezog sich auf Pferde mit einem hohen Anteil von ausdauernden Muskelfasern. Es war daher ein h�chst effektives System des Pferdetrainings, das vor 3300 Jahren ohne jegliche wissenschaftliche Unterst�tzung entwickelt worden ist. Wie bei modernen konventionellen (im Gegensatz zum Intervall-) Training wurden die Pferde aufgestallt, angebunden, mit warmem Wasser gewaschen und mit Hafer, Gerste und Heu mindestens dreimal am Tag gef�ttert. Anders als beim herk�mmlichen Training, wurden die Pferde beruhigt. Weiterhin wurde bei jedem Galopp Pausen eingelegt, um das Pferd teilweise zu entspannen, und bei der weiteren Entwicklung des Trainings enthielten die �bungen Intervalle beim leichten Galopp. Das ist dasselbe Vorgehen wie beim Intervalltraining heutzutage. Allerdings setzt Kikkuli lange Zwischenphasen ein, wo das Pferd an der Leine getrabt oder galoppiert wird, statt es an die Kutsche zu schirren. Der Text von Kikkuli spielte eine gro�e Rolle in der Entwicklung des m�chtigen Reiches der Hethiter im antiken Nahen Osten. Zuvor wurden die Pferde der Hethiter nur in kleiner Zahl im Krieg eingesetzt und spielten keine strategische Rolle. Als jedoch der K�nig � Schuppiluliuma I. den Thron bestieg, schafften die Hethiter eine gro�e Anzahl von Pferden im arabischen Typ an und engagierten Kikkuli, um diese zu trainieren. Nachdem Kikkuli nicht mehr zur Verf�gung stand, hatten die Hethiter Probleme, seine Techniken zu verstehen, was verschiedene Keilschrift-T�felchen aus sp�teren Zeiten beweisen, die einen deutlichen R�ckschritt der Trainingsmethoden erkennen lassen. � Kikkuli | | | Der Text von Kikkuli wurde erstmals 1938 in Umschrift und �bersetzung ver�ffentlicht (Potratz, Hanns A.: Das Pferd in der Fr�hzeit. Rostock, 1938). 23 Jahre sp�ter ver�ffentlichte � Annelies Kammenhuber diesen Text in einer �berarbeiteten Fassung zusammen mit weiteren hethitischen Texten zum Thema Pferde (Kammenhuber, Annelies: Hippologia Hethitica, Wiesbaden 1961). Alles das lie� die Pferdewelt ziemlich kalt. Erst vor 15 Jahren kam wieder Schwung in die Angelegenheit.
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