Selbstverst�ndlich w�re es ein Fehler anzunehmen, da� alle Tinker Pferde z�chten oder damit handeln. Im �brigen ist der Z�chter normalerweise se�haft, weil er L�ndereien braucht, und die Tinker sind im Grunde nichtse�haft, selbst wenn einige vor�bergehend oder f�r l�ngere Zeit eine feste Wohnung haben. Die irische Regierung hat denn auch mit ihrem Programm, die Tinker zur Se�haftigkeit zu zwingen, wenig Erfolg gehabt.
| Travellers wollen an ihrer einzigartigen kulturellen Identit�t und ihrem nomadischen Lebensstil festhalten. Die Assimilation hat nicht funktioniert. Heute leben mehr Travellers in Wohnwagen als im Jahr des Kommissionsberichts �ber das Analphabetentum (1963). Im letzten Jahrzehnt hat die irische Regierung begonnen, auf Stimmen der Traveller zu h�ren, wenn es um politische Entscheidungen ging. Traveller haben damit begonnen, in Regierungsorganisationen und Komitees mitzuarbeiten, die sich mit Traveller-Angelegenheiten befassen. Allerdings bedeutet der Wechsel der Regierungspolitik noch lange nicht, da� sich auf lokaler Ebene etwas �ndert. Die Einstellung gegen�ber Travellers und der Widerstand gegen sie als Nachbarn scheint sich seit den sechziger Jahren sogar verh�rtet zu haben [...] Als mi�achtete Minderheit wurden die Travellers bisher dadurch definiert, was sie nicht sind, nicht dadurch, was sie sind. Sie selbst und wir m�ssen erst noch herausfinden, was und wer Traveller sind. � The Travellers: Ireland�s Ethnic Minority | | | Die Travellers sind also auch f�r Caroline Neuenschwander ein eigener Menschenschlag mit einer ganz besonderen Ausstrahlung. Nun neigen Menschen sowieso dazu, sich einerseits einer Gruppe zugeh�rig zu f�hlen, sich andererseits aber gleichzeitig auch gegen andere Gruppen deutlich abzusetzen. Zum Beispiel f�hlen wir uns als Deutsche im Gegensatz zu den Holl�ndern oder Franzosen, innerhalb unseres Landes jedoch f�hlen wir uns wiederum als Bayer oder Ostfriese oder Hamburger im Gegensatz zum Rest der Bev�lkerung, und diese Differenzierung kann man herunter brechen bis auf die Ebene der Familien, die untereinander zusammenhalten und sich gegeneinander wiederum absetzen. Diese gef�hlsm��igen Bindungen und Vorbehalte sind ganz deutlich und konkret, ohne da� man sie meistens im einzelnen dingfest machen k�nnte. Ich lebe beispielsweise im Grenzgebiet zwischen Ostwestfalen und S�dniedersachsen und sp�rte neulich sehr deutlich, da� die Niedersachsen kurz hinter der "Grenze" ganz anders sind als die Westfalen. Darauf angesprochen, best�tigte mein Gegen�ber mein Gef�hl. Diese Grenze wird dort allgemein deutlich wahrgenommen, und wenn man ins nahe gelegene Minden zum Einkaufen f�hrt, f�hlt man sich fremd wie im Ausland. In Irland ist das nicht anders, wie mir Frau Neuenschwander best�tigte, aber innerhalb der irischen Gesellschaft bilden die Travellers einen besonderen Fremdk�rper. So empfinden es jedenfalls die Iren, die die Travellers jahrhundertelang ausgegrenzt haben. Diese gesellschaftliche Trennung nahm nach Erreichung der Unabh�ngigkeit Irlands nach dem Ersten Weltkrieg zu, weil die verha�ten Unterdr�cker, die Engl�nder, weggefallen waren.
| Zum ersten Mal wurden die Travellers als eine Art von mi�ratenen Se�haften angenommen, im Gegensatz zu fr�heren Jahrhunderten, wo sie einfach eine Sondergruppe darstellte, die sich daf�r entschieden hatte, nicht in H�usern zu wohnen. Sofern die Travellers fr�her unter Vorurteilen zu leiden hatten, so wurde jedenfalls ihre Art zu leben nicht in Frage gestellt. a.a.O. | | |
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