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Bericht Zu den Themen Auswanderung, Frauen, Kaltblüter, Lebensgeschichte, Zucht · Eskalationen
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 377.06 der Pferdezeitung vom 18.06.06
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Gewalt gebiert Gewalt. Das kann gar nicht anders sein.

Die g�lischst�mmigen Iren erhoben sich im November 1641 in Ulster zu einem Aufstand und richteten ein Blutbad unter den englischen Siedlern an, dem mehrere Tausend Menschen zum Opfer fielen. Der Aufstand erfasste nach kurzer Zeit gro�e Teile der irischen Insel. [...]

Im Verlauf des Kriegs hatte der puritanische Abgeordnete » Oliver Cromwell eine starke Machtposition erlangt. Er setzte sich im August 1649 an die Spitze eines Strafzugs gegen das aufst�ndische Irland. Dieser Strafzug wurde von Cromwell mit gro�er H�rte gef�hrt, was zun�chst die von Aufst�ndischen verteidigte Stadt Drogheda zu sp�ren bekam. Am 11. September 1649 wurde sie von Cromwells Truppen gest�rmt, wobei die gesamte Bev�lkerung get�tet oder deportiert wurde. Die Stadt selbst wurde zerst�rt.[...]

Die Unterdr�ckung der Royalisten in Irland im Jahr 1649 ist noch immer in den K�pfen der nordirischen Bev�lkerung. Das Massaker an etwa 3500 Menschen in Drogheda nach der Eroberung der Stadt � etwa 2700 k�nigstreue Soldaten und alle waffentragenden M�nner der Stadt, egal ob Zivilisten, Gefangene oder katholische Priester � ist eines der historischen Menetekel, die noch heute die irisch-englischen und katholisch-protestantischen Beziehungen belasten.
a.a.O.

Das ist die Wurzel des Konflikts in Nordirland, der immer noch nicht vollst�ndig beigelegt ist.

Zwischen 1846 und 1849 gab es aufgrund von Kartoffelnf�ule gro�e Hungersn�te in Irland. Zuvor war die Bev�lkerung stark gewachsen, auf �ber 8 Millionen - heute hat Irland 4 Millionen Einwohner. �ber eine Million Menschen sollen bei den Hungersn�ten umgekommen sein. Die englische Regierung unternahm nichts, um der Bev�lkerung zu helfen. Statt dessen wurden zus�tzlich 16.000 Soldaten stationiert, um Aufst�nde niederzuschlagen. 3 Millionen Iren sind ausgewandert, nach Nordamerika, aber auch in andere L�nder.

Im 19. Jahrhundert wuchsen indes die politischen Kr�fte, die gegen�ber dem englischen Parlament Rechte einforderten. Im Jahre 1914 sollte Irland endlich eine eigene Verfassung bekommen. Im Jahr zuvor hatte die Provinz Ulster entsprechende Bem�hungen noch erfolgreich verhindern k�nnen. Jetzt kam der Erste Weltkrieg dazwischen.

Ostern 1916 gab es erneut einen Aufstand, der fehlschlug, aber zu einem jahrelangen Guerillakrieg f�hrte. 1918 wurde das erste irische Parlament seit 1801 eingerichtet. Von 1919 bis 1922 f�hrten Irland und England einen regelrechten Krieg, als dessen Ergebnis 26 der 32 Counties Unabh�ngigkeit von England erhielten und der Irische Freistaat gebildet werden konnte. Die sechs n�rdlichen Provinzen von Ulster bilden Nordirland und verblieben beim Vereinigten K�nigreich von Gro�britannien und Nordirland. Anschlie�end brach ein B�rgerkrieg aus, der erst 1923 wieder beigelegt werden konnte, weil einigen Parteien diese Regelung nicht weit genug ging.

1937 wurde der unabh�ngige Staat Irland gegr�ndet, der im Zweiten Weltkrieg neutral blieb und 1948 aus dem Commonwealth austrat. 1973 trat Irland der EG bei und erhielt infolgedessen als r�ckst�ndiges Land erhebliche F�rdermittel. Im » Karfreitagsabkommen von 1998 wurden folgende Vereinbarungen getroffen:

  • Die Regierung der Republik Irland verzichtet auf ihre Forderung nach einer Wiedervereinigung mit Nordirland;


  • Irische und nordirische Beh�rden arbeiten zusammen;


  • Die paramilit�rischen Truppen von IRA (Irish Republican Army) und UDA (Ulster Defence Association) sowie UVF (Ulster Volunteer Force) erkl�ren ihre Bereitschaft zur Entwaffnung;


  • Die Entlassung von Untergrundk�mpfern aus dem Gef�ngnis wird in Aussicht gestellt,


  • Gro�britannien sagt eine Verringerung seiner Truppenpr�senz in Nordirland zu;


  • Die M�glichkeit einer Wiedervereinigung mit der Republik Irland wird nicht ausgeschlossen, wenn sich die Mehrheit der Nordiren daf�r ausspricht.
a.a.O.

So k�nnten die Wunden, die �ber Jahrhunderte immer wieder geschlagen und vertieft worden sind, allm�hlich abheilen. In den letzten Jahren gab es nur noch selten Meldungen �ber Anschl�ge, Tote und Verletzte. Ganz ausgestanden ist der Konflikt aber noch nicht.

Volksabstimmungen zeigen, da� die Bev�lkerung der Gewalt m�de ist; das Leben in Nordirland beginnt sich zu normalisieren.

Die aktuelle Situation in Nordirland

Am 28. Juli 2005 erkl�rte die IRA den bewaffneten Kampf f�r beendet. Radikale Splittergruppen beider Seiten sind nach wie vor gewaltbereit. Bei Ausschreitungen in Dublin im Rahmen des Nordirlandkonflikts wurden am letzten Februarwochenende 2006 25 Menschen verletzt, gefolgt von einer anschlie�enden Entschuldigung des Sinn-Fein-Chefs. Immer wieder kommt es zu Vorf�llen, die direkt oder indirekt mit paramilit�rischen Organisationen zu tun haben. Auch die Spannungen zwischen den beiden Konfessionsgruppen enden nicht nur bei den Paraden des �fteren in Gewaltakten. So wurde zum Beispiel der katholische 15-j�hrige Michael McIlveen im Mai 2006 von protestantischen Jugendlichen mit Baseballschl�gern zu Tode geschlagen.
» Nordirlandkonflikt






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