| | Weiden der Stra�er-Hufklinik (Foto Popken) | | | |
| | Anfang M�rz 2003 war es dann soweit. Nach einem vorangegangenen Besuch in der Hufklinik und einem pers�nlichen Gespr�ch brachten wir unser Pferd Anfang M�rz in die Hufklinik (IfH) nach T�bingen. Die vorderen Eisen wurden sofort entfernt und alle vier Hufe wurden ausgeschnitten. Nat�rlich wurden dort auch R�ntgenaufnahmen gemacht. Wir hatten das Gef�hl, dass unser Pferd sofort begriff, dass es ab jetzt bergauf geht und endlich mal jemand den Grund aller �bel erkannt hat! Wir waren nat�rlich der gleichen Meinung. Das Pferd galoppierte sofort �ber die gro�en Wiesen gegen�ber der Hufklinik und zeigte sich wie nie zuvor. Es war sicherlich auch wieder eine geh�rige Portion Stress durch die ungewohnte Umgebung dabei, welche die Schmerzen etwas d�mpfte. Nat�rlich war jetzt nicht alles erledigt, sondern begann erst jetzt und erstreckt sich bis zum heutigen Tag! Das Pferd blieb die ersten 4 Wochen zur Behandlung in der Klinik. Dort gibt es einen speziellen Gummiboden, welcher den Pferden das Laufen nach Abnahme der Eisen erleichtert. Hier stand t�gliches Hufebaden und Spazierengehen, also Bewegung, auf dem Programm, damit die Hufe weich und elastisch bleiben, und sich allm�hlich zu weiten beginnen. Au�erdem wurden die Hufe nat�rlich st�ndig durch Ausschneiden korrigiert. Das zum Teil t�glich, was uns zu Anfang unglaublich erschien. W�hrend dieser Zeit verlief die Behandlung zu unserer �berraschung relativ problemlos. Anfang April holten wir unser Pferd wieder ab und kehrten zur�ck in unseren Offenstall. Viele Leute dort erwarteten jetzt ein geheiltes Pferd, weil es doch 4 Wochen in einer Klinik war! Jetzt begann f�r uns erst die richtig schwere Zeit. Keiner wusste so richtig, was wir da eigentlich machen. Damit befassen will sich nat�rlich auch keiner, weil das ja sowieso alles "Tinnef" ist, und �berhaupt � "meinem Pferd geht es gut - ich brauch mich damit nicht zu befassen!" Wir badeten also jeden Tag tapfer ca. 10 - 15min. die Hufe unseres Pferdes und gingen mit ihm anschlie�end ca. eine Stunde spazieren. Bewusst auch auf Asphalt und teilweise Schotter, um eine allm�hliche Ver�nderung der Hornfestigkeit zu erreichen. Dies tun wir auch heute noch (seit der R�ckkehr aus der Klinik!). Unser Pferd lief nat�rlich immer sehr vorsichtig und langsam und hat auch heute noch ab und zu Schmerzen, wenn die Hufe wieder einen Impuls zum Weiten bekommen. Dieser Impuls wird nat�rlich ausgel�st, wenn mehr und mehr mit dem Pferd gearbeitet wird und die Hufe �ber den gesamten Zeitraum m�glichst t�glich gebadet und korrekt ausgeschnitten werden. Wir hofften damals immer noch, dass unser Pferd keine Hufgeschw�re bekommt. Der unwissende Betrachter des ganzen Geschehens denkt nat�rlich immer , das Pferd lahmt schon wieder bzw. immer noch und hat stets die (un)passende Bemerkung parat! Spr�che wie "Seit ihr auch irgendwann fertig mit eurer Schnippelei" oder "Wird das auch noch mal was" bzw. "Der Arme lahmt ja schon wieder" bis hin zu einer Anzeige beim Veterin�ramt stehen/standen an der Tagesordnung. Also keiner studiert die Problematik, muss aber seine Senf dazu geben. Selbst auftretende Hufgabzesse durch Herauseitern abgestorbener Huflederhautbezirke sind im Verlauf des ersten Jahres keineswegs abnormal. Das Absterben der Lederhaut entsteht nat�rlich nicht durch das Barfu�gehen, sondern durch die vorherigen Verbrechen mit sch�dlichem Beschlag. Anfangs wurde das Ausschneiden von einem Hufpfleger durchgef�hrt. Heute schneiden wir die Hufe w�chentlich selbst aus. Alle vier bis sechs Wochen kontrolliert dann nochmals der Hufpfleger unsere Arbeit. Die f�r diese T�tigkeit notwendigen Kenntnisse erlernten wir auf einem Seminar im Institut f�r Hufgesundheit und ganzheitliche Pferdebehandlung (IfH). Hier wird das Ausschneiden zun�chst an toten Pferdehufen ge�bt. Es "schnippelt" also keiner so einfach mal an seinem Pferd herum! (auch ein gerne verwendeter Spruch). Bis heute konnten wir eine st�ndige Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes beobachten. Was den Umgang betrifft, ist das Pferd extrem ruhig und kooperationsbereit geworden. Dies f�hren wir nat�rlich auch auf die naturnahe Herdenhaltung im Offenstall zur�ck. Das Pferd hat nun das richtige, soziale Umfeld und ist zum Beispiel nicht mehr aufgeregt und zappelig, wenn es ein anderes Pferd im Gel�nde trifft! Seit Oktober 2003 wurde es mehr und mehr belastet, jedoch nur durch l�ngere Spazierg�nge und durch vermehrtes Traben. Von st�rkerer Belastung durch Reiten bzw. Fahren wurde von uns weiterhin abgesehen. Eine Steigerung der Belastung ist irgendwann selbstverst�ndlich notwendig, da sich vom "Herumstehen" keine weitere Verbesserung einstellt.
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