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Bericht Zu den Themen  Besamung,  Zucht · Gefahren
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 348.05 der Pferdezeitung vom 27.11.05
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Krankheitserreger, die venerisch übertragen werden können und heute in Europa eine Rolle spielen, sind sowohl bakterieller als auch viraler Herkunft. Die durch das Protozoon Trypanosoma equiperdum hervorgerufene Beschälseuche kommt in unseren Breiten praktisch nicht mehr vor. Hengstsamen beinhaltet eine Vielzahl an verschiedenen Bakterienarten, welche durch den Kontakt zur Penisoberfläche von dieser in das Ejakulat gelangen (CLEMENT et al. 1995 b). Bedeutsame Bakterien, welche beim Hengst nachweisbar sind und bei der Stute zu Genitalaffektionen führen können, sind Taylorella equigenitalis, Streptokokken, Staphylokokken, Pseudomonaden, Proteus, Pasteurellen, Klebsiellen, E. coli, Corynebakterien und Bazillus-Subspezies. Diese Keime bilden beim Hengst lediglich eine periphere (äußere) und meist eine temporäre (vorübergehende) Genitalbesiedlung, welche beim Deckakt aufgenommen werden. Der Nachweis der Bakterienflora geschieht über Abstriche am Penisschaft, aus der Eichelgrube und der Harnröhre, kann aber auch aus den Genitalsekreten Smegma, Vorsekret und Samen erfolgen (KLUG et al. 1998). Für das Zuchtgeschehen bedenkliche Viren, die venerisch übertragen werden, sind das equine Herpesvirus III und das Virus der equinen Virusarteriitis (EVA). Die Übertragung des EHV-I und IV verläuft in der Regel aerogen. Die Übertragung über den Samen ist zwar möglich, jedoch hoch unwahrscheinlich (MAYR 1975). Der Virustyp III wird klassisch beim Deckakt übertragen und wird daher bei der nahezu flächendeckenden instrumentellen Samenübertragung kaum noch beobachtet.

Anders dagegen das Arteriitisvirus, welches beim Hengst die akzessorischen Geschlechtsdrüsen besiedelt und mit dem Samen ausgeschieden werden kann. Die Viruspersistenz ist von Hengst zu Hengst unterschiedlich, so daß es eine Unterscheidung zwischen Nicht-, Kurzzeitund Dauerausscheidern gibt. Der Nachweis EAV-positiver Hengste geschieht über eine Antikörperbestimmung im Serum oder mittels direkter Virusanzüchtung aus dem Sperma (KLUG u. SIEME 1999). Zuchthygienisch sollten ausschließlich Hengste als Samenspender fungieren, deren Genitalsekret kulturell unbedenklich ist. Ferner sollten alle möglichen Kontaminationsquellen des Samens nach der Entnahme so gering wie möglich gehalten werden. Durch Verwendung von antibiotikahaltigen Verdünnermedien und einer kontinuierlichen Kühlung kann das mikrobielle Wachstum im Ejakulat reduziert werden (CLEMENT et al. 1995 b). Ferner verbietet es sich, Hengste sowohl im Natursprung als auch in der Besamung zu verwenden, da eine über den Natursprung aus dem weiblichen Genitale erfolgende mikrobielle Kontamination des Hengstes in der Folge auch die für die Besamung genutzten Samenportionen verunreinigen würde (KLUG et al. 1998).
a.a.O., Seite 16/17

Nun wissen wir Bescheid. Ich hatte eingangs schon gewarnt. Lassen Sie die Finger davon - die Gefahren sind einfach zu groß. Und warum auch? Es geht ja schließlich nur um die Reproduktion, nicht um die wahllose oder die durch die Natur induzierte, sondern um die durch Zuchtwahl gesteuerte, und die ist Sache der Züchter und Reproduktionstechniker, nicht die der beteiligten Individuen. Die Stute wird nur gebraucht, um den Hengst anzuregen. Damit man dessen Samen "entnehmen" kann. Etwa so, wie ich mein gutes Geld dem Sparkassenautomaten entnehme? Knopfdruck, Rabatz, Klimbim, entnehmen und verwahren. Aber wie ganz konkret?

Diese Frage war mir nie besonders dringlich, und ich hätte auch gut und gerne mein Leben vollenden können, ohne daß sie beantwortet worden wäre. Aber vor ein paar Wochen war ich zusammen mit Kollegen zum 5. Tag des Journalisten eingeladen. Sabine Börner vom » Gestüt Drainoflex Fink Handels GmbH hatte ein Referat zum Thema "Besamungswesen, Ausbildung und Zukunft? ... Was Sie schon immer über Besamung wissen wollten ..." vorbereiten lassen. Ich war mäßig gespannt. Und anschließend reichlich verspannt. Das Thema ging mir etwas an die Nieren. Ich hatte keine Ahnung, ob und wie ich diese Erfahrung verarbeiten würde. Und als ich mich entschlossen hatte, darüber einen Artikel zu schreiben, gedachte ich ziemlich voreilig, in einer Ausgabe damit fertig zu sein.

Das war ein Irrtum, denn jetzt bin ich noch gar nicht zum Kernthema vorgestoßen. Meine Betroffenheit drängte sich in den Vordergrund. Ich hatte noch etwas recherchiert und war auf die Dissertation gestoßen, aus der ich zitiert habe. Dadurch wurden weitere Einzelheiten angesprochen, Fragen beantwortet und neue gestellt. Das Thema deutet auch an, daß damit ein Berufsbild beschrieben wird. Mit anderen Worten: Es werden einfach zu viele Fragen aufgeworfen, als daß ich diese in einer Ausgabe angemessen behandeln könnte. So muß ich Sie auf die nächste Ausgabe vertrösten. Dann verrate ich, wie es gemacht wird. Na ja, das ist vielleicht ein bißchen zu dick aufgetragen, ich sollte lieber sagen: soweit ich das habe in Erfahrung bringen können. Aber das ist vielleicht auch nicht so wichtig. Die Frage ist eher: Wie gehen wir mit der ganzen Problematik um? Ich hoffe, ich habe schon etwas von meiner Betroffenheit vermitteln können.




Quellen / Verweise


  1. » Spermium
  2. » Bundesverband der Tierzucht- und Besamungstechniker e.V.
  3. » Informationen über den Beruf: Besamungstechniker/in
  4. » Fortpflanzung
  5. » Autogamie
  6. » Zwitter
  7. » Stummelfüßer
  8. » Ungeschlechtliche Vermehrung
  9.  Stuten und Sex
  10. » Monogamie
  11. » Harem
  12. » Tierzucht
  13.  » Fertilitätsrelevante spermatologische Parameter bei Hengsten unter Berücksichtigung der sexuellen Inanspruchnahme und saisonaler Aspekte, Arndt- Friedrich Echte, Inaugural � Dissertation
  14. » Gestüt Drainoflex Fink Handels GmbH



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