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Bericht Zum Thema  Jubiläum · Rau und die Nazis
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 337.05 der Pferdezeitung vom 11.09.05
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Rau entbietet den Hitlergruß · Copyright wie angegeben
Rau entbietet den Hitlergruß
Gustav Rau hatte die Gründung der ländlichen Reitervereine angeregt und vorangetrieben. "Der deutsche Bauer auf selbstgezüchtetem Pferd muß der Sinn unseres Turniersports sein." (siehe  Stockholm) Die Nazis haben die Reitervereine ziemlich schnell vereinnahmt und in die Reiter-SA überführt. Die Organisationsstrukturen wurde zerschlagen und durch eigene ersetzt. Die mächtigen Funktionäre wurden entmachtet und durch eigene Leute ersetzt. Das ist nicht verwunderlich, sondern konsequent.

Was bedeutete das für Rau? Ein mächtiger Mann wie Gustav Rau mußte den Nazis ein Dorn im Auge sein.

Rau war ein Mann der Vorkriegszeit, nämlich der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Er wurde zum Beispiel im Januar 1913 vom Kronprinzen Wilhelm als Generalsekretär des "Komitees für die Kämpfe zu Pferde bei den Olympischen Spielen zu Berlin 1916" bestellt. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg nahm er die Arbeit dort wieder auf, wo er sie vorher aufgeben mußte.

Kurz nach der » Machtergreifung der Nazis im März 1933 starb der preußischen Oberlandstallmeister. Hermann Göring als Ministerpräsident Preußens ernannte Gustav Rau zum Nachfolger. Dieser legte daraufhin die Geschäftsführung des Reichsverbands für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts und die Chefredaktion des St. Georg nieder.

Sein Programm war keineswegs neu:

"Die Gestütsverwaltung wird nicht nur, wie das früher ihre alleinige Aufgabe war, für die Produktion des Pferdes sorgen, sondern für die beste Verwendung des Pferdes werben. Die Propaganda für den Absatz nach dem Inlande wie dem Auslande von allen Arten deutscher Pferde ist ihr ebenso wichtig wie die Förderung der Zucht. Sie sieht in der Teilnahme deutscher Pferde einer internationalen Turniere den mächtigsten Anreiz auf das Ausland, deutsche Pferde zu erwerben, und wird daher für Mittel und Wege sorgen, die repräsentative Entsendung deutscher Reiterabordnung nach dem Auslande viel zahlreicher zu machen als bisher."
a. a. O., Seite 85

Dann griff er zu einem interessanten Trick, der das Wasser der Nazis auf seine Mühlen lenkte:

Propaganda, wie sie der Chef-Propagandist des NS-Regimes, Joseph Goebbels, praktiziert, nimmt in Raus Ausführungen einen hohen Stellenwert ein. Er wünscht sich "etwas von dem Goebbel'schen Genie für jeden Landstallmeister, der nicht nur Verwalter seines Landgestüts und Berater seiner Züchter, sondern auch der Träger und Verkünder der Ideen über Pferdezucht und Pferdehaltung sein soll."
a. a. O., Seite 86

Ein paar Wochen nach seinem Amtsantritt hält Rau einen Vortrag auf der Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde in Weimar:

"Der Staat von heute wird durch den gesunden Menschenverstand regiert. So muß es auch in der Pferdezucht werden. Mit allen großen Erwartungen muß die deutsche Pferdezucht das erstandene Dritte Reich, das Reich der Autorität, des Führertuns, der Ordnung und der Gefolgschaft begrüßen. Jetzt ist die große Stunde für die deutsche Pferdezucht gekommen. (...) Der Nationalsozialismus konnte im ganzen Volke seine Wurzeln so schnell und tief schlagen, weil er jedem leistungsfähigen Tüchtigen die Möglichkeit zum Aufstiege gibt. Er wirkt deshalb schon durch sich selbst anfeuernd auf jeden Pferdezüchter. (...) Das Führerprinzip muß das erste Prinzip für jede Landestierzucht sein."
a. a. O., Seite 86

Als Illustration wird hier ein Foto beigegeben, das eine Menschenmenge mit erhobenem rechten Arm zeigt, dem Hitlergruß, wobei der Mann in der Mitte des Vordergrunds Gustav Rau sein soll. Schon allein diese Geste zeigt, wie wenig wir uns in die damalige Zeit hineinversetzen können. Was würden Sie sagen, wenn Angela Merkel nach ihrem (möglichen) Wahlsieg verlangen würde, den Gruß "Guten Tag!" durch "Heil Merkel!" zu ersetzen? Kann man sich vorstellen, daß unser Volk dem Folge leisten würde? Aber genau das ist damals geschehen. Das war keine Ausnahme, sondern die Regel.

Wenn man bedenkt, daß zum Beispiel bereits im Juni 1932 91 Professoren eine Erklärung mit der Forderung abgegeben haben, Hitler zum Reichskanzler zu erklären (» Machtergreifung), die Sympathie für die Nationalsozialisten also selbst die Universitäten bereits durchsetzte, als von einem totalitären Druck noch keine Rede sein konnte, müssen die Äußerungen Raus als äußerst zahm gelten, nämlich als der Versuch eines unpolitischen Menschen in exponierter Position, angesichts massiven Loyalitätsdrucks nicht anzuecken.






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6   Poster zu Ausgabe 337
  In Zeitlupe: Marco Kutscher Will er verweigern?
  Er springt! Und wie! So steil!
  Kutscher liegt flach Vorbildliche Haltung
  Ansatz zur Landung Kutscher bereitet sich vor
  Für wen wird's eng? Kutscher muß aufpassen
  Geschafft! Erstmal stabilisieren


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Der Herausgeber ist nicht verantwortlich für Leserbeiträge und die Inhalte externer Internetseiten.
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