Beim Manadier: Chronik aus dem Süden Abenteuerurlaub mit Pferden in der Camargue / Provence von Gitta Louge |
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Da ich einen Franzosen geehelicht habe, mussten wir unsere Hochzeitsreise natürlich nach Frankreich machen. Die Familie meines Mannes kommt aus dem Süden, aus Toulouse. Bei dieser Reise landeten wir schließlich auch in der Camargue.
Mein Mann hatte als Ex-Military-Reiter für die weißen "Ponys" am Straßenrand nur ein müdes Lächeln übrig. Zu Hause stand immerhin ein 1.78m großes Springpferd. Aber manchmal können Frauen auch überzeugend sein.
Mit viel Glück sind wir damals an einen echten "Pferdemenschen" geraten, M. Claudiot Gallo von der Promenade des Riegés in der "Hauptstadt" der Camargue, Saintes Maries-de-la-Mer. Seine "Ponys" haben meinen Mann richtig gefordert und in mir eine große Liebe erweckt. Zu Claudio entwickelte sich eine echte Freundschaft und er hatte Kontakt zu einem eingetragenen Züchter der Camargue. In uns reifte der Wunsch, Camarguepferde nach Deutschland zu importieren. Ein Jahr später war es soweit.
Mit Freunden holten wir insgesamt fünf Pferde nach Deutschland, zu denen sich hier unser Springpferd Fuerst gesellte (siehe » Unsere Pferde). Zwei Pferde kauften Freundinnen und ein Pferd war ein Senior, der uns das Camarguereiten beibrachte. Später importierten wir noch einen kleinen Hengst, Barrudeur. Damals brach uns fast das Herz, dass wir die Pferde aus ihrer Umgebung herausreißen mussten und wir versprachen ihnen: Ihr werdet die Camargue wieder sehen!
Heute leben unsere Pferde in Offenstallhaltung am Haus im schönen Siebengebirge bei Bonn und haben den "Langen" zum Ehrencamargue ernannt (» Mas Girau - Chevaux de Camargue).
Mit dem französischen Züchter, M. Bernard Colombet von der Manade des Orgonens, verbindet uns seit Jahren eine Freundschaft (» Manade des Orgonens). Wir kennen seine Manade, seinen Umgang mit Pferden und Stieren und sind begeistert. Ein Manadier züchtet in der Camargue in erster Linie schwarze Stiere für den unblutigen Stierkampf und die gängigen Stiertraditionen. Die Pferde dienen dem Treiben der aggressiven Stiere und dem Umgang mit ihnen.
Im Jahre 2002 war es so weit: Wir lösten unser Versprechen ein, packten unsere beiden Wallache, Amirau und Gigi, in den Hänger, nahmen unseren exzellent reitenden Teeny, unsere Reitbeteiligung für alle Pferde, mit und fuhren gen Camargue.
Bernard hatte gerade sein neues Haus fertig gestellt und wir waren die ersten, die eins seiner beiden Appartements bezogen. Er hatte sich vorgestellt, er könne - quasi als Nebenverdienst - begeisterten Reitern die Camargue zeigen. Wir waren seine erste Truppe und somit sein "Versuchsobjekt".
Nun sind wir schon in den Jahren zuvor mit ihm und bei ihm geritten (auch in seiner Stierherde, aber mit seinen Pferden!) und haben ihn etwas kennen gelernt. Wir hätten uns denken können, dass er sich nicht denken konnte, dass man irgend etwas rund um's Camarguereiten als Normalsterblicher nicht weiß. So kam's wie's kommen musste�
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