Man hat es bestimmt schon gemerkt: Bella und ich waren mittlerweile doch ziemlich zusammengewachsen, das Thema Weitervermittlung war für mich absolut vom Tisch.
Aber dadurch wurde ein Problem immer mächtiger: Ich war noch Student, hatte ein Pferd, eine Wohnung, ein Auto und musste mich selber durchbringen.
Das Studium wurde schwieriger und meine kleinen Reserven waren aufgebraucht. Ich lebte auf Pump und das ging nicht mehr lange gut. Vielleicht noch ein paar Monate, und hätte Bella hergeben müssen.
Eine Rettung wäre nur eine engagierte Reitbeteiligung, aber finde die mal für ein Pferd, das - s.o. - doch eine gute Portion Konsequenz erfordert und dabei nur zu einem sehr ausgewählten Personenkreis bedingt freundlich ist - mich durfte ich mittlerweile ausnehmen.
Ich hatte tatsächlich das Glück, in Person der Inge Cornelssen. Eine zierliche Frau mit bestimmt 30 Jahren Pferdeerfahrung, bei der jedes Pferd irgendwie geht, trotzdem zeitlebens auf der Suche nach einem zuverlässigen Pferd zum Ausreiten.
Und, soweit ich weiß, war es ausgerechnet Hanna, die sich bei Bellas Einzug in Polling am lautesten über das komische kleine weiße Pferd mokiert hat, die mir Inge Cornelssen vermittelt hat.
Ohne Inge hätte ich es nicht geschafft. Sie hat mir teilweise zwei Drittel der Pferdemiete abgenommen und sich rührend um mein Biest gekümmert.
Biest deshalb: Wenn ich dabei war, war Bella mittlerweile ein wohlerzogenes Pferd, das sich putzen, Hufe auskratzen und problemlos satteln ließ.
Aber einmal schaute ich der ganzen Prozedur zu, ohne daß sie es mitbekam. Ein Gehüpfe und Gezappel. Füße geben sowieso nicht! Was willst du überhaupt von mir?
Aber Inge liebte das Pferd. Es ging mit ihr draußen überall hin, ohne zu buckeln, durchzugehen oder sonst irgend einen Quatsch zu machen. Und Inge kam bei jedem unmöglichen Wetter, auch wenn sie die einzige war, die da noch an reiten denkt.
|