Edward Sheriff Curtis Oglala Krieger 20. Jahrhundert
Die dokumentarischen Fotografien, die Curtis von nordamerikanischen Indianern aufgenommen hat, lassen uns verstehen, welche Wirkung ein solcher Trupp berittener Krieger auf die weißen Siedler gehabt haben muß. Auf diesem Bild sind die Pferde genauso prächtig geschmückt wie die Reiter.
Edward Sheriff Curtis, 1869-1955
aus dem Buch Pferde mit freundlicher Genehmigung des Taschen-Verlags siehe auch Bildschirmschoner › Pferde und Rezension
Kommentar · 03.02.2001 Von Werner Stürenburg
Zunächst: diese Abbildung hat durch das Scannen etwas an Farbe gewonnen - im Buch ist die Fotografie in Brauntönen gehalten, was man auch Sepia nennt, was wiederum vom Tintenfisch herkommt, der eine braune Tusche liefert. Rembrandt hat viel mit einer Rohrfeder und Sepia gezeichnet.
In der Fotografie war Sepia eine zeitlang sehr modern, vermutlich weil es dann malerischer anmutete. Schließlich hat sich dann, noch zu Leb- und besten Schaffenszeiten von Curtis das harte Schwarz durchgesetzt. Einer der berühmten Vorväter der Fotografie, Edward Steichen, hat um die Jahrhundertwende, als Curtis schon an seinem Indianerprojekt arbeitete, noch eifrig mit dem Pinsel auf dem Foto herumgearbeitet und das Foto auch wie ein Gemälde signiert.
Die Bildlegende machte mich stutzig. Inwiefern soll ich bei diesem ungeordneten Aufmarsch an einen Angriff auf weiße Siedler denken? Und daß die Pferde genauso prächtig geschmückt sind wie die Reiter ist schlichtweg gelogen, wie man sich unschwer überzeugen kann, wenn man das Buch vor sich hat (die Abbildung hier ist etwas zu klein für diese Details).
|