Renée Sintenis hat, soweit ich das sehe, keinen Vorgänger und keinen Nachfolger. Insofern erinnert sie mich ein wenig an den holländischen Kleinkünstler Potter, der sich auf Kühe spezialisiert hatte und dafür berühmt war. Oder an Meret Oppenheim, die berühmte Schweizer Surrealistin, die für ein einziges Werk berühmt ist, die pelzbezogene Kaffeetasse.
Man würde ein solches Werk vielleicht schmalspurig nennen wollen. Wenn man die Statuetten zum Beispiel im Geiste mit den Statuetten Picassos vergleicht, der sich nicht als Bildhauer begriffen und solche Dinge nebenbei als Spielerei produziert hat, bekommt man vielleicht eine bessere Perspektive. Das heißt natürlich nicht, daß jedes einzelne Werk für sich genommen nicht durchaus liebenswürdig, begeisternd, großartig sein kann. Davon konnten Sie sich hoffentlich überzeugen.
Wie schnell sich übrigens die Zeiten ändern: als ich diese Reihe begonnen habe (am 16.12.2000), habe ich in jeder Ausgabe beschrieben, wie ich recherchiere, und dabei reichlich für Google Reklame gemacht. Heute spricht die Bertelsmann-Stiftung von der Gefahr einer "Vergoogelung" (» Kritik an der Vergoogelung des Webs).
Noch ein Fund: » Zwei Generationen: Käthe Kollwitz und Renée Sintenis, vom 28.06. - 17.08.2003, in der Schloßkirche Neustrelitz, Mecklenburger Seenplatte.
| Die etwa um eine Generation jüngere Renée Sintenis avancierte in den zwanziger Jahren zur bekanntesten Bildhauerin Deutschlands. Der Berliner Kunsthändler Paul Flechtheim erkannte das Talent der jungen Renée Sintenis und förderte sie. Kein anderer Künstler dieser Zeit hat der Statuettenkunst so entscheidend zu neuer Geltung verholfen wie die Sintenis. In ihren schönsten Plastiken gab sie dem Aufbruch in das moderne Jahrhundert auf ausgeprägt eigenständige Weise Form. |
Das wäre doch vielleicht einmal einen Ausflug wert! Fahren Sie hin und überzeugen sich vom Wahrheitsgehalt dieser Ankündigung: Aufbruch in das moderne Jahrhundert. Sollte ich da irgend etwas Wesentliches übersehen? Klären Sie mich auf!
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