Unbekannt, Deutschland Kaiser Friedrich III., nördliches Reiterdenkmal linksrheinisch Vermutlich lebensgroß Foto aus fahrendem Zug am 8. April 2003
Anfang April hatte ich in Ulm zu tun und entschloß mich, mit dem Zug zu fahren. Der hielt in Köln und mußte deshalb über die Hohenzollernbrücke, die Deutz mit Köln verbindet. Der Kölner Hauptbahnhof ist ein Kopfbahnhof, die Züge fahren also auf demselben Wege zurück.
Bei der Einfahrt sah ich aus dem Augenwinkel ein Reiterstandbild; ich hatte die Kamera zwar gezückt, konnte aber nicht schnell genug reagieren. Über die Brücke fuhr der Zug ziemlich langsam, ich machte einige Aufnahmen vom Rhein und von der Martinskirche - da kam schon wieder eine Statue ins Bild, und die nahm ich mit. Sie war zwar von Bäumen halb verdeckt, aber die waren ja noch unbelaubt.
Bei der Ausfahrt nahm ich dann meine Chance wahr und fotografierte die Skulptur auf der Deutzer Seite, aber der Zug war schon wieder ziemlich schnell.
Am nächsten Tag fuhr ich wieder zurück und saß auf der anderen Seite des Zuges - so konnte ich mir die Skulpturen auf der nördlichen Seite vornehmen. Es wurde zwar schon dunkel, ich war aber trotzdem froh, die Aufnahmen gemacht zu haben.
Wen stellten diese 4 Männer dar? Wer hatte sie dort aufgestellt?
Kommentar · 04.05.2003 Von Werner Stürenburg
Die Recherche gestaltete sich nicht einfach. Die Brücke, so dachte ich, müßte doch ziemlich berühmt sein. Ich hatte Fotos vom zerstörten Köln gesehen, da war auch ein Foto dieser Brücke dabei, die mitten im Rhein lag ("» Die Geschichte des Kölner Hauptbahnhofs!).
Als erstes fand ich heraus, daß diese Brücke Hohenzollernbrücke heißt. Ich habe einen langen Aufsatz gefunden über die Baugeschichte und die Konstruktionsprinzipien. Selbstverständlich handelt es sich um ein faszinierendes Stück Ingenieurkunst ("» 100 Jahre feste Rheinbrücken in Nordrhein-Westfalen 1855-1955). Kein Wort über die Denkmäler.
Die Hohenzollernbrücke wurden 1907 bis 1911 gebaut als Nachfolger der Dombrücke ("» Hohenzollernbrücke (1911), "» Hohenzollernbrücke (1948), "» Köln: Die Hohenzollernbrücke, "» Die Hohenzollernbrücke, "» The European Railway Picture Gallery). Die Dombrücke entstand 1855 bis 1859. Die erste Eisenbahnstrecke von Aachen nach Köln wurde 1839 fertiggestellt. In den 40er Jahren kamen weitere Eisenbahnlinien dazu, die alle im Stil der Zeit als Kopfbahnhöfe ausgelegt waren und an der Peripherie der Stadt endeten.
Ab 1845 fuhr die Köln-Mindener Eisenbahn von Deutz aus rechtsrheinisch bis Düsseldorf und ab 1847 bis Minden, von wo aus man dann weiter bis Berlin reisen konnte. Die Rheinische und die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft setzten einen Bahnhof in der Altstadt durch, der im wesentlichen bis heute noch besteht. Daraus ergab sich die Notwendigkeit einer Brücke von Deutz über den Rhein: die Dombrücke. Die wurde auf Wunsch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. auf den Dom hin ausgerichtet.
Am Dom wurde bekanntlich über 600 Jahre gebaut; selbst Goethe setzte sich für die Vollendung des Doms ein, der zu einem Symbol der deutschen Einheit wurde. 1842 legte König Friedrich Wilhelm IV. den Grundstein zur Vollendung des Doms ("» Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen); 1880 wurde der Dom offiziell vollendet und am 18. Oktober in Anwesenheit des Kaisers Wilhelm I. von Preußen eingeweiht.
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