Derib + Job, Schweiz Yakari bei den Bären, Titelblatt Ausschnitt, 1. Aufl. 1985, Carlsen Verlag Aus dem Französischen von Claus Rettig, Originaltitel: Yakari/Le Grand Terrier
Rücktitel: Ab 5 Jahren Yakari, der kleine Indianerjunge, ist der Freund aller Tiere - er kann sogar mit Ihnen sprechen. Eines Tages folgt er einer Spur in die Prärie... | |
Auf dem Titel sieht man eine Szene vom Ende des Buches: Yakari benutzt ein Travois und brettert mit seinem Pony so über Stock und Stein, daß den Passagieren Angst und Bange wird.
Aber auch Yakari (und seinem Pony) ist nicht ganz wohl: Yakari ist anscheinend wieder in gefährlicher Mission unterwegs.
Derib heißt eigentlich Claude de Ribaupierre und wurde 1944 in La Tour de Peilz in der Westschweiz geboren. 1965 trat er in das Studio von » » » Peyo» ein, an dessen Erfolgsserie » » » Die Schlümpfe er bis 1970 mitarbeitete. Noch im gleichen Jahr realisierte Derib nach fremden Szenarios mehrere Folgen der Serie "Oncle Paul" für das Magazin "Spirou". Im Jahre 1967 erschienen mit den Auftaktbänden von "Attila" und "Pythagoras" Deribs erste albumlange Arbeiten. Beide Serien verraten noch deutlich den Einfluss seines großen Vorbilds Peyo. Das änderte sich jedoch mit Deribs Rückkehr in die Schweiz.
Das erste Projekt, das Derib in seiner Heimat in Angriff nahm, war » » » Yakari» nach Szenarios von Job alias André Jobin. "Yakari" richtete sich zwar - wie Deribs bisherige Arbeiten - an Kinder, doch mit dem Thema der Serie hatte er ein neues Sujet erprobt, dem er in so gut wie allen seinen folgenden Erzählungen immer wieder neue Seiten abgewinnen sollte: die Welt und das Leben der Indianer.
Am deutlichsten formuliert wurden Deribs Vorstellungen über das Verhältnis von "weißer" und "roter" Kultur in seiner wohl erfolgreichsten Reihe "Buddy Longway", die er seit 1972 für "Tintin" zeichnete, vor allem aber auch in der Trilogie "Der Weg des Schamanen" und der Serie "Red Road" (beide dt. bei Carlsen), die sich mit dem Genozid an den Indianern und dessen Nachwirken in der Gegenwart beschäftigt (» » » Verlagstext» , dort auch Foto des Künstlers)
Kommentar · 27.07.2002 Von Werner Stürenburg
Beim Stichwort Yakari liefert Google weltweit über 5000 Einträge, auf deutsch fast 1000. Als dieser Band erschien, gab es schon über zehn Bände, mittlerweile weit über 20.
Dieses Heft habe ich bei meinen Töchtern gefunden. Ich erinnere mich noch gut daran, welches Vergnügen ich selbst bei der Lektüre gehabt hatte.
Und dieses Vergnügen hält an: als ich jetzt wieder anfing zu schmökern, gefiel es mir immer noch sehr gut. Eine köstliche Geschichte!
Spannend, unterhaltsam, mit wunderschönen Bildern, hervorragenden Erfindungen, vor allem bei den Tieren, die natürlich eine Hauptrolle spielen, weil das der Clou der ganzen Serie ist.
Nicht nur kann Yakari die Tiere verstehen, sie verstehen ihn auch, er spricht mit ihnen und sie sprechen alle untereinander und sind furchtbar gut drauf.
Es wird eine Welt der Kinder geschildert, die Erwachsenen erscheinen in der Kinderperspektive und sind durchaus komisch.
Das wird zum Beispiel schon in den Namen deutlich. Der Bärenvater heißt Brummbaß, die Mutter Honigmond, deren Kinder Zuckerschnäuzchen und Honigmäulchen, die aber trotz der süßen Namen immer zu Streichen aufgelegt sind.
Die Mutter ist vernünftig und mitfühlend:
Du solltest mehr auf dein Gewicht achten! | |
Der Vater kehrt den Mann heraus:
Das war bestimmt wieder ein blöder Streich deiner Zwillinge! Die können was erleben! | |
Unbeschreiblich aber ist das Vergnügen, das durch die zeichnerischen Erfindungen verursacht wird.
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