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Liebe Silvia,
ich meine, daß du einem Schwindel aufgesessen bist. Vor Einführung des Equidenpasses war nämlich bei nicht ehrlich arbeitenden Händlern die Praxis gang und gäbe, Papiere nach Belieben zurückzuhalten und dann bei einem anderen nicht so wertvollem Pferd den gutgläubigen Käufern anzudrehen, um so den Preis hochzutreiben.
Das einzige, was du machen kannst, ist dich an den Zuchtverband zu wenden, von dem dein Hafi gebrannt wurde. Gib das (vermutliche) Geburtsjahr an, füge Fotos bei (Seitenansicht von links, von rechts, Frontfoto, gut erkennbares Foto des Brandzeichens) und laß nachforschen, welches Hengstfohlen des entsprechenden Jahrgangs diesen Brand erhielt. Wenn das gelingt, wende dich an den Züchter. Falls auch dieser deinen Hafi als das entsprechende Fohlen wiedererkennt, kannst du vielleicht nachverfolgen, an wen dein Hafi im Laufe seines Lebens alles verkauft wurde. Entweder du findest auf diesem Weg die Papiere oder... du zeigst den Verkäufer wegen vorsätzlichen Betrugs an. Denn eine Verwechslung zwischen "20" und "58" ist nicht mehr als fahrlässig anzusehen.
u mußt dir bewußt sein, daß, wenn die Original-Papiere nicht wiederauftauchen, keine Zweitausstellung erfolgt. Ohne Papiere ist dein Hafi nur noch die Hälfte wert.
Außerdem: Wenn du dem Zuchtverband den Sachverhalt entsprechend schriftlich schilderst und von deinem Tierarzt die entsprechende Beschreibung ausfüllen läßt, erhälts du einen korrekten Equidenpaß, den du ja brauchst.
Viel Glück
Andrea Simbeck