Faden Ängste des Reiters und Übertragung auf das Pferd in Forum Reiten |
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Autor | Datum | Nr. / Bezug | Antwort | A. Piro privat an Autor | 04.05.2001 17:29:31 öffentlich antworten | 120 Startbeitrag | Antwort Beitrag 121 Antwort Beitrag 128 Antwort Beitrag 432 | Vor ca. einem 3/4 Jahr habe ich nach fast 20 jähriger Pause wieder angefangen zu reiten. Früher klassisch nun western. Während der Reitstunden hatte ich zwar anfangs beim Traben etwas Angst, die sich aber mit der Zeit gelegt hat. Nun habe ich einige Longenstunden genommen, um galoppieren zu lernen. Ging ganz gut. Letzte Woche ritten wir das erste Mal ins Gelände und zwischendurch erschreckte mein Pferd einmal und machte einen Satz zur Seite, ich hatte aber keine Probleme damit. Bis vor ein paar Tagen: Wieder ein Ausritt, mein Pferd war schon kaum zu bändigen, als ich mit ihm aus dem Stall kam. Es versuchte nach den anderen Pferden zu treten und zu beissen und war ganz zappelig. Nachdem ich etwas gröber mit ihm umging, war eigentlich wieder alles ok. Während des Rittes wieder ein Satz zu Seite, kein Problem. Wir kamen an eine Wiese und sofort riss mir das Pferd die Zügel runter und fing an zu fressen. Mein Reitlehrer schimpfte mit mir, dass ich das dem Pferd nicht durchgehen lassen sollte. Nach mehreren Zügelziehen und ein Mal überziehn mit dem Zügel gings einen schmalen Weg weiter. Das Pferd bewegte ständig den Kopf nach rechts und links und versuchte irgndwelche Halme zu erwischen. Kurze Zeit später wieder eine freie Fläche und ehe ich mich versah, machte es einen Satz und unten war ich. Unter ziemlichen Geschimpfe meines Reitlehrers machte ich mich auf, das Pferd einzufangen. Mittlerweile waren die anderen Reiter schon auf eine Strasse unterhalb der Wiese weitergeritten und ich sah ein Auto auf der Strasse langfahren. Das Pferd riss ständig an der Leine und wollte fressen und ich bekam Angst,es könnte sich losreissen und auf der Strasse mit dem Auto war mir die ganze Sache nicht geheuer. Ich bekam eine Panik und als ich endlich auf der Strasse war und mein Reitlehrer,mittlerweile zurückgekommen, sagte ich solle aufsteigen und endlich kommen, war ich mit den Nerven fix und fertig. Den ganzen Abend war ich noch mit den Nerven unten. Mein Reitlehrer meinte, ich müsse meine Angst selber überwinden und ob ich das Reiten überhaupt weiter machen wollte. Tagsdrauf auf einem anderen Pferd in der Bahn hatte ich keine Probleme. Wie bekommt man solche Situation in den Griff. Mir ist bewusst, dass es ziemlich gefährlich ist, da das Pferd dann entsprechend reagiert. Ich habe vor ein Paar Wochen einen Artikel über entsprechende Seminare im Archiv der Pferdezeitung gelesen, finde sie jetzt aber nicht mehr. Wer kann mir weiterhelfen meine Angst vor neuen, unbekannten Situationen oder auch vor dem Durchgehen zu meistern? | | | 05.05.2001 04:28:14 öffentlich antworten | 121 Bezug: Beitrag 120 | keine Antwort | Vielleicht benutzen Sie einmal die Suchbox rechts oben mit entsprechenden Schlüsselbegriffen wie Angst oder Seminar. Dann sollten Sie die Artikel leicht wiederfinden können.
Im übrigen bin ich über die Inkompetenz des Reitlehrers entsetzt. | | Simbeck Andrea privat an Autor | 16.05.2001 02:07:50 öffentlich antworten | 128 Bezug: Beitrag 120 | keine Antwort | Hallo, an deiner Stelle würde ich die Reitschule wechseln! Es war unverantwortlich von dem Reitlehrer, mit der Gruppe einfach weiterzureiten, noch dazu an einer Strasse. Allerdings hat er recht, daß du deine angst überwinden mußt. ABER: Er muß dir zeigen, wie, indem er solche Situationen einübt.(sowas kann man prima simulieren!) Mit meinen Reitschülern übe ich solche Situationen von Anfang an ein. Außerdem gilt als 1. Gebot bei Ausritten: Die Gruppe bleibt zusammen! erst recht, wenn einer (unfreiwillig) absitzt, wird immer beim Reiter geblieben. Der Herdentrieb sorgt dafür, daß der Ausreißer sich nicht weit entfernt. Wenn es verfolgt werden muß, dann nur von EINEM Reiter, der es auch kann. Da ich auch eine Wanderreiterstation mit Gästebetten betreibe, kann ich dir anbieten, ein paar Tage Urlaub bei mir zu machen und wir sehen mal, ob du auf einem ruhigen Pferd deine Angst überwinden kannst. Meine zaghafteste Schülerin hat zwar 6 Monate gebraucht, bis sie sich traute, alleine im Gelände von der Gruppe wegzugalloppieren, aber als sie es tat, sagte sie selber: Jetzt ist die Angst ganz weg! du kannst sie gerne selber befragen, sie wohnt 2 Strassen weiter. Ich zeige dir gerne den Weg zur Angstbewältigung, aber gehen mußt du ihn selbst. Übrigens: Ich gebe den Unterricht aus Liebhaberei, Geld verdienen muß ich damit nicht, wir haben nämlich eine gut gehende Landwirtschaft. Melde dich ruhig mal, Andrea | | Schimainsky Mario privat an Autor | 14.02.2002 04:33:42 öffentlich antworten | 432 Bezug: Beitrag 120 | Antwort Beitrag 434 | Ich denke auch du solltest die Reitschule wechseln. Denn erstens sitzt du meines erachtens auf dem falsch Pferd, und zweitens hat dein Reitlehrer seine Sache nicht im Griff, wie kann es sein das ein Teil der Reiter eigene Wege geht und die Reitergruppe auseinander reißt. Da hätten echt schlimmes passieren können, was wäre gewesen wenn Dein Pferd zu den anderen gelaufen wäre, es bleibt bestimmt nicht an der Straße stehen. Deine Angst wirst Du nicht los, wenn zusätzlich zum Stress mit dem Pferd noch das Gemaule des Reitlehrers dazukommt. Du hast nicht geschrieben vor was Du eigentlich Angst hast, vorm Pferd od. vorm runterfallen oder vor was ? Wenn es die Angst vorm runterfallen ist, kann ich Dir nur sagen je mehr Angst du hast um so mehr wirst Du dich auch verkrampfen und unsicher auf dem Pferd sitzen. Da es sicherlich ein Pferd vom Reitstall ist, kannst Du in erster Linie wenig gegen die Unarten(Kopf runter und fressen od. zur Seite springen) machen, das haben bestimmt schon zu viele Leute durchgehen lassen, und das Pferd sieht erstmal nicht ein warum es sich bei Dir anders verhalten soll. Es wird Dich immer Testen und sobald Du unsicher wirst, gewinnt es die Überhand. Wenn Du weiterhin deinen Untericht auf den Reiterhoff ausüben willst, so frage nach einen ruhigen Pferd, und beschäftige dich erstmal mit dem Pferd. Longiere es vor dem Reiten, Putzen und Satteln mache bitte auch Selber, Wenn es Probleme beim Satteln gibt, lass er dir erklären(und dein Werk kontrolieren) aber mach es Selber. Lass die Ausritte erst mal sein (so schön sie auch sind), bleibe in der Halle od. auf dem Reitplatz, hier kennt das Pferd alles und Du hast Gelegenheit sicherer zu werden. Es bringt nichts wenn Du dich in Situationen bringst die Dir unbehagen bereiten (das überträgt sich nur auf das Pferd). | | Piro Andrea privat an Autor | 14.02.2002 20:37:06 öffentlich antworten | 434 Bezug: Beitrag 432 | Antwort Beitrag 437 | Lieber Mario, mittlerweile ist schon fast ein Jahr vergangen und ich habe den Stall gewechselt. Hier habe ich mit Einzelunterricht angefangen und mittlerweile eine Reitbeteiligung auf einer 12-jährigen super ausgebildeten Paint-Stute, auf der ich grösstenteils meine Ängste abbauen konnte. Sie ist absolut strassensicher. Die Kombination von Unterricht und Tagen, die ich völlig alleine auf mich gestellt mit dem Pferd arbeiten kann ist für mich einfach ideal. Mittlerweile habe ich 1 - 2 mal die Woche Unterricht und 1 - 2 mal Einzelreiten, wobei ich bei einigermassen Wetter Samstags alleine ausreite. Im nachhinein hätte ich mir das alles garnicht gefallen lassen sollen, aber das ist eben ein Problem von mir, dass ich zu gutmütig bin und mir viel zu viel gefallen lasse. Hier fühle ich mich jetzt einfach gut aufgehoben. | | Schimainsky Mario privat an Autor | 15.02.2002 12:18:44 öffentlich antworten | 437 Bezug: Beitrag 434 | keine Antwort | Schön zu hören das es jetzt besser ist. So macht dann das Reiten wieder spass. Mach weiter so und alles gute für die Zukunft mfg Mario | |
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