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Editorial zu Ausgabe 469

 
W. Popken im Fenster
Selbstportrait 08/2004
 
 
23.03.2008

Frohe Ostern 2008!

Allen Lesern dieses Editorials wünsche ich frohe Ostern! Zwar ist es dieses Jahr zu Ostern sehr kalt, fast winterlich, aber da die Osterglocken allenthalben blühen, kann kein Zweifel daran bestehen, daß der Frühling naht. Für die meisten Menschen wird Ostern heutzutage kaum eine andere Bedeutung haben, ein weiteres verlängertes Wochenende, ein Kurzurlaub, möglicherweise Ostereier suchen, wenn die Kinder noch kleiner sind.

Die Ostereier weisen darauf hin, daß auch in heidnischen Zeiten das sich wieder erneuernde Jahr begrüßt wurde, auch wenn wir über die weitere Bedeutung nichts wissen. Die christliche Bedeutung des Osterfestes ist hingegen klar und deutlich, auch wenn sich das Wissen darum allmählich verflüchtigt. Der am Kreuz getötete und begrabene Heiland ist auferstanden von den Toten, und diese frohe Botschaft gilt es zu verbreiten.



Unterwelt

Die religiöse Formel ist verdächtig: Herabgestiegen zu den Toten, nach drei Tagen wieder auferstanden. Thomas Mann hat in seiner Romantrilogie "Joseph und seine Brüder" die Bezüge deutlich herausgearbeitet: Lange vor Christi Geburt feierten die heidnischen Völker, mit denen die Juden zusammenlebten, Wiederauferstehungsrituale, die sich aus Fruchtbarkeitskulten erklären lassen; die Formel spielte in diesen Zusammenhängen eine große Rolle.

Mit der Seßhaftwerdung, die durch die landwirtschaftlichen Techniken ermöglicht wurde, hing die aufblühende Zivilisation von der erfolgreichen Fruchtfolge ab. Die Samen wurden in die Erde versenkt, also begraben, und nach drei Tagen erstanden sie wieder von den Toten, indem sie nämlich keimten und eine neue Pflanze ergaben, die ihrerseits wieder Frucht trug - ein unerklärliches Wunder! Und wehe, dieser Mechanismus funktionierte nicht so, wie es nötig war!

Was lag näher, als die allmächtigen Götter durch fromme Opfer gnädig zu stimmen? Da anscheinend die ursprünglichen Gottheiten weiblich waren, was nicht erstaunen kann, sind es doch die Frauen, die auf wunderbare Weise neues Leben zur Welt bringen, und diese für solche Fruchtbarkeit normalerweise nicht sterben müssen, mußten die Jünglinge an ihrer Seite dafür herhalten - so jedenfalls eine moderne These.



Frohe Botschaft

Sollte mit der Auferstehungsformel tatsächlich alter Wein in neue Schläuche gefüllt worden sein, tut das dem revolutionären Geschehen keinen Abbruch. So jemand wie Jesus von Nazareth hatte es vorher noch nicht gegeben. Er sprach auch nicht von einer Gottesmutter, sondern von seinem Vater im Himmel, mit dem er auf du und du stand. Das sollte jedem Menschen beschieden sein, der sich ihm anschloß. Mit seiner Auferstehung bewies er, daß der Tod nicht das Ende ist, sondern überwunden werden kann.

Solchen Vorstellungen können heute freilich immer weniger Menschen folgen. Gleichzeitig aber besteht ein erhöhter, geradezu dringender Bedarf an einer solchen frohen Botschaft, denn die meisten Menschen sind elend. Sie ertragen das Leben nicht und müssen sich betäuben, mit Alkohol und sonstigen Drogen. Daß sie dadurch ihr Leben riskieren, aufs Spiel setzen, womöglich ruinieren, interessiert nur wenig. Dabei spielt es keine Rolle, wie "erfolgreich" jemand im Leben ist - die Schlagzeilen über die Probleme der angeblich Erfolgreichen füllen jeden Tag die Zeitungen.



Horse Sense

Alexander Kronsteiner, mit dessen neuestem Buch ich mich in den letzten beiden Ausgaben beschäftigt habe, erwähnt kurz auch die geistige und spirituelle Entwicklung des Pferdefreundes, über die er aber nichts sagt. Vermutlich hat er dafür gute Gründe; man kann aber annehmen, daß er weiß, wovon er spricht. Der Umgang des Menschen mit einem so noblen Tier wie dem Pferd mag eine Tür für die geistige und seelische Entwicklung auftun, die mit Sicherheit Leuten verschlossen bleibt, die sich zudröhnen.

Eigenartig ist jedenfalls, daß niemand von uns eine Maschine ist, und keiner weiß, wie man den Unterschied genau beschreiben soll. Bis zum Erbrechen ist wiederholt worden, daß noch kein Wissenschaftler irgendwo eine Seele gefunden habe - wird damit der Beweis erbracht, daß es sie nicht gibt? Das wäre ein logischer Trugschluß. Genauso wenig hat je ein Wissenschaftler ein Gefühl gefunden, oder eine Farbe, oder einen Geschmack. Denn die physikalische Beschreibung besagt ja gar nichts über unser individuelles Erleben.

Da wir nun aber sind und uns selbst erleben, unvermeidlich, stellt sich unweigerlich die Frage nach uns selbst - nach dem ICH, wie Kronsteiner das nennt. Jeder von uns ist so ein ICH, ohne daß er sagen könnte, was das denn nun heißen soll. Am einleuchtendsten sind da immer noch die religiösen Ansätze, die den Menschen als Abglanz und Geschöpf Gottes sehen. Da nun in dieser Sicht alles Gottes Schöpfung ist, auch die Pferde und alles Leben und der ganze wunderbare, unglaubliche Rest, besteht die Einzigartigkeit des Menschen darin, daß er ICH sagen kann und damit Gott ähnlich ist. Im Prinzip jedenfalls, und manche meinen auch, daß er göttlich sein könnte, wenn er wollte. Kronsteiner zum Beispiel, denn er meint, daß die Welt um uns herum so ist, wie wir sie denken. Woraus ja folgt, daß wir durch Änderung unserer Denkweise die Welt ändern könnten. Ich fürchte, die Sache ist noch viel komplizierter. Aber das ist ein anderes Thema.

 
Chefredakteur und Herausgeber
 
 




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