| | W. Popken im Fenster Selbstportrait 08/2004 | | | | 17.06.2007
Jucken
Zu den letzten beiden Ausgaben (› 20 Minuten rütteln, › Ein Mann für harte Fälle) muß ich noch etwas nachtragen; irgendwie ist es mir gelungen, diese Information zu vergessen. Ich weiß auch nicht, ob sie für Pferde relevant ist. Um mich zu vergewissern, ob es sich bei der Rüttel-Methode um eine bekannte, anerkannte, nachweislich wirksame Therapie handelt, habe ich nach Zeugnissen im Internet gesucht und bin gleich fündig geworden.
Allerdings habe ich aus diesem Erlebnisbericht nicht ausgiebig zitiert, sondern nur kurz darauf verwiesen. In diesem Bericht war von einer unangenehmen Empfindung die Rede; es stellten sich nämlich sehr starke Juckreize ein. Das Phänomen schien dem Besitzer des Fitneßstudios bekannt zu sein, und er wiegelte ab, ohne eine plausible Erklärung abzugeben. Anscheinend kannte er das Phänomen und auch den Zusammenhang mit dem Rütteln.
| Doch noch nicht mal das empfand ich als angenehm, weil die bearbeiteten Teile plötzlich stark juckten. Mein Trainer erklärte mir aber, dass das an der starken Durchblutung liegt, das Ziel ist also erreicht sozusagen. » Nicht nur Vibration allein.... | | |
Allergie
Das Rütteln scheint das Jucken ursächlich ausgelöst zu haben. Es handelt sich dabei anscheinend folgendes: Beim Rütteln werden wohl Eiweiße produziert, die bei dem einen oder anderen Menschen zu einer allergischen Reaktion führen. Man muß dazu natürlich nicht auf eine Rüttelplatte steigen. Wer mit dem Fahrrad über eine Rüttelstrecke fährt - etwa kleinteiliges Kopfsteinpflaster -, kann eine entsprechende Reaktion auslösen. Leider konnte ich im Internet keinen Beleg dafür finden, erinnere mich aber noch genau an die Zeitschrift, die darüber berichtet hat. Und wer es an sich selbst erlebt hat, weiß natürlich, wovon ich rede.
Es ist die Frage, ob man sich das Rütteln antun soll, wenn man unter dieser Allergie leidet. Ob entsprechende allergische Reaktionen auch bei Pferden auftreten, wird man vermutlich nie herausfinden können, da Pferde bekanntlich nur sehr eingeschränkt Unwohlsein und Schmerzen äußern können. Es sei denn, man kann eines Tages diese Allergie durch einen körperlichen Test nachweisen.
Gegenanzeigen
Eine solche Allergie ist natürlich unangenehm. Die Liste der Gegenanzeigen würde sich auf diese Weise verlängern. Gegenanzeigen bedeuten jedoch nicht, daß die Therapie als solche wertlos, nutzlos oder gefährlich wäre. Man muß lediglich darauf achten, ob die Anwendung sich für diese oder jene Person oder dieses oder jenes Pferd empfiehlt oder nicht.
Grundsätzlich sollte man die Wirkung einer Maßnahme immer überprüfen. Soweit ich Olaf Nolting verstanden habe, kann man im Regelfall die positive Wirkung des Rüttelns unmittelbar nach der Behandlung feststellen. Solange das der Fall ist, darf man wohl davon ausgehen, daß die Therapie angezeigt und hilfreich ist. Sollte keine Wirkung festzustellen sein, muß man nicht verzweifeln: Allheilmittel sind selten. Wenn sich eine Verschlechterung oder sonstige Irritation einstellt, kann man die Behandlung ja sofort absetzen.
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