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| Editorial zu Ausgabe 427 | ||||||||||||||||||||
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Pferd in der Liste Es gibt viele Zugänge zu unserem Pferdemarkt. Einer populärsten ist die aktuelle Liste. Was ist gerade neu reingekommen? Was oben steht, genießt besondere Aufmerksamkeit. Kein Wunder, daß sich schnell Tendenzen zum Mißbrauch herausgebildet hatten. Manch einer "erneuerte" sein Inserat sogar mehrfach täglich, um immer wieder oben zu stehen. Deshalb ließ auch der Protest gegen solches Verhalten nicht lange auf sich warten, denn wer wirklich auf der Suche ist, will nicht immer wieder mit denselben Sachen konfrontiert werden. Das wird mit Recht als Spamming angesehen. Ich mußte also solchem Verhalten einen Riegel vorschieben. Wenn eine solche Erneuerung legitimerweise erfolgt war, sollte die nächste erst nach einigen Wochen möglich sein. Die Idee ist einfach, die Umsetzung weniger. Obwohl dieser Mechanismus jetzt schon Jahre eingebaut ist und im Prinzip funktioniert, gibt es immer wieder Situationen, wo nachgebessert werden muß. Teufel im Detail Das ist das Schicksal des Programmierers - eine einfache Idee wird auf einfache Art und Weise umgesetzt. Leider übersieht man dabei, daß die Wirklichkeit viel komplizierter ist. So muß es zum Beispiel möglich sein, am selben Tag mehrfach Änderungen durchzuführen, ohne daß man dafür durch Ausschluß aus der Liste bestraft wird. Denn allzuleicht vertippt man sich, und typischerweise sieht man den Fehler erst hinterher. Also muß man nachbessern. Die Sperre darf also nicht bei jeder Änderung, die nach der legitimen Änderung erfolgt, einsetzen, sondern frühestens am nächsten Tag. Glücklicherweise wird jede Aktion durch eine E-Mail schriftlich bestätigt, und da E-Mails verlorengehen können, wird jede Systemnachricht automatisch protokolliert. Dadurch können alle Aktivitäten genauestens nachvollzogen werden.
Logik Beim Programmieren fängt man immer einfach an. So einfach, daß man sich fast schämt. Aber es dauert nicht lange, bis es kompliziert wird. Und unübersichtlich. Und schneller als man glaubt, verliert man die Übersicht. Jede Aktion hängt von so vielen Parametern ab, man kann so viele verschiedene Entscheidungen treffen, daß es kaum möglich ist, alle Varianten zu überblicken. Und damit wird es auch schwierig, ein Programm vollständig zu testen. Wenn dann die Benutzer des Programms mitspielen und Ungereimtheiten, Auffälligkeiten und Fehler melden, kann man auf die Suche gehen und Löcher stopfen. Ob man dann allerdings alle Löcher gestopft oder immer noch einige übersehen hat, ob man vielleicht sogar durch diese Maßnahmen an anderer Stelle Löcher gerissen hat und infolgedessen Fehler auftauchen, die vorher nicht da waren, ist kaum zu beantworten. Meinen Dank für Rückmeldungen haben Sie auf jeden Fall! Umlaute Manche Fehler sind geradezu peinlich. Neulich meldete jemand, daß sein Isländer nicht unter der Rasse Isländer gefunden wird. Genauer gesagt meldet die Datenbank, daß sie gar keinen Isländer hat. Dieser Inserent war sich aber sicher, daß das falsch ist, weil ja sein eigenes Pferd ein Isländer war. Du meine Güte! Der Umlaut war der Bösewicht! Und dieses Ungemach mußte schon sehr lange bestanden haben, ohne daß sich jemand beschwert hätte! Die Umlaute sind allerdings ein Problem, das nicht nur uns zu schaffen macht. Der Grund liegt natürlich darin, daß Computer und Programmsprachen in Amerika entwickelt worden sind und die englische Sprache Sonderzeichen nicht kennt. Die alten Großrechner hatten nur einen Zeichensatz von 128 Zeichen, der als ASCII = American Standard Code for Information Interchange bekannt ist. Darin finden gerade mal die amerikanischen Zeichen Platz. 128 Zeichen können binär aus 7 Bit kombiniert werden. Und die Großrechner waren 7-Bit-Maschinen. Die heute gebräuchlichen Computer arbeiten mit mindestens 8 Bit, und damit hat man 128 weitere Zeichen zur Verfügung, unter denen sich auch die deutschen Umlaute finden. Da aber das Internet zumindest in der Frühzeit viele 7-Bit-Rechner als Schaltstellen benutzt hat, gab es mit diesem erweiterten Zeichensatz jede Menge Probleme. Und wo es Probleme gibt, gibt es auch Problemlösungen. Die bestanden darin, daß man die im regulären Zeichensatz nicht vorhandenen Zeichen codiert hat. Und diese Kodierung findet man unter Umständen in E-Mails oder auch auf Webseite, wo sie nichts zu suchen haben. Dann liest man also etwa "Isl''nder" und wundert sich. Es kann aber auch noch viel schlimmer aussehen:
Fundstelle PS: Zufällig im Zuge meiner Recherchen zum Hauptartikel dieser Woche gesehen:
Hier geht ja nun alles durcheinander - manche Umlaute sind korrekt codiert ("Natürlich"), manche nicht ("zurück"), manche Zeichen tauchen völlig unerwartet auf ("marquis®") - auf jeden Fall sollte es so nicht sein. Aber ich werde mich hüten, denen einen Hinweis zu geben. Mit solchen gutgemeinten Tips habe ich mir bisher nur Ärger eingehandelt. Ungefragter Rat ist selten gern gesehen. Außer bei mir.
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