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  Bericht Pferdemarkt, Hannoveraner · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 304.05 der Pferdezeitung vom 23.01.05
Inhaltsmenü Berichte  Eliteauktionen  Preise  Auktionen  Sachmängelhaftung
 Abrechnung  Gewinn
 Gesamttext 
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Copyright wie angegeben
Don Frederico v. Donnerhall
OSM Ole Köhler, Celler Landgestüt
Copyright wie angegeben
Londonderry v. Lauries Crusader xx
GOW Wolfhard Witte, Celler Hengstparade
Copyright wie angegeben
Wolkentanz u. GOW Tietze
Fotos M. Schwöbel,  Schaubilder vom Feinsten

    Eliteauktionen   
    Hannoveraner als Beispiel moderner Zuchtpolitik    
von   Werner Popken


Die Pferd & JAGD im November 2004 auf dem Messegelände in Hannover nahmen natürlich auch eine ganze Reihe von Zuchtverbänden, insbesondere die heimischen, zum Anlaß, sich dort zu präsentieren.

So auch der » Verband hannoverscher Warmblutzüchter e.V. Auf den ersten Blick schon stellte sich mir die Organisation als mächtig dar. Ich steckte zwei Exemplare der Verbandszeitschrift ein, um sie später gebührend zu studieren (DER HANNOVERANER).

Beide Hefte feiern den Hannoveraner, also das Pferd gleichen Namens, in erster Linie wegen seiner sportlichen Erfolge. Das Oktoberheft stellt auf dem Umschlag drei Artikel heraus:

  • OLYMPISCHE SPIELE
    Drei Goldmedaillen für Hannoveraner
  • BUNDES-CHAMPIONATE
    Zwei Titel bei den Reitpferden
  • MEDIZIN
    Wenn Pferde grinsen
Schon an diesen wenigen Äußerungen erkennt man, daß die Freunde des hannöverschen Pferdes die Welt durch die Brille des Hannoveraner sehen. Sportliche Erfolge ja, aber nur, wenn es sich dabei um Hannoveraner Pferde handelt.

Das Novemberheft preist die folgenden Artikel an:

  • 111. ELITEAUKTION
    Springpferd Lassandro
    Preisspitze für 180.000,- EUR
  • HALTUNG
    Bedarfsgerechte Fütterung hochtragender Stuten
  • SPORT
    Checkmate gewinnt Großen Preis von Münster
Damit ist das zweite Thema angesprochen, das die Leser dieses Organs beschäftigt: die Preise. Die Züchter, Reiter, Besitzer und Freunde sind an diesem Pferd nicht nur interessiert, weil sie es lieben, sondern auch, weil sie damit Geld verdienen, und anscheinend durchaus nicht zu knapp.




Preise

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Copyright wie angegeben
Don Frederico, Ole Köhler, Mamboleo
Der Hannoveraner als Dressurpferd
180.000 EUR wird vermutlich nicht allzu häufig für ein Pferd bezahlt. Außerdem handelt es sich um ein Springpferd - Hannoveraner sind bekannt als Dressurtalente, weniger für ihre Springeigenschaften. Diese Nachricht muß also als Sensation gewertet werden.

Der Artikel über die 111. Elite-Auktion des Verbandes hannoverscher Warmblutzüchter ist denn auch der Hauptartikel. Auf einer Doppelseite sieht man den Auktionator in Aktion, rechts daneben Rainer Kiel, den Leiter der Ausbildungs- und Absatzzentrale (AAZ) und der Verdener Auktionen mit Telefon am Ohr; beide fixieren das Publikum, man spürt förmlich die Spannung.

Oben rechts ist ein Schnappschuß des "Spitzenreiters" eingeblendet, der offenbar gerade weitläufig zu einem Sprung ansetzt (mit Spitzenreiter ist in diesem Falle das Pferd und nicht der Reiter gemeint). Lassandro v. Landclassic/Sandro war die Katalognummer 1. Der Autor des Artikels nannte deshalb den Zuschlag mit Recht einen "spektakulären Einstieg" in diese Auktion: gleich die erste Nummer erzielte den Spitzenpreis der gesamten Auktion.

Die nachfolgende Statistik bestätigt das durchweg glänzende Ergebnis. Sämtliche aufgebotenen Pferde wurden über die Auktion verkauft. Nur 2,33% der angebotenen Pferde blieben unter 10.000 EUR, 18,60% lagen zwischen 10.000 und 15.000 EUR, fast die Hälfte, nämlich 44,18% brachte zwischen 15.000 und 25.000 EUR, 34,88% sogar mehr als 25.000 EUR. 13 Pferde brachten mehr als 40.000 EUR. Der Kommentator würdigte denn auch dieses Ergebnis gerade vor dem Hintergrund der "derzeitigen wirtschaftlichen Großwetterlage".

Nun stöhnen ja gerade die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen über die Wirtschaftslage, während die gutsituierten Kreise weltweit mehr verdienen denn je. Insofern hat die "Großwetterlage" nichts zu besagen. Natürlich gibt es immer einzelne Branchen oder Unternehmen, denen es schlecht geht (Karstadt z.B.), aber insgesamt haben die Unternehmen noch nie so gut verdient wie jetzt. Kein Wunder also, daß Leute, die über solche Summen verfügen können, sich in dieser Zeit keine besondere Zurückhaltung auferlegen müssen.

Die guten Erlöse müssen allerdings auch vor dem Hintergrund des Gesamtaufkommens gesehen werden. Schließlich gibt es etwa 200.000 Hannoveraner - das ist zwar nichts im Vergleich mit der gesamte Population der Quarter Horses (ca. 4 Millionen) oder Paints oder Appaloosas, aber schon ganz gewaltig im Vergleich mit anderen Warmblutbeständen und vor allem im Vergleich zur Anzahl der hier versteigerten Pferde. Beim Verband sind etwa 18.000 Zuchtstuten eingetragen. Wenn schließlich 86 Pferde auf eine Auktion kommen, dann ist hier eine sehr scharfe Auslese getrieben worden. Die erzielten Preise sollten infolgedessen auch hoch sein.

Anders gesagt: Das Gros der Hannoveraner dürfte deutlich weniger kosten. Analog sagen die Spitzenpreise der Werke von Rembrandt oder Picasso nichts über die wirtschaftliche Situation des durchschnittlichen Künstlers aus, noch nicht einmal über das Preisgefüge der Werke des betreffenden Künstlers - andere Arbeiten könnten spottbillig sein. Gleichwohl beflügeln spektakuläre Zahlen das gesamte Geschehen - so ist der Mensch nun mal gebaut. Woche für Woche träumen Millionen vom Lottogewinn und lassen sich durch die tatsächlich ausgeschütteten Gewinne anspornen, es immer wieder zu versuchen, obwohl objektiv die Gewinnchance extrem niedrig ist - aber einer wird gewinnen.

So bemühen sich im Fall der Hannoveraner knapp 10.000 Züchter, den großen Gewinn einzufahren, das überragende Spitzenpferd zu züchten. Jedes Jahr werden über 11.000 neue "Versuche" auf den Markt geworfen (Meisterwerke der Zucht-Elite):

Mitglieder, Stuten
Jahrgang

 1985

 1990

 1992

 1998

 2001

 2003
Gesamtmitglieder

13.091

13.449

14.413

14.669

14.821

14.140

aktive Mitglieder

8.688

8.871

9.952

10.094

9.906

9440

eingetragene Stuten

15.204

15.820

18.071

18.313

18.801

17946

gedeckte Stuten

12.193

13.392

15.066

11.753

12.421

11659



Statistik Reitpferde · 111. Eliteauktion Verden · Preise in EUR
zur Versteigerung ausgeboten 86 Pferde den Zuschlag erhielten 86 Pferde
Nettoumsatz
Durchschnittspreis
Spitzenpreis
niedrigster Preis

2.461.500

28.622

180.000

8.500

Preisgestaltung
8.000 bis 9.900 10.000 bis 14.900 15.000 bis 24.900 über 25.000
2 = 2,33%
16 = 18,60%
38 = 44,18%
30 = 34,88%
Verkauf nach Gebieten
Schleswig-Holstein

6

Kanada

5

Hamburg

2

Schweiz

2

Niedersachsen

18

Dänemark

1

Nordrhein-Westfalen

9

Spanien

3

Hessen

3

Frankreich

3

Rheinland-Pfalz

1

Großbritannien

4

Baden-Württemberg

3

Luxemburg

1

Bayern

14

Marokko

1

Berlin

1

Schweden

1

Brandenburg

1

USA

6

Mecklenburg-Vorpommern

1

Summe Inland

59

Summe Ausland

27





Auktionen

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Die Auktionen bieten dem Publikum also eine ganz besondere Auslese, ebenso wie die sportlichen Spitzenleistungen, die ebenfalls immer nur ganz wenige Individuen betreffen. Sie sind aber auch für den Verband und die Mitglieder, die Züchter, ganz im Sinne einer guten Vermarktungsstrategie, ein wesentliches Vermarktungsinstrument:

Auktionen


Absatz und Verkauf


Die beste Möglichkeit, einen Hannoveraner zu kaufen, sind die Verdener Auktionen. Ein umfassendes Auktionsangebot bietet für jeden etwas: Fohlen, Zuchtstuten, Hengste, Reitpferde für alle Zwecke. Der Verdener Auktion kommt eine Schrittmacher- und Barometerfunktion zu. Seit 1949 gibt es die beispielhaften Veranstaltungen, die Systematik von Auswahl und Präsentationen finden in aller Welt Bewunderung und Nachahmung.

Für alle Auktionen gilt, dass sie als Absatzmöglichkeit für Züchter ins Leben gerufen wurden. Es kann nur ein Pferd dort ausstellen, wer mindestens eine eingetragene Zuchtstute besitzt.
» Auktionen

Auktionen sind eine ganz besondere Attraktion und unterliegen ihren eigenen Gesetzen. Die knisternde Spannung hat schon manch einen dazu hingerissen, seine selbst gesetzten Grenzen zu mißachten. Das macht gerade den Reiz einer Auktion aus, wie mittlerweile große Bevölkerungsschichten erfahren, die sich bei eBay versuchen und manchmal mehr bezahlen, als wenn sie regulär in einem Geschäft gekauft hätten.

Vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Serie von Rechtsanwalt Graf von Westphalen (» Auktionsrecht - Das Ende einer Illusion) fallen die folgenden Bedingungen ins Auge:

Auktionsbedingungen Reitpferde und Ponys (Stand Herbst 2002)


B. Versteigerung

Die Auktion findet im Wege einer öffentlichen Versteigerung statt, bei der die Pferde als gebrauchte Sachen im Rechtssinne verkauft werden. Die Vorschriften des Verbrauchsgüterkaufes (§ 474 ff. BGB) finden keine Anwendung. [...]

E. Haftung des Verbandes

[...]

e) Ansprüche aus Mängeln (Abweichungen von der Beschaffenheitsvereinbarung) sind spätestens 6 Wochen seit Übergabe dem Verband hannoverscher Warmblutzüchter anzuzeigen. Die Mängel "Koppen" und "Weben" sind spätestens 2 Wochen seit Übergabe dem Verkäufer anzuzeigen. Nach Ablauf dieser Frist wird vermutet, dass das Pferd bei Gefahrübergang frei von Sachmängeln war.

[...]

Insoweit werden die Pferde verkauft - wie besichtigt und geritten – unter Ausschluss jedweder Sachmängelhaftung.

D. Verkaufsstandards (Beschaffenheitsmerkmale) der Pferde/Reitponys

Die nachfolgend aufgeführten Verkaufsstandards bilden diejenigen Beschaffenheitsmerkmale der jeweiligen Pferde, die Gegenstand des Erfüllungsanspruches des Käufers sind.

Die Beschaffenheit wird angegeben hinsichtlich Abstammung, Geschlecht, Farbe, Alter und gegebenenfalls besonderer Familienleistungen. Daneben zeigt der Auktionskatalog gegebenenfalls ein Bild des Pferdes mit Kurzkommentar über die Zuordnung des jeweiligen Pferdes hinsichtlich seiner vorwiegenden Begabung Dressur/Springen/Vielseitigkeit. Die Kommentare geben einen Ersteindruck des Pferdes bei Drucklegung des Kataloges wieder, ohne dass der Veranstalter oder der Aussteller damit eine Zusage hinsichtlich besonderer Fähigkeiten des besprochenen Pferdes abgibt.

Aktuelle gesundheitliche Beeinträchtigungen und wesentliche Änderungen der Katalogbeschreibung des Pferdes werden durch das Schlussprotokoll, genannt "letzte Meldungen", oder durch den Auktionator bekannt gegeben.

Weitere Beschaffenheitsmerkmale ermittelt der Verband nicht. Solche sind nicht Vertragsgegenstand. Insofern erfolgt der Verkauf wie besehen unter Ausschluss weiterer Sachmängelhaftung.
» Auktionen




Sachmängelhaftung

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Hier haben wir also genau die Diskussion, auf die Rechtsanwalt Graf von Westphalen in seiner Reihe abhebt. Die Reform des Kaufrechts sollte den Käufer stärken. Der Käufer hat also, wenn ich die Bedingungen richtig verstanden habe, sechs Wochen nach Kaufabschluß keinerlei Möglichkeit mehr, etwaige Mängel zu rügen.

Nun könnte es ja sein, daß der Gesetzgeber über das Ziel hinausgeschossen ist und den Verkäufer rechtlos gestellt hat. Bei Pferden handelt es sich um Lebewesen, deren Organismus sich kontinuierlich verändert. Ein Pferd kann also beim Verkäufer gesund gewesen sein und nach dem Verkauf krank werden. Insofern spricht man auch vom Gefahrenübergang. Es kann nicht sein, daß der Verkäufer für etwas haften muß, was er nicht zu vertreten hat.

Wie findet man nun heraus, ob ein Pferd zum Zeitpunkt der Versteigerung gesund ist? Der Verband führt aus:

Außerhalb der Beschaffenheitsvereinbarung veranlasst der Verband, dass alle die zum Verkauf gestellten Pferde vor Anlieferung zur Vorbereitung auf die Auktion klinisch und röntgenologisch untersucht worden sind. Von jedem Pferd werden 10 Röntgenaufnahmen genommen (vorne und hinten Zehe seitlich, vorne Spezialaufnahmen nach Oxspring, hinten, Sprunggelenke in zwei Ebenen (zirka 45° und zirka 115°). Über diese klinischen und röntgenologischen Untersuchungen werden jeweils Protokolle erstellt. Zusätzlich fertigen die selbständigen Tierärzte Dr. Gerd Brunken und Dr. Karl Blobel eigenverantwortlich über die Röntgenaufnahmen für jedes Pferd ein gemeinsames Protokoll. Die Bewertung des Protokolls lehnt sich an die Einteilung des Ergebnisprotokolls der Röntgenkommission, Professors Dik, Ueltschi, Herztsch.

Das Protokoll der Ankaufsuntersuchung, der Röntgenbefunde und der gemeinsamen Bewertung Dr. Brunken/Dr. Blobel steht allen Kaufinteressenten, deren Bevollmächtigten und Tierärzten zur eigenverantwortlichen Auswertung und Überprüfung vor der Auktion zur Verfügung.

Die Untersuchungen der Tierärzte, deren Befunderhebungen und Bewertungen sind eigenständige Leistungen der Tierärzte, sie sind nicht Beschaffenheitsmerkmal oder Vertragszusage des Verbandes oder des Ausstellers.
» Auktionen

In diesem Zusammenhang habe ich den Beitrag » Eine 2 ist eine 2 und keine 1. über den Röntgenleitfaden nachgelesen. So einfach und unmißverständlich, wie die Formulierungen des Verbands suggerieren wollen, sind röntgenologische Untersuchungen offenbar nicht.

Das neue Pferdekaufrecht sollte, wenn ich es richtig verstanden habe, die Rechte des Käufers im Sinne des neuen Kaufrechts stärken. Demnach haftet der Verkäufer zwei Jahre lang für zugesagte Eigenschaften. Auktionen waren früher unter anderem deshalb für den Verkäufer so attraktiv, weil der Käufer im Grunde rechtlos gestellt wurde. "Gekauft wie besehen ..."

Die obigen Bedingungen lese ich im Grunde ähnlich. Wenn die Bedenken nicht innerhalb der gesetzten Frist von sechs Wochen vorgetragen werden, soll der Käufer keinerlei rechtliche Handhabe gegen den Verkäufer mehr besitzen. Damit wären die rechtlichen Verhältnisse auf einer Auktion anders als bei einem Kauf direkt beim Züchter oder Händler, die Vorschriften des Kaufrechts umgangen. Zur Absicherung der Verhältnisse dienen die röntgenologischen Untersuchungen und die beeindruckende Phalanx der Mediziner, die jedoch wiederum für sich selbst handeln und nicht Vertragspartner im Kaufvertrag sind. Insofern können, wenn ich das richtig verstehe, diese Aussagen auch wieder keinerlei rechtliche Konsequenzen für den Verband haben.

Rechtsanwalt Graf von Westphalen wertet einen Zuschlag bei einer Auktion daher immer noch als einen unmittelbaren Schlag in die Geldbörse des Käufers und erinnert an die Lebensweisheit "Beim Pferdekauf gilt immer noch: Augen auf und Geldbörse zu".



Abrechnung

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Mit dem Zuschlagspreis ist es für den Käufer indessen noch keineswegs getan:

C. Abrechnung und Bezahlung

An Kommissionsgebühren sind vom Käufer 6 % des Zuschlagpreises zu entrichten. Die Bezahlung ist sofort nach Zuschlag fällig. Bei der im Auktionsbüro eingerichteten Kasse ist der Rechnungsbetrag in bar oder durch Scheck zu bezahlen, bei ausländischen Käufern in bar oder durch eine vorherige mit dem Verband vereinbarte Regelung bzw. anderweitige Sicherstellung des Kaufpreises. Kosten und Zinsen, die durch die Einlösung des Schecks entstehen, trägt der Käufer. Schecks gelten erst als bezahlt, wenn sie eingelöst sind. Eine Schecksperrung ist ausgeschlossen. Der Rechnungsbetrag wird wie folgt berechnet:

Zuschlagpreis
+ 6 % Kommissionsgebühr
Nettobetrag
+ Umsatzsteuer gem. § 12 (2) UStG (7 %)
Bruttopreis + 1% Versicherung (zzgl. Versicherungssteuer)
= Abrechnungsbetrag.

Alle Auktionspferde sind vom Kommissionär versichert. Der jeweilige Vertrag geht auf den Käufer mit Zuschlag als Rechtsnachfolger über. Die Abrechnung der Versicherungsprämie erfolgt mit der Auktionsabrechnung. Die Beschicker behalten sich Eigentumsvorbehalt gemäß § 448 BGB bis zur vollständigen Zahlung des Kaufpreises vor. Der Verband hannoverscher Warmblutzüchter e. V. ist befugt, die Zahlung in Empfang zu nehmen und gegebenenfalls gegen den Käufer auf Zahlung des Kaufpreises nebst Nebenleistungen Klage zu erheben.
» Auktionen


Die folgende Beispielrechnung zeigt, was das bedeutet:

Beispielrechnung

180.000,00

Zuschlagpreis

10.800,00

+ 6 % Kommissionsgebühr

190.800,00

Nettobetrag

13.356,00

+ Umsatzsteuer gem. § 12 (2) UStG (7 %)

204.156,00

Bruttopreis

2.041,56

+ 1% Versicherung
? ? ? (zzgl. Versicherungssteuer)

206.197,56
Abrechnungsbetrag

Allein die Höhe der Abschlüsse legt nahe, daß die beteiligten Geschäftspartner zum einen wissen müßten, worauf sie sich einlassen, zum anderen dürfte es im Schadensfalle keine armen Leute treffen. Ein Verlust in dieser Größenordnung ist zweifellos auch für reiche Leute bitter, aber zu verkraften. Solche Schläge würde man wohl unter allgemeinem Lebensrisiko abbuchen.

So jedenfalls stelle ich mir die Sache vor, wenn ich selbst diesem Personenkreis angehören würde. Ein Pferd kann von einem Moment zum nächsten sterben, krank, wertlos werden. Ein Luxusauto kann ebenfalls in Sekundenschnelle zu Schrott mutieren, ist aber im Regelfall vollkaskoversichert. Den Verlust eines Pferdes muß der Besitzer normalerweise selbst tragen.



Gewinn

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Es liegt in der Natur der Sache, daß Verkäufer einen möglichst hohen Preis erzielen wollen, während Käufer möglichst günstig einkaufen möchten. Der ganze Handel lebt davon, günstig einzukaufen und teuer zu verkaufen. Günstig und teuer sind aber relative Begriffe. Wer billig einkauft, kann vielleicht teurer verkaufen, aber die Spanne dürfte relativ gering sein. Wer teuer einkauft, kann vermutlich sehr viel teurer verkaufen, wodurch sich eine sehr viel interessantere Spanne ergibt.

Diese Überlegung hat gar nichts mit Pferden zu tun, sondern mit Marktmechanismen. Wer teure Immobilien verkauft, wird in der Regel schneller reich als derjenige, der sich mit billigen Objekten beschäftigen muß. Wer billige Ware verkauft, muß Stückzahlen bringen, damit sich die Sache rentiert. Dieser Weg ist durchaus attraktiv, wie die Gebrüder Albrecht (Aldi) und viele andere bewiesen haben. Kann man im Pferdemarkt Stückzahlen erzielen?

Insofern fragt es sich, ob es sinnvoll ist, sich mit billigen Pferden zu beschäftigen. Selbstredend muß man zunächst einmal das Kapital besitzen, um auf dieser Ebene überhaupt mitspielen zu können. Dann aber dürfte sich ein hoher Einsatz vermutlich mehr lohnen.

Meine Spekulation findet eine gewisse Bestätigung durch die Diskussion der Nebenumstände in dem Artikel, der Ausgangspunkt meiner Betrachtungen war. Auf Seite 10 der November-Ausgabe werden verschiedene "Vorbehalte" diskutiert, zum Beispiel die Meinung, daß spät geborene Fohlen schwer zu verkaufen sind, weil der Markt schon früh gesättigt ist.

Falsch! Spät geborene Fohlen haben das durch nichts zu ersetzenden Glück, sich ihre Beine in ihren frühen Kindertagen nicht in Ställen krumm stehen zu müssen. Das Glück der späten Geburt sind Luft, Licht und Laufen auf satten Weiden. Qualität äußert sich nicht in Lebensmonaten, sondern in Lebensumständen! Und Qualität erkennen Sportler und Züchter auch in Fohlen, die wie die in dieser Kollektion sämtlich nach dem 1. Juni geboren sind.
DER HANNOVERANER Nr. 11/78. Jahrgang

Aber Moment mal - eben wurde ein Springpferd für 180.000 EUR versteigert, jetzt reden wir über Fohlen? Genau. Gekoppelt an die Auktion mit den 86 Erfolgspferden fand eine Fohlenauktion statt. Diese Koppelung ist eine kreative Erfindung des Verbands, die durchaus umstritten ist. Der Autor zitiert den Verbandspressesprecher Dr. Enno Hempel, der das vermeintliche Anhängsel im Gegenteil für das i-Tüpfelchen der Herbstauktionen hält:

Immer wieder stellen wir fest, daß Aussteller, die ein Reitpferd soeben gut verkauft haben, einen Teil des Erlöses sofort re-investieren, indem sie ein Fohlen ersteigern. Und dann sind dann noch die Enttäuschten, die bei der Pferdeauktion nicht zum Zuge kamen und sich sagen, okay, dann nehme ich eben ein gutes Fohlen mit nach Hause.
a.a.O.

Der Aussteller des Lassandro, Willi Ehlers, ersteigerte einen knapp drei Monate alten Schimmelhengst, der vom Pedigree her ebenfalls für das Springen prädestiniert sein müßte (Calido-Pilot-Salut-Grannus). Ein anderer Züchter, Gerhard Knoop, der den Championatsfuchs Liaison für 65.000 EUR verkauft hatte, investierte 26.000 EUR in das Spitzenfohlen Step Dancer, "der seinem Namen alle Ehre machte. Ein Fohlen mit exorbitanter, bestens getragener Halsung, das sich mit Kadenz und Schub bewegte."

Auch hier gilt natürlich, daß die meisten Fohlen viel billiger waren - aber das ist hier nicht mein Argument. Der Züchter Knoop verkauft ein Spitzenpferd und investiert in ein Spitzenfohlen. Er muß sich sicher sein, daß die 26.000 EUR gut angelegt sind. Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: 26.000 EUR für ein Fohlen.

So sind Züchter, scheint's. Wie hatte ich mir bei Enno Siemers notiert?

Bei mir hat sich die Regel "drei Tage - drei Wochen - drei Jahre" bewährt. Nach drei Tagen bewerten wir die Fohlen. Da können Sie sehen, ob das was ist. Dann nach drei Wochen und nach drei Jahren - dazwischen ist alles nichts. Mit einem oder zwei Jahren kann so ein Fohlen vollkommen verbaut aussehen. Darauf darf man nichts geben. Oder es sieht phantastisch aus, und mit drei Jahren ist es nichts mehr. Das ist wie mit jungen Frauen. Manche sehen mit 15 ganz toll aus und sind mit 25 verblüht. Man muß abwarten können. Mit drei Jahren kann man ein junges Pferd beurteilen.
 Das ist wie mit jungen Frauen

Die nächste Auktion ist bereits am Freitag/Samstag dieser Woche:

Die Auktionstermine 2005
28./29. Januar 2005 Winter-Auktion Hannoveraner Reitpferde
15./16. April 2005 112. Eliteauktion Hannoveraner Reitpferde und Fohlen
6./7. Mai 2005 Mai-Auktion Hannoveraner Reitpferde
22./23. Juli 2005 Sommerauktion Hannoveraner Reitpferde
19./20. August 2005 31. Elite Fohlen- und Zuchtstutenauktion
14./15. Oktober 2005 113. Elite-Auktion Hannoveraner Reitpferde und Fohlen
26.-29. Oktober 2005 Hengstkörung und Hengstmakrt gek. u. nicht gek. Hengste
11./12. November 2005 Herbst-Auktion Hannoveraner Reitpferde und Zuchtstuten

Wenn ich Zeit hätte, würde ich gern einmal eine solche Auktion erleben. Vielleicht gönnen Sie sich einmal einen Besuch - aber was rede ich? Vielleicht sind Sie regelmäßige Bieter und beschäftigen sich bereits intensiv mit dem Angebot, um am kommenden Wochenende größere Summen in die Zukunft zu investieren - wer weiß?

Teil zwei  nächste Woche



Quellen


  1. » Verband hannoverscher Warmblutzüchter e.V.
  2. DER HANNOVERANER, Organ des Verbandes hannoverscher Warmblutzüchter e.V., der Hannoverschen Reit- und Fahrschule Verden e.V., des Verbandes der Pony- und Kleinpferdezüchter e.V., des Stammbuches für Kaltblutpferde Niedersachsen e.V., sowie des Niedersächsischen Landgestüts Celle
  3. Meisterwerke der Zucht-Elite, Erfolge mit dem Zentrum Verden, Verband hannoverscher Warmblutzüchter e.V.
  4. » Auktionen
  5. » Auktionsrecht - Das Ende einer Illusion
  6. » Eine 2 ist eine 2 und keine 1. Der Röntgenleitfaden gerät in die Kritik
  7. DER HANNOVERANER Nr. 11/78. Jahrgang, Seite 10
  8. a.a.O.
  9.  Das ist wie mit jungen Frauen, Ein Weihnachtsgeschenk und Züchterweisheiten, Pferdezeitung Ausgabe » 283.04



Fotos

©  Gerd Hebrang




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pferdezeitung.com/Berichte/304/Gesamttext · 07.02.2005 · 07:42
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Der Herausgeber ist nicht verantwortlich für Leserbeiträge und die Inhalte externer Internetseiten.
Statistik  aktuell
·  Januar ( Vormonat): 11,04 Mio Hits (+19%), 1,64 Mio Seiten (-4%), 252.018 Besucher (+14%), 358 GB Traffic (+21%) ·  Übersicht
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Bentele

Alfons Bentele

Rutenhof

Stall Rutenhof
Das umfangreiche Magazin für Pferdefreunde
Verantw. im Sinne des Pressegesetzes: Dr. Gerd Hebrang
©1999-2005 · ISSN 1437-4528
Tel +49 5744-5115-74 · Mobil +49 172-938 0238
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