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Bericht Fahrsport · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 288.04 der Pferdezeitung vom 03.10.04
Inhaltsmenü Berichte  Zugpferde einmal anders  Fahrkunst  Strafpunkte  Klaus Tebbe
 Die Ergebnisse
 Gesamttext 
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Höchste Eleganz
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Klassische Schönheit
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Festliche Präsentation
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Herrschaftliche Kultur
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Nostalgische Perfektion
© Fotos » Donau-Alpen-Pokal 2004

    Zugpferde einmal anders   
    Zweispänner-Turnier der Spitzenklasse in Greven-Bockholt   
von   Werner Popken

Teil 1:  Fahren in Bockholter Szenarien


Die Geschichte von Menschen und Pferden ist mehrere tausend Jahre alt. Die Anfänge liegen im Dunkeln. Man vermutet, daß Pferde zunächst als Fleischlieferanten, dann als Lasttiere und schließlich als Zugtiere genutzt wurden, bevor sie als Reittiere in Dienst genommen wurden.

In allen diesen Rollen werden die Pferde auch heute noch eingesetzt. Die Nutzung des Pferdes als Zugtier hat indes vermutlich am stärksten abgenommen. Noch vor 100 Jahren wurden die Pferde in Europa überwiegend als Zugtiere gebraucht - wenn es nicht gerade um das Kriegführen ging - vor dem Pflug, vor dem Transportwagen und vor der Personenkutsche.

Kutschefahren konnten sich allerdings nur die Begüterten leisten; anfänglich die Könige und Fürsten, später allgemein der Adel, und dann im 19. Jahrhundert das wohlhabende Bürgertum. Im letzten Jahrhundert hatten dann auch die Bauern ihre Kutsche, die aber fast immer in der Scheune stand. Andres Furger hat in seinen beiden Bänden der "Geschichte des Kutschenbaus des 19. und 20. Jahrhunderts" diese Epoche wiederauferstehen lassen ( Band 1: Equipagen-Handbuch,  Band 2: Wagen-Atlas).

Manch ein Bürger hatte ein Dutzend Kutschen für jeden Zweck in seiner Garage stehen. Der moderne Hochleistungssportler hingegen braucht mindestens zwei davon: zum einen eine leichte historische Kutsche oder einen modernen Nachbau eines historischen Modells, zum anderen eine Marathonkutsche, die im Gegensatz zu den antiken Kutschen, die überwiegend aus Holz bestehen, vollständig aus Metall gefertigt ist. Meistens setzt er auch noch eine Trainingskutsche für die tägliche Arbeit ein.

Marathonkutschen sind erst in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts aufgrund der extremen Anforderungen im modernen Fahrsport entwickelt worden. Dieser moderne Fahrsport ist selbst eine neue Entwicklung, die erst einsetzte, als Pferde in der Wirtschaft und zur Personenbeförderung nicht mehr gebraucht wurden.

Nachdem vor 40 Jahren deshalb befürchtet werden mußte, daß die Pferde zum Aussterben verurteilt sind, hatte sich doch zunächst der Reitsport seit den 70er Jahren sehr schnell und stark entwickelt. Dabei konnte man auf die Reitsporttradition und die Reitvereine zurückgreifen, die nach dem Ersten Weltkrieg überall gegründet worden waren. Die bäuerliche Jugend sollte damals an den Pferdesport herangeführt werden.

Dabei mußte man natürlich vorhandenen Pferde einsetzen, und das waren überwiegend Pferde, die vor allem landwirtschaftliche Geräte zogen. Noch Fritz Thiedemann soll in den fünfziger Jahren mit seinen Springpferden geackert haben. Die damaligen Sportpferde waren also auch Arbeitspferde, also Zugpferde. Insofern ist es verwunderlich, daß der Fahrsport erst spät populär geworden ist.

Auch jetzt noch ist der Fahrsport keine olympische Disziplin und wird es auch wohl nicht werden. Allein der Transportaufwand für zwei Kutschen, das Team und die Pferde ist doch ganz erheblich. Vielleicht hängt der Sonderstatus des Fahrsports auch mit den im Vergleich zum Reitsport wesentlich höheren Kosten zusammen. Manche Teilnehmer am Donau-Alpen-Pokal nominierten fünf Pferde, haben mithin also fünf turnierreife Pferde im Training!

Der » Reit- und Fahrverein St. Martin Greven - Bockholt e.V. ist im Gegensatz zu fast allen anderen Reitvereinen erst 1970 gegründet worden. Nicht etwa, weil es keinen der üblichen Reitvereine gegeben hätte, sondern weil den Gründern der vorhandene Reitverein problematisch erschien und man deshalb besser einen eigenen Verein gründete. Typischerweise ist er als Reitverein konzipiert worden - der Fahrsport kam erst viel später hinzu, und diese Erweiterung in der sportlichen Ausrichtung führte dann vor elf Jahren auch zur Namenserweiterung.

Vom 16. bis 19. September 2004 hat der Reit- und Fahrverein St. Martin zwei große Turniere ausgerichtet: die 4. Deutsche Meisterschaften der Einspännerfahrer mit Behinderung und den Donau-Alpen-Pokal als internationales Fahrturnier der Klasse S für Zweispänner. Dabei konnte die herrliche Anlage ihre Stärken so richtig ausspielen: dieses große internationale Turnier und die deutsche Meisterschaft wurden mit Leichtigkeit bewältigt. Ich hatte den Eindruck, die Anlage sei auf Veranstaltungen dieser Art hin konzipiert worden.

Bei einem solchen Turnier wird überdeutlich, daß die Tradition im Fahrsport eine große Rolle spielt. Die Benutzung antiker oder antikisierender Kutschen ist nur ein Teil eines Gesamtgefüges, das die gesamte Kultur des vornehmen Fahrens wieder aufleben lassen möchte. Der Einsatz entsprechender Geschirre und Kostüme für die Dressurprüfung und das Hindernisfahren gehört dazu, wobei auch hier strenge Regeln gelten, die aber bei diesen Prüfungen nicht in die Bewertung einfließen.

Beim Donau-Alpen-Pokal wird dafür zusätzlich eine sogenannte Präsentation abgehalten, bei der es auf genau diese stilistischen Regeln ankommt. Die Illustrationen für diesen Abschnitt sind der vorzüglichen Seite » Donau-Alpen-Pokal 2004 entnommen (die ebenfalls vom RuFV St. Martin produziert worden ist) und sind wunderbare Beispiele für den aristokratischen Hintergrund dieser hohen Kultur. Der Fahrsport bietet reichlich Gelegenheiten, Geschmack und Wohlstand zu demonstrieren.

Gerne hätte ich diese wunderbaren Szenen selbst fotografiert. Den Bildern kann man entnehmen, daß den Fahrern neben der spektakulären Aktion beim Marathon die klassische Fahrkunst am Herzen liegt. Fahrsport ist in diesen Disziplinen ganz deutlich eine Rückbindung an die Vergangenheit, an die hochentwickelte Tradition der Zeit vor den Motorfahrzeugen, und zugleich durch die Entwicklung des Marathon ein Schritt in die nüchterne Zukunft, wo Stil und Haltung keine Rolle spielen, wo ohne Rücksicht auf Materialverluste um den Sieg gekämpft wird. Im Marathon müssen die Kutschen dementsprechend robust sein, die Kleidung zweckmäßig, der Stil dieser neuen Disziplin angepaßt.




Fahrkunst

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Team Sascha Jäger, GER
Hindernis 5, "Bockholter Berg"
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Team Jiri Nesvacil, CZE
Hindernis 2, "Bockholter Heuernte"
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Team Detlef Böhlmann, GER
Hindernis 6, "Auf dem Bockholter Kötterhof"
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Team Sebastian Warneck, GER
Hindernis 1, "Hermann Löns zum Gedenken"
Der Fahrsport wird heute überwiegend nach den Regeln des Benno von Achenbach ausgeübt, der seine Überlegungen zur Fahrkunst um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelt und 1922 schriftlich niedergelegt hatte (» Benno von Achenbach, » Eine kleine Biographie).

Achenbach hatte die Fahrkunst 19. Jahrhundert bei einem Meister in England gelernt, fuhr selber gerne mehrspännig und wurde 1906 zum kaiserlichen Marstall berufen, wo er den Fahrunterricht leitete und Geschirre und Kutschen modernisierte. Der Einfluß Achenbachs ist seither enorm gewachsen. Seine Lehre ist inzwischen auf der ganzen Welt verbreitet und im Turniersport Standard.

Was Achenbach wohl zum modernen Marathonsport sagen würde? Vornehmheit und Zurückhaltung haben hier keinen Platz; vielmehr scheint alles auf Draufgängertum und Rücksichtslosigkeit angelegt. Entsprechend sensationelle Bilder sind zu sehen - beim Marathon kann man was erleben!

In der Frühzeit der Marathonprüfungen benutzte man wie selbstverständlich die ererbten Holzkutschen, die zwar extrem widerstandsfähig sind und sehr viel aushalten, aber den immer wieder gesteigerten Anforderungen auf die Dauer doch nicht standhalten konnten.

Um nicht diese kostbaren Stücke über kurz oder lang unweigerlich zu ruinieren, bastelten sich einige Fahrer "Panzerwagen", die ganz primitiv gestaltet waren und einzig den Zweck hatten, die Prüfung unbeschadet zu überstehen. Aus diesen Ansätzen, dieser Selbsthilfe der Fahrer, haben sich in wenigen Jahren die modernen Marathonkutschen entwickelt, die inzwischen auch zunehmend von Freizeitfahrern eingesetzt werden.

Viele meiner Aufnahmen zeigen sehr deutlich, wie diese Fahrzeuge in den Hindernissen beansprucht werden. Aber nicht nur die Fahrzeuge werden beansprucht, auch die Fahrer und Beifahrer leisten körperlich sehr anstrengende Arbeit.

Kutschefahren - das klingt zunächst gar nicht unbedingt wie Sport, sondern gemütlich, fast wie das Sitzen zu Hause im Sofa. Zwar mag dem unbedarften Betrachter auch das Reiten als "Getragenwerden" vorkommen - wer aber jemals ungeübt geritten ist, spürt anhand des unweigerlich folgenden Muskelkaters sehr genau, daß beim Reiten - je nach Temperament vielleicht bis auf die Gesichtsmuskeln - fast alle Muskelngruppen stark beansprucht werden.

Reiten ist eine Betätigung, die im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten den gesamten Körper fordert und recht gleichmäßig belastet. Das scheint beim Fahren auf der Kutsche doch sehr anders zu sein. Man sitzt auf dem Bock oder auf der Bank, genießt die Fahrt und läßt es sich gut sein. Das freizeitmäßige Kutschefahren hat mir noch nie einen Muskelkater beschert.

Die Fotos aus den Hindernissen zeigen jedoch überdeutlich, daß Fahrer und vor allen Dingen auch Beifahrer mit mindestens so starkem körperlichen Einsatz dabei sind wie z. B. Segler - die Beifahrer hängen buchstäblich oft auch "über der Reling", um die extremen Beschleunigungskräfte auszugleichen. An vielen Bildern kann man sehen, wie stark die Zentrifugalkraft ist, der sich die Beifahrer stellen müssen.

Aber auch diese Prüfung hat ihre ruhigeren Abschnitte. Die ersten Teile der Marathonprüfung dienen der kontrollierten Aufwärmung; nicht alle Abschnitte (Phasen) sind Zeitprüfungen. Phase A ist eine Zeitprüfung und dauerte bei diesem Turnier etwa 30 Minuten, Phase E, die aufregende Hindernisprüfung, ist der 5. und letzte Teil und wird ebenfalls gegen die Zeit gefahren.

Die gesamte Prüfung erstreckte sich von 10:15, als der erste Teilnehmer, Heinrich Scheiblhofer (AUT), an den Start ging, bis gegen 17:00, denn das letzte Team startete erst um 16:15 (Gesamtsieger Reinhard Burggraf, GER, Dritter im Marathon und Zweiter in der Hindernisprüfung). In Abständen von sechs Minuten wurden die Gespanne auf die Reise geschickt; das macht 10 pro Stunde - bei 61 Startern und einer Stunde Prüfungsdauer muß man also mit sieben Stunden Gesamtzeit rechnen.



Strafpunkte

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Team Amely Baronin von Buchholz, ARG
Hindernis 7, "Bockholter Markt"
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Team Guido Bossart, SUI
Hindernis 3, "Bockholter Mühle"
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Team Josef Diedrich, GER
Hindernis 4, "In der Ruine Derer zu Hummel"
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Team Jürgen Matthies, GER, vormaliger Chef d'Equipe der Gespannfahrer mit Behinderung
Der Sieger der Marathonprüfung, Klaus Tebbe, brauchte für sämtliche Teilabschnitte 60 Minuten. Das Feld lag sehr dicht beieinander: den ersten und zweiten trennten gerade zwei Minuten, der dritte folgte mit 40 Sekunden.

Die ersten 10 Teams waren gerade 6 Minuten auseinander, der 20. brauchte lediglich 8 und der 55. und vorletzte Teilnehmer auch nur 20 Minuten mehr als der erste. Nur der letzte Teilnehmer war weit abgeschlagen und mit 110 Minuten fast doppelt so lange unterwegs wie der Sieger. Vier Teilnehmer sind ausgeschieden (» Ergebnisse Marathon).

Die Hindernisprüfungen sind der letzte und spektakulärste Teil des Marathon; in Bockholt stehen sieben wunderbare Hindernisse zur Verfügung:

  • H 1 Hermann Löns zum Gedenken
  • H 2 Bockholter Heuernte
  • H 3 Bockholter Mühle
  • H 4 In der Ruine Derer zu Hummel
  • H 5 Bockholter Berg
  • H 6 Auf dem Bockholter Kötterhof
  • H 7 Bockholter Markt

Die Zeit ist also ein wichtiges Kriterium. Bei den Streckenprüfungen wird sowohl das Überschreiten als auch das Unterschreiten der vorgegebenen Zeit mit Strafpunkten bewertet; hier geht es um das kontrollierte Fahren. Daneben gibt es weitere Möglichkeiten, sich Negativpunkte einzuhandeln, die natürlich besonders bei den komplizierten Hindernisprüfungen drohen:

  1. Abwerfen eines beweglichen Teiles
    2 Punkte
  2. Niederlegen der Peitsche
    20 Punkte
  3. Absteigen des Beifahrers
    10 Punkte
  4. Absteigen des Fahrers
    30 Punkte
  5. Umwerfen des Wagens
    60 Punkte
    (einschließlich 2, 3 und 4)
  6. Korrigiertes Verfahren
    20 Punkte
  7. Verlassen der Strafzone
    20 Punkte

Die Hindernissen müssen möglichst schnell durchfahren werden. Für jede Sekunde werden 0,2 Strafpunkte gerechnet. Im allgemeinen dauerte das Durchfahren eines Hindernisses fast eine Minute (» Marathon Hindernisse).

Gesonderte Strafpunkte werden durchaus gesammelt, wie man anhand der Ergebnisliste nachvollziehen kann, obwohl sie nicht allzu häufig sein dürften. Ich persönlich habe nichts dergleichen beobachtet, weil es einfach zu viel zu sehen gab und die ganze Angelegenheit ungeheuer schnell ist, aber der Ansager hat mehrfach durchgegeben, daß "bewegliche Teile" heruntergekommen sind. An jedem Hindernis stehen Richter und protokollieren genau, was dort vor sich geht.



Klaus Tebbe

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Team Bence Kovacs, HUN
Anfahrt zur Wasserdurchfahrt im Galopp
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Team Vancsura Akos, HUN
Einfahrt zum Wasserhindernis
Copyright wie angegeben
Team Lothar Bachmeier, GER
Wasserdurchfahrt an der Bockholter Mühle
Es gab aber auch in der Zeit meiner Anwesenheit mehrere gravierende Zwischenfälle. Uwe Sahle, der zweite Vorsitzende des veranstaltenden Vereins, der ebenso wie sein Bruder Albert, erster Vorsitzender des RuFV St. Martin, an diesem hochkarätigen Turnier teilnahm und als bester deutscher Teilnehmer einen schönen fünften Platz bei der Dressur erfahren hatte, mußte nach dem ersten Hindernis abbrechen, da seine Beifahrerin bei der Ausfahrt aus "Hermann Löns zum Gedenken" vom Wagen geschleudert wurde und sich ernsthaft verletzte.

Ein Schweizer Fahrer rammte mit seiner Kutsche die kunstvoll aufgebaute "Ruine Derer zu Hummel" so heftig, daß die Vorderachse brach. Auch in diesem Fall war die Prüfung damit zu Ende. Wenn eine Kutsche gegen ein Hindernis prallt, hört man das wohl, und man hörte es oft. Bis aber eine moderne Marathonkutsche zu Bruch geht, muß schon allerhand passieren - daran kann man ermessen, welche Kräfte hier walten und mit welcher Entschlossenheit die Fahrer durch die Hindernissen brettern.

Leider habe ich keine Fotos des Siegers Klaus Tebbe, obwohl dieser zu meiner Zeit an der Reihe war. Die Ansage hat mich aber sehr beeindruckt und ist mir gut im Gedächtnis geblieben, so daß ich umso mehr bedauere, daß ich mich nicht mehr rechtzeitig zum Hindernis bewegen konnte, aber man kann nicht überall zugleich sein. Bei durchschnittlich einem Fahrer pro 6 Minuten und eine Minute pro Hindernis müssen logischerweise immer wieder gleichzeitig Prüfungen stattfinden. Ein Ereignis jagt also das andere.

Diese Würdigung Tebbes kam auch erst beim letzten Hindernis; möglicherweise hatte der Sprecher nur dort freie Sicht auf die Sportler. Klaus Tebbe war nämlich kürzlich erst für seine Fahrkunst ausgezeichnet worden. Nach Achenbach fahren bedeutet bekanntlich: effizient und pferdeschonend fahren. Für seinen hervorragenden Fahrstil wurde Tebbe gewürdigt, und der Sprecher Norbert Üffing nahm die Gelegenheit wahr, das Publikum auf diese Kunst hinzuweisen.

Nicht nur das, er begeisterte sich geradezu für das, was er sah und ich nicht sah, aber ich hörte, wie er auf die phänomenale Kommunikation zwischen Tebbe und seinen Pferden, die minimalen Hilfen, die geschmeidigen Reaktionen der Pferde hinwies.

Daß eine solche stilistische Perfektion auch sportliche Vorteile hat, liegt auf der Hand. Jedes Mißverständnis zwischen Fahrer und Pferden, jede verzögerte Reaktion kostet Zeit. Die Fahrer sehen als wesentliches Problem die Zeit an; daneben gilt es natürlich, sonstige Fehler zu vermeiden.

Sie müssen also zugleich genau und schnell fahren. Die Pferde warten auf die Signale, die zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Stärke kommen müssen, damit sie der richtigen Spur folgen können und die Hindernisse optimal durchfahren werden.

Das Publikum, das angesichts der Bedeutung des Turniers und der Grandiosität der Ereignisse durchaus hätte zahlreicher sein dürfen, zumal die ganze Angelegenheit auch noch kostenfrei war, bestand vermutlich fast ausschließlich aus Fachleuten, die denn auch den Kommentar zur Fahrleistung von Tebbe mit einem Raunen quittierten.

Bei anderen Fahrern hörte man durchaus zuweilen kritische Kommentare. Auch Nichtfachleute konnten erkennen, daß vielfach unpräzise und mit Druck gearbeitet wurde. Die Folge waren unvermeidliche Mißverständnisse, die dann notwendigerweise zu Verzögerungen führten.

Nun will ich mich aber keineswegs zum Experten hochstilisieren - welche Anforderungen die Fahrer zu bewältigen haben, wenn sie in hohem Tempo und schneller Folge durch die engen Gassen steuern müssen, kann ich gar nicht abschätzen. Bei diesen Teilnehmern, den Besten aus vielen Nationen, allesamt mit Sicherheit jahrelang im Turniersport erfolgreich durch ausdauerndes, geduldiges Training, darf man gewißlich durchweg hohen Pferdeverstand und überragendes Können voraussetzen.



Die Ergebnisse

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Team Beat Schenk, SUI, Sieger der Dressur
Anlauf zur Ruine, Galopp
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Gesteigertes Tempo, Beifahrerin kompensiert
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Sie lehnt sich stärker nach rechts ...
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... und bei der Einfahrt im Galopp nach links
Die Zuschauer beobachten den "Markt"
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... und immer noch im Galopp, starke Kurve
Jetzt ist das Publikum aufmerksam geworden
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... und wieder hinein in die Ruine, im Galopp
Präsentation - 17. September 2004
Platz 1 Deutschland GER
Platz 2 Schweiz SWI
Platz 3 Tschechische Republik CZE
Platz 4 Frankreich FRA
Platz 5 Östereich AUT

alle » Ergebnisse Praesentation


Dressur - 17. September 2004
Platz 1 Beat Schwenk Paletino + Oslaf SWI
Platz 2 Selyban Zsolt Favory Nori + Favory XXIV 33 HUN
Platz 3 Isidor Weber Boston + Ferro AUT
Platz 4 Sandor Nagy Laska + Basa HUN
Platz 5 Uwe Sahle Batani + Rasant GER

alle » Ergebnisse Dressur


Marathon - 18. September 2004
Platz 1 Klaus Tebbe Dunja + Dahlia GER
Platz 2 Hans-Georg Schröder Szepfliu + Nadir GER
Platz 3 Reinhard Burggraf Elcora + Rubinstein Razfa GER
Platz 4 Roman Kusz Korsarz + Awans POL
Platz 5 Daniel Wütherich Quadiphar + Jaspi II CH SWI

alle » Ergebnisse Marathon

alle » Marathon Hindernisse


Hindernisfahren - 19. September 2004
Platz 1 Yngve Käll Val’disere + Rufus SWE
Platz 2 Reinhard Burggraf Elcora + Rubinstein Razfa GER
Platz 3 Sebastian Warneck Deichfürst + Fred GER
Platz 4 Roman Kusz Korsarz + Awans POL
Platz 5 Beat Schwenk Paletino + Oslaf SWI

alle » Ergebnisse Hindernisfahren


Kombinierter Wettbewerb - 19. September 2004
Platz 1 Reinhard Burggraf Elcora + Rubinstein Razfa GER
Platz 2 Beat Schenk Paletino + Oslaf SWI
Platz 3 Selyban Zsolt Favory Nori + Favory XXIV 33 HUN
Platz 4 Klaus Tebbe Dunja + Dahlia GER
Platz 5 Isidor Weber Boston + Ferro AUT

alle » Ergebnisse Kombinierter Wettbewerb


Mannschaftswertung - 19. September 2004
Platz 1 Deutschland GER
Platz 2 Schweiz SWI
Platz 3 Ungarn CZE
Platz 4 Östereich FRA
Platz 5 Frankreich AUT

alle » Ergebnisse Mannschaftswertung


Der Donau-Alpen-Pokal ist in erster Linie ein Nationen-Mannschaftswettbewerb. Ein Land, das dreimal innerhalb von acht Jahren den Nationenpreis bei einem Turnier gewinnt, erhält den von den Gründern Alexander Graf Mensdorff-Pouilly und Ing. Kolouch gestifteten Pokal.

Dies ist bisher den Ungarn, den Schweizern und den Österreichern gelungen. Da Deutschland auch 1998 in Saumur (Frankreich) erfolgreich war, hätte die deutsche Nationalmannschaft in zwei Jahren eine Chance, ebenfalls den Pokal zu gewinnen.

Die Initiative zu diesem Wettbewerb ging Ende der siebziger Jahre von Österreich aus. Als Stammland der ehemaligen Donaumonarchie haben die Österreicher und mit ihnen die im damaligen Habsburgerreich verbundenen Nationen eine besondere Tradition bezüglich des Fahrsports. Im Donau-Alpen-Pokal-Komitee sind die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn organisiert. Die Mitgliedschaft von Kroatien, Slowenien, Serbien, Montenegro und Liechtenstein ruht. Einzelfahrer dürfen auch aus anderen Ländern stammen.

Aber nicht nur in der Mannschaft, auch als Einzelfahrer stehen die Deutschen ausgezeichnet da: im Marathon belegen sie die drei ersten Plätze, im Hindernisfahren Platz zwei und drei, und lediglich in der Dressur reichte es "nur" für einen fünften Platz. Desto bedauerlicher, daß Uwe Sahle als bester Deutscher in der Dressur im Marathon aufgeben mußte. Andererseits zeigt dieses Ergebnis, wie gut Uwe Sahle im nationalen Vergleich ist - nämlich der Beste.

Und in der Gesamtwertung dann noch mal Platz eins und Platz vier für deutsche Fahrer - die Veranstalter dürften mit diesem Ergebnis äußerst zufrieden gewesen sein. Nach so langer Zeit wieder einmal Austragungsort Deutschland und dann bei strahlendem Wetter ein Bilderbuchturnier und ein Bilderbuchergebnis!

In der nächsten Woche werde ich die Geschichte des Donau-Alpen-Pokals und die Turnierbedingungen etwas näher beleuchten. Zur besseren Würdigung der Hindernisse, Pferde und Fahrer empfehle ich die Bildschirmschoner und die Poster.



Quellen


  1.  Band 1: Equipagen-Handbuch, Rezension Ausgabe  257
  2.  Band 2: Wagen-Atlas, Rezension Ausgabe  274
  3. » Reit- und Fahrverein St. Martin Greven - Bockholt e.V.
  4. » Donau-Alpen-Pokal 2004
  5. » Benno von Achenbach
  6. » Eine kleine Biographie
  7. » Ergebnisse Marathon
  8. » Marathon Hindernisse
  9. » Ergebnisse Praesentation
  10. » Ergebnisse Dressur
  11. » Ergebnisse Hindernisfahren
  12. » Ergebnisse Kombinierter Wettbewerb
  13. » Ergebnisse Mannschaftswertung
  14.  Fahren in Bockholter Szenarien, Impressionen von zwei großen Turnieren im Münsterland, Hauptartikel Ausgabe  287 · Teil 1



Fotos

©  Gerd Hebrang, ©   Reit- und Fahrverein St. Martin Greven-Bockholt e.V.




Bericht Fahrsport · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 288.04 der Pferdezeitung vom 03.10.04
Inhaltsmenü Berichte  Zugpferde einmal anders  Fahrkunst  Strafpunkte  Klaus Tebbe
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www.pferdezeitung.com/Berichte/288/Gesamttext · 27.12.2004 · 03:37
Der Herausgeber ist nicht verantwortlich für Leserbeiträge und die Inhalte externer Internetseiten.
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