2717 aktuelle Anzeigen · 1527 » Pferdeangebote · 1190 » Kleinanzeigen · · kostenlos inserieren · Anzeige » aufgeben · Pferd » anbieten

 » Pferd & Jagd: Der neue Sulky
Luftbereifung, Bremsen und Federung: für das Training, Einfahren, Distanzfahrten

Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 


wöchentlich · seriös · kostenlos
seit Jan. 1999 · 7. Jahrgang ·  302. Ausgabe

Neu:  FN-aktuell vom 14.01.05
FN-aktuell  FEI/FN/DOKR/FNverlag
Wir gratulieren Albert Stecken und Dr. ...
 geändert seit 15.01. 09:10 » ElPotro

aktuell  Ringreiten - Folklore mit Pferden
423 Pferde seit » letzter Woche
94 seit » gestern

   

87.173 Seiten  am 14.November
 Pferdemagazin  · » Pferdemarkt · » Anzeigenmarkt · » Pferdemesse
 Neu  - Jetzt mit » Pferde-Suchabo

 Anmeldung ·  Heute neu ·  Merkzettel ·  Menü ·  Presseinfos ·  Termine ·  TV-Tips ·  Hilfe

49  Pferdeanzeigen mit Spitzenpreis - z.B.  Friese Ouke 313 x Teake, Stute, 9 Jahre, 12.500 EUR
 70  Umfangreiche Messeseiten - z.B.  Anhängerteile - Anhänger-Krause: Alle Anhängerteile online, großes Angebot
76 Kleinanzeigen in  Rubrik Unterbringung, z.B.  Suche für braven Shetty-Hengst (ca. [...] ...(Gesuch)
Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 
Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 
Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 
 Pferdemagazin
» Anzeigenmarkt
 Heute neu
 Pferdemarkt
» Pferdemesse
 Magazinbeiträge
 Archiv
 Berichte
 Editorials
 Kunstgalerie
 Rasseportraits
 Rezensionen
 Tips
 Titelgalerie
 Bildmaterial
 Bildschirmschoner
 Cartoons
 Postkarten
 Poster
 Puzzles
 Informationen
 FN-aktuell
 Leserbriefe
 Links
 Presseinfos
 Terminliste
 Terminkalender
 Zitate
 Besucheraktionen
 Anzeige schalten
 Pferd anbieten
 Presseinfo
 Termin eingeben
 Merkzettel
 Hilfe + Antworten
 Einführung
 Häufige Fragen
 Übersicht
 Geschäftliches
 Autorenhinweise
 Impressum
 Kontaktformular
 Mediadaten
  Pferdemesse: Kennen Sie schon?
Umfangreiche Informationen:  Marie-Luise von der Sode.
Internationales Institut für Feldenkrais und Reiten.

Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 

PferdeTopList


 
Bericht Reisen · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 217.03 der Pferdezeitung vom 25.05.03
Inhaltsmenü Berichte  Die Künste eines ...  Begrüßung  Auftrieb  Vorführung
 Gehorsam  Fuchsjagd
 Gesamttext 
  Druckversion  


Copyright wie angegeben
» Ungarn, Budapest und die Donau
Copyright wie angegeben
» Politische Landkarte
Copyright wie angegeben
Beim Landeanflug, Eisenbahn rechts unten

    Die Künste eines Csikós   
    Besuch auf einem ungarischen Gestüt    
von   Werner Popken



Ich arbeite in einer virtuellen Firma. Alle reden davon, aber keiner tut es. Wir tun es. Was bedeutet das? Jeder arbeitet für sich allein zu Hause, irgendwo auf der Welt, oder genauer: fast jeder. Ich zum Beispiel bin einer der wenigen, die selten zu Hause arbeiten, denn ich fahre zu den Kunden hin. So komme ich viel herum und kann dann manchmal auch kleine Kostbarkeiten für die Pferdezeitung mitbringen - aufmerksamen Lesern erzähle ich damit nichts Neues.

Wenn nun alle Angestellten der Firma in verschiedenen Städten, Ländern und Kontinenten sitzen, kann man nicht jeden Tag ein Schwätzchen an der Kaffeemaschine halten. Mit anderen Worten: Die Kommunikation ist schwieriger. Wie regeln wir das? Wir benutzen E-Mail, IRC, ICQ, Telefon, und das funktioniert in der Regel sehr gut. Manchmal treffen sich einige von uns irgendwo, zum Beispiel auf einer Konferenz oder Messe.

Nun wollen wir aber doch eine richtige Firma sein, und so erlauben wir uns, einmal im Jahr alle Mitarbeiter an einen beliebigen Ort zu verfrachten, um dort ein paar Tage gemeinsam zu arbeiten. In diesem Jahr haben wir uns in Budapest getroffen. Ich wußte nur, daß Budapest die Hauptstadt von Ungarn ist und aus den Städten Pest und Buda zusammengewachsen ist, die durch die Donau getrennt sind.

Als ich von Hamburg aus den Flieger nahm, habe ich angenommen, daß ich die Alpen überqueren müsse. Deshalb war ich sehr erstaunt, daß ich immer nur Flachland unter mir sah. Später habe ich mich natürlich gefragt, wie denn die Donau hätte über die Alpen fließen sollen?

Jetzt weiß ich, daß Österreich zwar Alpenrepublik genannt wird, die Alpen in Österreich aber gewissermaßen auslaufen, und daß man von Deutschland aus nach Süden kommen kann, ohne die Alpen zu überqueren, wenn man denn den Umweg entlang der Donau machen will. Die Donau hat sich diesen Weg gesucht und geschaffen, und ich hätte mir das denken sollen, denn Wien liegt an der Donau - also muß es dort flach sein.

Ansonsten habe ich mir Ungarn flach vorgestellt: Puszta! Die Puszta ist eine Art Prärie, und auf dieser Prärie gibt es irgendwelche Pferde. Ach ja, die Ungarn fahren auch noch Kutsche, und zwar in der ungarischen Anspannung, mit Brustblatt und fünfspännig, im ungarischen Jagdwagen. Mit anderen Worten: ich hatte die Vorstellungen eines Touristen.

Aus dem Flieger heraus sah ich, daß Ungarn um Budapest herum zumindest tatsächlich flach ist, die Gegend aber gar nicht so viel anders aussieht als hier bei uns: Felder, Straßen, Eisenbahnen, Siedlungen. Auf einem Foto sieht man eine merkwürdige Spur ziemlich schnurstracks schräg durch die Felder laufen: möglicherweise ein Hinweis auf eine antike Römerstraße.




Begrüßung

 Home ·  Anfang ·  Menü ·   Druckversion ·   Drucken ·   Weiterempfehlen·   als Startseite

 Pferdemagazin  · » Pferdemarkt · » Anzeigenmarkt · » Pferdemesse


Copyright wie angegeben
Die Begrüßung
Copyright wie angegeben
Die Peitsche
Copyright wie angegeben
Der Knall
Das Programm war vollgepackt, wir waren schon vorgewarnt worden: Für soziale Aktivitäten gebe es so gut wie keine Zeit. Nun denn, da wir arbeiten wollten, war es egal, wo wir uns trafen; warum nicht Ungarn und Budapest?

Am Ende des ersten Tages dann eine wirklich gelungene Überraschung: Nach einer kurzen Stadtrundfahrt ein Besuch im Thermalbad Gellert mit Sauna und Massage, anschließend Abendessen auf einem Donaudampfer.

Am letzten Tag endete das Programm bereits am Nachmittag und ein Ausflug in die Puszta war angesagt. Wie üblich große Geheimhaltung, damit die Überraschung gelingt.

Der Plan ging auch voll auf, aber nur, weil ich so naiv bin: Eigentlich hätte ich mir das denken können. Was macht man in Ungarn als Tourist? Die Pferdezeitung hat sogar schon darüber berichtet:  Pferde in der Puszta. Wir besuchten ein ungarisches Gestüt.

Das Gestüt betreut die Touristen professionell, wie sich das gehört und wie das überall auf der Welt gemacht wird. Man hat uns also Folklore vorgeführt. Wir sollten glauben, daß das, was man uns bietet, authentisch ist. Das ist es natürlich nicht, aber das ist auch nicht wichtig. Es ist unterhaltsam, die Touristen freuen sich, die Einheimischen verdienen, und damit ist allen geholfen.

Ungarn ist ein Reiseland und hat einiges zu bieten. Die Puszta, die Csikós und der Csárda gehören unbedingt dazu. Die Puszta stelle ich mir als eine Art Steppe vor, die Csikós sind das ungarische Gegenstück zu den Gauchos und Cowboys, also Pferdehirten, der Csárda ist ein Speisegasthof mit obligatorischer Zigeunermusik.

Schon die Begrüßung war sehr beeindruckend: Drei Reiter kamen den drei Bussen entgegen, und ich hatte Glück, daß ich im ersten Bus ganz vorne saß. So konnte ich aus dem fahrenden Bus heraus die ersten Fotos schießen.

Die Csikós haben traditionelle Kostüme an, reiten ohne Sattel und knallen ständig mit der Peitsche, die sie über ihrem Kopf kreisen lassen. Auf diese Art wurden wir zum Parkplatz gelotst. Dort warteten bereits andere Busse und auch Pkws. Die Abfertigung lief so perfekt, daß wir den Eindruck hatten, wir seien die einzigen Gäste auf dem Hof.

Zunächst gab es natürlich einen Umtrunk, mehrere Fotografen schossen Bilder, die Csikós stellten sich routiniert zu einzelnen Touristen, lächelten in die Kamera und die Fotografen drückten ab.

An einem Spieß wurde ein Ochse gebraten, an einem anderen zwei Spanferkel, kurz darauf wurde eine weitere Stange mit einem Dutzend Hähnchen dazugehängt. Sollte das etwa für uns sein?

Zwei der Pferdehirten stellten sich mit ihren Pferden malerisch auf einer Wiese und ich nutzte meine Chance. Plötzlich schwang sich einer auf sein Pferd. Das ging so schnell, daß ich kaum reagieren konnte.

Er faßte mit der linken Hand in die Mähne seines Pferdes, nahm Schwung mit dem rechten Bein und schon schraubte er sich auf den Pferderücken. Da erst war ich bereit zum zweiten Schuß (ausführliches Bildmaterial siehe Bildschirmschoner  Ungarn-Tourismus).

Die Pferde sind nicht besonders klein; die Reiseleiterin hatte sie als Halbblüter bezeichnet. Das Gestüt selbst züchtet angeblich seit Jahrhunderten Lipizzaner, das mußte ich wohl glauben.

Abseits warteten unter Bäumen mehrere Fuhrwerke; dann fuhren diese vor, und es wurde klar, daß diese für uns reserviert waren. Das Gespann neben mir bestand aus Schimmeln, und das rechte Pferd spulte sich auf, ging hinten sehr tief in die Knie, die Sache sah für mich sehr gefährlich aus.

Ich hätte mich nicht gewundert, wenn dieses Gespann durchgegangen wäre, aber der Kutscher blieb die Ruhe selbst, gab noch nicht einmal Signale mit den Leinen. So muß es ja auch sein, bei Touristen kann man kein Risiko eingehen, vermutlich kannte er seine Pferde sehr genau und dieses zog vermutlich immer eine Schau ab.

Die Fahrt dauerte nicht lange, sie führte uns einmal um das Gestüt herum, und dann hatten die Fuhrwerke erst einmal wieder ausgedient. Wir begaben uns auf eine Wiese, von der aus wir auf eine Herde Pferde blicken konnten.



Auftrieb

 Home ·  Anfang ·  Menü ·   Druckversion ·   Drucken ·   Weiterempfehlen·   als Startseite


Copyright wie angegeben
Für die Touristen: die große Pferdehatz
Copyright wie angegeben
Diese Arbeit ist erledigt
Copyright wie angegeben
Die Herde der Graurinder
Ich nehme an, daß diese Vorführung mehrmals am Tag stattfindet, vielleicht sogar einmal pro Stunde. Für alle Beteiligten ist die Sache Routine. Am Ende des Platzes drängte sich eine Herde hinter einem Zaun, plötzlich galoppierte diese Herde auf uns zu, mitten drin ein paar Csikós, und ich mühte mich ab, diese spektakuläre Aktion angemessen festzuhalten.

Nach ein paar Runden blieb die Herde wieder sich selbst überlassen und die Csikós verließen stolz den Platz, wir Touristen hinterher. Gegenüber dem Parkplatz befand sich eine Tribüne. Eine Ansagerin erläuterte das Programm auf englisch für uns und zusätzlich auf ungarisch und deutsch für ein paar Individualtouristen, die in unserer Gruppe nicht weiter auffielen.

Zunächst wurde ein beeindruckender Lipizzanerhengst vorgeführt, ein großes Tier, das stellvertretend das züchterische Geschehen darstellen sollte. Seit mehreren hundert Jahren sei das Gestüt in Privatbesitz. Den in Pferdesachen unbeleckten Touristen wurde erläutert, daß Lipizzaner schwarz geboren werden und sich erst allmählich zum Schimmel entwickeln. Auf der Fahrt, vor der Begrüßung, hatte ich bereits ein galoppierendes schwarzes Fohlen gesehen und fotografiert - immer wieder rührend zu sehen.

Dann stellten sich alle Beteiligten vor: fünf Csikós auf ihren Halbblütern, ein Postler mit fünf weiteren Halbblütern (für die ungarische Post), ein Vierergespann mit zierlichen Lipizzanern, ein Eselgespann und ein Fuhrwerk mit zwei Graurindern. Diese werden auf dem Gestüt ebenfalls gezüchtet, eine alte Rasse, die man vor dem Aussterben bewahren will.

Meine Recherchen ergaben später, daß dieses Programm allgemein den Touristen vorgesetzt wird, inklusive Graurindern. Ganz so schlimm kann es also mit dem Aussterben noch nicht sein. Direkt anschließend an den Platz der Vorführung befand sich ein Gehege mit einer kleinen Herde dieser Graurinder, die sich auf dem nackten Boden ziemlich langweilten.

Der Boden schien mir auf den ersten Blick sandig zu sein. Beim Auftrieb hatte es auch unglaublich gestaubt, aber wenn es sich um Sand gehandelt hätte, wäre die Wiese nicht so saftig gewesen. Es wird sich daher um Löß gehandelt haben.

Die Csikós tragen blaue Hosen, die sehr weit sind, wie Faltenröcke, dazu blaue Hemden mit sehr weiten, unten nicht geschlossenen Ärmeln, die sie meistens bis auf den Oberarm hochgeschoben haben, dazu eine schwarze Weste, einen schwarzen breiten Gürtel, schwarze Lederstiefel mit Sporen und einen eigentümlichen schwarzen Hut, der aussieht, als wollten sie damit das Wasser auffangen, wenn es regnet.

Die Pferde haben eine Art Lasso um den Hals gehängt. Leider haben die Csikós nicht vorgeführt, was sie damit machen. Dazu einen Halsriemen, der vermutlich zum Anbinden benutzt wird, eine kleine Glocke und ein Lederhalfter, in das eine Wassertrense eingehängt ist.

Die Csikós benutzen die schon erwähnte Peitsche, die einen sehr kurzen Stiel hat und etwa drei Meter lang ist. Am Schluß der Vorführung durften sich Freiwillige darin versuchen, mit der Peitsche eine leere Flasche von einem Pfosten herunterzuholen. Drei Versuche mußten allerdings genügen. Das war gar nicht so einfach. Nur einer von Fünfen, die sich versuchten, konnte die Aufgabe erfüllen. Manch einer mußte sich vor seinen eigenen Peitschenschlägen fürchten.



Vorführung

 Home ·  Anfang ·  Menü ·   Druckversion ·   Drucken ·   Weiterempfehlen·   als Startseite


Copyright wie angegeben
Die ungarische Post ...
Copyright wie angegeben
... in vollem Galopp
Copyright wie angegeben
Vierspännig mit Lipizzanern
Die erste Vorführung war die "Ungarische Post", die angeblich von einem österreichischen Maler namens Adam Koch für ein Gemälde erfunden worden ist, das seine Erinnerungen an Ungarn wachhalten sollte (» Reitvorführungen). Deshalb wird diese Figur auch "Koch-Fünfer" genannt.

Erst 100 Jahren nach Schaffung des Gemäldes hat ein Csikós diese Vision realisiert (» Ungarn - eine Reiternation). Und wenn einer das mal geschafft hat, können das bald auch viele, nicht nur in Ungarn.

Heutzutage steht die ungarische Post vermutlich auf dem Programm einer jeglichen Hengstparade deutscher Landgestüte, sie ist mit Kaltblütern auf der PferdeStark in Detmold gezeigt worden, sie wird wahrscheinlich auch im übrigen Ausland gezeigt.

Insofern handelte es sich nicht um die Vorführung von Fähigkeiten und Fertigkeiten ungarischer Pferdehirten, die diese für ihre tägliche Arbeit brauchten, aber trotzdem war das Spektakel eindrücklich und beeindruckend.

Zwar kann man mit fünf Pferden, die man allein mit den Leinen beherrscht, auf den hinteren zwei Pferden stehend, nicht besonders viel machen. Große Kurven sind wohl drin, machen aber nicht viel her.

Da bleibt nur das Tempo, mit dem man Eindruck schinden kann. Wie gut, daß Pferde Herdentiere sind und deshalb normalerweise kein Problem haben, in einer dichten Gruppe zu galoppieren.

Im Gegenteil, das macht den Pferden richtig Spaß und sie werden sich normalerweise gleichmäßig synchron bewegen. Trotzdem dürfte es einiges an Übung und Mut kosten, um dieses Kunststück zu vollbringen.

Auf einem meiner Fotos kann man gut erkennen, daß die Pferde durch einen kurzen Riemen am Bauchgurt zusammengebunden sind. Selbst wenn sie wollten, sie könnten nicht auseinander. Wer reiten kann wie der Teufel, muß deshalb noch lange nicht mit jeweils einem Bein auf der Kruppe eines Pferdes stehend alle drei Gangarten mit einem Quintett durchexerzieren können.

Dann kamen die Lipizzaner, ebenfalls zusammengebunden zu einem Vierspänner. Dieses Team demonstrierte seine Künste durch eine kleine Hindernisfahrt; die Kegel standen vorher und nachher im Wege herum, sie haben wohl niemanden gestört. Im Vergleich mit der ungarischen Post kam diese Einlage zurückhaltend daher und war auch relativ schnell wieder beendet.

Wer einmal eine Hindernisfahrt in einem Turnier gesehen hat, wird von dieser Vorführung enttäuscht sein. Damit kann man keinen Blumentopf gewinnen. Die Kommentatorin beschwor die grandiosen Erfolge der ungarischen Vierspänner auf internationalem Niveau - meines Wissens liegen diese Erfolge schon sehr lange zurück, die ausländische Konkurrenz hat inzwischen mächtig aufgeholt.



Gehorsam

 Home ·  Anfang ·  Menü ·   Druckversion ·   Drucken ·   Weiterempfehlen·   als Startseite


Copyright wie angegeben
Schalanken am Kopfstück
Copyright wie angegeben
Experten dürfen das?
Copyright wie angegeben
Blickt das Pferd panisch?
Copyright wie angegeben
Was bedeuten die blanken Zähne?
Copyright wie angegeben
Sitznummer
Das Wort Kutsche soll übrigens zurückgehen auf ein ungarisches Dorf namens Kocs, zwischen Wien und Budapest gelegen, das vom Wagenbau lebte.

Das entsprechende Wort im Englischen lautet: Coach, selbst ein moderner Bus kann genausogut Coach genannt werden, und vermutlich hat sich dann erneut ein Bedeutungswandel vollzogen, den wir wiederum importiert haben, nämlich Coach im Sinne von Trainer.

Die Ungarn halten sich nicht nur die Erfindung der Kutsche zugute, sondern auch der verschiedenen Anspannungsarten, Geschirre, Zäumungen usw.

Die Fünfer-Anspannung kenne ich als Jucker-Anspannung oder Juckerzug, und dazu gehören dann auch die Schalanken, Zierstreifen aus Leder, die vom Geschirr der Pferde herabhängen (» Anleitung zum Gespannfahren). Unser Vierspänner hatte keine Schalanken, dafür trug eines der Csikós-Pferde Schalanken am Kopfstück.

Als nächstes führten die Csikós vor, wie gut sie die Peitsche beherrschen und wie gut sich die Pferde an dieses Geräusch und die Peitschenbewegungen gewöhnt haben, da das angeblich in ihrer Arbeitsumgebung notwendig war.

Die Peitsche knallt wirklich sehr laut; Pferde sind ziemlich geräuschempfindlich, daher ist es eine große Leistung, Pferde an laute Geräusche zu gewöhnen.

Das Knallen vom Pferderücken aus in allen drei Gangarten hatten wir bereits hinreichend bewundern können. Nun sollten sich die Pferde hinlegen, ohne daß der Reiter absteigen mußte. So etwas geht zu schnell, als daß der Laie wahrnehmen könnte, was wirklich vor sich geht.

Auf Fotos allerdings kann man allerhand bemerken. Vielfach zogen die Reiter schon im "Normalbetrieb" ziemlich grob an den Zügeln. Und auch beim Hinlegen schien mir die Aktion durch gehörige "Zügelhilfe" eher erzwungen als erbeten.

Immer und überall lesen wir, daß Zwang keine gute Methode ist. Wir sind nicht dabei, wenn die Csikós ihre Pferde ausbilden. Wie machen die das?

Diese Übung sollte als Beweis dienen, daß die Pferde den Hirten absolut vertrauen. Nachdem die Pferde sich hingelegt hatten, setzten oder stellten sich die Hirten auf die Pferde und ließen wieder ihre Peitsche knallen.

Natürlich rührte sich kein Pferd von der Stelle - aber wie fühlten sich die Pferde? Das eine hatte ich direkt vor meiner Nase: So ungefähr stellte ich mir ein totes Pferd vor. Die Zähne im Unterkiefer waren ständig entblößt, ein ungewöhnlicher Anblick.

Zu Anfang, beim Hinlegen, habe ich das Auge des Pferdes erwischt, und das gefiel mir gar nicht. Am Auge kann man noch am ehesten ablesen, wie ein Pferd sich fühlt. Da die Csikós ohne Sattel reiten, möchte man annehmen, daß sie ihre Pferde auch ohne grobe Zügelhilfe, vielleicht sogar ganz ohne Zügelhilfe reiten können. Den Eindruck konnte ich nicht gewinnen.

Das zweite Foto zeigt den Gesichtsausdruck des Pferdes, während der Mann auf dem Pferd sein Nickerchen hält, also keine bedrohlichen Geräusche produziert oder ungewöhnliche Aktionen verlangt werden. Aber vielleicht verstehe ich einfach nur nichts von Pferden und es verhält sich tatsächlich genau so, wie es uns erklärt wurde.

Dann setzten sich die Pferde wieder auf, und zwar auf die Hinterbacken, während die Csikós erneut die Peitsche schwangen. Schließlich setzten diese sich zwischen die Vorderbeine der Pferde.

Ich erwartete noch, daß die Pferde zusammen mit den Hirten aufstehen und dann ihre Vorderbeine auf deren Schultern legen würden, wie ich das bei Lajos Kassai gesehen hatte ( Steppenreiter unter sich), aber diese Nummer gehört offenbar nicht zum Programm der Pferdehirten, nicht auf diesem Gestüt und auch nicht anderswo. Zwar habe ich das schon irgendwo gesehen, aber auf keiner der Tourismusseiten, die ich für diesen Artikel untersucht habe.

Das ist merkwürdig, denn diese Figur ist sicherlich ebenso publikumswirksam und würde sich aus der Sitznummer ziemlich organisch ergeben. Zwar würde man einen direkten Nutzen für die Arbeitswelt der Pferdehirten nicht unbedingt herleiten können, aber man könnte doch sicherlich leicht etwas erfinden. Schließlich gibt es vermutlich auch keinen direkten Nutzen dafür, daß der Hirte mit seinen Stiefeln auf dem Pferd herumtrampelt außer um zu beweisen, daß er das kann.

Eine andere Nummer fehlte ebenfalls, die anderswo gezeigt wird: Angeblich haben sich die Hirten auf den Rücken ihrer Pferde gestellt, damit sie in der flachen Puszta weiter sehen können. Das würde immerhin Sinn machen.



Fuchsjagd

 Home ·  Anfang ·  Menü ·   Druckversion ·   Drucken ·   Weiterempfehlen·   als Startseite


Copyright wie angegeben
Fuchsjagd, Touristenbusse im Hintergrund
Copyright wie angegeben
Volldampf
Copyright wie angegeben
Ein Esel ist nicht blöd
Im Sinne der Dramaturgie war nun wieder Action angesagt. Eine Fuchsjagd sollte stattfinden, bzw. ein kleines Spiel, das sich als Fuchsjagd ausgab. Die fünf Hirten sollten sich gegenseitig eine Trophäe abjagen, ein Tuch, und diese Jagd ging so schnell, daß die Zuschauer keine Chance hatten, das Objekt der Begierde zu identifizieren.

Auf jeden Fall war nun wieder Tempo und Sensation angesagt, und auf diese Steigerung setzten die Burschen noch eins drauf, indem sie zeigten, wie schnell die Pferde wirklich rennen können. Das Publikum war sehr beeindruckt, und den Pferden schien es auch gut zu gefallen, für eine Runde einmal richtig Gas zu geben.

Da war ich mit meinen fotografischen Künsten ziemlich überfordert, so schnell konnte ich nicht hinterher. Als Höhepunkt warf einer der Reiter seinen Hut ins Publikum.

Und dann mußte das Tempo wieder gesenkt werden: Ein Esel betrat die Bühne, geritten von einem der wilden Hirten, der den Beweis erbringen wollte, daß man alle diese Kunststücke auch mit einem Esel machen kann.

Und in der Tat: Der Esel legte sich hin, schien das Geknalle der Peitsche nicht zu hören, setzte sich auf die Hinterbacken, und das Publikum war zufrieden. Als kleine Einlage war das in Ordnung.

Dann durften, um das Tempo noch weiter zu senken, die Ochsen ihren Karren einmal über den Platz ziehen, und damit war die Vorstellung zu Ende, alle Beteiligten stellten sich noch einmal auf für den verdienten Abschlußbeifall des befriedigten Publikums.

Nun sollte das Publikum selber reiten dürfen! Auch das gehört zum stehenden Programm der ungarischen Gestüte und Tourismusprogramme. Zwei Pferde waren gesattelt worden. Das eine machte den Eindruck, als hätte es eine Schlaftablette geschluckt; darauf wurden die Leute gesetzt, die noch nie auf einem Pferd gesessen hatten.

Das andere war etwas munterer, aber ebenfalls vollkommen ungefährlich. Auf diesem Pferd durften die Leute sitzen, die sich vor einem leichten Trab nicht fürchteten.

Da nun viele Leute die Gelegenheit ergreifen wollten, hatte ich Zeit, die Hirten zu beobachten, die nun eine Pause einlegen durften. Und dabei habe ich dann die Beobachtung gemacht, über die ich im Tipp dieser Woche berichte ( Aufmerksamkeit).

Dann schlenderten wir alle wieder zurück zu den Bussen und machten uns auf den Weg zum Csarda, der Puszta-Kneipe. Die Bratspieße, die uns gleich anfangs in die Augen gesprungen waren, war nicht für uns bestimmt. Die Kapelle aus sechs Musikern, die sich einspielte, ebenfalls nicht.

Das Restaurant lag einige Kilometer weiter, gehörte aber ebenfalls zum Gestüt. Leider konnten wir nicht draußen sitzen, weil wir so viele waren, denn in Ungarn war es wesentlich heißer als bei uns. Die drei Musiker, die uns auf spielten, taten ihr Bestes, oder besser: Sie spielten das, von dem sie meinten, daß Touristen es hören wollen.

Der Geiger umschmeichelte einzelne Leute, vorzugsweise Frauen, um zusätzliche Trinkgelder einzukassieren und seine CD zu verkaufen. Die war frisch auf einem PC kopiert, ohne jegliche Beschriftung, und kostete sage und schreibe 15 EUR. Ich habe eine erworben, denn der geschäftstüchtige Musiker hat in mir sofort sein wehrloses Opfer erkannt: ich konnte nicht nein sagen.

Ich tröstete mich: Es nützt einem armen ungarischen Musiker, aber gleichzeitig war mir natürlich klar, daß das vielleicht eine fromme Selbsttäuschung ist. Möglicherweise verdient dieser Musiker wesentlich mehr an den ahnungslosen Touristen, die massenweise an seine Tische gespült werden, als ich Westler, der ich dem armen gebeutelten Ungarn gegenüber ein schlechtes Gewissen habe, weil es uns doch so gut geht.

Die Fotografen hatten Tapeziertische auf dem Parkplatz direkt vor den Bussen aufgestellt und boten dort ihre Schnappschüsse feil. Ein Abzug kostete 5 Euro, was ich ungeheuer überzogen fand. Trotzdem habe ich ein Bild gekauft und auch diese Ausgabe mit derselben Begründung gerechtfertigt.

So durfte ich mich nun vollends als Tourist fühlen und getrost wieder nach Hause fahren. Wer hätte das gedacht? Ich reise zu einer Arbeitssitzung nach Budapest und komme in den Genuß einer Csikós-Vorführung! Das hätte ich mir nicht träumen lassen.

Wie gut, daß ich meine neue Kamera dabei hatte und immer feste draufgehalten habe. Zwar habe ich befürchtet, daß vor Ablauf der Veranstaltung die Speicherkarten voll ist oder der Akku leer, aber ich habe Glück gehabt: zum Schluß hatte ich sogar noch ein Dutzend Bilder frei.

Herausgekommen ist ein Bildschirmschoner mit sehr vielen Bildern, weil ich keine Möglichkeit sah, diese Veranstaltung in Teile zu zerlegen. Ich wollte auch nicht einfach willkürlich Aufnahmen herauslassen, die für sich genommen durchaus aussagekräftig sind. Ich bin gespannt, ob solche "großen" Bildschirmschoner auch ihre Liebhaber finden.



Quellen


  1.  Pferde in der Puszta, Gruppenreise nach Ungarn, Hauptgeschichte
  2.  Ungarn-Tourismus, Bildschirmschoner
  3. » Reitvorführungen
  4. » Ungarn - eine Reiternation
  5. » Anleitung zum Gespannfahren Fahren mit Stil (ungarische Anspannung)
  6.  Steppenreiter unter sich, Hauptgeschichte
  7.  Aufmerksamkeit, Tipp
  8. » Ungarn, Landkarte
  9. » Europa, politische Landkarte
  10. » Csikós Reitervorführung



Abbildungen
©  Gerd Hebrang




Bericht Reisen · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 217.03 der Pferdezeitung vom 25.05.03
Inhaltsmenü Berichte  Die Künste eines ...  Begrüßung  Auftrieb  Vorführung
 Gehorsam  Fuchsjagd
 Gesamttext 
  Druckversion  


 Home ·  Anfang ·  Menü ·   Druckversion ·   Drucken ·   Weiterempfehlen·   als Startseite


49  Pferdeanzeigen mit Spitzenpreis - z.B.  Friese Ouke 313 x Teake, Stute, 9 Jahre, 12.500 EUR
 70  Umfangreiche Messeseiten - z.B.  Anhängerteile - Anhänger-Krause: Alle Anhängerteile online, großes Angebot
76 Kleinanzeigen in  Rubrik Unterbringung, z.B.  Suche für braven Shetty-Hengst (ca. [...] ...(Gesuch)
Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 
Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 
Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 

» Zentrum für Persönlichkeitsentwicklung: Therapie mit Pferden und Feldenkrais

» Heinz Welz lüftet das Geheimnis der Pferdeflüsterer: Die Kunst der Kommunikation - die Feinheit des Gefühls - die Kraft der Energie - die Macht des Wissens


  Pferdemesse: Kennen Sie schon?
Umfangreiche Informationen:  Süddeutsches Kaltblut und Pferdepension.
Bio - Offenlaufstall für Stuten und Wallache aller Rassen und Altersklassen.

Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 

  Pferdemesse, z.B.  Anhänger ·  Beratung ·  Ergänzungsfutter ·  Zucht ·  Anhänger ·  Bodenbeläge ·  Veranstaltungen

Pfeeeeeeeeeeerde-Anzeigen 


Zitat B.Riepe, 15.08.02: ... Ansonsten alles toll gemacht und kinderleicht. Danke !!! Viele Grüße ! ...  mehr



Kein Leserkommentar zu dieser Seite
Ihr Kommentar:  Hier klicken

 Autorenhinweise ·  Mediadaten ·  Kontakt ·  Impressum ·   Leserbrief

www.pferdezeitung.com/Berichte/217/Gesamttext · 16.01.2005 · 09:30
Konsequent in alter Rechtschreibung - ausgenommen Fremdautoren.
Der Herausgeber ist nicht verantwortlich für Leserbeiträge und die Inhalte externer Internetseiten.
Statistik  aktuell
·  Dezember ( Vormonat): 9,25 Mio Hits (-11%), 1,71 Mio Seiten (-5%), 220.813 Besucher (+8%), 296 GB Traffic (-13%) ·  Übersicht
 Pferdemagazin  · » Pferdemarkt · » Anzeigenmarkt · » Pferdemesse

Galerie/118

 Stubbs, Stuten und Fohlen, Studie 1762

Galerie/118

 Stubbs, Stuten und Fohlen, Studie 1762
Das umfangreiche Magazin für Pferdefreunde
Verantw. im Sinne des Pressegesetzes: Dr. Gerd Hebrang
©1999-2003 · ISSN 1437-4528
Tel +49 5744-5115-74 · Mobil +49 172-938 0238
ISIS GmbH & Verlag · Büttendorfer Str. 340 · 32609 Hüllhorst
Germany · HRB 2627 AG Bad Oeynhausen · USt-Id DE811992532