Die wilden Pferde Amerikas sind nicht eigentlich wild, sondern verwildert. Sie stammen von europäischen Pferden ab, die die Eroberung des Kontinents erst ermöglicht haben. Gewissermaßen sind die Pferde wieder nach Hause zurückgekehrt.
Denn ursprünglich haben sich die Pferde auf dem amerikanischen Kontinent entwickelt. Über die Beringstraße sind sie dann nach Sibirien, Asien, Europa und Afrika gekommen. Diese Entwicklungsgeschichte ist sehr gut nachvollziehbar, ein Paradebeispiel der Darwinschen Entwicklungslehre.
So haben sich die heutigen Pferdeartigen aus Tieren entwickelt, die nur so groß wie ein Hund waren und auch wie die Hunde liefen, nämlich auf mehreren Zehen. Das ist allerdings schon sehr lange her, etwa 55 Millionen Jahre.
Das Urpferd hat sich dann vor etwa 40 Millionen Jahren zum Mesohippus weiterentwickelt, wobei der Rücken weniger gekrümmt, die Schnauze weniger hundeartig war, die Beine etwas länger, der Nacken ebenfalls, die Zehen bereits auf drei reduziert.
Immer noch ging dieses Tier auf den Ballen wie ein Hund. Nach weiteren zehn Millionen Jahren (das geht jetzt sehr schnell) heißt das Tier Miohippus und ist wieder ein Stück gewachsen (selbstverständlich ist alles viel komplizierter). Die Zähne entwickeln sich schon in eine Richtung, die für die heutigen Pferde typisch ist.
Wieder zehn Millionen Jahre weiter ist der Meryhippus etwa hundert Zentimeter groß. Da sieht es schon fast wie ein Pferd aus. Das liegt vor allen Dingen daran, dass sich der Kopf stark verändert hat. Vor etwa zehn Millionen Jahren taucht der Pliohippus auf, hat immer noch drei Zehen, und verliert diese im Laufe der Zeit bis auf eine. Er sah schon sehr pferdemäßig aus und wurde bis vor kurzem auch für den direkten Vorläufer gehalten.
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