|  | Ein ganz eigentümliches Gefühl |  |  |  |
| | |  | Die Autorin verliebt sich |  |  |  |
| |  | Vorbildlich in den Hänger |  |  |  |
| Zwischen diesen kleinen Pferden zu stehen ist ein ganz eigentümliches Gefühl. Auf ein Pferd herunter zu schauen, empfinde ich einfach als verkehrt. Aber die Kleinen sind nicht zu unterschätzen. Ein Stutfohlen ist so frech, dass wir es mehrfach zurechtweisen müssen, um keine Kniffe abzubekommen.
Ich verliebe mich in einen kleinen, sehr schüchternen Jährlingshengst, der ganz vorsichtig Kontakt aufnimmt. Den hätte ich am liebsten mitgenommen!
Am Abend gönne ich mir nach einem reichlichen Abendessen (das mir sogar aufs Zimmer gebracht wurde) einen langen Fernsehabend. Da ich selber keinen Fernseher besitze, ist das jedes Mal ein Kulturschock für mich. Die Serien und die Werbung, alles sehr künstlich.
Nachts als ich aus dem Bad komme, kriege ich noch einen Riesenschrecken. Es brummt furchtbar im Wohnzimmer. Eine Hornisse kreist um meine Lampe. Ich bin nicht ängstlich, aber so ein großes Tier macht mir doch Unbehagen. Sie wirkt aber nicht wirklich gefährlich, eher irritiert durch das Licht.
Es kostet mich Überwindung, sie mit Hilfe eines T-Shirts von der Lampe wegzuschlagen und dann den Stoff über sie zu werfen. Doch so gelingt es mir, das unter Naturschutz stehende Insekt heil nach draußen zu befördern.
Allerdings hat das auch Nachteile. Hornissen sind nachtaktiv und so brummt sie noch eine halbe Stunde immer wieder gegen meine hell erleuchtete Scheibe. Ich zwinge mich, alle Horrorgedanken beiseite zu lassen und die knallenden Geräusche gepaart mit ärgerlichem Brummen zu ignorieren. Als ich das Licht ausschalte, fliegt sie davon.
Heimfahrt:
Am Samstag morgen steht Rashim völlig zufrieden zwischen all den anderen Pferden im Stall. Er kann noch den ganzen Vormittag auf eine eigene Weide, bis » Roberto mittags kommt und mich abholt. Ich räume inzwischen mein Zeug zusammen und bekomme ein leckeres Frühstück. Später wandere ich noch über den Hof und schaue in alle Ställe.
Es gibt viele Rentnerpferde hier, die in teilweise sehr luftigen Boxen gehalten werden. Viele Boxen haben anstelle der normalen Wände nur senkrechte Stangen bis zum Boden mit großem Abstand dazwischen. Die Pferde können so die Köpfe hindurch stecken, die Schulterbreite passt jedoch nicht hindurch.
Das führt zu sehr viel Frischluft in den Boxen, so dass auch Pferde mit Atemwegserkrankungen hier gut untergebracht werden können. Zusätzlich gibt es auch Außenboxen, direkt an den Weiden. Hier werden die Vorteile von Offenstallhaltung und Boxenhaltung kombiniert.
Langsam geht es ans Heimfahren - mein Shuttleservice ist inzwischen eingetroffen. Rashim wird verpackt und geht vorbildlich in den Hänger. Ich bin wirklich traurig, dass die Woche schon vorbei ist.
weiter: Nachspann · Gesamttext · nur Hauptgeschichte | |