| | | "Wüstenpferd": will gar nicht! | | | |
| | Groß Briesen - Görzke, Heidehof
Nachdem ich meine Unterkunft bezahlt habe, geht es wieder los. Bei ähnlich strahlenden Wetter wie am Vortag kommen wir zunächst durch ewig gleiche Nadelwälder mit trockenen Sandwegen.
Nach etwa 10 km ändert sich die Landschaft, es wird hügeliger und feuchter. Laubbäume tauchen auf und machen den Wald abwechslungsreicher. Ab und zu liegen große Findlinge aus der letzten Eiszeit herum und unter den Bäumen wachsen Farne.
Nach etwa zwei Stunden, kurz vor Buckau, entdecke ich einen kleinen Friedhof. Dort gibt es eine Wasserpumpe mit einem Eimer. Schnell steige ich über den kleinen Zaun und fülle den Eimer für Rashim. Es ist recht warm und ich bin froh, ihn unterwegs tränken zu können.
Aber Rashim ist eben doch ein "Wüstenpferd". Er trinkt nicht einen Schluck, so dass ich ihm mit dem Wasser nur die Beine abkühlen kann, bevor wir nach Buckau hineinreiten.
In Buckau gibt es auch ein Gestüt mit Wanderreitstation. Gefallen hat es mir hier auch gut, aber für mich lag es nicht günstig, da die Strecke von Groß Briesen bis hierher zu kurz für einen Tageritt war. An den Weiden kommen wir noch vorbei, dann biegt der Weg wieder ab in den Wald.
Überhaupt muss ich am ersten und zweiten Tag nur einmal durch eine kleine Ortschaft reiten und kaum Straßen überqueren. Der Rundweg ist wirklich gut gewählt.
Hinter Buckau kommt ein Anstieg auf einen Kiefernhügel, den man prima hinaufgaloppieren kann. Danach fällt das Gelände im Wald wieder ab und wir erreichen wunderschöne Laubwälder. In dieser Senke suche ich einen Platz für unsere Pause.
Nahe einer kleinen Lichtung mit Hochsitz spanne ich wieder mein Flatterband um die Bäume, sattle ab und wir essen. Rashim hat schnell gelernt, dass der am Boden liegende Sattel nebst Frauchen nicht gefährlich, sondern eine spezielle Art von Futtertonne ist.
Er findet sich in meinen Satteltaschen schon besser zurecht als ich und zeigt mir sofort, wo die Banane ist und dass Pferde auch Gurke fressen können.
Später machen wir dann noch eine kleine Siesta. Es ist so ruhig in diesem lichten, sonnigen Wald, dass ich tatsächlich einschlafe. Die Nacht war auch nicht so toll.
Nach anderthalb Stunden machen wir uns wieder fertig zum Losreiten. Rashim wird mit dem Ministriegel geputzt, die Hufe werden kontrolliert und die Zecken mal wieder von den Beinen gesammelt. Auch hier sind sie in großer Zahl vorhanden, regelmäßiges Absuchen auch des eigenen Körpers ist unerlässlich!
Die letzten 10 km stehen an und wir reiten jetzt mehr über Felder. Hier sind die Wege teilweise steiniger und ich versuche, möglichst dicht am Rand zu bleiben, wo mehr Bewuchs ist, um Rashims Hufe zu schonen.
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