Leserbrief 1398 06.11.04
Re: Sie haben gelöscht: Pferdeanzeige 14787
Hallo! Sie wollten kurz über meine erfahrungen berichtet haben, ok. also, daß einstellen und warten der anzeigen ist supergut und sehr leicht zu handhaben.
Daß die anzeigen kostenlos sind freut mich sehr, deshalb nehme ich diese möglichkeit in anspruch.
Allerdings sind meine pferde schon längere zeit bei ihnen inseriert, und ich bezweifle auch nicht, daß diese seiten sehr gut frequentiert werden. allerdings sind die "leser" eher aus dem bereich des freizeitsportes, muss ich feststellen, was ja auch nichts schlimmes ist. Anfang des Jahres, hat sich auf die Anzeigen hin sehr wenig getan, die letzten wochen häuft es sich. Aber viele leute fragen nur kurz nach dem preis an und sind dann sehr erstaunt, daß ein fertiges turnierpferd oder aber ein jungtier aus den besten blutlinien seinen preis hat. Auch viele reitanfänger melden sich, die sich erhoffen als anfänger ein 3 jähriges pferd kaufen zu können, und mit ihm gemeinsam zu lernen, diesen leuten muss ich leider von ihrer idee abraten.
Das pferd, daß ich heute herausgenommen habe, habe ich leider nicht verkauft, es ist letzte woche an einem herz-kreislaufkollaps gestorben, verursacht durch eine allergie auf die penicillin spritze meiner tierärtztin.
Ich hoffe, Ihnen mit meinem kurzen bericht geholfen zu haben.
Natürlich werde ich in zukunft gerne wieder ihre dienste in anspruch nehmen.
MfG Jeanine BurkartSehr geehrte Frau Burkart,
herzlichen Dank!
Ich entnehme Ihrer Schilderung, daß Sie den Preis in der Anzeige nicht angeben. Sollte das der Fall sein, ist Ihre Erfahrung ein weiteres Beispiel dafür, daß sich diese Vorgehensweise nicht empfiehlt.
Der Preis ist ein ganz wesentliches Argument. Sie als Verkäufer signalisieren über den Preis bereits die Qualität, schrecken damit Interessenten ab, für die diese Preiskategorie gar nicht in Frage kommt, und locken diejenigen an, die Pferde dieses Kalibers suchen.
Sie ersparen darüber hinaus sich selbst und den Interessenten, Energien in eine verlorene Sache zu stecken.
Obwohl dieser Sachverhalt eigentlich klar ist, werden doch - nicht nur im Internet und in der Pferdezeitung - sehr häufig Pferde ohne Preisangabe angeboten. Das halte ich aus den oben erwähnten Gründen für ungeschickt.
Nun habe ich nachgeschaut und festgestellt, daß Sie diese Anzeige vor einem Jahr eingestellt haben. Welche Änderungen Sie vorgenommen haben und ob es sich immer noch um dasselbe Pferd gehandelt hat, kann ich nicht nachvollziehen. In dieser Anzeige haben Sie jedenfalls den Preis genannt: 7000 EUR für ein fünf Monate altes Fohlen - damit dürfte wohl alles klar sein!
Ihre Beschreibung tat ein übriges - jedem ernsthaft Interessierten mußte klar sein, daß ein Fohlen dieser Abstammung nicht billig sein kann. Wer es immer noch nicht begriffen hatte, mußte bei Ihrem letzten Satz aufwachen: "Qualität hat seinen Preis."
Insofern glaube ich, daß Sie alles richtig gemacht haben. Nun kann man die richtige Ware am falschen Platz oder zur falschen Zeit anbieten. Die Pferdezeitung ist nicht auf den hochpreisigen Westernmarkt festgelegt. Kunden, die solche Pferde suchen, bietet die Pferdezeitung vermutlich nicht genug Sport- und Insidernachrichten.
Auf der anderen Seite hat sich der Pferdemarkt als solcher enorm entwickelt. Um die ersten 15.000 Pferde "umzuschlagen", hat die Pferdezeitung fünf Jahre gebraucht. In den nächsten zwölf Monaten sind weitere 10.000 Pferde auf den Markt gebracht worden. Ich schließe daraus, daß die Umschlagshäufigkeit entsprechend gestiegen ist. Die absoluten Zahlen haben keineswegs entsprechend zugenommen.
Das gibt Anlaß zur Hoffnung für die weitere Entwicklung. Aus technischer Sicht könnte die Datenbank der Pferdezeitung auch gut 100.000 Pferde oder mehr anbieten. Je größer das Angebot, desto zahlreicher auch die Nachfrage.
Neulich hat mir ein Finanzmakler verraten, daß Pferde im Hochpreisbereich (mehrere 100.000 EUR) niemals irgendwo inseriert werden. Diese Pferde werden über persönliche Vermittlung verkauft.
Aber wer weiß? Vor ein paar Wochen ist ein gebrauchter Ferrari bei eBay in der Schweiz für mehr als eine Million EUR versteigert worden - wie immer das zustandekam. Voraussetzung ist natürlich, daß alle Leute, die scharf auf so ein Gerät sind, auch davon wissen, daß es im Internet versteigert wird.
Je mehr sich die Möglichkeiten des Internetmarktes herumsprechen, desto interessanter dürfte auch die Kundschaft sein, die hier ihr Glück versuchen will.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Hebrang
weiter: Forum · Gesamttext · nur Hauptgeschichte |