|  | Alexander Ripper, Dt. Meister FN Reining 2003, Europam. 03, Solanos Warlee Boy, QH Hengst |  |  |  |
| |  | Ripper, Galoppzirkel, Dt. Meisterschaft FN 2004 |  |  |  |
| | Erste Europameisterschaft Reining mit Handicap für Deutschland
Reggio Emilia/ITA (fn-press). Es hat nichts genützt, dass man den deutschen Reinern vor dem Championat die Sättel geklaut hat. Die deutsche Reining-Equipe ließ sich nicht beirren, lieh sich Sättel und holte sich einfach Mannschafts- und Einzel-Gold bei der Premiere der FEI-Reining-Europameisterschaft! Damit trugen sich die deutschen Reiter in Reggio Emilia (Italien) eindrucksvoll in das Reining-Geschichtsbuch ein.
Schon im ersten Go Round hatten sich Maik Bartmann (Osthofen) mit Twist N Shout Whiz, Jürgen Pieper (Balingen) mit GB Jac, Alexander Ripper (Fahrenbach) mit Solanoswarlee Boy und Oliver Stein (Coesfeld) mit Enterprise Winder auf Goldkurs gebracht.
Im zweiten und entscheidenden Go Round bauten sie ihren Vorsprung weiter aus und wurden mit einem Score von 1.290,5 Punkten die ersten Team-Europameister in der Geschichte des vom Weltreiterverband FEI ausgerichteten Championats.
"Wir hatten noch nie bei einem internationalen Auftritt mit der Mannschaft so hohe Scores. Nichts war schwierig mit diesen Reitern. Sie haben allesamt die richtige Einstellung für so eine internationale Aufgabe. Alles war perfekt. Das ist das beste Team, das wir je hatten", zeigte sich Equipechef Paul Kratschmer (Bad Camberg) von seinen Reitern begeistert.
Zufriedenheit, die auf Gegenseitigkeit beruhte: "Paul hat hier einen Super Job gemacht. Wir werden nicht verraten, was seine Strategie war und was er gesagt hat. Aber Paul hat viel Erfahrung mit diesen internationalen Sachen und da war uns als Championatsneulingen klar, dass wir besser auf ihn hören", sagte Maik Bartmann nach der EM.
Mit der Team-Medaille waren die deutschen Reiter aber noch nicht am Ende ihres Western-Lateins. Der 23 Jahre alte Alexander Ripper, der bereits vor wenigen Wochen Deutscher Meister wurde, krönte sein Superjahr mit dem Einzeltitel Europameister (Summe der Scores aus beiden Go Rounds: 434,5).
Fast hätte es noch eine dritte Medaille gegeben. Mit 219 Punkten schob sich der Italiener Marco Ricotta (Gesamt: 432) an Jürgen Pieper (430) vorbei und entriss ihm knapp Bronze. Silber und der Einzel-Vize-Titel ging an die Britin Rosanne Sternberg (432,5).
Mannschafts-Vize-Europameister wurden die Italiener (1.280,5). Und Bronze holten sich die Schweizer (1.279,5). Henning Daude (Adelheidsdorf) zeigte mit Pines Advocate, dass er auf jeden Fall für hohe Scores gut ist. Trotz kleinen Fehlers, der wohl zwei Punkte kostete, beschenkte er sich zu seinem 34. Geburtstag mit 216 Punkten.
Noch bevor das Championat richtig los ging, wurden die Nerven der Championatsneulinge auf eine harte Probe gestellt. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag riss um 4 Uhr Morgens das Telefon Equipechef Paul Kratschmer aus dem Schlaf: Es war in den Sattelkammern eingebrochen worden und die Sättel der Deutschen wie auch der Franzosen und der Israelis geklaut.
Die Anzeige bei den Carabinieres war eher ein formaler Akt als die berechtigte Hoffnung, bis zum Abend oder überhaupt die Sättel wiederzusehen. 25.000 Euro Schaden – das zu verdauen hatten die Reiter wenig Zeit, denn nun ging es darum, schnellstmöglich Sättel aufzutreiben. Schließlich war in rund 24 Stunden die erste von zwei Prüfungen, in denen es um die Europameistertitel gehen würde.
Auf der Suche nach Ersatz erwiesen sich die Schweizer als echte Sportsmen und Retter in der Not. Sie waren so freundlich, liehen dem Team drei Sättel und leisteten einen so sicher nicht geplanten Beitrag zum Erfolg der Deutschen. Das Aufatmen war aber nur kurz. Der nächste Schock folgte zur Verfassungsprüfung: Agnes Rammes (Bitz) Pferd Whiz a Gold war Donnerstag Abend plötzlich lahm.
Die Deutsche Meisterin von 2002 hatte wie die anderen Mittags noch trainiert und ihr zehnjähriger Quarter Horse-Fuchswallach war in Ordnung gewesen. Nun kam die für die Mannschaft vorgesehene 20-jährige gar nicht zum Einsatz und Paul Kratschmer berief Einzelreiter Oliver Stein mit der von Marion Pohl (Senden) zur Verfügung gestellten siebenjährigen Quarter Horse-Stute Enterprise Winder ins Team.
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